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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Album #30
Cecil Taylor – Conquistador!
Cecil Taylor (Piano)
Bill Dixon (Trumpet)
Jimmy Lyons (Alto Sax)
Henry Grimes, Alan Silva (Bass)
Andrew Cyrille (Drums)1.) Conquistador 17:51
2.) With (Exit) 19:1706. Oktober 1966, Van Gelder Studio, Englewood Cliffs, New Jersey
Von Taylors Vorbildern, also Powell, Silver, Ellington & Garner ist auf „Conquistador!“, Taylors zweitem Album für Blue Note, nicht mehr viel zu hören: Die Musik ist abstrakter geworden und zunehmend freier von traditioneller Jazz-Rhythmik.
„Conquistador!“ hat für meinen Geschmack einen kopflastigeren, konstruierteren Ansatz als etwa andere Werke des Free Jazz von Albert Ayler oder John Coltrane, bei denen traditionelle Wurzeln (zumindest für mich) leichter zu erkennen sind als bei Cecil Taylor, der aber wahrscheinlich auch aufgrund seiner Konservatoriumsausbildung und seines klassischen Hintergrundes einen komplett anderen Ansatz verfolgt.
Ansonsten bleibt zu sagen, dass mir dieses Album schliesslich den Einstieg in das Taylor-Universum ermöglicht hat, nachdem ich vorher mit zwei späteren Werken kläglich gescheitert war. A good place to start!
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WerbungHöre die Conquistador! gerade mal wieder. Der eigentliche Höhepunkt des Albums beginnt für mich mit dem ersten Moment der Ruhe und in dem Augenblick wenn Bill Dixon in den Vordergrund tritt. Nach etwa sieben Minuten gesellt sich dann Lyons dazu, um mit Dixon unisono zu spielen. Ab hier wird es wunderbar. Eine der Platten, bei denen Taylor gruppendienlich und nicht zu sehr im Vordergrund spielt. Er ist hier noch wesentlich klassischer als auf seinen späteren FMP Einspielungen.
Kennt jemand die Trioaufnahmen aus dem „Café Montmartre“ von 1962?
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...atomDas selbstbetitelte Sarah Vaughan Album wurde mit Clifford Brown, Paul Quinichette (ts), Herbie Mann, Jimmy Jones, Joe Benjamin und Roy Haynes eingespielt.
Ich muss jetzt nochmal nachfragen: wo besteht der Unterschied zwischen dem selbstbetitelten Album und dem Album, das wohl „Sarah Vaughan with Clifford Brown“ betitelt ist? Die Besetzung ist die selbe, nach dem was du schreibst, atom. Bei amg, wo beide Alben aufgelistet sind, sehe ich, dass auch die Songs die gleichen sind.
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DR.NihilIch muss jetzt nochmal nachfragen: wo besteht der Unterschied zwischen dem selbstbetitelten Album und dem Album, das wohl „Sarah Vaughan with Clifford Brown“ betitelt ist? Die Besetzung ist die selbe, nach dem was du schreibst, atom. Bei amg, wo beide Alben aufgelistet sind, sehe ich, dass auch die Songs die gleichen sind.
Das Album ist 1955 unter dem Titel „Sarah Vaughan“ auf EmArcy erschienen. Als CD Re-Issue auf Verve wurde sie unter dem Namen „With Clifford Brown“ und erst ab 2003 wieder unter „Sarah Vaughan“ (als SACD) geführt.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...atomDas Album ist 1955 unter dem Titel „Sarah Vaughan“ auf EmArcy erschienen. Als CD Re-Issue auf Verve wurde sie unter dem Namen „With Clifford Brown“ und erst ab 2003 wieder unter „Sarah Vaughan“ (als SACD) geführt.
Brauche ich die, atom? Sicher, oder?
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God told me to do it.atomDas Album ist 1955 unter dem Titel „Sarah Vaughan“ auf EmArcy erschienen. Als CD Re-Issue auf Verve wurde sie unter dem Namen „With Clifford Brown“ und erst ab 2003 wieder unter „Sarah Vaughan“ (als SACD) geführt.
Okay, Danke!
