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AutorBeiträge
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„aber doch bitte nicht mit Celine Dion argumentieren “
Hehe…das hat gesessen, was? Mal davon abgesehen, dass der Begriff „argumentieren“ hier vielleicht etwas hoch gegriffen ist, kannst du anstelle von C.D. auch gern Phil Collins (oder so) einsetzen…rofl…
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Gefundene Rechtschreibfehler dürfen behalten werden! Ich habe keine Verwendung dafür. Und übrigens: "Optimismus ist nur ein Mangel an Information"Highlights von Rolling-Stone.deWerbungNiteOwlich zitiere mal ein paar Stimmen nach dem Wetzlarer Konzert aus der heimischen Lokalpresse:
„Dylan hat die eigene Musik verhunzt“
„Geile Musik – Dylan hat fast nicht gestört“
„Eine grandiose Tourband hat Dylan den A… gerettet“
„Schlecht!“
„Enttäuschend!“Ich hab auch noch was gefunden:
Bob Dylan als Mittelhessen-Traum
Die lebende Musik-Legende begeistert 4500 Zuschauer in Wetzlarer Mittelhessen-Arena – Grandiose Begleitband
Karsten Zipp
WETZLAR. Als das Hallenlicht erstrahlt, verblasst der Sternenhimmel. 4500 immer noch klatschende Zuschauer werden brüsk aus einem Traum gerissen und finden sich in einer schmucklosen Halle wieder. Auf dem Boden Zigarettenkippen, in den Ecken leere Plastikbecher. Gerade eben sind die letzten Akkorde von „All along the watchtower“ verklungen, und Bob Dylan hat mit einer kleinen Verbeugung die Bühne verlassen. Ja, der Traum ist vorüber. Es ist 21 Uhr in Wetzlar. Und beim Verlassen der Halle fröstelt es die Zuschauer, während sie im trüben Licht zwischen Media-Markt und Schnellstraße zu ihren Autos laufen. Vielleicht fragen sich einige schon in diesen Minuten, ob sie sich nicht doch in einem Traum verloren haben. Bob Dylan in Wetzlar? Bob Dylan in der Mittelhessen-Arena? Eine lebende Legende in unserer Provinz? Vielleicht eben doch nur eine spinnerte Fantasie.
Aber zurück zum Anfang des musikalischen Ereignisses. Am Anfang ist der Stau. Wer gegen halb sieben abends aus Richtung Gießen die B 49 gen Wetzlar fuhr, fand sich schon weit vor der Abfahrt Garbenheim im dichten Autogedränge wieder. Nummerschilder aus Thüringen, Nord- und Osthessen verraten, dass die Anziehungskraft des Musik-Genies ungebrochen ist. Vor der Halle stehen Händler, die die letzten Eintrittskarten wie Drogenbriefchen feilbieten.
Im Foyer drängeln sich Jung und Alt, Anzugträger und Jeans-Fetischist, Hippie und Banker, Mutter und Tochter. Ein Dylan-Konzert als beschaulicher Familienabend. Die Zeiten haben sich geändert. Doch auch heute noch spekulieren die Musikenthusiasten, welche Lieder wohl auf dem Programm stehen. Angeblich bietet „his Bobness“ auch während einer Tournee nie zweimal das gleiche Programm. Angeblich. Angeblich ist allerdings vieles im Leben des inzwischen 64-Jährigen. Angeblich und nicht gesichert ist sogar seine Altersangabe.
„Konzertbeginn: 19 Uhr“ steht auf den Karten. Wer Dylan kennt, weiß, dass zumindest seine Konzertbeginne gesichert sind. Kein stundenlanges Warten: Der Meister bevorzugt Pünktlichkeit. Und so strömen noch zahlreiche Zuschauer in die Halle, als bereits das Licht erlischt. Von den Schuhen bis zum Hut in Schwarz gekleidet, betritt Dylan mit seinen wiederum grau gewandeten Musikern die Bühne. Der Mann, der anfangs der 60er Jahre mit Gitarre und Mundharmonika die Musikwelt revolutionierte, nimmt mittlerweile nur noch am Klavier Platz. Angeblich kann er wegen diverser gesundheitlicher Schwierigkeiten keine Gitarre mehr spielen. Angeblich. Die ersten Stücke sind etwas zum Warmmachen. Kleine Fingerübungen für die Band, ein bisschen Rätselraten fürs Publikum.
