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AutorBeiträge
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Seine neue Scheibe habe ich daheim liegen.Muss sie mir mal genauer anhören und werde dann meine Gedanken mit euch teilen.:-)
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WerbungGoykovich kenne ich nur marginal. Das ist prinzipiell dem Umstand geschuldet, dass man bei der Menge an Jazz einfach auswählen muss. Und da stand amerikanischer Jazz immer noch vor europäischem Jazz. Was aber nicht unbedingt auf überlegten Begründungen fußt.
Ich kenne zumindest die kurz erwähnte „Golden Eight“ von Boland/Clarke, die wohl nur bedingt als Vehikel für Goykovich zählt.
Vielmehr möchte ich auch die mehrfach genannte „Swinging Macedonia“ anführen, die genau das hält, was der Titel verspricht. Anreiz genug waren der fantastisch spielende Nathan Davis und natürlich Mal Waldron. Davis bringt die Session durch seine Beiträge weit nach vorne, Waldron stellt (wie immer) das Gerüst des Albums dar. Peter Trunk spielt einen schönen Bass, besonders in den pizzicato-Stellen auf „Macedonia“.
Goykovich mutet tatsächlich wie ein zweiter Donald Byrd an, da man die Funkyness spürt. Deshalb würde ich ihn eher in diese Ecke rücken, statt zu Hubbard. Balkan-Version trifft es um so besser, da die Musik zwar Hard Bop ist, man den Einschlag aber nicht verleugnen kann, was das Album sehr interessant macht. Auch unter dem Aspekt der Beteiligung von Davis und Waldron.Ein Satz ließ mich aufhorchen: Goykovich als bester europäischer Hard Bop-Trompeter. Wer steht denn noch mit im Ring? Dizzy Reece?
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"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIkatharsisEin Satz ließ mich aufhorchen: Goykovich als bester europäischer Hard Bop-Trompeter. Wer steht denn noch mit im Ring? Dizzy Reece?
Oh, an den dachte ich gar nicht – den würde ich ein ganzes Stück über Dusko, Roger Guérin (den redbeans erwähnt hat) und (den von mir ins Spiel gebrachten) Jimmy Deuchar stellen! Allerdings wurde Reece in Jamaica geboren, kam dann nach England und wurde dort (unter Mitwirkung von Donald Byrd!) ein erstes Mal von Blue Note aufgenommen („Blues in Trinity“ mit Tubby Hayes – tolles Album). Ein richtiger Europäer ist er also irgendwie nicht, aber das ist ja eh alles nur vergnüglicher Quatsch mit diesen Bestenlisten… aber jetzt zurück zu Dusko, bitte!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaEr tritt übrigens öfters mit der Münchner Sängerin Jenny Evans auf!
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ha, guter Punkt mit Dizzy Reece, so man ihn denn als Europäer auffassen mag… Harry Beckett würd ich sicherlich eher als Hard Bopper sehen, als viele andere (Rava, Wheeler,…) das wenige, was ich von Jimmy Deuchar gehört hab, fand ich gut, den hätt ich jetzt an Platz drei gesetzt (wenn Beckett und Reece draußen sind jedenfalls), gleiches gilt für Bernard Hullin … Goykovichs Konkurrent um die Nr 1 ist für mich klar Roger Guerin…
ah und bisher vergessen, Lalle Svensson spielt sehr schön auf Stockholm Dues von Bernt Rosengren… vielleicht auch den auf drei… gibt noch ein paar die ich nachhören müsste, Ack van Royen zum Beispiel, Oscar Valdembrini, Herman Sandy… vielleicht setz ich ich nächste Woche mal dran (@gtw: jetzt gerne zurück, mein post war der erste ich hatte ihn bloß noch nicht gesendet…)--
.Franco Ambrosetti wäre noch ein Kandidat – geboren 1941 ist er ein klein wenig jünger, aber ein unglaublich flüssiger, lyrischer Trompeter! Jedenfalls der beste aus der Schweiz, aus dieser Generation/Richtung.
