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AutorBeiträge
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scorechaserDanke für das Lob, Vega. :bier:
Santoallala ist nicht so mein Ding, er ist auch in der eingefleischten Filmmusik-Gemeinde eher nicht so gern gesehen, weil er mit 2 ziemlich simplen Scores 2mal hintereinander den Oscar gewonnen hat, was sich viele nicht erklären konnten, weil die Scores zu „Babel“ und „Brokeback Mountain“ doch recht simpel gestrickt sind. Es wird jetzt schon gewitzelt, das man froh sein kann, das er keine Scores in diesem Jahr hat, so haben die anderen mal wieder eine Chance hätten…
Ich halte seine Scores für gut und gelungen, aber die 2 Oscars sind auch für mich schwer nachvollziehbar. Darum stellte ich auch meine Frage. Bin ja kein Filmmusikexperte so wie du und mir könnten ja Details entgehen….
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Der Teufel ist ein Optimist, wenn er glaubt, dass er die Menschen schlechter machen kann. "Fackel" - Karl KrausHighlights von Rolling-Stone.deSo klingen die größten Schlagzeuger ohne ihre Band
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Werbung1. Main Title and First Victim (03:26)
2. The Empty Raft (01:21)
3. The Pier Incident (02:22)
4. The Shark Cage Fugue (01:58)
5. Shark Attack (01:16)
6. Ben Gardner’s Boat (03:29)
7. Montage (01:28)
8. Father And Son (03:41)
9. Into The Estuary (02:49)
10. Out To Sea (02:58)
11. Man Against Beast (05:32)
12. Quint’s Tale (02:39)
13. Brody Panics (01:09)
14. Barrel Off Starboard (01:29)
15. The Great Shark Chase (03:27)
16. Three Barrels Under (02:03)
17. Between Attacks (02:05)
18. The Shark Approaches (02:39)
19. Blown To Bits (03:02)
20. End Titles (01:52)Film Music Review No 46: „Jaws“ (John Williams, 1975)
1974 drehte Steven Spielberg den Film, der sein Durchbruch werden sollte. Mit dem Reißer „Jaws“ begründete Spielberg im Sommer 1975 die neue Generation der Blockbuster-Filme, und er sollte einer der erfolgreichsten Regisseure unserer Zeit werden. „Jaws“ erzählt die Geschichte von Chief Brody (der großartige Roy Scheider), der in dem kleinen Badeort Amity Island
der dortige Polizist ist. Als man 2 Jugendlich tot auffindet, ist man sich sicher, das ein Hai sein Unwesen treibt. Nun muss Brody alles daran setzen, um das gefährliche Tier zu besiegen. Die Dreharbeiten waren mehr als anstrengend und ernüchternd. So wollte der mechanische Hai „Bruce“ (benannt nach Spielberg´s Anwalt) nicht immer so wie die Crew wollte. Das führte dazu, das Spielberg auf die Idee kam, den Hai gar nicht so oft zu zeigen, was ungemein zu der Spannung des Filmes beitrug. Der Film wurde ein großer Erfolg, und zog mehrere Fortsetzungen nach sich.In der Filmmusikgeschichte gibt es viele Beispiele von weltbekannten Melodien, die man sofort erkennt. Natürlich fallen einem da Bernard Herrmann´s „Psycho“, Alan Silvestri´s „Back to the Future“, Elmer Bernstein´s „The Great Escape“ oder auch John Williams mit „Superman“, „Indiana Jones“ und „Star Wars“ ein. Und Williams schuf auch einen der berühmtesten Themes überhaupt, mit seinem „Main Title“für „Jaws“.
Jeder kann sofort die Bilder einordnen, wenn man diese weltberühmten Töne hört, die die Streicher diabolisch interpretieren. * Spielberg erinnert sich, das er laut gelacht habe, als Williams ihm auf dem Klavier diese Komposition vorspielte. „Are you kidding me? This little melody for a shark?“ war seine erste Reaktion. Doch Williams ließ nicht locker, und er sollte Recht behalten.
Es ist ein relativ simpel gestricktes Motiv, doch es reißt einen mit, und man weiß sofort, worum es geht. Falls man ein Beispiel geben will, was gute Filmmusik bewirken soll, dann muss man einem einfach nur diese ersten Takte vorspielen. Bis heute ist Spielberg der Meinung, das der Erfolg des Filmes zu einem großen Teil John Williams gebührt, der mit seiner einfachen aber doch furchteinflössenden Melodie die perfekte Stimmung für den Film einfing.
