Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Von Abba bis ZZ Top › Electric Light Orchestra (ELO) – Jeff Lynne
-
AutorBeiträge
-
cycleandalePuh. Soviele Posts zu dem Schund….
Tja, was polarisiert, erzeugt eben Posts. Das weiß auch schon der kleine Clickbaiter von Nebenan. Und es lenkt davon ab, auf ein nächstes „Kuiama“ zu warten.
--
Highlights von Rolling-Stone.deSo klingen die größten Schlagzeuger ohne ihre Band
Welches Equipment verwenden eigentlich…Pink Floyd?
Musikalische Orgasmen: 6 Songs voller Höhepunkte
Dies ist (laut Fans und Kritikern) die beste Folge von „Friends“
Studio-Magier: Die 8 besten Musikproduzenten
So arbeiteten die Beatles am „Weeping Sound“ für das White Album
WerbungDie Dinge sind nicht immer schwarz und weiss. Auch als grosser Jeff-Lynne-Fan weiss ich das Part-Two-Project durchaus zu schätzen.
1988 hatte Jeff ganz klar keinen Bock mehr auf ELO und wollte was Anderes machen. Damals war er auch noch nicht der grosse Name, den alle automatisch mit ELO verbanden, ELO wurde immer noch als Band präsentiert (obwohl es im Studio immer weniger zutraf) in den Achtzigern. Als Wood 1972 ausstieg, sagte er, er glaube an den Erfolg von ELO, weil das Konzept so besonders sei und nicht an Namen gebunden. So war es Ende der Achtziger durchaus nicht abwegig, das ELO-Konzept ohne Lynne weiterzudenken und dabei insbesondere das orchestrale Element zurückzuholen, dass einige Fans seit Discovery schon zusehends vermissten.
Das erste Album der neuen Formation und die Tour wurde unter dem Arden- Management noch ganz gross angegangen. Bis dahin hatte zum Beispiel ELO nie mit Orchester getourt. Leider verspekulierte man sich, die Rechnung ging überhaupt nicht auf. Mit anderem Management wurde eine Nummer kleiner noch ein zweiter Versuch gewagt, der immer noch gut war, erst danach, als man begann, auf den Bierfesten zu spielen, war es tatsächlich eine gewisse Rufbeschädigung vom glamourösen ELO.
Vor allem das erste Part-Two-Album ordne ich voller Stolz in die Reihe der ELO-Alben ein. Die Orchestration ist fantastisch. Es gibt viele tolle Melodien. Thousand Eyes ist weltklasse, hätte ein Smashhit sein müssen. Aber leider entschieden sich die Neunziger für unglamourösen Britpop. Natürlich ist es nicht der Lynne-Stil, aber genauso, wie ich mich freue, dass Lynne mit Zoom zurückkam und quasi eine weitere frische Auslegung des ELO- Konzepts ( diesmal sparsam reduziert, gitarrenlastiger, kleine Streichquartette etc) im Gepäck hatte, so sehr begrüsse ich auch diese erfrischend andere Version eines ELO unter der Regie von Bevan und Troyer. Überhaupt, wer da alles dabei war: Pete Haycock von der Climax Blues Band! Eric Troyer, der im Hintergrund für viele Popgrössen gearbeitet hat und ein 1A- Songschreiber ist.
Ohne Part Two hätte die Geschichte von ELO vermutlich 1986 geendet, sie haben mit ihren Konzerten das Interesse an ELO- Musik aufrechterhalten, während Jeff lange alles dafür tat, dieses Kapitel seines Lebens hinter sich zu lassen und gar schlechtzureden.
--
Hier noch ein Ausschnitt aus meinem zweiten Buch zu Jeff Lynne. Da ich ja die Struktur des Albums „Eldorado“ nachahme, finden sich darin in Anlehnung an die „musical themes“ des Albums die „Eldorado Themes“-Essays. Einer davon ist zu ELO Part II:
<u>Eldorado Part Two Theme 2: Honest Men – Electric Light Orchestra Part II</u>
Die Abwendung Jeff Lynnes von ELO hin zu neuen Projekten Anfang 1987 hinterließ durchaus eine Lücke in der musikalischen Landschaft. In die Presche sprangen schon bald die ehemaligen Bandmitglieder Mik Kaminski und Kelly Groucutt, die mit ihrem Projekt OrKestra erfolgreich durch Großbritannien tourten und dabei auf eine Mischung aus alten ELO-Nummern und frischen Eigenkompositionen in der Tradition der Mutterband setzten. Die neuen Stücke bildeten ferner die Grundlage für einige neue Studioveröffentlichungen, insbesondere die CDs „Beyond The Dream“ (1991) und „Roll Over Beethoven“ (1993).