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zu meinem letzten Post: Reece und Beckett würd ich draußen lassen – ansonsten wären sie auch bei mir ganz vorne…
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.Kulturorchester – grossartig! Was kultivieren die denn? Mimosen?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba:lol:
@katharsis, hab grad nochmal die Slavic Moods gehört, hast wohl recht mi Byrd vs Hubbard, die Musik als ganze ist – grad auf dem Album – zwar „modaler“ (?) als die Sachen, die ich von Byrd kenne, aber vom Trompeten her, ist er wohl doch näher--
.Reece könnte man in der Diskussion als „kultivierten“ Europäer sehen, nicht unbedingt als dort geborenen. :)
Ich bin mir aber nicht wirklich sicher, ob man aus seiner Musik etwas europäisch-englisches herauszuhören vermag. Der kulturelle Einfluss ist dann bei Goykovich klar präsenter.Der „klassische“ Byrd ist ein reiner Hardbopper, das stimmt schon. Insofern mutet Goykovich da modaler an. Ein Referenzpunkt wäre vielleicht „Free Form“ von Byrd, auf dem eher modales Material präsentiert wird und somt der Vergleich objektiver wird!? Trotzdem kann man diesen funkigen Einschlag ganz gut mit den Transition/Blue Note-Aufnahmen vergleichen.
Die „Slavic Moods“ werde ich mal anspielen…--
"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIJetzt weiß ich endlich warum „Gypsy“ die Swinging Macedonia mag.
Stück vier auf der CD lautet:“The Gypsy“:dance:
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Letzten Mittwoch habe ich Benny Golson Quartett in der Unterfahrt gesehen. Benny Golson ist mittlerweile 80 , spielt aber immernoch sehr lyrisch Tenorsaxophon.Klaro seine größten Hits „Whisper Not“ und „Killer Joe“ durfen nicht fehlen.
Als Überaschungsgast gab es Dusko Goykovich! Er hat eine wunderbare Version von „I remember Clifford“ gespielt (langes Solo) und danach eine Jam Session mit seinem Freund Benny Golson.:sonne:
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alexischickeLetzten Mittwoch habe ich Benny Golson Quartett in der Unterfahrt gesehen. Benny Golson ist mittlerweile 80 , spielt aber immernoch sehr lyrisch Tenorsaxophon.Klaro seine größten Hits „Whisper Not“ und „Killer Joe“ durfen nicht fehlen.
Als Überaschungsgast gab es Dusko Goykovich! Er hat eine wunderbare Version von „I remember Clifford“ gespielt (langes Solo) und danach eine Jam Session mit seinem Freund Benny Golson.:sonne:
Schön!
Hätte mir wohl besser gefallen als die „I Remember Clifford“ Packung von vor ein paar Jahren (mit dem nervigen Randy Brecker, der unter seinem geschlossen Jackett mit Sicherheit einen Kompressor versteckt hatte und den nicht mal für sein Balladenfeature abstellen konnte).
Golson selbst ist natürlich sehr charmant, erzählt gerne (dieselben) langen Stories zwischen den Stücken, macht das aber so, dass man ihm gerne zuhört. Sein Ton ist noch immer schön, aber irgendwie seltsam hohl – als sei noch immer die Hülle da, das wunderschöne Vibrato und all das, aber als fehle der eigentliche Kern, die Kraft, die er aus der Hawkins-Tradition einst hatte.
Das ist natürlich mehr als entschuldbar bei einem 80jährigen und es ist eine Freude, dass es ihm noch so gut geht und er immer noch spielen kann und mag!--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaBin vorgestern unverhofft im Second Hand Laden über die mir zuvor unbekannte CD „Portrait – A 70th Birthday Celebration“ gestolpert und musste sie natürlich mitnehmen:
(Enja ENJ-9427 2, 1991)
Sehr schöne Zusammenstellung von unveröffentlichtem und rarem: zum Auftakt „But Not for Me“ im Duo mit Oscar Pettiford, dann „Love for Sale“ mit Monica Zetterlund (sowie OP am Cello, Lucky Thompson, Hans Hammerschmid, Fred Dutton, Hartwig Bartz), beide aus Baden-Baden und das erste zuvor auf einer Delta Music Veröffentlichung, das zweite unveröffentlicht.
