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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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largo
Viele Veröffentlichungen (z.B. „1989“ von Taylor Swift) sind zwar – vorsichtig gesagt – künstlerisch unambitioniert, werden aber aufgrund ihres großen Bekanntheitsgrades rezipiert.Lustig, dass du genau dieses Album als Beispiel anführst, das wird auch in meiner Top 100 der 10er dabei sein. Ich wundere mich allerdings extrem darüber, dass das von der Kritik seinerzeit positiv, aber nicht überschwänglich aufgenommene „Red“ von Swift plötzlich ein Dauerbrenner der Listen ist.
choosefruit
Ist dies nicht in 99% aller Listen ein Indikator? Wenn ich die hier geposteten überfliege, dürften diese doch ein guter Querschnitt der umsatzstärksten Veröffentlichungen der letzten 10 Jahre sein. Wieso sollte sonst beispielsweise Kanye West auf #1 landen?Kann da nur für mich sprechen: ich habe mir das Album am Releasetag besorgt und hatte eine Erfahrung, wie ich sie nur mit ganz wenigen LPs in meinem Leben gemacht habe. Seit damals unumstritten einer meiner All-Time Faves (bei meiner letzten Liste war es #9) und konkurrenzlos mein liebstes Album der Dekade.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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pfingstluemmelWeil Kanye West einen Ruf als Querdenker und Erneuerer hat, noch aus der Jahrzehntenwende herüberschwappend. Die Fanboys wollen sich noch nicht eingestehen, dass der Herr seinen Zenit längst überschritten hat.
Hat er vielleicht inzwischen, aber das von ihm am besten eingestufte Album (jedenfalls auf sehr vielen Listen) ist ja auch von 2010 und gehört nunmal damit in die Rangliste. Ich höre kaum HipHop, aber Kanye West finde ich schon ziemlich toll, speziell „Yeezus“ hat es mir sehr angetan. Mit wem ich sehr viel weniger anfangen kann, ist Taylor Swift. Ich höre gerade in den letzten Jahren gerne und viel Popmusik und kann die guten Kritiken nicht nachvollziehen. Ich kann die Musik schon hören, ohne Bauchschmerzen zu bekommen, aber im Vergleich zu Lorde oder auch zu den von mir sehr geschätzen Französinnen (Mylène Farmer, Vanessa Paradis, Zazie) halte ich sie für eher durchschnittlich. Was mir auch nicht gefallen hat (wieder im Vergleich zu Farmer) ist ihr Konzertfilm, der auf Netflix zu bewundern ist. Die Show war nicht rafiniert, sondern nur amerikanisch-gigantisch und wenn sie den Mund aufmacht, fallen lauter Fortune Cookie Botschaften raus.
Eine persönliche Top 100 wird es von mir nicht geben, nur eine Top 20, aber da werden die Swans ganz fett vertreten sein.
Im übrigen natürlich vielen Dank für das Posten der Listen.
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doc-fIch höre kaum HipHop, aber Kanye West finde ich schon ziemlich toll…
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.pfingstluemmelIch finde die Listen bisher nicht so gut, vor allem frage ich mich, was dieses ganze angestaubte Mittelmaß wie Blunderbuss von Jack White oder Psychedelic Pill von Neil Young & Crazy Horse in solch einer Aufzählung zu suchen hat, wenn Bands wie die Swans fehlen. Mal ganz abgesehen von schlechten Scherzen wie U2 und diversen Künstlern, die nur auftauchen, weil sie kommerziell relevant sind. Das zeugt einfach nur von unfassbarer Bequemlichkeit.
Es bringt doch nichts, die eigenen Befindlichkeiten ggüber Bands oder Künstler den Vermißten gegenrechnen zu wollen. Psychedelic Pill war nicht nur für mich, sondern auch im Rating der Hörer sehr weit oben gestanden und in den Magazinen hochgelobt. Ich kann selbst auch nichts mit Kanye West anfangen, aber dass seine beiden Alben oft sehr gut besprochen und gelobt wurden, kann ich nicht ignorieren.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykokrautathausEs bringt doch nichts, die eigenen Befindlichkeiten ggüber Bands oder Künstler den Vermißten gegenrechnen zu wollen. Psychedelic Pill war nicht nur für mich, sondern auch im Rating der Hörer sehr weit oben gestanden und in den Magazinen hochgelobt. Ich kann selbst auch nichts mit Kanye West anfangen, aber dass seine beiden Alben oft sehr gut besprochen und gelobt wurden, kann ich nicht irnorieren.
Die Alben von z.B. Jack White, Neil Young & Crazy Horse, Randy Newman und U2 mögen Fan-Pleaser gewesen sein, das kann man honorieren; sie zu den besten Alben des Jahrzehnts zu zählen, wirkt aber eher wie zusammengeklaubte Lückenfüller, um auch auf 100 Alben zu kommen. Lazy.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.pfingstluemmel
doc-fIch höre kaum HipHop, aber Kanye West finde ich schon ziemlich toll…
Ich kann wahnsinnig viel mit HipHop anfangen und schätze Kanye West und speziell sein Großwerk dennoch sehr.
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Hold on Magnolia to that great highway moonirrlicht
pfingstluemmel
doc-fIch höre kaum HipHop, aber Kanye West finde ich schon ziemlich toll…
Ich kann wahnsinnig viel mit HipHop anfangen und schätze Kanye West und speziell sein Großwerk dennoch sehr.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.pfingstluemmel Ich kann wahnsinnig viel mit HipHop anfangen und schätze Kanye West und speziell sein Großwerk dennoch sehr.
