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AutorBeiträge
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@DJ
Wolfgang, schon mehrfach habe ich – hier und anderswo – gelesen, daß die LP erst etwa ab der zweiten Hälfte der sechziger Jahre als Gesamtkunstwerk gesehen wurde. Vorher waren LPs eine Ansammlung aus Singles, B-Seiten und Fillern. Immer wieder wird von „schnell zusammengeschusterten“ Alben und ähnlichem geschrieben. War demnach eine wirklich gute LP aus den Fünfzigern oder den frühen Sechzigern – die es zweifelsohne gab – mehr oder weniger ein Zufallsprodukt?
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Werbung@ Wolfgang Doebeling
Um dich nicht weiter mit meiner Signatur zu verärgern, werde ich mir eine neue ausdenken. Natürlich kenne ich mich nicht annähernd so gut mit Musik aus wie du, aber dennoch bin ich der Meinung, dass ich für mich persönlich feststellen kann, welche Musik mir gefällt und welche nicht. Dies hat nichts mit Ignoranz zu tun, denn ich kenne die Musik der Rolling Stones ja. Aber ich finde weder die Melodien, noch die Rhythmen oder den Gesang herausragend.
Die Texte ihrer Lieder finde ich auch weitgehend uninteressant. Auch wenn es furchtbar trivial klingt, die Beurteilungen von Musik und Songtexten sind auch „indivduelle Geschmackssache“, da sich nicht jeder für dieselben Themengebiete und Sprachstile interesiert. Was lyrics angeht, interessieren mich in erster Linie Morrisseys und Paul Simons Texte. Inwieweit deren Texte denen der Stones überlegen sind, will ich hier erst gar nicht anreißen…--
Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollWolfgang,
sind unter den Tracks auf „Sea Changes & Coelacanths“ auch unveröffentliche Aufnahmen? Wenn nicht: Sind die Originalveröffentlichungen (noch) weitesgehend problemlos zu bekommen?
(mir ist schon klar, dass man auf ebay alles bekommen kann )--
Flow like a harpoon daily and nightlyCandy, soweit ich weiß, befinden sich auf der Box die „Womblife“ LP, das „Georgia Stomps, Atlanta Struts & Other Contemporary Dance Favorites“ – Live-Dokument und die seinerzeit einseitig bespielte 12″ „Hard Time Empty Bottle Blues“.
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A Kiss in the DreamhouseWolfgang Doebeling
1. End Time * * * * *
2. Springtime * * * * 1/2
3. Old Paint * * * * 1/2
4. Freakwater * * * *
5. Feels Like The Third Time * * * *
6. Dancing Under Water * * * *
7. Thinking Of You * * * *Trotz der leicht enttäuschenden letzten LP für mich noch immer die beste und beständigste Band der letzten 20 Jahre, noch vor Travis, Portishead, Oasis, Tindersticks, den Flaming Stars…
Danke für den ausformulierten Satz auf anderweitige Anfrage. Hatte Freakwater im Wald tatsächlich übersehen. Vier sind schon im Haus – seitdem.
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@ Copper
Bin etwas verwundert darüber, daß sich Deine Evaluation der Legend-Platten im nachvollziehbaren Rahmen bewegt. Erinnere mich dunkel an die Liste Deiner Fave Bands: thronten da Legend nicht ganz oben, noch vor den Stones? Mit ganzen drei LPs zwischen * * * und * * * * 1/2 und ein paar Singles zwischen * * * 1/2 und * * * * ? Woher kommt denn Dein Faible für diese Band, hast Du sie womöglich live erlebt? Falls ja, berichte bitte.
@ Olifant
Nein, es gibt leider noch immer kein Buch über Townes. Eine traurige Geschichte, ähnlich wie im Platten-Bereich (dutzende fantastische Aufnahmen, deren Veröffentlichung aufgrund legalistischer Manöver verfehdeter, sich gegenseitig behindernder Kontrahenten vielleicht nie auf Platte zu haben sein werden). Auf der Buchseite: ich weiß von vier Büchern, die in der Mache sind. Seit etlichen Jahren bereits. Zwei davon halb, zwei fast fertig. Leider sieht es so aus, als würde sich der lähmende Rechtestreit zwischen alten Weggefährten und Townes‘ ex-Frau auch hier negativ auswirken. Hinzu kommen die üblichen Faktoren wie Zeitmangel der Autoren, Geldmangel potentieller Verleger, etc. Wie gesagt, ein Trauerspiel.
