Hang the DJ

Ansicht von 15 Beiträgen - 256 bis 270 (von insgesamt 2,201)
  • Autor
    Beiträge
  • #1476189  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,878

    Ich habe ebenfalls eine Frage.

    Was ist neben den Vocalion und Victor Einspielungen von Furry Lewis empfehlenswert?

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    Highlights von Rolling-Stone.de
    Werbung
    #1476191  | PERMALINK

    wolfgang-doebeling
    Moderator
    KICKS ON 45 & 33

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 7,351

    @ Ian

    Die Tracks entstammen der LP „Sammy Walker“ (Warner Bros., 1976) und sind nicht zu verwechseln mit den ein Jahr zuvor erschienenen, von Phil Ochs produzierten Versionen (z.B. „Catcher In The Rye“) auf „Song For Patty“ (Folkways).
    Der Vergleich mit John Prine ist nachvollziehbar. Walker hatte sich den seinerzeit oft anhören müssen und reagierte darauf, obschon es ja an sich durchaus schmeichelhaft war, eher mürrisch.

    @ atom

    Natürlich sind die Aufnahmen aus Furrys Frühphase die wichtigeren (es waren ja nur rund zwei Dutzend), und ich kenne ernstzunehmende Leute, die seine sämtlichen Nachkriegsaufnahmen geringschätzen. Das sind übrigens dieselben Puristen, die mit dem Sixties-Output von Mississippi John Hurt nichts anzufangen wissen. Die Parallelen sind offenkundig (beide wurden ungefähr zur selben Zeit, Ende der 50er Jahre, wiederentdeckt). Wobei die Zäsur bei Hurt noch tiefer ging, die Zeitspanne der Musikabstinenz noch länger war. Auch musste man Walter Lewis nicht lange drängeln, er war nur allzu bereit, wieder zur Gitarre zu greifen. Aber ich schweife ab…
    Was ich sagen will: ich gehöre nicht zu obenerwähnten Experten und habe im Laufe vieler Jahre deswegen so manches Streitgespräch geführt. Für Hurt wie Lewis gilt, daß ihr Spätwerk zwar neben ihren 20er-Jahre-Aufnahmen zurücksteht, aber dennoch ganz großartig ist. Für John Hurt, der ja bald starb und nicht mehr viel von seinem späten Ruhm genießen konnte, gilt das ohne Abstriche. Furry Lewis lebte, schön für ihn, viel länger, wurde aber in den 70er Jahren bisweilen unter Wert feilgeboten, auf eher zu vernachlässigenden Platten bzw. als Beale-Street-Maskottchen für Memphis-Urlauber. Live hat es noch gefunkt bei ihm, trotz aller verhaßten Routine. Ich habe ihn zweimal gesehen in diesen Jahren, er brannte nicht mehr, doch die Glut war nicht erloschen. Auf Platte ließ sich das nicht mehr vermitteln, waren ja alles Low-Budget-Produktionen, gewöhnlich für regionale Labels.
    Aber, um auf Deine Frage zurückzukommen: die Bluesville/Prestige-Aufnahmen der frühen Sixties (auf Fantasy wiederveröffentlicht) sind wunderbar. Und auch die Late-Sixties-Sides, z.T. mit Gus Cannon, sind hörenswert. Konkrete Empfehlungen wären die LPs „Done Changed My Mind“ (1962) und „Live At The Gaslight“ (1970).

    --

    #1476193  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,711

    Originally posted by Hat and beard@20 Sep 2004, 09:58
    Schon durch Ihre Top 100 habe ich einige Anregungen erhalten, in bestimmte Musik mal reinzuhören, die mir noch unbekannt war (Gene Clark, Sandy Denny, R.&L. Thompson…).

    Ich schließe mich dieser Danksagung an, besonders wegen Sandy Denny. Und erlaube mir trotz (arbeitsbedingtem) Nicht-Hörens eine Frage: „Sandy“ ist in der Top 100 aufgetaucht, welche Alben kann man noch empfehlen? Ich habe (leider nur als Kopie – das Original soll ja Unsummen kosten) die „BBC Sessions“ – gibt es noch weitere Schätze? Danke im voraus.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #1476195  | PERMALINK

    wolfgang-doebeling
    Moderator
    KICKS ON 45 & 33

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 7,351

    @ latho

    Nur Schätze!
    Leider nicht sehr zahlreich, da die für mich schönste Stimme, die je aus England kam, bereits 1978 für immer verlöschte.
    Sandys bestes Solo-Album ist sicher „The North Star Grassman And The Ravens“ vor „Sandy“, aber auch „Like An Old Fashioned Waltz“ und „Rendezvous“ sind wunderschön, nicht trotz, sondern auch wegen der opulenten Orchestration. Sehr empfehlenswert auch Sandys letzte LP mit Fairport Convention, „Rising For The Moon“. Ihre frühen Fairport-Platten sind eh Pflicht, während die ganz frühen Aufnahmen mit den Strawbs wohl nur Diehard-Fans begeistern können. Oder in der Wolle gefärbte Folkies.