Doch schnell wird an diesem Abend deutlich: Der immer noch schlacksige Mann mit der Wuschelfrisur steckt voller Spielfreude. Das kann auch ganz anders sein, das kann gar unerträglich werden, aber nicht heute. Nicht in Wetzlar. Zum Glück nicht. Über das live nur selten zu hörende „Senor“ aus seiner christlich inspirierten Zeit Ende der 70er nähert sich Dylan seinen ersten Klassikern. Ein Gänsehaut-Erlebnis beim countryseligen „Don´t think twice, it´s allright“, ein ergreifendes, weil schlichtes „Just like a woman“, ein nachdrückliches „A hard rain´s a-gonna-come“. Während die Begeisterung im Publikum steigt, greift Dylan schon mal zur Mundharmonika und kann sich in jeder Minute darauf verlassen, dass seine glänzende Band stets den richtigen Ton findet.
Und immer wieder streut der Mann, der gut und gerne zehn Stunden lang einen Klassiker nach dem anderen darbieten könnte, auch die weniger bekannten seiner Songs ein. Eine bluesige Version von „New Morning“, aus dem oft unterschätzen, gleichnamigen Album von 1971. Und auch „Shooting Star“ vom grandiosen Comeback-Werk „Oh Mercy“ zählen zu den kaum gehörten Live-Stücken. Sicher, in Dylans Stimme hat sich im Alter zum bekannten Nuscheln noch ein Krächzen eingeschlichen, aber das tut den Stücken keinen Abbruch. Die Akkustik in der Wetzlarer Halle ist beeindruckend gut. Die Bühnen-Beleuchtung an diesem Abend ist angemessen dezent, und wenn auf dem roten Samtvorhang zum wundervollen „The times they´re a changing“ der Sternenhimmel leuchtet, könnte es gar romantisch werden. Gefühle, die Dylan aber nur selten zulässt. Oftmals erklingen die wohlbekannten Refrains fast schon ironisch, ertönen beinahe widerwillig mit Verzögerung. Angeblich hat Mr. Robert Zimmermann noch nie ein Lied zweimal auch nur annähernd gleich gespielt. Angeblich.
Davon profitiert an diesem Abend insbesondere die letzte der nur zwei Zugaben. „All along the watchtower“ gewinnt in der krachend lakonischen Hard-Rock-Version derart an Dynamik, dass die Zuschauer mit dem Jubeln und Klatschen kaum mitkommen. Doch bevor die Rufe nach einer weiteren Zugabe laut werden, geht die Hallenbeleuchtung an. Der Sternenhimmel verblasst. Und wir finden uns später in einer grauen Vorstadt wieder. Der Traum ist aus. Haben wir tatsächlich Bob Dylan in Wetzlar gesehen? Angeblich.
Quelle: Gießener Anzeiger--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Anne PohlIch hab auch noch was gefunden:
Quelle: Gießener Anzeiger
das ist die schlechtere der beiden Tageszeitungen, ich lese die Konkurrenz…
(die allerdings einen beschissenen Online-Auftritt hat, der Konzertbericht ist online nicht zu finden…)
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Lauter alte Unbekannte
KONZERT / Jeder weiß, es ist ein Dylan-Song, aber niemand erkennt ihn: Eine rätselvolle Wiederbegegnung mit dem Idol der Generation 50plus in der Oberhausener Arena.OBERHAUSEN. Es gellt schon lange kein Aufschrei mehr durch die Musikwelt, wenn Bob Dylan die Instrumente unter Strom setzt. Heute geht der Mann aus Duluth/Minnesota noch einen Schritt weiter. Heavy metallic rührt er den Sound, es wird gejammt, bis es im Karton aus Country, Folk, Blues und, ja, Rock´n´Roll, nur so rappelt. Nicht zur Freude aller Zuhörer. Ein entnervter Herr verließ beim schwierig zu ortenden „Mr. Tambourine Man“ kopfschüttelnd die Arena. Dessen unbeeindruckt lenkte Bob Dylan seinen Fünfer mit Steuermann emotionslos durch den Abend, an dem es um nichts anderes ging als um die Musik.