@ Mozza
Ach, verärgert hat mich Deine Signatur nicht. Allenfalls insofern, als sie den Abstand von Anspruch und Wirklichkeit manifestierte in Bezug auf Dein Musikverständnis. Wie Du weiter oben nachlesen kannst, fand ich Deine abstruse These sogar recht passend für jemand, der gern Chris De Burgh und „Ob-La-Di, Ob-La-Da“ hört. Da relativiert sich doch gleich so manches.
@ Alf aka waits aka desire aka dylankannix aka…
Na siehst Du, geht doch. Einigermaßen. Nicht gerade kommunikativ was Du da zusammenzitierst, aber im Kern mit einem Gedanken ausgestattet, der immerhin vage Bezug nimmt auf den vorliegenden Diskurs. Gratuliere! Inhaltlich: die von Dir konstatierte strikte Trennung von „Wertungstypen“ gibt es m.E. nirgends. Und wäre, so es sie denn gäbe, tatsächlich deplorabel. Vielmehr ist es doch so, daß der Kritiker, Liebhaber und Ästhet (sowie der Kunstgeschichtler, der Soziologe, der Literat, der Sozialökonom, der aufgeklärte Weltbürger, etc.) sich in der einen Person verbinden müssen, die Kunst „bewertet“. Und das nicht nur in Spuren. Ein Beispiel: zur Erfassung von amerikanischer Musik reicht es eben nicht, Fernstudien zu betreiben. Ist doch schon mehr als lächerlich, wenn sich jemand über eine Phänomenologie ausläßt, die er bloß aus dem Fernseher kennt. Das Wesen der Dinge kann er so nur nachempfinden. Da (u.a.) liegt des Kaisers Bart begraben.
@ Candy
Napo hat die wesentlichen Quellen genannt. Der Löwenanteil der Compilation kommt von „Georgia Stomps, Atlanta Struts etc.“, den Abschluß bilden die vier Takes von „Hard Time Empty Bottle Blues“, alles von Revenant bereits veröffentlicht. Du gehörst ja ohnehin nicht zur Zielgruppe der Box: „A Young Person’s Guide To…“.
@ Clau
Die Rolle der LP läßt sich nicht stilübergreifend verallgemeinern. Im Jazz etwa war die LP bereits ab Anfang der 50er Jahre das bestimmende Format (s. die Veröffentlichungspolitik jener Tracks, die dann Miles‘ „Birth Of The Cool“ konstituierten). Im Blues dauerte es länger. Erst ab Ende der Fifties stellten die einschlägigen Labels langsam um, von einem Primat der Blues-LP kann erst ab Anfang der Sixties gesprochen werden. Andere Stilrichtungen (Rockabilly, Doowop, Surf, Beat, Soul, Ska, Punk, etc.) kannten ein solches Primat überhaupt nie, dort spielten Singles immer die erste Geige. Im Pop freilich, da hast Du Recht, entwickelte sich das Album zum beherrschenden Format ab ca. 1966, eine Entwicklung, die dann mit Beginn der 70er Jahre abgeschlossen war. Aus zwei Gründen hauptsächlich: erstens stellte die Rockwerdung des Pop neue Anforderungen (Länge der Tracks, konzeptuelles Denken, etc.), zweitens der Mammon (es ließ sich mit LPs sehr viel mehr verdienen).
Entschuldige die Präliminarien, zu Deiner konkreten Frage: nein, bestimmt keine Zufallsprodukte. Das waren ja die „Zusammengeschusterten“. Die großen Alben der Rock’n’Roll-Ära hatten eines gemeinsam: eine sehr eigene, unverwechselbare Geschichte, eine Idee, eine besondere Anstrengung, eine Konzentration, etwas aus dem üblichen Rahmen Fallendes, von der Planung bis zur Fertigung. Nimm‘ „Elvis Is Back!“ (Army, weg vom Fenster?, Comeback-Effort mit Paukenschlag) oder „Me And My Shadows“ (Gruppen-Konzept, egalitär, keine Streicher, keine Hit-Singles, in einer Session gebannt) oder „Dusty In Memphis“ (Pilgerreise, Studio-Sound, Krise mit Tränen, fast daran verzweifelt, aber der Idee, also eines Albums wegen durchgepeitscht, wo es bis dahin „nur“ um Singles ging). Kurzum, die großen Alben der prä-LP-Ära (oder im Soul etc.) waren groß, weil sie prioritär behandelt wurden, vom Künstler, vom Produzenten, vom Label. Aus den unterschiedlichsten Gründen.Nachträge aus der PN-Ecke…
1. Nein, ich weiß nicht welche RS-Schreiber „Stadium Arcadium“ in die RS-Top25 gehievt haben. Ich habe lediglich meine Top10 übermittelt, die Redaktion in München hat ausgezählt. Die gewünschte Auskunft gibt es also nur dort.