Aber „Jaws“ ist viel mehr als dieses eine Thema, als diese eine Melodie. Es ist ein „full-blown“ klassischer Action Score, der alten Schule. Perfekt fängt Williams mit seinen Americana-Klängen das Leben auf Amity Ville ein, teilweise klingt sein Score fast schon sphärisch. Dieser Score ist in dem Sinne bemerkenswert, als das er nicht wie ein typischer Horrorfilmscore klingt, was man bei solch einem Film eigentlich erwarten sollte. Was die Action angeht, wird es nicht besser als mit der „Shark Cage Fuge“, ein großer, episch-orchestraler Action-Cue, der die volle Brandbeite eines Orchester ausnutzt. „Jaws“ ist ein komplexer, innovativer Score, der nicht umsonst den Oscar erhalten hat. Er ist immer noch, auch 33 Jahre nach seinem Erscheinen ein frisches und orginelles Werk, das zu dem Besten zählt, was John Williams komponiert hat.*#Hier zb sehr schön beim Publikum zu beobachten. Es reicht nur eine Sekunde, und alle wissen, was gemeint ist:
http://www.youtube.com/watch?v=sE_vbrj0MqU
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra1. Main Title (02:13)
2. First Victim (01:39)
3. Catherine & Roxy (05:14)
4. Shadows (00:41)
5. Profile (00:49)
6. Don’t Smoke (02:26)
7. Crossed Legs (04:49)
8. Beth & Nick (02:21)
9. Night Life (06:03)
10. Home Visit (01:13)
11. Your Wife Knew (01:44)
12. Untitles (00:52)
13. That’s Real Music (00:27)
14. One Shot (01:27)
15. Kitchen Help (03:58)
16. Pillow Talk (04:59)
17. Morning After (02:29)
18. Roxy Loses (03:37)
19. Catherine’s Sorrow (02:41)
20. Wrong Name (02:22)
21. She’s Really Sick (01:31)
22. I Won’t Sell (01:02)
23. Games Are Over (05:53)
24. Evidence (01:39)
25. Unending Story / End Credits (09:23)
26. First Victim (Alternate Version) (01:34)Film Music Review No 47: „Basic Instinct“ (Jerry Goldsmith, 1992)
1992 schockte Paul Verhoeven, der schon immer gerne heiße Eisen anfaßte, die Amerikaner mit einem Psychothriller der besonderen Art. In „Basic Instinct“ spielen Sharon Stone und Michael Douglas die Hauptrollen. Douglas als Detekiv, der der Hauptverdächtigen eines Mordfalles verfällt. Die für das Mainstream-Kino sehr expliziten Liebesszenen glichen einem Porno, und der Skandal war im prüden Amerika perfekt.
Paul Verhoeven hatte immer eine sehr starke Verbindung mit seinen Komponisten. So arbeitete er mehrmals mit Basil Poledouris (Flesh and Blood, Starship Troopers, Robocop) zusammen. 1990 verpflichtete er erstmals Jerry Goldsmith, der für ihn einen der kraftvollsten und epischsten Action Scores seiner Karriere schrieb. Später sagte Jerry Goldsmith einmal, das er „Total Recall“ für einen seiner besten Arbeiten hielt. Ihre zweite Zusammenarbeit nach dem Sci-Fi-Reißer war der Psychothriller „Basic Instinct“. Der Film, eine Homage an Alfred Hitchcock, ist eine raffinierte Geschichte um Mord, Sex und Verlangen. Jerry Goldsmith komponierte für diese wilde Mischung Film einen stringenten und sehr originellen Score, der die Landschaft der Thriller-Filmmusiken auf Jahre prägte. Der Score hat eine fast schon glasklare Melancholie, das mystische Hauptthema entwickelte ein Eigenleben, abseits des Filmes und der Partitur. Der Score entwickelt, ähnlich wie Bernard Herrman´s „Vertigo“ einen tiefen Sog, der einen unheimlich einlullt. Goldsmith greift hier auf das klassische Orchester zurück, die Synthesizer werden nur äußerst selten und dezent eingesetzt. Frisch und innovativ kommt diese Musik daher, böse, unheimlich, sinnlich düster und ungemein leidenschaftlich.
