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ich fand ihn super. aber was genau meinst du?
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joe diorio, steve laspina, steve bagby, i remember you (1994/98)
hör ich zum ersten mal, mir war auch diorio auch nur dem namen nach vertraut, ein musiscian’s musician offenbar, der vor allem als lehrer aktiv war, als er für das italienische ram-label um diese zeit ein paar trios aufnahm. zunächst dachte ich: ok, die bebop-ecke wieder, klingt auch mehr nach raney als nach montgomery, doch nach und nach fielen mir die feinheiten auf – bis die engangierte version von „invitation“ und ein freies duett mit dem drummer mich vollends aufmerksam werden ließ. jemand, der sich hineinarbeiten kann und sehr gut mit einem ideenreichen bassisten wie laspina kommuniziert. ein schlanker ton ohne höhen, alles wird aus einfachen materialien herausgearbeitet, auch so schwierige stücke wie „in a sentimental mood“, und irgendwie klingt das aufs zweite hören sehr modern, dem trio von bern nix gar nicht unähnlich. interessante entdeckung.Das ist bisher mein einziges Diorio-Album als Leader – und ich mag es wirklich gern. Freut mich zu lesen, dass es Dir auch gefällt.
Das Ginger Baker-Trio hab ich ja im 90er-Kontext überhaupt endlich mal angehört – wirklich eine ganz grosse Entdeckung!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavorgartenich fand ihn super. aber was genau meinst du?
nun, nicht viel… ich hab mal was gelesen, weiss aber nicht was und vor allem wo… aber wenn in so einer kurzen Diskografie so grosse Namen stehen (Ira Sullivan, Diorio, Jaco Pastorius), ist das doch eigentlich immer bemerkenswert… über Jazz aus Florida weiss man halt auch nicht viel…
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.ja, die großen namen sind mir auch aufgefallen. ein wirklich gutes trio jedenfalls – kam der tipp von dir, @gypsy-tail-wind?
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Ja, habe das Album hier mal erwähnt.
Ein kleiner Sammelpost zu Bagby wurde vom Nachtessen unterbrochen (folgt drüben zum Foto).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbajohn abercrombie, dave holland, jack dejohnette [gateway], homecoming / in the moment (1994/95/96)
mit ginger baker und diesen beiden gateway-comeback-alben bin ich bei sachen angelangt, die ich damals direkt bei erscheinen gekauft habe. von gateway hatte ich die luftigen wilden 70er-jahre-alben im ohr, und meine enttäuschung über die neuen aufnahmen habe ich bis heute nicht ganz verwunden, obwohl ich immer wieder, wenn ich sie tatsächlich nochmal auflege, feststelle, wie viel schönes sie enthalten. es liegt eine schwere darin, die ich nicht mag, auch schiebt das ostinato-geprägte spiel von holland den gitarristen zu sehr in die spotlight-position, die abercrombie offensichtlich gar nicht mehr behagte. dazu kommt das (nach meinem empfinden) etwas ideenlose artwork – und ob sie wirklich gut beraten waren, die stücke mit songstrukturen und die freieren improvisationen so klar zu trennen und auf zwei cds aufzuteilen, anstatt aus dem material ein einzelnes, dafür abwechslungsreicheres album zu produzieren, würde ich auch infrage stellen. aber das ist letztlich eine sache des persönlichen geschmacks und meckern auf hohem niveau. vor allem IN THE MOMENT ist, ab dem 2. stück, ein wirklich tolles, eigenwilliges album.
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Vielen Dank für die vielen tollen Besprechungen, das eröffnet mir mal wieder einige neue Inspirationen. Da ich lange abwesend war, komme ich erst jetzt dazu, ein paar der Besprechungen nachzulesen und die jeweiligen Alben nachzuhören, ich starte direkt mit dem mir bisher unbekannten In The Moment. Faszinierendes Album.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...atom Da ich lange abwesend war, komme ich erst jetzt dazu, ein paar der Besprechungen nachzulesen und die jeweiligen Alben nachzuhören
schön, dass du wieder da bist. bin natürlich sehr gespannt auf deine eindrücke.
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bill frisell, kermit driscoll, joey baron, go west – music for the films of buster keaton (1995)
funktionsmusik, soundtrack, mit leitmotiven, 1:1-effekten und western-thema. ich habe mir den spaß gemacht, den film einfach parallel zu streamen, was sehr gut funktioniert hat. frisells americana-konzepte werden hier vorbereitet, jazz ist das nicht, aber das effektspiel und die fragmentform passen zum trio – und vielleicht auch die melancholie und freundlichkeit, die diesen film immer noch so toll macht.