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Chet Baker- She was too good to me (1974)
Chet Baker, Trumpet, Vocal
Paul Desmond, Alto Saxophone
Bob James, Electric Piano
Ron Carter, Bass
Jack DeJohnette, Drums
Steve Gadd, DrumsMit ihm bin ich zum Jazz gekommen und deshalb hier ein kurzer Exkurs Chet Baker, so gut wie ich das als Jazzamateur Zustande bringe(Auf schweizerdeutsch “so häb-chläb“ :lol: )
Chet Baker, Der Melancholiker, 1929 in Yale geboren, war einer von vielen im Schatten des grossen Miles Davis und wurde wohl auch sehr stark von ihm beeinflusst. Trotzdem war er meiner Meinung nach, nie ein billiger Abklatsch des „Meisters“. Durch seine Zusammenarbeit mit Gerry Mulligan half er mit, den Cool Jazz zu etablieren und ihm seinen speziell, individuellen Stil aufzudrücken. Einen Stil den ich, selbst wenn er Miles Davis Titel spielt, irgendwie noch heraushören kann. Es ist diese enorme Melancholie, diese vor Trauer triefende Stimme, welche für mich Baker ausmacht. Der König des Cool ist dem Abgrund zum Kitsch immer sehr nah gewesen, finde ich. Stoff (!!) für diese melancholischen Stücke lieferte ihm sein Leben. Es war ein Leben mit grossen Auf und Abs. Ein Leben, welches so kein Einzelfall war. John Coltrane, Charlie Parker oder auch Miles Davis trugen ein Stück zu dieser tief deprimierenden Geschichte des Jazz und dem Rausch bei. Es war eine Sucht, die Chet Baker für sein Leben gebrandmarkt, ja gezeichnet hat. Man sehe sich nur ältere Bilder von Baker (Bsp. Im “As time goes by“- Booklet) an. Ein gesunder Mensch sieht eindeutig anders aus. Speziell weil Baker schon von Natur aus eine eher sensible Persönlichkeit war, zog ihnen die Drogen noch weiter nach unten als andere. Ein Teil seines Lebens der nicht schön ist, doch welcher Chet Bakers Arbeit, Liveauftritte und somit unser Bild, welches wir heute von ihm haben, mitgeprägt hat. (Chet Bakers längeren Gefängnisaufenthalte nicht zu vergessen)
Zu “She was too good to me”. Das Album ist 1974, nach 4 Jahre langer Pause, als Comebackalbum bei CTI Records erschienen. Ich persönliche halte es für ein sehr typisches Album von Chet Baker. Es enthält alle Merkmale, die für mich Chet Baker ausmachen. Neben den bekannten Ohrwurmqualitäten (Opener Autumn Leaves), eine ruhige, coole, oft schon fast “singende“ Trompete und bei “With a song in my heart“ auch seine, ja ich sag wunderbare, melancholische “Bubenstimme“ so rein und klar, als gäb es keine Traurigkeit mehr. Und was würde besser zu dieser zarten Stimme passen, als die zuckersüssen Violinen zum Titelsong “She was too good to me“ und die Worte „I am so blue“? Ja, ich finde das Album passend zurechtgemacht. Nicht zu kurz, nicht zu lang. Mit Auf und Abs, wie Bakers Leben auch. Manchmal sehr ruhig, zurückhaltend, subtil und oft aufbrausend, schnell und packend. Trotzdem ein inhaltlich geschlossenes Album, wie ich finde.
Was man auch über Chet Baker sagen mag, so ist er doch mit diesem und anderen Alben aus dem Schatten herausgetreten und hat seinen eigenen Stil geprägt, für den ich ihn so mag. Hierzu noch diese nette Seite von CTI Jazz und viel spass bei hören.
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TRINKEN WIE GEORGE BEST UND FUSSBALL SPIELEN WIE MARADONAHat and beardBrauche ich die, atom? Sicher, oder?
Ja! Es gibt sie als Vinyl Re-Issue via Speaker’s Corner. Sehr zu empfehlen.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...schöner text über chet. auch die mingus platte muss ich mir mal anhören.
atom, was kann eigentlich die mingus at antibes platte???
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Do you believe in Rock n Roll?captain kiddatom, was kann eigentlich die mingus at antibes platte???
Freude bereiten!
(Ich schreibe morgen ein paar Zeilen mehr zu dem Album)
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...atomJa! Es gibt sie als Vinyl Re-Issue via Speaker’s Corner. Sehr zu empfehlen.
Danke für den Tip, hätte sonst wohl digital gekauft. Werde sie ausfindig machen.
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God told me to do it.captain kiddatom, was kann eigentlich die mingus at antibes platte???
Ich darf mal: Hast Du nicht? Brauchst Du. Einmal mehr rundum gelungener Spagat zwischen Tradition und Avantgarde. Typischster, bester Mingus, mit Dolphy und Jordan [Edit: Peinlich, peinlich: Nicht Clifford Jordan, sondern Booker Ervin am Tenor. Sorry.] bei 100°. Powell fällt weder positiv noch negativ auf.
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God told me to do it.Mingus At Antibes
Wie Hat and beard bereits erwähnt hat, ist dies eine zentrale, sehr wichtige Platte im Schaffen Mingus‘. Eins der besonderen Highlights dieses Konzertes ist das herausragende Bläserduo um Dolphy und Curson.
