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motörwolf2. Sobald jemand mit dem Begriff Blut in dieser Weise umgeht, geht er tendenziell in eine rechte Richtung.
Das finde ich allerdings nicht. Viele Wörter sind durch die Blut und Boden Literatur stigmatisiert, das sollte aber keinen Abbruch tun, sie zu verwenden (wenn man es in einem klaren, abgrenzenden Zusammenhang tut). Ich hatte das an anderer Stelle mal ausgeführt: Ich finde es enorm problematisch viele schöne und vor allem starke und kraftvolle Wörter dem rechten Flügel in den Rachen zu werfen – weil sie älter sind und weil man den politischen Grausamkeiten damit viel mehr weiterreichende Macht zugesteht, als sie es verdient hat. Zumal es hier als Metapher, Identifikation und Beschreibung ja mehr als Sinn macht. Halb-Ire, Halb-Engländer, zwischen zwei Fronten, beides vereinend und doch, aus poltischer Sicht, keines von Beidem. Die Eröffnungszeilen sind für mich eben nicht patriotisch, sondern eine klare Absage: Ich habe irisches Blut, bin aber in England aufgewachsen – und ich schäme mich für nichts davon.
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Hold on Magnolia to that great highway moon