Im Wesentlichen nahm sich Ex-Kollege Bev Bevan OrKestra als Vorbild, als er, der ja einen fünfzigprozentigen Anteil am Bandnamen besaß, 1988 beschloss, die Geschichte des Lichtorchesters ohne Jeff Lynne im großen Stile fortzuschreiben und dazu gleich einmal das Arden-Management zurück ins Boot holte. Die dadurch ausgelöste Pressemitteilung von Jeff Lynne im November 1988 zum Ende von ELO wurde sofort gekontert mit einer eigenen Ankündigung, dass das ELO weiterbestehe und schon in Kürze aufnehmen würde. Nach längerem Hickhack einigte man sich auf die Hinzufügung des „Part II“ im Gruppennamen, um die Kontinuität bezüglich des Sounds und den Neuanfang bezüglich der Besetzung klarzumachen.
Zur Studiogruppe für die Aufnahmen zum ersten, selbstbetitelten Album, welches schließlich 1991 erschien, zählten neben Bev Bevan im Wesentlichen noch der bekannte US-Studiomusiker Eric Troyer (Jim Steinman, Meat Loaf), Gitarrist Pete Haycock von der Climax Blues Band und Frontmann und Sänger Neil Lockwood. Für die Orchesteraufnahmen zeichnete auch bei Part II Louis Clark verantwortlich. Konzeptionell wollte man anknüpfen an den bombastischen orchestralen Klang der späten Siebziger, diesen aber mit einigen härteren Gitarrenriffs verschmelzen, was unter der Ägide des für seine Hardrockproduktionen bekannten Jeff Glixman auch gelingen sollte. Obwohl mit Honest Men ein kleinerer UK-Single-Hit gelandet werden konnte und 1991 im eigenen Land eine spektakuläre, durch ein Livealbum dokumentierte Tour mit dem achtzigköpfigen Moscow Symphony Orchestra durchgezogen wurde (etwas, das dem Original-ELO zuvor nie gelungen war), bei der die Kernmannschaft mit den „alten Hasen“ Mik Kaminski (nur ein Gastauftritt auf dem Album), Kelly Groucutt und Hugh McDowell aufgestockt wurde, rechnete sich das Unternehmen finanziell überhaupt nicht und führte zur Trennung vom Arden-Management.
Ein zweiter Anlauf, das ELO Part II in die Liga der Hitgiganten zu bringen, wurde Mitte der Neunziger gestartet, als mit ausgetauschtem Management und Produzententeam (Stephan Galfas) unter einem neuen Plattenvertrag zunächst das Studioalbum „Moment Of Truth“ (1994) und danach das auf dem australischen Teil einer zweijährigen Welttournee aufgezeichnete Livealbum „One Night“ (1995) erschienen. Part II präsentierten sich nach einigen Umbesetzungen mittlerweile als sechsköpfige Band, bestehend aus Bevan, Troyer, Kaminski, Groucutt, Clark und dem Gitarristen und neuen Frontmann Phil Bates (früher Trickster).
Allen Bemühungen zum Trotz reichte es für Part II letztlich nie zum großen Durchbruch. Nachdem 1998 Phil Bates die Gruppe nach unzähligen Konzerten verlassen hatte und noch durch Parthenon Huxley ersetzt worden war, besiegelten Jeff Lynnes wiedererwachtes Interesse an ELO und Bev Bevans Ausstieg 1999 das Ende der Formation, deren verbliebene Mitglieder zusammen mit neuen Rekruten aber unter dem Namen „The Orchestra“ weitertourten und mit „No Rewind“ (2001) sogar ihr vielleicht gelungenstes Studioalbum einspielten.
In der Rückschau bleibt festzuhalten, dass ELO Part II zwar auch das Problem hatten, dass ihr Debüt in eine Zeit fiel, als Kurt Cobain und der alles andere als glamouröse Grunge-Sound regierten. Der eigentliche Grund für ihr relatives Scheitern ist aber wohl darin zu sehen, dass das ELO-Konzept und der Markenzeichen-Sound von Jeff Lynne mittlerweile im kollektiven Gedächtnis offenbar bereits so sehr zu sehr zu einer Einheit verschmolzen waren, dass Roy Woods noch 1972 so zutreffender Leitspruch, dass die Idee größer sei als die Namen der beteiligten Musiker, nun offenbar keine Gültigkeit mehr hatte. Und so blieb Bev Bevans eigenständiger und durchaus stimmiger Version eines ELOs der Neunziger letztlich der große Erfolg nicht wegen zu geringer Qualität der Songs oder mangelndem Enthusiasmus verwehrt, sondern vor allem wegen dem Anspruch, gleichzeitig ELO und eine neue Band sein zu wollen. Als essentieller Bestandteil der ELO-Historie ist die Part-II-Episode dennoch zu betrachten, denn hätte es nicht Part II gegeben, wäre es wahrscheinlich auch nicht zum ELO-Comebackalbum „Zoom“ gekommen.