Veteranentreffen sehen anders aus
Pünktlich wie ein Zimmermann kam das Sextett auf die Bühne der König-Pilsener-Arena, in deren Halbrund ein erwartungsvoll gestimmtes Publikum Hochspannung spürte. Trotzdem: Nostalgische Veteranentreffen sehen anders aus. Zwar gab es massenhaft Blue Jeans, aber keine Armeeparkas mit Anti-Atomkraft-Zeichen. Dylans Zeitgenossen wechselten längst vom raubauzigen Outfit zum feinen Zwirn.Das Idol der Generation 50plus verbrachte seine komplette Arbeitszeit hinter dem Keyboard, während die Musiker ihre Standorte nicht verlassen durften. Nur einmal ging Bassist Tony Garnier sieben Schritte nach rechts.
In Oberhausen war Dylans Credo von den sich (ständig) ändernden Zeiten noch wörtlicher zu nehmen. Sie ändern sich so dramatisch, dass die Erwartung in Dylan-typische Songs kurzerhand beerdigt werden musste. Die gefühlvolle Wärme, die Dylan früher den protestgesinnten Post-Beatniks und Outlaws verordnete, machte einer kühlen Professionalität Platz. Dylan selbst drehte am Rad der Veränderung so schlüssig, dass die neuen Arrangements alter Lieder wirkten wie des Kaisers neue Kleider: Jeder weiß, es ist ein Dylan-Song, doch niemand erkennt ihn.
„Maggie´s Farm“ eröffnete den Liederreigen aus vier Jahrzehnten, in denen der Poet und Sänger durch Höhen und Tiefen bis zum denkmalgeschützten Mythos mutierte. Es folgte Rätselfrage auf Rätselfrage, denn Bob Dylan verweigerte jede Form der Kommunikation. Herumwühlen im Gedächtnis ersetzte für zwei Stunden samstagsabendübliches Raten vor dem TV. In „Best Of“-Manier kramte Dylan in alten Liederbüchern – von „I´ll Be Your Baby Tonight“ über „Highway 61 Revisited“ bis „Tangled Up In Blue“. Vom „Love and Theft“-Album servierte er „High Water“ mit Donnie Herrons Banjo-Begleitung, den „Lonesome Day Blues“ und das lockere „Tweedle Dee & Tweedle Dum“. Im „Jacke-wie-Hose-Lied“ heißt es: Was gut ist für Dich ist auch gut für mich. Das klingt nach Gleichmacherei, die Dylan durch rigorosesVersteckspiel und absolutes Schweigen vermied.
Fast alles verschluckt
Weil er sich in der Vergangenheit auch als Chamäleon gebärdete (hier überzeugter Gottesanbeter, da engagierter Politsongwriter), war das schnelle „Summer Days“, das sich durch frühen Rock´n´Roll fummelte, nicht wirklich überraschend. Da gab es beim sechsunddreißig Jahre alten „Lay Lady Lay“ schon eher große Ohren, weil Dylan mit krächzendem Gegacker fast alles verschluckte.Dann sprach er – während der Zugabe, nach „Don´t Think Twice, It´s Alright“ und vor „All Along The Watchtower“, – doch noch. Aber mehr als die Namen seiner Musiker kamen ihm nicht über die schmalen Lippen.
Quelle: NRZ
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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übrigens ging laut guenterdudda in Wetzlar das Licht ja länger nicht an – laut der Tageszeitung aber sofort nach der Zugabe. Ist wohl alles relativ…
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Sehr nette Security, die ein Unterhaltungsprogramm bot mit hochgehaltenen Schildern. Jede Zigarette wurde einzeln ausgemacht.
Eins von paar Bildern von „Löwenherz“
Bob und Donnie Herron, meist mit Blick auf Bob--
Man braucht nur ein klein bisschen Glück, dann beginnt alles wieder von vorn.Vielen Dank für die Pressebeiträge.
Das Licht ging tatsächlich eine Weile nicht an, sodaß ich eine DAT Kassette wieder einlegte und abwartete. Habe aber nur einzelne Lieder von Wetzlar.--
Man braucht nur ein klein bisschen Glück, dann beginnt alles wieder von vorn.Toll, wie sehr Dylan noch immer polarisiert. Zeigt doch nur, dass er noch relevant ist. Oberhausen war toll, wenngleich Hamburg vom Gesamteindruck noch besser war.
Und zur Fan-Brillen-Diskussion: Wem soll man denn eher glauben: einem fan, der sich über Jahre mit ihm beschäftigt hat oder einem Praktikanten einer Vorstadt-Zeitung, der sich mit Dylan womöglich zum ersten Mal beschäftigt?
nun wird es Zeit für eine neuen Platte. Von mir aus auch gerne alte Songs in neuem Gewand. Fände ich sehr spannend!