2. Nein, zum wiederholten Mal: die Diskussion um „Spex“ ist mir schnuppe, habe das Blatt kaum je wahrgenommen.
3. Nein, werde das Falco-Special im RS nicht kommentieren. Habe ja noch nicht einmal das Heft.
4. Nein, ich weiß nicht wo es die in der „Vinyl“-Kolumne rezensierten bzw. erwähnten Platten am günstigsten gibt. Die Preise dürften wohl nicht groß differieren. Vielleicht könnte man im Vinyl-Forum einen Thread dazu eröffnen: „Preisunterschiede bei Reissues“. Oder so.
5. Nein, die in der „Singles“-Kolumne vorgestellten 45s sind nicht automatisch die jeweils besten oder wichtigsten des Monats. Ein Augenmerk liegt stets auch auf neuen Bands/Namen, beachtenswerten Rückseiten oder bemerkenswerten Labels.--
Wolfgang, wenn die Anfrage noch nicht gab, würde ich gerne Deine Bewertung der Alben der Continental Drifters erfragen. Im Rezensionsarchiv finden sich die Kritiken zu „Better Day“ und „Listen, Listen“, erstere allerdings nur verstümmelt. Haben die Mitglieder dieser Band jemals Soloalben veröffentlicht, die lohnenswert sind?
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Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.@ Wolfgang Doebeling
Beeindruckend, wie intensiv du auf meiner Rolling Stones – „Antipathie“ herumhackst. Man könnte fast den Eindruck bekommen, es würde an deinem Selbstbewusstsein nagen, wenn mal jemand in diesem Thread nicht deine Auffassung teilt.
Natürlich disqualifiert sich dieser jemand dadurch direkt, hat er doch bewiesen, dass er von Musik kaum etwas verstehen kann, denn er goutiert die Musik der Stones kaum.
Mea culpa.--
Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollMach Dich nicht lächerlich, Mozza. Lies lieber etwas genauer was da steht. Nicht Deine Antipathie ist es, die zu Widerrede reizt (da hätte ich viel zu tun), sondern Deine Ansprüche an Musikalität bzw. Komposition visavis Deiner Vorliebe für musikalischen Ramsch (s. obige Beispiele). Anders ausgedrückt: Du hast Dich da gehörig übernommen.
@ nail75
Eigentlich müßte sich auch das Review zur ersten Drifters-LP finden lassen („Vermilion“ * * * *), werde mal den Hausmeister konsultieren. Zu den Solo-LPs: nein, so richtig überzeugend waren sie nicht, weder die von Susan Cowsill (wurde ebenfalls rezensiert) noch die von Peter Holsapple. Kann allerdings alles von dessen früherer Band The dB’s jedem ans Herz legen, der es mit intelligentem Pop hat.
@ Alf
Sehe gerade, daß Du Deinen Beitrag gelöscht hast. Schade. Wäre doch ein Anfang gewesen.
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@ WD
Wg. der „dutzende fantastische Aufnahmen“ von Townes Van Zandt.. …bezieht sich das auf die ehemals als Box-Set geplanten zig Duette, von denen ein Teil als Texas Rain veröffentlicht wurde oder gibt es da noch andere der Öffentlickeit vorenthaltener Juwelen?--
Ich habe keine Vorliebe für musikalischen Ramsch, sondern habe an anderer Stelle gesagt, dass ich ab und zu auch Chris de Burgh höre, was aber keineswegs bedeutet, dass er zu meinen musikalischen Vorlieben gehört.
Was die Stones betrifft:
Die Melodien, das rhythmische Gerüst der Lieder, der Gesang, die Arrangements, die Texte…In meinen Ohren sind die Lieder der Stones nicht herausragend.
Aber das kann dir doch auch egal sein, du hast deine Meinung zu dieser Gruppe, ich habe meine. Und außerdem ist deine Meinung die entscheidende, denn es ist dein Thread, Wolfgang.--
Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen sollWolfgang, ich würde mich über eine Würdigung des Schaffens von John Hartford sehr freuen. Ob Du die in Sätzen, Sternen oder Listen vornehmen willst, ist ganz freibleibend.