„Basic Instinct“ wurde ein instant classic, eine Blaupause für alle folgenden Thrillerscores.--
"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Caprascorechaser
Santoallala ist nicht so mein Ding, er ist auch in der eingefleischten Filmmusik-Gemeinde eher nicht so gern gesehen, weil er mit 2 ziemlich simplen Scores 2mal hintereinander den Oscar gewonnen hat, was sich viele nicht erklären konnten, weil die Scores zu „Babel“ und „Brokeback Mountain“ doch recht simpel gestrickt sind.Zumindest kann er ja auch gute Popsongs schreiben, was er mit „A Love That Will Never Grow Old“ bewiesen hat. Das ist bei Filmkomponisten sonst eher die Ausnahme, oder?
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BullittZumindest kann er ja auch gute Popsongs schreiben, was er mit „A Love That Will Never Grow Old“ bewiesen hat. Das ist bei Filmkomponisten sonst eher die Ausnahme, oder?
Nicht unbedingt. John Barry hat ja für die ganzen Bond-Filme bis „The Living Daylights“ auch immer die Songs geschrieben, und auch Jerry Goldsmith und John Williams haben in ihren Karrieren immer wieder Songs zu den Filmen geschrieben, die sie musikalisch begleitet haben. Auch ein Michel Legrand ist ein ganz ausgezeichneter Songschreiber.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank CaprascorechaserNicht unbedingt. John Barry hat ja für die ganzen Bond-Filme bis „The Living Daylights“ auch immer die Songs geschrieben, und auch Jerry Goldsmith und John Williams haben in ihren Karrieren immer wieder Songs zu den Filmen geschrieben, die sie musikalisch begleitet haben. Auch ein Michel Legrand ist ein ganz ausgezeichneter Songschreiber.
Ah, okay, war mir nicht so bewusst.
Was hälst du eigentlich von Angelo Badalamenti?
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BullittAh, okay, war mir nicht so bewusst.
Was hälst du eigentlich von Angelo Badalamenti?
Ganz gut, sehr interessant ist sein Score zu „Arlington Road“, sehr düster. Sonst kenne ich nicht so viel von ihm, hab nur noch „The Straight Story“ und „A very long engagement“.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank CaprascorechaserGanz gut, sehr interessant ist sein Score zu „Arlington Road“, sehr düster. Sonst kenne ich nicht so viel von ihm, hab nur noch „The Straight Story“ und „A very long engagement“.
Finde seine Zusammenarbeit mit Lynch schon sehr beeindruckend. „The Straight Story“ ist da eigentlich wie der Film für Lynch auch der untypischste Score für Badalamenti, wenn auch der schönste!
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1. Vertigo Prelude and Rooftop (04:43)
2. Madeleine and Carlotta’s Portrait (03:15)3. The Beach (03:33)
4. Farewell and the Tower (06:59)
5. The Nightmare and Dawn (03:35)
6. Love Music (05:08)
7. The Necklace and the Return and Finale (07:08)Film Music Review No 48: „Vertigo“ (Bernard Herrmann, 1958)
1958 inszeniert Alfred Hitchcock seinen romantischsten und mystischsten Film in seiner langen und erfolgreichen Karriere. Mit James Stewart und Kim Novak in den Hauptrollen erzählt der Film die Geschichte des Detektives Scotty Ferguson, der von einem Bekannten beauftragt wird, seine untreue Ehefrau zu beschatten. Natürlich verliebt Scotty sich in sie, und ist am Boden zerstört, als er sie nicht am Selbstmord hindern kann. Doch eines Tages zweifelt Scotty an seinem Verstand, als er sie in der Stadt sieht. Er folgt ihr, und kommt einem Komplott auf die Spur. Der Film war bei seinem Erscheinen kein großer Erfolg, und Hithcock gab Stewart die Schuld, da er der Meinung war, das dieser zu alt für die Rolle des Scotty Ferguson war. Erst später sollte der Film die Zustimmung bekommen, die er von Anfang an hätte bekommen sollen.