Dann folgen drei längere Stücke aus dem Domicile vom 23. Januar 1973 mit der damaligen Band: Ferdinand Povel (ts,fl), Larry Vuckovich (p), Isla Eckinger (b) und Clarence Becton (d). Zum Auftakt das wunderschön vorgetragene „I Remember Clifford“, dann „Inga“, ein Bossa mit Povel an der Flöte (tolles Solo!) und Vuckovich nach Duskos Thema die Solisten sind, und zuletzt „Tell It Like It Is“, eine erdige Hardbop-Nummer mit Povel am Tenor und einem weiteren tollen Solo von Vuckovich.
Als nächstes hören wir „Adriatica“, einen Alternate Take von „Soul Connection“ (der anscheinend auf Vinyl schon veröffentlicht war), die Band ist auch wieder erstklassig: Jimmy Heath (ts), Tommy Flanagan (p), Eddie Gomez (b) und Mickey Roker (d) begeleiten Dusko auf dieser schönen Ballade.
Dann folgt mit „One for Klook“ ein weiterer Alternate Take, diesmal von der „Bebop City“ Session mit Abraham Burton (as), Kenny Barron (p), Ray Drummond (b) und Alvin Queen (d) – und hier zum ersten Mal zu hören. Sehr schön, die Dusko/Burton das zickige Bop-Thema im Unisono vorstellen und Queen Dampf macht. Burton gefällt mit einem satten Ton, der an Cannonball erinnert, auch Barron spielt ein schönes Solo. Abgesehen von „I Remember Clifford“ sind die Stücke der drei letztgenannten Sessions übrigens alles Dusko Originals.
Zum Abschluss zwei lange Stücke aus einer unveröffentlichten Aufnahme vom Bayerischen Hof am 21. April 1999 (warst Du dort, Alex?) mit Steve Gut (t), Tony Lakatos (ts), Bora Rokovic (p), Branko Pejakovic (b) und Dejan Terzic (d). Zuerst spielt die Gruppe Djalma Ferreiras „Recado Bossa Nova“ – ein Stück, dessen Charme ich gerne wieder mal erliege. Lakatos fügt sich gut ein, ohne zu übertreiben mit seinem fetten Sound, sein Solo wird von den beiden ziemlich ähnlichen Trompetensoli eingebettet… Dusko dürfte der erste Solist sein, bin aber keineswegs sicher – sehr lyrischer Ton jedenfalls. Das zweite Solo passt besser auf die Beschreibung in den Liners, dass Steve Gut von Clark Terry stark beeinflusst sei. Nach einem eigenartigen kurzen Piano-Solo von Rokovic folgen die obligaten Fours der drei Bläser mit Terzic.
Der Closer der CD ist Duskos „Balkan Blue“, das seiner 1997er Doppel-CD mit Gianni Basso bzw. dem NDR Orchester (arr. Palle Mikkelborg) den Namen gab. Ein hübsches Thema, das mit Balkan-Motiven (und ich nehme an Skalen) spielt und streckenweise auch über einen Bossa/Samba-ähnlichen Beat präsentiert wird. Die Reihenfolge der Soli dürfte nochmal dieselbe sein – also ich vermute beide Male: Dusko, Lakatos, Gut – wobei Lakatos keineswegs zweifelhaft ist, klingt ja gar nicht nach Trompete… hier fährt er massiveres Geschütz auf, baut ein mit Bedacht konstruiertes und Coltrane-geprägtes Solo auf, das sehr intensive Momente hat. Dann Gut – und das hier klingt nun stark nach Clark Terry – mit einem verspielten Solo.Und weil mir diese CD so gut gefallen hat, hab ich jetzt grad ein halbes Dutzend weitere Dusko-CDs hervorgesucht!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbawas heißt „eigenartig“ bei Rokovic? mehr sowas wie interessant, oder mehr misslungen oder mehr eigenartig kurz? hab nur einmal ein Solo von ihm gehört, mit Edelhagen in diesem Konzert das neulich im Fernsehen war, da fand ich ihn ziemlich gut, wollt ich eigentlich mal verfolgen; wusst gar nicht, dass der noch so lange aktiv war…
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Schlagwörter: Dusko Goykovich, Jazz, Trompete
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