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1. Ich sehe keinen Widerspruch. Und Du bietest auch keine Gegendarstellung anhand der Lyrics an. Und darum geht es hier, in diesem Thread: Die Beurteilung der Single (im Idealfall: anhand der 7″). Und ggf. erst in zweiter Linie anhand interpretatorischer Fehlleistung des Hörers und/oder Rezensenten.
2. Dass Morrissey irischer Abstammung ist, ist Dir bekannt? Auf nichts Anderes zielt die Verwendung von „Blut“ ab. Mozza ist kein Engländer „per se“, er ist aber in England geboren und aufgewachsen, dort groß geworden, daher „Herz“.
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Werbungad 1: Irisches Blut ist ein äußerer Faktor, nichts, was aus dem Individuum selbst stammt.
ad 2: Das ist klar. Dennoch: wer nach 1945 Abstammung am Blut festmacht, muß wissen, in welcher Tradition er damit steht. Grade wenn er ein Mensch ist, der sein Geld mit Worten verdient. Und ja, das gilt auch für Nicht-Deutsche.Außerdem frage ich mich, wie du deinen Satz „Das irische Blut, das englische Herz, daraus bin ich „geschnitzt“, beides hat mich stark und unabhängig werden lassen“ auch nur ansatzweise logisch begründen willst bzw. wie du Morrissey zugestehen kannst, das an dieser Aussage irgendetwas dran ist? Hätte „luxemburger Blut“ und ein „französisches Herz“ automatisch einen Unterschied für Morrisseys Entwicklung gemacht?
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the famemotörwolf2. Sobald jemand mit dem Begriff Blut in dieser Weise umgeht, geht er tendenziell in eine rechte Richtung.
Das finde ich allerdings nicht. Viele Wörter sind durch die Blut und Boden Literatur stigmatisiert, das sollte aber keinen Abbruch tun, sie zu verwenden (wenn man es in einem klaren, abgrenzenden Zusammenhang tut). Ich hatte das an anderer Stelle mal ausgeführt: Ich finde es enorm problematisch viele schöne und vor allem starke und kraftvolle Wörter dem rechten Flügel in den Rachen zu werfen – weil sie älter sind und weil man den politischen Grausamkeiten damit viel mehr weiterreichende Macht zugesteht, als sie es verdient hat. Zumal es hier als Metapher, Identifikation und Beschreibung ja mehr als Sinn macht. Halb-Ire, Halb-Engländer, zwischen zwei Fronten, beides vereinend und doch, aus poltischer Sicht, keines von Beidem. Die Eröffnungszeilen sind für mich eben nicht patriotisch, sondern eine klare Absage: Ich habe irisches Blut, bin aber in England aufgewachsen – und ich schäme mich für nichts davon.
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Hold on Magnolia to that great highway moonmotörwolfHätte „luxemburger Blut“ und ein „französisches Herz“ automatisch einen Unterschied für Morrisseys Entwicklung gemacht?
Ob das rational/logisch/schlüssig nachzuvollziehen ist, kann jedes Individium nur für sich entscheiden. Oder willst Du das Morrissey vorschreiben? Für ihn ist diese spezielle Kombination offenkundig von Bedeutung.
Darüberhinaus ist ein Vergleich, wie sich andere Herkunfts- und Lebensumstände auf die eigene Haltung ausgeprägt hätten, für niemanden möglich – insofern kann man Deinen Einwand nur schwerlich gelten lassen als Beweis für „sinnfreies“ oder „abwegiges“ Empfinden.
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Ragged GloryOb das rational/logisch/schlüssig nachzuvollziehen ist, kann jedes Individium nur für sich entscheiden. Oder willst Du das Morrissey vorschreiben? Für ihn ist diese spezielle Kombination offenkundig von Bedeutung.
Darüberhinaus ist ein Vergleich, wie sich andere Herkunfts- und Lebensumstände auf die eigene Haltung ausgeprägt hätten, für niemanden möglich – insofern kann man Deinen Einwand nur schwerlich gelten lassen als Beweis für „sinnfreies“ oder „abwegiges“ Empfinden.
Das andere Herkunfts- und Lebensumstände einen Einfluß hätten haben können, kann und will ich nicht bestreiten, ich gehe sogar davon aus, daß diese natürlich einen anderen Morrissey hervorgebracht hätten. Mich stört aber die Verwendung des Blutsbegriffes. Blut ist ein biologischer Begriff, Herkunft ein sozialer. Der Unterschied ist gewaltig.
Vorschreiben will ich Morrissey sicher nichts, aber Kritik an ihm ist mir hoffentlich ebenso erlaubt wie dir sein Lob. Wenn dich das aber in diesem Thread stört oder unangemessen scheint, sag mir das deutlich. Aufdrängen will ich mich nicht. (Bin jetzt aber eh mal eine Weile offline.)
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And all the pigeons adore me and peck at my feet Oh the fame, the fame, the fameDu musst Dich nicht ausgebremst fühlen.