--
pelo_ponnesUnd so blieb Bev Bevans eigenständiger und durchaus stimmiger Version eines ELOs der Neunziger letztlich der große Erfolg nicht wegen zu geringer Qualität der Songs oder mangelndem Enthusiasmus verwehrt, sondern vor allem wegen dem Anspruch, gleichzeitig ELO und eine neue Band sein zu wollen.
Einspruch!
Die Songs besitzen definitiv eine zu geringe Qualität. Die Frage wäre allerdings: wie erfolgreich wären ELO gewesen, wäre es mit Lynne weiter gegangen. BOP fehlte ja schon der Erfolg. Vermutlich wäre es auch unter Lynne maximal noch zu einem Album gekommen. Wegen zu geringer Verkaufszahlen wäre es dann sicher gewesen für ELO.
Aber ich bleibe dabei: die Qualität der Songs (außer auf NO REWIND, was zum Großteil an der Mitwirkung Huxleys lag) lässt mMn stark zu wünschen übrig.
--
"I believe in love ... but it don't believe in me!" (Rhett Miller)
Sehe ich genauso und warum Honest Man oder Thousand Eyes keine Smashhits wurden liegt ja wohl auf der Hand.
--
Jeff Lynne`s ELO on WhatsApp !ELO – Eleanor Rigby live 1977
So, damit mir hier etwas Schwung reinkommt: Jüngst aufgetaucht ist diese superbe Coverversion des Beatles- Stücks. Die natürlich auch wieder alle bestätigt, die behaupten, Jeff Lynne hätte null Gespür für die Gitarre
zuletzt geändert von pelo_ponnes--
--
Jeff Lynne`s ELO on WhatsApp !flashbackSehe ich genauso und warum Honest Man oder Thousand Eyes keine Smashhits wurden liegt ja wohl auf der Hand.
Da sind wir unterschiedlicher Meinung. Wer mein Einleitungskapitel meines Jeff- Buchs gelesen hat, der weiss auch, dass gerade Thousand Eyes eines meiner absoluten Lieblingslieder der frühen Neunziger war. Die Liveversion von Honest Men finde ich auch umwerfend. Ich mag die grundlegende edle Ästhetik vom „Debüt“ „Part Two“ sehr gerne. Die Troyer- Kompositionen sagen mir besonders zu, weswegen mir das 2. Album wohl auch weniger gefällt, da da auch die anderen Babdmitglieder aus meiner Sicht relativ Mässiges wie Twist Of The Knife oder Whiskey Girls abliefern.
--
ELO US-Wintertour 1976/1977
Mmh, die Reaktionen auf Eleanor Rigby halten sich ja in Grenzen. Poste jetzt trotzdem mal den ganzen Mitschnitt vom Konzert in San Diego, der jüngst aufgetaucht ist und ELO auf dem Höhepunkt als raue Live-Rockband zeigt.
--
Zu PartII: Was wäre geschehen, wenn die ABBA-Männer ohne die zwei Frauen als ABBA weitergemacht hätten. Da kann man die Fantasie spielen lassen, wer wohl die A´s hätte ersetzen können. Aber jeder kann mir zustimmen, es wäre nie gegangen. Und genauso ist es bei PartII. Als neue, in der Tradition von ELO stehend, hätte man es akzeptieren können, aber es hatte auch vom Sound her nichts mehr mit dem ELO zu tun.
Hier mal eine Band, die man durch aus in der Tradition sehen könnte, da weiterzumachen, wo ELO nach 73 aufgehört haben. Hat zwar seine Schwächen, macht aber Spaß: The 286
--
@evident Das Musikkonzept dieser Truppe ist natürlich stark an ELO angelehnt, aber melodisch sowas von mau…… Wie kommst du übrigens auf 73 Jahre?
LG
--
Er meinte, da wo ELO 1973 aufgehört haben.
--
Jeff Lynne`s ELO on WhatsApp !Und immer noch nichts zum 50jährigen….
--
l'enfer c'est les autres...cycleandaleUnd immer noch nichts zum 50jährigen….
1997 auf der Website von Warner Bros war auch ein Soloalbum angekündigt, das nicht kam. Mich wundert da gar nichts mehr.
--
-
Schlagwörter: Doku, DokumentatiEon, ELO, Jeff Lynne, TV Tipp
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.