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wir sind zwar in den 90s gelandet, doch wurde dieses 1982er Werk bereits erwähnt?
JOHN SCOFIELD TRIO – Shinola
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oh nein, mist, ist mir komplett durchgerutscht. willst du was dazu schreiben? sonst schieb ich das noch nach.
kevin eubanks, dave holland, mino cinelu, world trio (1995)
die design-abteilung bei verabra records: wie nennt ihr euch? – world trio. -na, da habe ich eine idee!
hier trifft sich das wärmezentrum des dave holland quartets im bemühen um einen akustischen flow, und statt marvin ’smitty‘ smith (wie noch live 1992, da gibts bootlegs) nehmen sie hier die handgemachte percussion von mino cinelu dazu, der dabei ein wenig in den hintergrund gerät, aber eigentlich ganz schöne klangfarben beisteuert. rhythmisch ist das ganz schön abgefahren, trotz der möglichkeiten des easy listenings – ich habe ja was gegen so supervirtuos gespielte akustikgitarren, aber mir war noch nie aufgefallen, wie nah das an mclaughlin/eckhardt/gurtu ist, ohne die marketing-power natürlich und deshalb kein hit… damals wollte ich unbedingt den kühlen swing des quartets, heute merke ich: komplex-schönes album, das ich fast auswendig kenne. und eine weitere warme überlegung kommt dazu, wenn man 2023 holland und eubanks (und smith) live erlebt und gesehen hat, dass die sich immer noch blind verstehen.
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vorgartenoh nein, mist, ist mir komplett durchgerutscht. willst du was dazu schreiben? sonst schieb ich das noch nach.
JOHN SCOFIELD TRIO – Shinola (ENJA Records)
mach ich doch gern:
1981 eingespielt mit Steve Swallow und Adam Nussbaum enthält das Album Eigenkompositionen bis auf „Dr. Jackle“ von Jackie McLean. Dieser Song swingt auch sehr gewaltig inmitten von Balladen und an der Fusion orientierten Stücken. Recht eindrucksvoll ist das Spiel des Protagonisten und mit den qualifizierten Begleitern entstand ein vielleicht nicht unbedingt essentielles, aber sehr unterhaltendes Album mit teils am Rock orientierten Spiel Scofield’s, der nachfolgend dann der Band von Miles Davis beitrat…
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Das Bill Frisell Trio Live von 1991 ist damals an mir vorbeigegangen. Meine heftige Bill Frisell-Phase setzte erst 1992 ein. Das Ginger Baker-Album habe ich 1995 dann wohl übersehen. Du hast es später mal hier erwähnt, aber da war meine Fan-Phase schon lange wieder vorbei. Schlechtes Timing!
„Funktionsmusik“ für die Buster Keaton-Soundtracks (es gibt zwei davon) klingt jetzt nicht so besonders wertschätzend. Stimmt natürlich, aber die Soundtracks sind schon sehr kontrast- und spannungsreich und sind sehr präzise auf den Film „geschnitten“. Also nicht so athmosphärische Filmmusik. Es geht um Stummfilme, wo ja auch mal etwas dick aufgetragen wird. Da passt Bill Frisell mit seinen Schwankungen von der Lakonie bis zum Grotesken schon sehr gut. Manchmal kracht es da schon ganz schön dolle!
Ein Freund hatte mir damals aus beiden Alben eine Mix-Cassette zusamengestellt, die auch ohne die Filme sehr gut – äh … – „funktionierte“. Habe ich damals rauf und runter gehört. Müsste ich eigentlich mal versuchen zu rekonstruieren. Und die Filme habe ich auch noch irgendwo auf DVD, glaube ich. Vielleicht was für die dunkle Jahreszeit.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme)friedrich
„Funktionsmusik“ für die Buster Keaton-Soundtracks (es gibt zwei davon) klingt jetzt nicht so besonders wertschätzend. Stimmt natürlich, aber die Soundtracks sind schon sehr kontrast- und spannungsreich und sind sehr präzise auf den Film „geschnitten“. Also nicht so athmosphärische Filmmusik. Es geht um Stummfilme, wo ja auch mal etwas dick aufgetragen wird. Da passt Bill Frisell mit seinen Schwankungen von der Lakonie bis zum Grotesken schon sehr gut. Manchmal kracht es da schon ganz schön dolle!