Nur um klarzustellen, dass West kein HipHop Act für Leute ist, die sonst keinen HipHop mögen.
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Hold on Magnolia to that great highway moon
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
irrlicht
pfingstluemmel Ich kann wahnsinnig viel mit HipHop anfangen und schätze Kanye West und speziell sein Großwerk dennoch sehr.
Nur um klarzustellen, dass West kein HipHop Act für Leute ist, die sonst keinen HipHop mögen.
Amen!
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grievousangelAmen!
Haha, ja, das entspricht Kanyes neuem Duktus. :-D
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.herr-rossi
largoUnd wenn man ehrlich ist, hat man am liebsten mit Menschen zu tun, mit denen man einer Meinung ist. Mit denen man sich gegenseitig auf die Schulter klopfen kann.
Tja, und genau das geben Dir die Listen nicht, also sind sie „in eine bestimmte Richtung verzerrt“.
Nein. Ich hätte auch kein gutes Gefühl bei der Sache, wenn die Kritiker „Llyrìa “ (2010) von Nik Bärtsch in großer Einigkeit zum besten Album der Jahre 2010-2019 bestimmt hätten. Auch wenn ich das Album persönlich sehr schätze, kann so eine Entscheidung doch nur das Ergebnis von Selektionsprozessen und Eigendynamiken innerhalb von Filterblasen sein.
Viel spannender als solche Konsens-Listen wäre doch ein Format, wo verschiedene Hörer mit einem unterschiedlichen musikalischen Background miteinander diskutieren können, warum sie „1989“ von Taylor Swift für wertvoller halten als z.B. „Llyrìa“ von Nik Bärtsch oder „To The Bone“ von Steven Wilson. Um vielleicht eine Analogie herzustellen: Ein Parlament finde ich spannender als einen Parteitag.
Bei so einem Format kann es natürlich keine Synthese geben – in dem Sinne, dass nachher eine Liste herauskommt mit den „wirklich“ besten Alben – aber es würde halt die Filterblase aufbrechen und deutlich machen, dass es keinen Konsens geben kann.In einem Punkt stimme ich Dir zu. Die Polarisierung zwischen Hörern kommerzieller und Hörern unkommerzieller Musik, die ich in den 90er Jahren noch erlebt habe, gibt es so nicht mehr. Früher hatte man sich in bestimmten Kreisen für alle Zeiten disqualifiziert, wenn man die falsche CD im Regal stehen hatte. Allerdings sollte man daraus nicht den Schluss ziehen, dass es bzgl. der Hörerfahrungen innerhalb der Gesellschaft inzwischen eine große Schnittmenge gibt. Es ist den Leuten einfach nur egaler geworden. Die meisten Menschen dürften sich durch die Listen kaum repräsentiert fühlen. Bzw. ist für mich überhaupt keine Liste vorstellbar, wo sich überhaupt ein nennenswerter Teil der Bevölkerung wiederfindet.
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pfingstluemmel
krautathausEs bringt doch nichts, die eigenen Befindlichkeiten ggüber Bands oder Künstler den Vermißten gegenrechnen zu wollen. Psychedelic Pill war nicht nur für mich, sondern auch im Rating der Hörer sehr weit oben gestanden und in den Magazinen hochgelobt. Ich kann selbst auch nichts mit Kanye West anfangen, aber dass seine beiden Alben oft sehr gut besprochen und gelobt wurden, kann ich nicht irnorieren.
Die Alben von z.B. Jack White, Neil Young & Crazy Horse, Randy Newman und U2 mögen Fan-Pleaser gewesen sein, das kann man honorieren; sie zu den besten Alben des Jahrzehnts zu zählen, wirkt aber eher wie zusammengeklaubte Lückenfüller, um auch auf 100 Alben zu kommen. Lazy.
https://www.metacritic.com/music/psychedelic-pill/neil-young-crazy-horse
Magst du zwar ignorieren, spielt aber bei der Wahl dieser Listen eine Rolle und ist alles andere als Mittelmaß.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoSelbst in Neil Youngs Diskographie eher (gehobenes) Mittelmaß. Natürlich relevanter als U2, aber nicht existentiell für die Musik der 2010er. Mehr vom Altbewährten. Das muss nichts Schlechtes sein, aber die Fans wissen ohnehin Bescheid – und der Rest sucht sicher etwas anderes.
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited.Was du als existentiell siehst, ist aber nicht entscheidend für die Kritikerwertung. 3,62 auf RYM ist auch von den Fans eine sehr gute Wertung.
Altbewährt sagt ja erstmal gar nichts aus. „Time out of mind“ von Dylan ist auch so ein Dekadenklassiker (der 00er) und sicherlich auch altbewährt.--
“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike RoykoWenn die Kritiker falschen liegen wollen, dann sicher nicht. Im Übrigen war das mein Problem mit den hier gesammelten Listen: Sie sehen nicht nach einer gefestigten Kritikermeinung aus, sondern lieblos zusammengeschustert, aus dem was kommerziell relevant war und was allgemein so als künstlerisch relevant gilt. Wo sind die Alben, die auch abseits ihrer Stammhörerschaft und ihres Genres Wellen schlugen? Wo sind die LPs von Scott Walker? Wo sind etwa Aviary von Julia Holter oder Värähtelijä von Oranssi Pazuzu? Irgendeins der Swans-Alben?
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Come with uncle and hear all proper! Hear angel trumpets and devil trombones. You are invited. -
Schlagwörter: 2010s, twenty-tens, Zehnerjahre
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