Die Musik dieser Platte scheint meilenweit vom Jazz des Jahres 1960 entfernt. Powell wirkt für mich mit seinem vom Bebop geprägten Stil etwas fehl am Platz, obwohl er im Gesamtkontext nicht stört.--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...zu Chet Baker:
Um die drei CTI Aufnahmen mit Chet Baker habe ich immer einen Bogen gemacht, da ich nie ein großer Freund von Creed Taylor und seiner Labelphilosophie war. Der perfekte Sound und das perfekte Cover standen immer im Vordergrund. Ich möchte aber nicht vorschnell über „She Was Too Good To Me“ urteilen, deshalb werde ich bei Zeiten mal in dieses Album reinhören.--
Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Album # 32
Maceo Parker – Roots Revisited
Minor Music MM801015Maceo Parker – as
Fred Wesley – tb
Pee Wee Ellis – ts
Don Pullen – org
Rodney Jones – g
Bill Stuart – dr
+ Vince Henry – as / Bootsy Collins – bg (Track 1)New York / Cincinnatti 1990
Them That Got (Ray Charles) 3:57
Children’s World (Maceo Parker) 10:49
Better Get Hit In Yo‘ Soul (Charles Mingus) 5:41
People Get Ready (Curtis Mayfield) 5:55
Up And Down East Street (Maceo Parker) 8:11
Over The Rainbow (H. Arlen) 4:14
Jumpin‘ The Blues (McShann / Parker / Brown) 6:17
In Time (S. Stewart) 5:30Alle 2 Jahre findet in Nürnberg ein Jazz-Festival statt. Ich war schon lang nicht mehr dort. Aber 1990 zum Drittenmal. Full-Time Programm ! Zweiduzend Interpreten. Dauerkarte billig. Vieles hochkarätig. Hatte mir im den Vorjahren schon gedacht, dass die Latenight-Konzerte, die an unterschiedlichen Auftrittsorten stattfinden sowohl ein Geheimtip sind als auch deutlich erdiger sind als manche sonstigen Intellektuellenacts. Also hin zu Maceo Parker, den ich zuvor überhaupt nicht einordnen konnte.
Das Album Roots Revisited war damals niegelnagelneu auf dem Markt. Ich hab es mir natürlich mitgenommen und danach nach Besprechungen im Jazz Forum, in Audio, in Stereoplay gesucht. Und dann war mir alles ziemlich klar:
Maceo Parker war schon bei legendären Shows von James Brown als Leadsaxophonist der Horny Horns dabei. Das Solo über Papa’s Got A Brand New Bag stammt zB von ihm. Danach holten sich George Clinton oder Bootsy Collins mit ihren verschiedenen Formationen immer wieder Maceo oder gleich die ganzen Horny Horns. Und dann kam 1990 seine eigene Scheibe Roots Revisited. Der Name war Programm – er wollte sich auf die Roots seiner Funk und Soul – Projekte zurückbesinnen. Und das ist nun mal Jazz, undzwar der von der wuchtigen Sorte – womit wir wieder mal beim Hardbop wären.
Das Album beginnt mit dem etwas hektischen „Them That Got“. Aber gleich das danach kommende Chirldren’s World. Des is mei Musi !. Langsam dahinschleichend beginnend, eine dezente Orgel im Hintergrund. Viel Freiraum für melodiöse Improvisation ohne Muckertum und die Bläser sind die spielenden Kinder, die mal harmonisch zusammen sind, mal streiten. Drums oder Orgel sind die Eltern, die umsichtig immer ein Auge drauf haben, dass alles in Bahnen bleibt. Ein nahezu endlos strömender Track, den ich allen empfehlen kann, die im Rock-Bereich die Endlosschleifen von Grateful Dead oder den Allmans schätzen, sich aber an Jazz-Dinge herantasten wollen. Wenn ich mich recht erinnere wurde Children’s World damals auch live ausgiebigst zelebriert. Im dritten Track wird dem Mingus-Klassiker „Better Get Hit In Your Soul“ mit einer frischen Horny Horns Manier neues soulfules Leben eingehaucht. Track 4 – Mayfields „People Get Ready“ ist dann ebenfalls wieder so ein Song, der kaum kaputtbar ist. Wird nicht ganz so groovend dargeboten wie Track 2. Aber immer noch klasse. „Up And Down East Street“ ist dann wieder eine ziemlich normale Midtempo-Nummer. Die Ballade „Over The Rainbow“ funktioniert für meine Begriffe mit dem as als Lead-Instrument kaum. Lyrisches sollte der funky Maceo besser vermeiden. Jumpin The Blues ist dafür wieder eine exzellent swingende Nummer. Und dann endet das Album mit dem be bop-funkyigen „In Time“.
Was fehlt dem Album ? Eigentlich nur, dass Maceo leider das bisweilen quengelnde Altsax spielt, und nicht das Tenorsax oder gar Baritonsax. In diesem Fall will ich mal ein Auge zudrücken. Ist wahrscheinlich darin begründet, dass durch seine Zeit bei James Brown und im P-Funk das wendigere und spitzere Altsax gewünscht war und keinesfalls lyrische ausgiebige Soli.
Ach ja – der Liveauftritt, der in schwarzen Anzügen gekleideten Herren, begann damals verspätet um 1.00 Uhr und endete um 3.00. Es waren praktisch hinsichtlich hinsichtlich Gestik, Bewegung, Mimik, Kleidung so was wie 6 „Blues-Brothers“ gleichzeitig auf der Bühne …. Alles in einem kleinen Saal der mit Bierbänken ausgestattet war. Der Wirt hat kein Geschäft gemacht, weil die Menge brodelte und jedes Getränk verschüttet worden wäre. Ich weiss nicht mehr, wo ich danach geschlafen habe – obwohl ich aus genanntem Grund kein Bier trinken konnte…..
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Schlagwörter: Empfehlung, Faves, Jazz, User Reviews
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