Für die Musik zeichnete mal wieder Hitchcock´s Hofkomponist Bernard Herrmann verantwortlich. Herrmann komponierte für „Vertigo“ eine zutiefst romantische Partitur, die das klassische Orchester vollends ausschöpft. Nicht unähnlich seiner späteren Komposition für Truffaut´s „Fahrenheit 451“ verzichtete Herrmann hier bewusst auf Spielerein oder Experimente, und schuf eine äußerst stilsichere romantische Musik. Über die Jahre hinweg, wurde „Vertigo“ als die beste Arbeit Herrmann´s für Hitchcock angesehen. „Vertigo“ ist ein höchst strukturierter Score im modernen Sinne, es benutzt seine Themen in einem solch neuen Stil, wie es in einer Filmmusikpartitur vor ihm noch keiner getan hat. „Vertigo“ ist eine eher ruhigerer Score, der ähnlich wie Herrmann´s „Psycho“ einen tiefen Sog entwickelt, der einen nicht mehr los lässt. Es ist eine glasklare Komposition, eine Variation des berühmten Main Titles, das zusammen mit den Bildern von Saul Bass den Zuschauer schwindlig werden lässt. Das Orchester ist klassisch besetzt, so dominieren in dieser Partitur die Streicher, das bekannteste Thema ist hier die „Scene D´Amour“. Teilweise klingen auch schon Herrmann´s spätere Horrormusiken an, doch in seinem Kern ist „Vertigo“ eine Verbeugung vor den romantischen Künstler wie zb Charles Ives (den Herrmann sehr verehrte). „Vertigo“ ist einer der besten Scores Bernard Herrmann´s.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra1. Firewall (03:16)
2. Surveillance (03:38)
3. Breaking In (02:56)
4. The Bank (00:57)
5. First Night (01:21)
6. Hostages (03:24)
7. The Camera Dances (03:47)
8. The Epi-Pen (03:59)
9. The Family Theme (01:21)
10. Escape From The Bank (10:23)
11. Looking For Help (03:04)
12. Exchanging The Files (02:10)
13. The Fight (07:14)
14. Rainy Day (03:15)
15. Together Again (01:20)Film Music Review No 49: „Firewall“ (Alexandre Desplat, 2006)
Bevor uns Harrison Ford dieses Jahr wieder mit einem frischen Abenteuer seiner großen Figur Indiana Jones beehrt, spielte er 2006 die Hauptrolle in dem Thriller „Firewall“ von Regisseur Richard Loncraine („Richard III.“). Ford spielt den Sicherheitschef einer großen Bank, dessen Familie von einer Bande gekidnappt wird. Sie erpressen ihn, er soll für sie mehrere virtuelle Millionen Dollar stehlen. Der Film ist nichts mehr als eine Fingerübung für alle Beteiligten, ein netter kleiner Thriller für zwischendurch.
Den Score zu dem Film schrieb der französische Newcomer Alexandre Desplat. Desplat, der zu den interessantesten Komponisten unserer Zeit zählt, schrieb zb die Scores zu „The Painted Veil“, „Birth“, „Girl with a Pearl Earring“, „Lust, Caution“, „The Queen“ oder auch dem Politdrama „Syriana“. Desplat ist ein äußerst klassischer Komponist, ganz selten findet man bei ihm irgendwelche
synthetisch angehauchten Elemente. Sein Stil ist natürlich sein eigener, aber immer wieder findet man hier und da einen Hauch von Jerry Goldsmith oder auch Bernard Herrmann. Dem großen Hitchcock-Komponisten huldigte Desplat in dem hier vorliegenden Werk. Ohne auf platte Nachahmung zu verfallen, verbeugt sich Desplat mit „Firewall“ tief vor dem großen Meister. Seine Partitur ist eine frische und äußerst originelle Thrillermusik, die dennoch ganz dem klassischen Orchester verbunden ist. Seine Actioncues sind ruppig, intensiv und äußerst spannend. Desplat dreht die Spannungsschraube immer höher, so zb in dem sehr intensiven 10minütigen „Escape from the Bank“. Auch wenn Desplat das allseits bekannte Orchester verwendet, klingt „Firewall“ ungeheuer frech, frisch und einfach irgendwie neu. Ein ganz großer Score von einem Komponisten, den wir unbedingt im Ohr behalten sollten. C´est tres bien, Monsieur Desplat!--
"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank CapraEin ganz famoser Artikel über Jonny Greenwood und seinen genialen Score zu „There will be Blood“:
http://www.newyorker.com/arts/critics/musical/2008/02/04/080204crmu_music_ross?currentPage=1
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank CapraJust to let you know:
In der Woche in der ich jetzt weg war, habe ich auf SWR2 den Score zu Ratatouille hören können. Wird bei nächster Gelegenheit geordert. Das ist wirklich unglaublich fein!--
ClaraSchumannJust to let you know:
In der Woche in der ich jetzt weg war, habe ich auf SWR2 den Score zu Ratatouille hören können. Wird bei nächster Gelegenheit geordert. Das ist wirklich unglaublich fein!Ja, der Score macht unglaubliche Laune, das stimmt. Giacchino´s nächster großer Filmscore wird für „Star Trek“ sein, der neue Film aus der gleichnamigen Sci-Fi-Reihe.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank CapraEin äußerst spannendes und interessantes Interview mit James Horner über seine schwierige Arbeit mit James Cameron an „Aliens“:
http://youtube.com/watch?v=lAciDfxBN7U
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra_–Lord Jim:
1. Prologue – Lord Jim Theme (03:31)
2. Patna (03:27)
3. The Fire (03:41)
4. River Journey (03:23)
5. Compassion (03:27)
6. Intermission (03:06)
7. The Girl from Patusan (03:00)
8. Sunrise, Victory and Celebration (05:25)
9. A Man in Search (02:45)
10. Father and Son (01:57)
11. Four Generations (02:43)
12. The Color of Love (Kaper-Russell) (03:02)
13. Epilogue (02:42)– The long Ships:
14. The long Ships – Main Title (03:04)
15. Testing the long Ships (03:28)
16. Midnight in Skandia (02:57)
17. El Mansuh (03:20)
18. El Ghazel (02:13)
19. In Search of the golden Bell (02:46)
20. The Pillars of Hercules (03:41)
21. The Mare of Steel (03:10)
22. Maelstrom (02:51)
23. The golden Bell (02:44)
24. Ambush in the City (02:22)
25. The long Ships – End Title (02:46)Film Music Review No 50: „Lord Jim“ (Bronislau Kaper, 1965)
Bronislau Kaper war im Golden Age des Hollywoodfilmes ein Ausnahmetalent. Der höchstwahrscheinlich im Jahre 1902 in Warschau geborene Komponist ist heute leider fast völlig vergessen. Doch dank der superben Arbeit des Filmmusiklabels Film Score Monthly werden seine Arbeiten jetzt wieder zugänglich und entdeckt. Bei dem Label von Lukas Kendall sind schon mittlerweile folgende Kaper-Musiken erschienen: The Brothers Karamasov, Home from the Hill, Mutiny on the Bounty (ein spektakuläres 3-Cds-Set), Quentin Durward, Green Mansions, The Glass Slipper, The Swan, Ride Vaquiero, The Prodigal und Invitation. Bronisłau Kaper erlebte hautnah mit, wie der Glanz des alten Hollywoodfilms verblasste und er somit immer weniger Angebote erhielt.
„Lord Jim“ ist Richard Brooks Adaption des gleichnamigen Romans von Joseph Conrad. In den Hauptrollen agierten James Mason, Curd Jürgens und Peter O´Toole. Für den Score verpflichtete Brooks den Komponisten Kaper, der für „Lord Jim“ einen sehr traurigen und düsteren Score komponierte. Vereinzelte Streichersolis, traumwandlerische Blechbläser beherrschen hier das Klangbild. Die Musik, die voll und kräftig daher kommt, erinnert einen an eine Mischung aus Richard Wagner und Film Noir. Sie wird von zwei Hauptthemen beherrscht: dem für Lord Jim, einer noblen, britisch anmutenden, breit angelegten Melodie sowie einem ebenfalls betont lyrisch-sinnlichen Liebesthema „The Color of Love“, das bevorzugt von Flöte über Streicherteppich intoniert wird. Besonders bemerkenswert ist die ausgeprägte Einbindung ethnischer, so überzeugend authentisch wirkender Gamelan-Musik. Entsprechend resultiert ein interessanter Kontrast zwischen westlichen und folkloristischen Klängen. Lord Jim ist wohl Bronislaw Kapers letzte wirklich beachtliche Filmkomposition. Der Komponist geriet immer mehr in Vergessenheit, und bekam immer weniger Arbeiten. Nachdem seine letzte Arbeit für den Film The Salzburg Connection (1972) in den Filmcredits nicht erwähnt wurde, zog er sich vollständig ins Privatleben zurück. Bronisłau Kaper, der weder verheiratet war noch Kinder hatte, erlag im Alter von 81 Jahren einem Krebsleiden.
Auf der CD von Film Score Monthly befindet sich ebenfalls Dusan Radic´s Musik zu Jack Cardiff´s „The Long Ships“.
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"Film is a disease. And the only antidote to film is more film." - Frank Capra -
Schlagwörter: Faves, Film, Filmmusik, User Reviews
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