Aber es ist nunmal nicht anders „darstellbar“, wenn man nicht einer Meinung ist: Ich gewichte die Verwendung des Begriffs „Blut“ nicht so schwer wie Du bzw. sehe darin nichts Problematisches. Wenn hierzu noch Diskussionsbedarf bestehen sollte, bitte ich aber darum, ihn in einem gesonderten Thread auszuleben.
Hier soll es in erster Linie um die vorgestellten Platten gehen: Dazu dürfen und sollen natürlich die persönliche Interpretation und Wertschätzung gehören. Aber sobald wir zu sehr ins Detail gehen wie hier hinsichtlich einer Begriffsdefinition und/oder „Verwendungsberechtigung“ eines Begriffs, sollte das Gespräch in einen anderen Forumsbereich verlagert werden.
Soweit dürfen und sollen die bereits getätigten Beiträge hier aber erhalten bleiben. Einen etwaigen Eröffnungspost für einen Diskussionsthread kann man ggf. anhand eines Links aufziehen. Danke.
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So, jetzt sind alle Singles besternt und gerankt, die ich besitze.
1. R.E.M. – (Don’t Go Back To) Rockville *****
2. THE SMITHS – This Charming Man
3. THE UNDERTONES – Teenage Kicks
4. DAVID BOWIE – Life On Mars?
5. DAVID BOWIE – Ashes To Ashes
6. R.E.M. – Wendell Gee
7. R.E.M. – Fall On Me
8. THE BOOK OF LISTS – Pacifists Revolt
9. R.E.M. – Can’t Get There From Here
10. PORTISHEAD – The Rip
11. ELVIS COSTELLO & THE ATTRACTIONS – Watching The Detectives
12. THE SMITHS – Hand In Glove
13. SEX PISTOLS – Holidays In The Sun
14. MORRISSEY – Irish Blood, English Heart
15. DUFFY – Rockferry
16. BLANCHE – Who’s To Say… ****1/2
17. THE SEE SEE – Keep Your Head
18. POST WAR GLAMOUR GIRLS – Ode To Harry Dean
19. THE RAVEONETTES – Attack Of The Ghost Riders
20. THE ABOVE – My Love
21. THE GO-GO’s – Vacation
22. CANDIE PAYNE – I Wish I Could Have Loved You More
23. CREEDENCE CLEARWATER REVIVAL – Bad Moon Rising
24. HOWLING BELLS – Blessed Night ****
25. PJ HARVEY – The Glorious Land
26. TRAVIS – Something Anything
27. THE LINES – Domino Effect
28. TRANS – Green EP
29. DUM DUM GIRLS – Bhang Bhang, I’m A Burnout
30. WE ARE CATCHERS – Tap Tap Tap ***1/2
31. VAMPIRE WEEKEND – Mansard Roof ***
32. BE YOUR OWN PET – Let’s Get Sandy (Big Problem)
33. U2 – The Fly **--
POPKIDS OF THE WORLD UNITE!Danke für die Mühe, flynn! Magst Du U2 generell nicht so, oder sticht „The Fly“ als ein spezieller Schwachpunkt heraus?
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War keine Mühe, es war ein Vergnügen. Einige 7″ hatte ich länger nicht gehört. Mit Bonos Stimme habe ich meist ein Problem, die älteren Tracks gefallen mir auf jeden Fall besser. Also Deine Begeisterung für „The Fly“ kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Ich hatte sie mir zugelegt auf Grund Deiner sehr guten Bewertung, aber das wird nichts mehr …
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POPKIDS OF THE WORLD UNITE!Ist „The Fly“ die einzige 45, die Du Dir aufgrund meines Threads zugelegt hast?
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Auf die I.R.S.-Box bin ich auch durch Deine Reviews zum einjährigen Jubiläum gekommen. Ich hatte sie mir im November nicht gleich zugelegt. Aber jetzt die Zeit reif dafür. Andere werden noch folgen.
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POPKIDS OF THE WORLD UNITE!Nach „The Fly“ hatte nicht gezielt gesucht, zufällig hatte ich ein Ex. ohne PC entdeckt.
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POPKIDS OF THE WORLD UNITE!„Green“ von TRANS hatte ich mir noch wg. Deiner Besprechung geordert. Anfang des Jahres war das, darum fast vergessen.
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POPKIDS OF THE WORLD UNITE!Wie „erlebst“ Du denn die „Green EP“?
Leider ließ sich zu ihr keine Forumsdiskussion entfachen, obschon ich ja ausgiebig „vorgelegt“ hatte. Deine Wertung lässt zwar auf ein eindeutig positives Hör-Erlebnis schließen, aber Magie und Verzückung haben sich wohl nicht eingestellt?
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Genau, Du hast es gut formuliert. Ich mag die EP. Zunächst war ich recht enttäuscht, was an Deinen Lobeshymnen lag. Nach der ersten Enttäuschung gefiel sie mir doch gut. „The Prince“ und „Lights“ sind mir zu langatmig. Da geht eine höhere Bewertung verloren. Der ganz große Wurf ist „Green“ nicht, aber „Thinking About A Friend“ und „Tangerine“ möchte ich nicht mehr missen.
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POPKIDS OF THE WORLD UNITE!
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