Zu meinem Kenntnisstand kurz: Ich bin sehr angetan von seiner Originaleinspielung von „gentle on my mind“ und suche schon längere Zeit das einschlägige Album, von dem ich mir viel erwarte, bin aber bislang noch nicht (zu bezahlbarem Preise) fündig geworden.
In „John Hartford“ von 1969 habe ich mal hineinhören können, sie schien mir aber auf den ersten Eindruck streicherüberladen und prätentiös, habe sie also stehen gelassen.
Die Zusammenarbeit mit den Dillards „Glitter Grass from the Nashwood Hollyville Strings“ von ca ´77 mag ich gerne, ist halt ein Fun-Projekt und will wohl auch nicht mehr darstellen.
Dann großer Sprung zu seinem Auftritt auf dem „down the mountain“-Konzert, das m.E. eine bewegende wie würdige Abschiedsvorstellung eines schwerkranken Mannes war und mir in seinem lässigen und selbstverständlich anmutendem Traditionalismus gut gefiel.--
I like to move it, move it Ya like to (move it)Nein, Mozza, den Beleidigten spielen hilft da nicht. Rekapitulieren wir: Dein „ab und zu Chris De Burgh hören“ manifestiert sich im betreffenden Thread in mehreren 4-Sterne-Bewertungen und dem abenteuerlichen Einwurf, „Lady In Red“ sei ja nicht übel, es sei vielmehr so, daß diejenigen, die vor dieser Grusel-Schmonzette Reißaus nehmen, „einem Herdentrieb folgen“. Deine sonstigen Vorlieben („Ob-La-Di“, etc.) will ich hier nicht ausbreiten, die sprechen für sich selbst. Und seien Dir auch gegönnt. Ist ja nur Dein „Geschmack“, gell? Nur: wer solcherlei Ramsch (oh ja!) goutiert und gleichzeitig vom Wert der Komposition redet und in riesigen roten Lettern „Die Stones werden exorbitant überschätzt“ in die Landschaft brüllt, darf sich doch über Widerrede nicht wundern. Mein Thread? Bedien‘ Dich ruhig.
@ Sonic Juice
Habe alle LPs von John Hartford im alten „Hang me high“-Thread besternt. Bitte dort nachlesen. Danke.
@ krauskopp
Ja, die Duette. Ungefähr fünfzig unveröffentlichte, u.a. mit Neil Young, Emmylou Harris, Bob Dylan, Van Morrison, Johnny Cash, Keith Richards, Waylon Jennings etc.. Und einige sehr schöne Outtakes aus den späten 60ern und frühen 70ern, aus den Clement-Sessions, bis hin zu den letzten paar Aufnahmen mit Sonic Youth, an denen zwar noch gearbeitet werden müßte, die aber allesamt besser/echter sind als die „Far Cry From Dead“-Travestie seinerzeit. Na ja, big deal.
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@ Sonic Juice
JH
„Looks At Life“ * * * * 1/2
„Earthwords & Music“ * * * *
„The Love Album“ * * * * 1/2
„Housing Project“ * * * * 1/2
„John Hartford“ * * * *
„Iron Mountain Depot“ * * * *
„Aereo Plain“ * * * * 1/2
„Morning Bugle“ * * * 1/2
„Tennessee Jubilee“ * * * 1/2
„Mark Twang“ * * * *
„Nobody Knows What You Do“ * * * 1/2
„All In The Name Of Love“ * * * 1/2
„Heading Down Into The Mystery Below“ * * * 1/2
„Slumbering On The Cumberland“ * * * 1/2
„You And Me At Home“ * * * 1/2
„Catalogue“ * * * *
„Gum Tree Canoe“ * * * *
„Annual Waltz“ * * * 1/2
„Down On The River“ * * * 1/2--
Wolfgang, warum schneidet „Hearts and Bones“ bei dir so (verhältnismäßig) schlecht ab?
Die Alben bis 1975 kommen wesentlich besser bei dir weg.
Manche betrachten „Hearts and Bones“ als Paul Simons Meisterwerk, Willander gab, wenn ich mich recht erinnere, *****.--
Im Durchschnitt ist man kummervoll und weiß nicht, was man machen soll -
Schlagwörter: DJ, Ex cathedra, out to lunch, Playlists, Radio Eins, Roots, Warten auf die Rückkehr des Herrn
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