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Eigentlich bin ich anders, ich komme nur selten dazu.Hey, mighty quinn!
Was ist denn aus der DVD geworden?
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Gefundene Rechtschreibfehler dürfen behalten werden! Ich habe keine Verwendung dafür. Und übrigens: "Optimismus ist nur ein Mangel an Information"guenterdudda
Wenn Herbert von Karajan 97-jährig (1989 gestorben) jetzt Dylan kritisierten würde, würde das anderes gelten.Ohne dass ich mich näher mit Karajan´s Biographie beschäftigt hätte, kann ich mir gleichwohl kaum vorstellen, dass Karajan überhaupt wusste, wer Bob Dylan überhaupt ist, geschweige denn dass er sich über Dylans innovative Dirigiermethode per E-Pianoanschlag (lobend) geäußert hätte.;-)
Aber vielleicht sehe ich das ja zu eng.--
I like to move it, move it Ya like to (move it)mighty quinn
nun wird es Zeit für eine neuen Platte. Von mir aus auch gerne alte Songs in neuem Gewand. Fände ich sehr spannend!Zustimmung. Gerne auch im aktuellen Live-Soundgewand!
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I like to move it, move it Ya like to (move it)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
mighty quinnUnd zur Fan-Brillen-Diskussion: Wem soll man denn eher glauben: einem fan, der sich über Jahre mit ihm beschäftigt hat oder einem Praktikanten einer Vorstadt-Zeitung, der sich mit Dylan womöglich zum ersten Mal beschäftigt?
also nochmal: die Kommentare nach dem Wetzlar Konzert kommen von Besuchern, nicht dem Autor des Berichtes.
Ansonsten: ja, wem soll man denn glauben? Fans, die ihrem Liebling nachreisen und sich vor, während und nach dem Konzert mit anderen Fans unterhalten? Oder den Zuschauern, die gelangweilt während eines Dylan Konzerts an der Biertheke rumstehen? (doch doch, die gibt es, ihr seht sie nur nicht aus der ersten Reihe!) Oder einem Zeitungspraktikanten? Die haben alle ihre subjektive und berechtigte Meinung, mehr nicht…
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Mr. Stonesfan, der hier nicht schreibt, aber für ehrliche kritische Worte bekannt ist, sagt das Wetzlar Konzert war fantastisch! Es sei das Beste gewesen, welches er in den letzten drei Jahren von Dylan sah. Dylan sei gut bei Stimme gewesen. Für ihn war 99 dagegen Dylans Stimme ein Disaster. Hervorzuheben sei Don’t Think Twice, It’s All Right.
Fan ist nicht gleich Fan.
Nach Bootlegbesitz und Konzertbesuchen ordne ich mal grob ein:
1.Class Mehr als 400 bootlegs. Mehr als 100 Konzerte.
2.Class 100 bis 399 bootlegs. Mehr als 30 Konzerte.
3.Class 30 bis 99 bootlegs. 10 bis 29 Konzerte.
4.Class 10 bi 29 bootlegs. 4 bis 9 Konzerte.
5.Class 1 bis 9 bootlegs. 2 oder 3 Konzerte.
Das Vorhandensein fast aller Orginalalben entspricht der 4. Class.Also ich gehöre zur 3.Class.
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Man braucht nur ein klein bisschen Glück, dann beginnt alles wieder von vorn.ich war in hannover. und fand es nicht gut. der sound war übel. völlig verhallt und undifferenziert. so hat man die snare bei leisen stücken überhaupt nicht gehört. eigentlich eine frechheit. und die hochgelobte band… na ja, der steel-gitarrist war klasse. die anderen beiden bescheiden. vor allem der rechte hat völlig außerhalb der band musiziert. und ohne wirkliche ideen. vermisse den gitarrengott charlie sexton immer merh. oder den gitarristen in den docks damals. klasse. das hier war zwar besser als bonn 2004 – ein freund sagte darüber, es wäre ein „niedecken-konzert“ gewesen – aber auch nicht toll. drei wahnsinnige songs allerdings. high water, visions of johanna und highway 61 revisited. der rest ist schweigen.
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Do you believe in Rock n Roll?
In Oberhausen von der Tribühne aus gesehen--
Man braucht nur ein klein bisschen Glück, dann beginnt alles wieder von vorn. -
Schlagwörter: Bob Dylan
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