Startseite › Foren › Kulturgut › Das musikalische Philosophicum › Die Übermacht der Nostalgie in der Wahrnehmung von Popmusik
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Krautathaushttp://forum.rollingstone.de/showthread.php?t=34500
Hab ich auch gesehen, aber wenns schon so „abgebrochen“ los geht…
Nee…Dick Laurentdas ist hier ne Kombination aus „meine älteste Platte“ und „was mich ärgert“.
Na sieh an – das verstehe ich… Hab es halt mit Verzögerung zum Fachabi gebracht…;-)
Ich höre Musik, weil sie mir derzeit gefällt, unabhängig ob ich die Songs mit irgendwem oder irgendetwas verbinde, früher doof fand oder gerne mochte.
Alles egal. Was mir in diesem Moment gefällt, wird gehört. Auch wenns für viele Leute hart ist.
Aber vielleicht gehts ja doch um was Anderes.
Was solls…--
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WerbungStaggerleeDu kannst also klar beurteilen ob Dein Gegenüber die Musik aus Nostalgieseligründen hört oder nicht, bzw. die Beweggründe warum er/sie diese Musik hört?
Nein, das habe ich ja auch nirgenwo geschrieben. Aber ob jemand Springsteen nicht hört, weil er so Seventies ist oder Dylan, weil er so hippiesk ist, ist etwas anderes, als wenn jemand Musik nur deswegen gut findet, weil er sie in seiner Jugend (und wenn das vor zwei Jahren war) gehört hat.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.KrautathausHIPPiES DON’T RUN
Huuuuch!
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Ich kann mir kaum vorstellen latho, daß hier jemand im Forum ein Album für gut befindet (z.B. nail75) mit der Begründung: Die habe ich schon in meiner Jugend gehört. Ich vermute aber (ist natürlich eine Unterstellung), daß z.B. Diedrich Diederichsen etwas anderes unter Nostalgie versteht als Wolfgang Doebeling (ohne dies im geringsten werten zu wollen).
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Staggerlee(ohne dies im geringsten werten zu wollen).
das ist ein sehr schöner Zusatz, trifft er doch auf die meisten der Diskutanten eben nicht zu. Heute noch NDW hören ist nostalgisch (weil die Musik schlecht ist), heute noch die Stones vergöttern ist nicht nostalgisch (weil die Stones ja toll sind).
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Dick LaurentHeute noch NDW hören ist nostalgisch (weil die Musik schlecht ist), heute noch die Stones vergöttern ist nicht nostalgisch (weil die Stones ja toll sind).
Ist dies eine ironische Aussage?
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
tolomoquinkolomIst dies eine ironische Aussage?
.Nein. Das ist ja das Problem.
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Dick Laurentdas ist ein sehr schöner Zusatz, trifft er doch auf die meisten der Diskutanten eben nicht zu. Heute noch NDW hören ist nostalgisch (weil die Musik schlecht ist), heute noch die Stones vergöttern ist nicht nostalgisch (weil die Stones ja toll sind).
Aber die Aussage, dass (in diesem Beispiel) NDW schlecht ist, kommt doch von den NDW-Hoerern und da der Stonesvergoetterer NDW auch schlecht findet, kann er das Schlechtfinden nachvollziehen, nicht aber das manchmal-dann-doch-aus-Nostalgiegruenden-Gutfinden.
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Arise now, ye Tarnished/Ye dead, who yet live/ The call of long-lost grace speaks to us allStaggerleeIch kann mir kaum vorstellen latho, daß hier jemand im Forum ein Album für gut befindet (z.B. nail75) mit der Begründung: Die habe ich schon in meiner Jugend gehört. Ich vermute aber (ist natürlich eine Unterstellung), daß z.B. Diedrich Diederichsen etwas anderes unter Nostalgie versteht als Wolfgang Doebeling (ohne dies im geringsten werten zu wollen).
Und wen interessiert das?
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Visisons: Die Zeitschrift Rolling Stone erscheint monatlich (u.a. mit lesenswerten Beiträgen von Wolfgang Doebeling), Diedrich Diederichsen schrieb u.a. für Spex und ist Autor mehrerer Bücher. Ansonsten empfehle ich die Diskussion von Anfang an zu lesen.
Jan_Jan: Einer der Diskussionsgegenstände war Boney M.. Ich hatte nicht den Eindruck, daß es in erster Linie darum ging ob man Boney M. hören kann obwohl man die Band schlecht findet (sicherlich auch ein wichtiger Aspekt der Diskussion). Auch lese ich die Beiträge zu NDW im entsprechenden Thread anders. Aber vielleicht habe ich die Diskussion falsch verstanden.--
Dick Laurentdas ist ein sehr schöner Zusatz, trifft er doch auf die meisten der Diskutanten eben nicht zu. Heute noch NDW hören ist nostalgisch (weil die Musik schlecht ist), heute noch die Stones vergöttern ist nicht nostalgisch (weil die Stones ja toll sind).
