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Iced Earth The Glorious Burden
Nach dem doch eher mittelmäßigen Horror Show Album hat Schaffer aufgeräumt, den Sänger und das Label gewechselt. In der Presse wurde das Album schon vor 3 Monaten als großer Wurf angekündigt (Kühnemund, Rock Hard), ob die Fangemeinde allerdings das Fehlen von The Glorious Martin Barlow verschmerzen kann? Das schwere Erbe muß nun Tim Owens aka The Ripper antreten, der bei Priest nach Halfords Einstieg nicht mehr gebraucht wird, das Album allerdings schon vorher einsang und nun festes Mitglied bei Iced Earth werden soll.
Ein patenterer Sänger dürfte in der Szene aktuell schwer zu finden sein, daran läßt schon der Opener Declaration day keinen Zweifel. Owens klingt in den hohen Tonlagen wie ein junger energischer Halford, ohne den Bandsound allzuweit in die Nähe von Judas Priest zu rücken. Ein gelungenes Stück, das die Stärken der letzten Alben (harte Gitarrenriffs, eingängige Strophe und Refrain) perfekt auf den Punkt bringt. Daran anknüpfen können noch The Reckoning, Valley Forge und Attila, Waterloo welche zwei die Maideneinflüsse im Sound von Iced Earth wieder richtig zum Tragen bringen, sich aber auch etwas ähneln. Prunkstuck des Album bleibt die halbstündige Ghettysburg Trilogie (The devil to pay, Hold at all costs, High water mark), die die Prager Philharmoniker begleiten Star sprangled Banner und diverse Traditionals einbindet und wohl mit zum stärksten zählt was je unter dem Namen Iced Earth aufgenommen wurde. Schaffers Zusammenarbeit mit Kürsch von Blind Guardian zum Demons & Wizards Projekt ist nicht folgenlos geblieben, besonders der Refrain zu Hold at all costs erinnert deutlich an die Krefelder. Trotz diverser neuer und wieder stärker zu Tage tretender Einflüsse, den Streicherarrangements und Owens Gesang kommt zu keiner Zeit Zweifel auf, das es sich nicht um ein Iced Earth Album handeln könnte.
Man möchte schon fast von einem frühen Anwärter auf das Metal Album des Jahres sprechen, Barlow vermisse ich zu keiner Minute, wenn da nicht noch der ein oder andere Ausrutscher wäre. Red Baron/Blue Max fällt gegenüber den anderen Songs eher als Füller auf, Hollow Man bleibt zu seicht und selbst ein Tim Owens kann beispielsweise bei Schaffers Statement zum 11.09. nichts mehr retten. When the eagle cries (allein der Titel…) paart üble Bushrethorik mit Balladenschwulst aus dem Baukasten für Anfänger. Ein Ärgernis das insbesondere Ghettysburg einen bitteren Beigeschmack verleiht. Trotzdem möchte ich mir dadurch nicht den Appetit verderben lassen und halte das Album mit Einschränkung für empfehlenswert.
Überflüssig ist die DCD Special Edition, die mit dem zusätzlichen Star sprangled banner nur den Ärger über den Patriotismus von When the … verstärkt, welches in einer kaum besseren zweiten unplugged Version vertreten ist. Dann wäre da noch der uninspirierte B-Seiten Song Greenface, den Mehrpreis kann man sich wirklich sparen!
Zum Schluß noch ein paar Sternchen geschmissen:
Iced Earth ****1/2
Night of the Stormrider ***1/2
Burnt Offerings ***
Dark Saga ****
Something Wicked ****
Horror Show **1/2
The Glorious Burden ****
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Bleibense Mensch. [/FONT][/I][/COLOR][/FONT]