Es war/ist total uncool, diese Band zu hören

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  • #1198763  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,645

    TheMagneticField
    Entscheidend ist doch: Wieso hört man, neben sicherlich geschmacklich allgemein als hochwertig goutierten Dingen, auch ein paar Sachen, von denen man wahrscheinlich selbst weiß, dass sie nach musikalischen Kriterien nicht so dolle sind, schlimmer noch warum berühren die einen möglicherweise dennoch und im besten Falle, warum steht man zu ihnen?
    Die Frage find ich viel besser als: Wer hat jetzt nen guten oder schlechten Geschmack.

    Die letztere Frage ist verhängnisvoll, weil sie die Eitelkeit berührt und zu persönlichen Beleidigungen Anlass gibt.

    Wenn mich etwas berührt, dann möchte ich es gerne „gut“ finden und gehe auf die Suche nach Gründen (wenn es einen Anlass gibt, also z.B. jemand Zweifel oder Abneigung äußert). Wenn ich keine finden kann, ist es wohl eine persönliche Sache; die geht dann nur mich und meine Freunde etwas an.

    Sonic JuiceMan kann sich eben auf höfliche, respektvolle, aber entschiedene Weise über Geschmacksdifferenzen austauschen, oder auf niveaulose, agressive, unhöfliche Weise. Die These, dass bei der Diskussion um Geschmacksfragen wegen vermeintlicher Wichtigkeit des Themas der Stil und die Umgangsformen außen vor bleiben müssen, halte ich völlig absurd.

    Ach so. Da bin ich natürlich Deiner Meinung. (Ich hatte das nicht verstanden.)

    --

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    #1198765  | PERMALINK

    ah-um

    Registriert seit: 24.02.2006

    Beiträge: 1,398

    So wichtig es ist, gegenseitigen Respekt und Umgangsformen zu beachten, so wichtig ist es, bei einer Diskussion zwischen dem sachlichen und dem persönlichen Aspekt zu unterscheiden. Wenn das erstere gewährleistet ist, dann sollte einer zünftigen Meinugsverschiedenheit über die Sache selbst (hier: Musik) nichts im Wege stehen.

    Problematisch wird es allerdings dann, wenn die Identifikation mit dem Thema (zB dem Musiker) so groß ist, dass praktisch jeder inhaltliche Angriff als ein solcher auf die Person des Gesprächspartners verstanden wird. Fans („Fanatiker“) dieser Art sind hier aber glücklicherweise eher selten.

    Im Übrigen kann ich mich nur den klugen Worten der verehrten Kollegen Go1 und Sonic Juice anschließen. (Auch wenn diese einander teilweise zu widersprechen scheinen.)

    --

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    #1198767  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,712

    Go1[…]
    Konkreter geht es darum, Musik nach gut und schlecht zu beurteilen. Beispiel: Frau Aguilera gilt vielen als eine schlechte Sängerin, weil sie es zu oft mit der vokalen Gymnastik übertreibe und zu sehr presse und ihr Bemühen um Ausdruck meist ein solches bleibe. Wenn das stimmt, sind ihre Aufnahmen nicht gut. Man kann sie trotzdem mögen, das ist jedem selbst überlassen, aber von „Geschmack“ zeugt das nicht. (Beim „Mögen“ spielen eben viele Dinge eine Rolle. Man mag ja auch manches nicht, bei dem man erkennen kann, dass es auf seine Art gut ist.)

    Bei den meisten Sachen würde ich Dir zustimmen, auch bei Aguilera hast Du recht. Auf der anderen Seite gibt es noch andere Aspekte zB bei Sängern und Sängerinnen. Blondies Debbie Harry hat nie den großen Stimmumfang gehabt und bei einige Live-Aufnahmen wirkt sie auch unglücklich. Trotzdem halte ich sie für grandios.

    Go1
    […]
    Das alles gehört aber eigentlich nicht hierher, weil die Frage nach „cool“ und „uncool“ wieder ein anderes Thema ist. Aber da Herr Rossi ja die zunehmende Toleranz dieses Forums angesprochen hat…

    Die ja hoffentlich nicht weiter einreißt …

    --

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    #1198769  | PERMALINK

    ah-um

    Registriert seit: 24.02.2006

    Beiträge: 1,398

    Gutes Beispiel eigentlich: Christina Aguilera und Debbie Harry sind beides keine guten Sängerinnen, wenn auch aus ganz unterschiedlichen Gründen.

    Aguilera hat zwar ein mächtiges Organ, aber sie versteht es hervorragend, dieses auf sehr aufdringliche und geschmacklose Weise einzusetzen (=“uncool“).

    Debbie Harry hat dagegen überhaupt keine Stimme, die sie irgendwie zu ihrer Berufswahl prädestiniert hätte. Aber Pop-Punk mit Stöckelschuhen scheint unter stilbewussten Popkultur-Anhängern als Inbegriff der Coolness fast schon konsensfähig.

    Ich bevorzuge auch Blondie, weil Debbie Harry wenigstens nicht nervt und die Band ja wirklich nicht schlecht war.

    --

    There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)
    #1198771  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Herr RossiSo richtig Spaß machen solche Debatten hier ja nicht mehr. In den Anfängen des Forums gab es noch wirklich die Geschmackspolizei, die per Fangschaltung sofort an Ort und Stelle war und für die Einhaltung der Standards sorgte.

    Die Agneta Platte von vor zwei, drei Jahren ist schlecht!

    Und was Mrs. Harry anbelangt: Zwischen ihr und der Aguileira liegen Welten. Zu Pop gehört eben ein bisschen mehr als das Beherrschen von Stimme und Instrument.