Ein Freund hatte mir damals aus beiden Alben eine Mix-Cassette zusamengestellt, die auch ohne die Filme sehr gut – äh … – „funktionierte“. Habe ich damals rauf und runter gehört. Müsste ich eigentlich mal versuchen zu rekonstruieren. Und die Filme habe ich auch noch irgendwo auf DVD, glaube ich. Vielleicht was für die dunkle Jahreszeit.danke, ich habe mich das gefragt, wie man die musik ohne die bilder dazu hört. was mich bei „neuen“ stummfilm-scores oft nervt, ist, dass sie mit leitmotiven arbeiten, so kleiner figuren, auf die immer wieder zurückgegriffen werden kann – was ja aus der traditione der live-klavierbegleitung kommt. frisells/driscolls/barons soundtrack versucht mehreres auf einmal, es gibt verdoppelnde effekte (baron schlägt immer dann eine triangel an, wenn damit im bild zum essen geläutet wird), die leitmotive (keaton als verrutschter cowboy in einem fremden „westen“), dann aber auch improvisierte strukturen, die sich ein stück weit vom filmgeschehen lösen. keatons ästhetik ist für all diese interpretationen sehr dankbar, es gibt ziemlich unmittelbar zündende gags, eine melancholische grundstimmung und längere szenen, in denen sich etwas entfalten kann. das passt schon alles sehr gut, vor allem zur idee der halbironischen identifizierung mit weißer us-folklore.
ich glaube, ich mag einfach dieses trio nicht so sehr, deshalb war ich ganz dankbar, dass ich den film direkt dazu schauen konnte (steht direkt auf der wiki-seite zum film als stream online).
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vorgarten
danke, ich habe mich das gefragt, wie man die musik ohne die bilder dazu hört. was mich bei „neuen“ stummfilm-scores oft nervt, ist, dass sie mit leitmotiven arbeiten, so kleiner figuren, auf die immer wieder zurückgegriffen werden kann – was ja aus der traditione der live-klavierbegleitung kommt. frisells/driscolls/barons soundtrack versucht mehreres auf einmal, es gibt verdoppelnde effekte (baron schlägt immer dann eine triangel an, wenn damit im bild zum essen geläutet wird), die leitmotive (keaton als verrutschter cowboy in einem fremden „westen“), dann aber auch improvisierte strukturen, die sich ein stück weit vom filmgeschehen lösen. keatons ästhetik ist für all diese interpretationen sehr dankbar, es gibt ziemlich unmittelbar zündende gags, eine melancholische grundstimmung und längere szenen, in denen sich etwas entfalten kann. das passt schon alles sehr gut, vor allem zur idee der halbironischen identifizierung mit weißer us-folklore.
ich glaube, ich mag einfach dieses trio nicht so sehr, deshalb war ich ganz dankbar, dass ich den film direkt dazu schauen konnte (steht direkt auf der wiki-seite zum film als stream online).Interessant! Wenn man sagt „Filmmusik“, denkt man schnell mal an atmosphärische Hintergrundmusik oder an prägnante Motive, die für bestimmte Figuren oder Szenen stehen. Bei Musik für Stummfilme – oder jedenfalls bei Frisells Buster Keaton-Scores – ist das aber größtenteils anders. Diese Musik spiegelt den Film und hat dadurch einerseits eine sehr starke eigene Präsenz, ist andererseits aber nicht immer leicht vom Film zu trennen und umgekehrt.
Andere aktuelle Soundtracks zu Stummfilmen kenne ich gar nicht.
„Halbironische Identifizierung“ ist schön gesagt. Oder „reflektierte Aneignung“?
Bloß mal ein bisschen laut nachgedacht.
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„Etwas ist da, was jenseits der Bedeutung der Worte, ihrer Form und selbst des Stils der Ausführung liegt: etwas, was direkt der Körper des Sängers ist, und mit ein- und derselben Bewegung aus der Tiefe der Stimmhöhlen, der Muskeln, der Schleimhäute, der Knorpel einem zu Ohren kommt, als wenn ein und dieselbe Haut das innere Fleisch des Ausführenden und die Musik, die er singt, überspannen würde.“ (Roland Barthes: Die Rauheit der Stimme) -
Schlagwörter: Gitarre, guitar jazz, Jazzgitarre
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