    --

    #1476197  | PERMALINK

    ian

    Registriert seit: 13.02.2004

    Beiträge: 311

    Originally posted by Wolfgang Doebeling@2 Oct 2004, 15:33
    @ Ian

    Die Tracks entstammen der LP „Sammy Walker“ (Warner Bros., 1976) und sind nicht zu verwechseln mit den ein Jahr zuvor erschienenen, von Phil Ochs produzierten Versionen (z.B. „Catcher In The Rye“) auf „Song For Patty“ (Folkways).
    Der Vergleich mit John Prine ist nachvollziehbar. Walker hatte sich den seinerzeit oft anhören müssen und reagierte darauf, obschon es ja an sich durchaus schmeichelhaft war, eher mürrisch.

    Schönen Dank für die Antwort. Ich finde es unverständlich und bedauernswert dass so wenig von Sammy Walker und seiner Musik bekannt ist.
    Danke auch für ihre Top-100 Fave LPs, die ja sicher in die kommende Top-500-Liste des RS einfließen werden, zusammen mit den Lieblingen der anderen redakteure. Bin schon mal sehr gespannt ;)

    --

    Being there
    #1476199  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,711

    Originally posted by Wolfgang Doebeling@3 Oct 2004, 13:11
    @ latho

    Nur Schätze!
    Leider nicht sehr zahlreich, da die für mich schönste Stimme, die je aus England kam, bereits 1978 für immer verlöschte.
    Sandys bestes Solo-Album ist sicher „The North Star Grassman And The Ravens“ vor „Sandy“, aber auch „Like An Old Fashioned Waltz“ und „Rendezvous“ sind wunderschön, nicht trotz, sondern auch wegen der opulenten Orchestration. Sehr empfehlenswert auch Sandys letzte LP mit Fairport Convention, „Rising For The Moon“. Ihre frühen Fairport-Platten sind eh Pflicht, während die ganz frühen Aufnahmen mit den Strawbs wohl nur Diehard-Fans begeistern können. Oder in der Wolle gefärbte Folkies.

    Danke! Sind notiert.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #1476201  | PERMALINK

    atom
    Moderator

    Registriert seit: 10.09.2003

    Beiträge: 21,878

    @ Wolfgang Doebeling:
    Vielen Dank für die ausführlichen Informationen. Ich werde mal nach den besagten 60s Alben Ausschau halten, Live At The Gaslight besitze und schätze ich.

    --

    Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...
    #1476203  | PERMALINK

    wolfgang-doebeling
    Moderator
    KICKS ON 45 & 33

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 7,351

    @ Ian

    In diese November-RS-Top 500 „eingeflossen“ ist nur meine Top 50, zusammen mit einigen Dutzend weiterer Top 50s.

    --

    #1476205  | PERMALINK

    fifteenjugglers
    war mit Benno Fürmann in Afghanistan

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 11,597

    Ich hoffe, die einzelnen Top 50s gibt's auch zu lesen? Oder zumindest eine Auswahl?

    Mich würde interessieren, wo Dusty Springfield Ihrer Ansicht nach auf LP-Länge überzeugen kann – mal abgesehen von „… In Memphis“, die ja eh Pflicht ist.

    Ach ja: Und verteilen Sie doch spaßeshalber mal ein paar Sterne an Led Zeppelin-Studioalben – auch wenn oder gerade weil Sie von der Band nicht besonders viel halten.

    --

    "Don't reach out for me," she said "Can't you see I'm drownin' too?"
    #1476207  | PERMALINK

    wolfgang-doebeling
    Moderator
    KICKS ON 45 & 33

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 7,351

    @ Fifteen Jugglers

    Ich kann mir nicht vorstellen, daß individuelle Top 50s abgedruckt werden, allenfalls ein paar Top 10s von „prominenten“ Umfrage-Teilnehmern. Bin mit diesen Dingen aber selbst nicht befaßt, mal abgesehen davon, daß ich dem Abdruck im Heft auch dann nicht vorgreifen würde, wenn ich mehr wüßte.

