Antwort auf: Electric Light Orchestra (ELO) – Jeff Lynne

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pelo_ponnes

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Die Dinge sind nicht immer schwarz und weiss. Auch als grosser Jeff-Lynne-Fan weiss ich das Part-Two-Project durchaus zu schätzen.

1988 hatte Jeff ganz klar keinen Bock mehr auf ELO und wollte was Anderes machen. Damals war er auch noch nicht der grosse Name, den alle automatisch mit ELO verbanden, ELO wurde immer noch als Band präsentiert (obwohl es im Studio immer weniger zutraf) in den Achtzigern. Als Wood 1972 ausstieg, sagte er, er glaube an den Erfolg von ELO, weil das Konzept so besonders sei und nicht an Namen gebunden. So war es Ende der Achtziger durchaus nicht abwegig, das ELO-Konzept ohne Lynne weiterzudenken und dabei insbesondere das orchestrale Element zurückzuholen, dass einige Fans seit Discovery schon zusehends vermissten.

Das erste Album der neuen Formation und die Tour wurde unter dem Arden- Management noch ganz gross angegangen. Bis dahin hatte zum Beispiel ELO nie mit Orchester getourt. Leider verspekulierte man sich, die Rechnung ging überhaupt nicht auf. Mit anderem Management wurde eine Nummer kleiner noch ein zweiter Versuch gewagt, der immer noch gut war, erst danach, als man begann, auf den Bierfesten zu spielen, war es tatsächlich eine gewisse Rufbeschädigung vom glamourösen ELO.

Vor allem das erste Part-Two-Album ordne ich voller Stolz in die Reihe der ELO-Alben ein. Die Orchestration ist fantastisch. Es gibt viele tolle Melodien. Thousand Eyes ist weltklasse, hätte ein Smashhit sein müssen. Aber leider entschieden sich die Neunziger für unglamourösen Britpop. Natürlich ist es nicht der Lynne-Stil, aber genauso, wie ich mich freue, dass Lynne mit Zoom zurückkam und quasi eine weitere frische Auslegung des ELO- Konzepts ( diesmal sparsam reduziert, gitarrenlastiger, kleine Streichquartette etc) im Gepäck hatte, so sehr begrüsse ich auch diese erfrischend andere Version eines ELO unter der Regie von Bevan und Troyer. Überhaupt, wer da alles dabei war: Pete Haycock von der Climax Blues Band! Eric Troyer, der im Hintergrund für viele Popgrössen gearbeitet hat und ein 1A- Songschreiber ist.

Ohne Part Two hätte die Geschichte von ELO vermutlich 1986 geendet, sie haben mit ihren Konzerten das Interesse an ELO- Musik aufrechterhalten, während Jeff lange alles dafür tat, dieses Kapitel seines Lebens hinter sich zu lassen und gar schlechtzureden.

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