    --

    FAVOURITES
    #1198773  | PERMALINK

    the-imposter
    na gut

    Registriert seit: 05.04.2005

    Beiträge: 38,732

    Pop kommt ja von populär. Wenn die Aguilera nun ganz viele Leute gut finden, wird sie wohl auch Pop sein.

    --

    out of the blue
    #1198775  | PERMALINK

    herr-rossi
    Moderator
    -

    Registriert seit: 15.05.2005

    Beiträge: 87,241

    otisDie Agneta Platte von vor zwei, drei Jahren ist schlecht!

    Dissens!

    Und was Mrs. Harry anbelangt: Zwischen ihr und der Aguileira liegen Welten. Zu Pop gehört eben ein bisschen mehr als das Beherrschen von Stimme und Instrument.

    Konsens!

    --

    #1198777  | PERMALINK

    pink-nice

    Registriert seit: 29.10.2004

    Beiträge: 27,368

    otisDie Agneta Platte von vor zwei, drei Jahren ist schlecht!

    .

    Sehr schön ist die !

    --

    Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“
    #1198779  | PERMALINK

    go1
    Gang of One

    Registriert seit: 03.11.2004

    Beiträge: 5,645

    lathoAuf der anderen Seite gibt es noch andere Aspekte zB bei Sängern und Sängerinnen. Blondies Debbie Harry hat nie den großen Stimmumfang gehabt und bei einige Live-Aufnahmen wirkt sie auch unglücklich. Trotzdem halte ich sie für grandios.

    Ach, Stimmvolumen wird überschätzt. Ich mag Debbie Harry auch, sie ist cool und macht einiges aus ihren begrenzten Möglichkeiten. „Rip her to Shreds“ ist doch zum Beispiel eine tolle Performance; das „Come on, rip her to shreds“ kann man gar nicht besser bringen…

    --

    To Hell with Poverty
    #1198781  | PERMALINK

    latho
    No pretty face

    Registriert seit: 04.05.2003

    Beiträge: 37,712

    otisDie Agneta Platte von vor zwei, drei Jahren ist schlecht!

    Nun ja, ***1/2. Aber ich bin vielleicht den Originalen nicht so nah wie Du.

    otis
    Und was Mrs. Harry anbelangt: Zwischen ihr und der Aguileira liegen Welten. Zu Pop gehört eben ein bisschen mehr als das Beherrschen von Stimme und Instrument.

    Komplette Zustimmung. Da gibt es eine ganze Menge von Sängerinnen, auf die das zutreffen würde. Ähm. It’s the song, not the singer. Analog dazu die Diskussion um Joy Divisions/New Orders Peter Hook: technisch vielleicht nicht herausragend, aber ohne ihn wäre der Song nichts.

    --

    If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.
    #1198783  | PERMALINK

    sonic-juice
    Moderator

    Registriert seit: 14.09.2005

    Beiträge: 10,983

    otisUnd was Mrs. Harry anbelangt: Zwischen ihr und der Aguileira liegen Welten. Zu Pop gehört eben ein bisschen mehr als das Beherrschen von Stimme und Instrument.

    Ach kommt, das ist doch wirklich albern, die miteinander zu vergleichen!
    Zwischen deren Musikstilen liegen doch auch Welten. Da kann ich dann auch gleich die Montserrat Caballlé mit Debbie Harry vergleichen.

    Kurzer polemischer Einschub: Ne bessere Performance als auf dem Blondie-Comeback „Maria“ kriegt die Aguillera jedenfalls dreimal hin.

    Möchte nicht wissen, wie es sich anhören würde, wenn die Harry „Jeanie in a Bottle“ oder „beautiful“ singen würde.

    Und möchte auch nicht wissen, wie es klingt, wenn X-tina ne Blondie-Nummer covert.

    Also…

    Wenn schon, müsste man die Aguillera halt an den Diven ihres Fachs messen: Whitney Houston, Mariah Carey, Mary J. Blige, Janet Jackson, Britney, ………………….Sarah Connor usf.

    --

    I like to move it, move it Ya like to (move it)
    #1198785  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    lathoNun ja, ***1/2. Aber ich bin vielleicht den Originalen nicht so nah wie Du.

    ich bin den Originalen ganz fern, aber mehr als **1/2 würde ich der Agneta Platte nicht geben.

    --

    #1198787  | PERMALINK

    tina-toledo
    Moderator

    Registriert seit: 15.06.2005

    Beiträge: 13,392

    Selbstverständlich kann Stimmvolumen nicht der einzige und m.E. auch nicht wichtigste Aspekt sein. Als Beispiele für eher dünne, aber sehr charismatische Frauenstimmen fielen mir spontan noch Beth Orton, Carla Torgerson und Edith Frost ein. Die haben allesamt kein übermäßiges Stimmvolumen, dafür aber Charakter. Und was männliche Stimmen angeht: don´t even get me started

    --

    Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!
    #1198789  | PERMALINK

    visions

    Registriert seit: 05.04.2006

    Beiträge: 11,780

    Wo wir hier gerade bei Stimmvolumen sind:

    Es war/ist für meine Begriffe – gemessen an den Reaktionen, wenn man es mal erwähnt – auch schon immer uncool für Leute in meinem Alter, wenn sie
    Barbra Streisand hören. Genauso, für meine Begriffe noch „exotischer“ ist aber auch Richard Clayderman.

    Zumindest Clayderman ist für viele ganz klar die Schiene „alte Leute Musik“ bzw. „Fahrstuhlgeklimper“.

    --

    #1198791  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Sonic JuiceMeinungshooligans sind mir nicht deshalb sympathischer, weil sie zufällig die „richtige“ Ansicht vertreten.

    Was bitte sind „Meinungshooligans“?

    --

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