    Dusty Springfield hätte locker „über Album-Länge überzeugt“, wenn LPs in ihrer Zeit für ihr Publikum von größerer Wichtigkeit gewesen wären. Tatsächlich haben aber 90% ihrer besten Aufnahmen das Licht der Welt als Singles erblickt. Darauf konzentrierte sich (fast) alles. In Materialsuche/Arrangement/Produktion einer Single wurde mehr Mühe, Zeit und Geld investiert als oft für eine ganze LP. Was aber nicht heißt, daß Dustys LPs schlecht waren, sie haben nur eben nicht durchgängig Single-Format. Sehr hübsch finde ich zum Beispiel ihre beiden ersten LPs, „A Girl Called Dusty“ und „Everything's Coming Up Dusty“ von 1964 resp. 1965, allerdings nur in ihrer ursprünglichen Form. Später wurde damit Schindluder getrieben, indem man das Sequencing änderte oder Hits addierte, die dort nicht hingehörten. Über den seit einigen Jahren kursierenden digitalisierten Remaster-Frevel mit irgendwelchen Bonus-Tracks muß ich ja keine weiteren Worte verlieren.

    „Spaßeshalber“ ist wirklich gut, aber ich will nicht kneifen:
    „Led Zeppelin“ * *
    „Led Zeppelin II“ * *
    „Led Zeppelin III“ * *
    „Led Zeppelin IV“ * * *
    „Houses Of The Holy“ * * 1/2
    „Physical Graffiti“ * *
    Die späteren LedZep-LPs konnten dieses Niveau dann nicht mehr halten. Übrigens: die inflationäre Anzahl von Sternen für die „Four Symbols“-LP ist natürlich keineswegs „Stairway To Heaven“ geschuldet, sondern Sandy Dennys gesanglichem Beitrag auf „The Battle Of Evermore“.

    --

    #1476209  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Originally posted by Wolfgang Doebeling@4 Oct 2004, 22:20
    „Led Zeppelin“ * *
    „Led Zeppelin II“ * *
    „Led Zeppelin III“ * *
    „Led Zeppelin IV“ * * *
    „Houses Of The Holy“ * * 1/2
    „Physical Graffiti“ * *

    Jetzt weiß ich endlich, warum ich nur bis zur ersten mitgehört habe! :D

    --

    FAVOURITES
    #1476211  | PERMALINK

    napoleon-dynamite
    Moderator

    Registriert seit: 09.11.2002

    Beiträge: 21,865

    Originally posted by Wolfgang Doebeling@3 Oct 2004, 14:11
    Sehr empfehlenswert auch Sandys letzte LP mit Fairport Convention, „Rising For The Moon“.

    da würde mich deine bewertung der fairport alben zwischen „liege and lief“ und dieser interessieren, da ja mindestens „full house“ und „babbacombe lee“ leider schwer unter wert gehandelt werden.

    --

    A Kiss in the Dreamhouse  
    #1476213  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Kannst du mir sagen, warum auf GP´s Grievous Angel die beiden Livestücke sind? Sind mir auf diesem wunderbaren Album ein ganz klein bisschen störend (wenn auch gut, besonders das wunderschöne Hickory Wind). Gab es nicht mehr Studio-Material?

    --

    FAVOURITES
    #1476215  | PERMALINK

    hat-and-beard
    dial 45-41-000

    Registriert seit: 19.03.2004

    Beiträge: 20,527

    @ otis

    Ich weiß zwar auch nicht, warum Parsons auf die Idee kam, aber diese „Live“-Tracks sind fake. Der Applaus wurde im Studio von ein paar Leuten simuliert, wenn ich richtig informiert bin. Obskur. Ändert nichts an der überragenden Klasse der Aufnahmen.

    --

    God told me to do it.
    #1476217  | PERMALINK

    weilstein

    Registriert seit: 10.10.2002

    Beiträge: 11,095

    Auch eine Frage zu Gram Parsons: Warum wurde auf dem Reissue von GP Emmylous Name auf dem Front-Cover weggelassen?

    --

Ansicht von 15 Beiträgen - 256 bis 270 (von insgesamt 2,201)

Schlagwörter: , , ,

Das Thema „Hang the DJ“ ist für neue Antworten geschlossen.