Genauso ist es.
StaggerleeIch kann mir kaum vorstellen latho, daß hier jemand im Forum ein Album für gut befindet (z.B. nail75) mit der Begründung: Die habe ich schon in meiner Jugend gehört. Ich vermute aber (ist natürlich eine Unterstellung), daß z.B. Diedrich Diederichsen etwas anderes unter Nostalgie versteht als Wolfgang Doebeling (ohne dies im geringsten werten zu wollen).
Egal, wie oft das im Forum vorkommt (das war am Anfang ja auch Thema) – darum ging es. Und warum die Nur-Nostalgie-Begründer ebenso begründen.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.StaggerleeVisisons: Die Zeitschrift Rolling Stone erscheint monatlich (u.a. mit lesenswerten Beiträgen von Wolfgang Doebeling), Diedrich Diederichsen schrieb u.a. für Spex und ist Autor mehrerer Bücher. Ansonsten empfehle ich die Diskussion von Anfang an zu lesen.
Damit ist seine Frage aber nicht beantwortet worden.
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Gewinnen ist nicht alles, gewinnen ist das einzige.ach die war ernst gemeint?
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!TheMagneticFieldach die war ernst gemeint?
So ernst wie Visions es meinen kann. Is‘ aber auch egal.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Ich denke es gibt die verschiedentsten Gründe, warum Menschen Musik aus nostalgischen Gründen hören (ohne mich von diesen Gründen vollständig distanzieren zu wollen und zu können) – den Besten hat Go1 gleich am Anfang genannt: Die Meisten interessieren sich nicht mehr dafür oder besser gesagt, haben sich noch nie dafür interessiert- Musik wird hier wird hier primär funktional z.B. in Kneipen gehört, soll vielleicht bestimmte Jugenderinnerung widerbeleben, das soziale Wohlbefinden verstärken, die Autofahrt erträglicher gestalten und soll vor allem eins: Nicht stören (möglichst alles unbekannte weglassen)- alles andere ist eine Zumutung. Insoweit ist es vollkommen egal ob Paint it Black, Uriah Heep oder Phil Collins läuft.
Und nun überspitze ich und drücke es negativ aus (um bei dem vorher gesagten Klarheit zu schaffen): Ich befürchte diffiziler aber ist es hier im Forum, wo sich wohl jeder mehr oder weniger umfangreich mit Musik befaßt. Hier ist der Nostalgieverdacht ohne Begründung zunächst nichts anderes als eine Behauptung. Somit kommen (gelernte) ästhetische Kategorien und den viel gerühmten acquired taste zum Tragen- ab diesem Zeitpunkt wird es etwas komplizierter, denn hier bedeutet Nostalgiverdacht nichts anderes als: Du hast Dir leider den falschen Geschmack zugelegt, bzw. den falschen Geshmack gelernt. Mit Jahrzehnten hat dies wohl bedingt etwas zu tun (je nachdem wann und wie man sozialisiert wurde/aufgewachsen ist), zwar gab es in den 60ern sicherlich andere Kriterien zur Beurteilung von Popmusik (vielleicht ist der Ausdruck Popideologie besser) als in den 80ern- zugegebenermaßen war der Unterschied zwischen Beatles und Stooges aber beachtlich. Kurz: Die Kriterien zur Beurteilung von Popmusik stimmen nicht mehr oder haben nie gestimmt (im Extremfall)- die Popbiographie oder besser gesagt deren Überbau wurde nie modifiziert.
Einzel- und Extrembeispiel wäre Toto: Sicherlich professionell produziert und virtuos umgesetzt sowie eine Anknüpfung an die 60er/70er- in Wahrheit aber haben sie die schlimmsten Irrtümer der 60er und 70er übernommen. (Vielleicht hätte man ja noch bis zu einem gewissen Maß darüber hinwegsehen können, wenn die Band 1969 ihr Debut herausgebracht hätte, zu diesem Zeitpunkt aber unerträglich). Mir geht es hier aber nicht um das Einzelbeispiel- wenn ich die Diskussion richtig verstanden habe geht es bei der Auseinandersetzung Doebeling/Rossi um das komplette Popverständnis und weniger um Band A oder B).
P.S: Ich würde mich selbst in musikalischer Hinsicht – ganz im Gegensatz zu meinen politischen Ansichten- eher als konservativ betrachten, denn der „neuste heiße Scheiß“ interessiert mich nur bedingt (ich glaube er hat mich noch nie wirklich interessiert, war nie wirklich Teil einer aktuellen Szene, was keineswegs bedeutet ich höre/kaufe nichts aktuelles und ja: Auf die neuen Alben von Anthony and The Johnsons und Animal Collective bin ich sehr gespannt, mit DAF hingegen werde ich wohl nie etwas anfangen können).
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