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AutorBeiträge
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kramer
Einige der frühen Songs hat sie mit 18 geschrieben! Dass sie die heute nicht mehr glaubwürdig bringen kann, sagt sie ja selbst. Zum Vorwurf kann man ihr das nun wirklich nicht machen. Ich kenne kaum aktuelle Künstler, die sich ähnlich glaubwürdig und konsequent weiterentwickelt haben. Auch von „künstlerischen Schmerzen“ kann in ihren aktuellsten Songs nicht die Rede sein – überhaupt findet dieser Seelenstriptease der frühen Phase da gar nicht mehr statt.Ja klar, ich meinte ja, dass ich mich mit den alten Sachen, so wie sie damals waren, heute schwer tue. Aber davon war schon auf der 98er Tour nicht mehr viel zu hören, wenn ich mich recht erinnere. Am ehesten würde bei mir heute vermutlich noch To Bring You My Love funktionieren, das habe ich damals geliebt und das war ja auch so eine Art Zäsur. Keines der Alben danach (bis White Chalk), konnte mich je auch nur ansatzweise wieder so begeistern.
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Werbungcaptain kiddEs ist diese „Authentizität der Gefühle“, die ich ihr einfach nicht abnehme. Ist bei mir so ein Gefühl wie zum Beispiel auch bei Nick Cave. Ich nehme denen ihre „künstlerischen Schmerzen“ einfach nicht ab. Dieses ausgestellte Leiden finde ich einfach prätentiös.
Ich würde Dir raten, Deinen Eindruck nochmal aufzufrischen. PJ Harveys Kunst hat sich über die Jahre wirklich sehr verändert, vom leicht verschrobenen Gitarrentanz mit blutigen Fingern der frühen Jahre, über die Großstadthymnen in „Stories…“, bis zum Schattenblues von „White chalk“ und den durchaus politischen Gemälden ihres letzten Albums, könnte die Spannbreite kaum größer sein. Ich kenne nur sehr wenige Künstlerinnen, die derart unbeirt ihren Weg gehen, die aber auch wirklich vollständig einzigartig sind.
kramer“White Chalk“ mag ich neben „Is This Desire?“ am wenigsten. „Let England Shake“ ist mir (momentan) das liebste Harvey-Album.
Das ist auch ein sehr gutes Album.
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Hold on Magnolia to that great highway moon
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
sparchKeines der Alben danach (bis White Chalk), konnte mich je auch nur ansatzweise wieder so begeistern.
Hast du es mit „Let England Shake“ dann nicht mehr versucht? „White Chalk“ hat mich nämlich auch etwas ratlos zurückgelassen.
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Stormy MondayJagged lil‘ Pill ist eine astreine Platte, von vorn bis hinten, die auch live mit einer sehr jungen und energiegeladenen Band toll und frisch gespielt wurde. Ich war sehr dankbar damals, in einer für mich musikalisch recht lauen Zeit, die Platte zu entdecken. Mit „You Oughta Know“ auf einer “ New Voices“ als Anspieltipp. High five. Gute Songs, gute Stimme, gute Band. Und Alanis spielt Dylan- Harp. I went nuts.
Herrjeh! Was man mit einem kleinen, unbedarften Satz für Diskussionen hier anzettelt. Alanis ist Bon Jovi ist Nickelback ist schlechte Nineties. Tschuldigung. Isn’t it ironic?
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Bis eine(r) heult.............. Contre la guerre.
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Was nutzt es denn, einem alten Ochsen, der nur ein einziges Sprüchlein draufhat, in's Horn zu kneifen?!Irrlicht
Erneute Verwunderung. Du hast das ja schon oft geschrieben, aber ganz glauben kann ich das nicht. Klar hat PJ Harvey auch reichlich Sprödes veröffentlicht, aber doch auch mitunter sehr melodiöses, Musik, die eine ganz gewaltige Pop Schlagseite in sich trägt (auch schon vor „Let england shake“). Sowas geht bei Dir echt nicht?
Du weißt doch, „geht gar nicht“ ist bei mir ganz selten der Fall. Das Stück hier ist ok, haut mich aber auch nicht vom Hocker, dafür fehlt mir irgendwas, das sich im Ohr festsetzt, irgendein Melodiebogen oder Haken (und wahrscheinlich der – im Gegensatz zu vielen von euch – bei mir fehlende Drang, mich groß mit den englischen Texten auseinanderzusetzen). Und auch in diesem Lied werde ich nicht recht mit ihrer Stimme warm, zugegebenermaßen aber besser als in vielen andren Stücken, die ich kenne.
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"Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!DE64625Und ich hoffe jetzt schon auf ähnliche Diskussion in etwa 10 Jahren, wenn sich endlich auch die Einsichten verbreitet haben werden, dass Rihanna, Miley Cyrus, Lena und vor allem Lady Gaga (Die Liste ließe sich fortsetzen, aber über die meisten anderen wird dann sowieso gar niemand mehr reden) eigentlich unerträglich gewesen sind.
Die 15 Minuten von gaga sind doch jetzt schon vorbei – und sie findet sich ja selbstschon zum kotzen…
Und Irrlich: Glaube, das wird nichts wieder mit Polly und mir. Habe mir den von dir verlinkten Song angehört… Langweilig. Da passiert ja gar nichts. Und zu deiner Aussage
Ich kenne nur sehr wenige Künstlerinnen, die derart unbeirt ihren Weg gehen, die aber auch wirklich vollständig einzigartig sind.
Das sind für mich auch durchaus wichtige Komponenten – aber nicht die wichtigsten. Ein Künstler muss mir gefallen, ich muss ihm seine Kunst „abnehmen“. Einzigartig und unbeirrt wäre auch ein Typ, der das „Weiße Album“ rückwärts furzt.
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Do you believe in Rock n Roll?Ich bin mir ehrlich gesagt auch nicht so ganz im klaren was mit aufgesetztem „künstlerische Schmerz“ bei Nick Cave- Ex Junkie-der ja bekanntlich seine Wurzeln im 80er Post-Punk mit Birthday Party hatte- gemeint ist. Wirkt es auch bei Cohen, Nico oder The Cure aufgesetzt? Nicht authentisch genug (scheint mir kein Kriterium zu sein)? Ansonsten ist mir auch nicht klar, warum sich die Diskussion bezüglich der 90er ausgerechnet um Alanis Morissette (mittelmäßiger radiotauglicher Pop/Rock, der die Welt nicht weiter bewegt und nicht weiter weh tut- aber noch Lichtjahre besser als Nickelback (schreibt man die so?) oder schreckliche Pseudo-Grunge Bands der 3. Generation wie Creed) entzündet- etwas verkürzt. Jenseits von Grunge und Britpop gab es doch ebenso wunderbare Alben von Belle & Sebastian, Freakwater, Bill Callahan, Will Oldham und und und..jedenfalls waren die 90er für mich alles andere als schrecklich (Sleater-Kinney höre ich auch heute noch gern).
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
die 90er hatten doch so viel jenseits des Mainstream zu bieten. Hardcore Revolution, Hamburger Schule und die Folgen, Mid 90s Emo, The Rise of US Indie und und und. Jeder der damals jung und neugierig war konnte sich doch kreativst austoben. Das Ende der naiven Indie Ära, als B&S 12″s und Beta Band EPs noch durch Mundpropaganda und Martin Petersdorf im Soundgarden verbreitet wurden. Hach, was ne Zeit. Verklärte Nostalgie hin oder Her. Wenn ich da nur an das damalige Fritz Programm nach 20 UHR denke. MC Lücke am Montag, Johnny Haeusler und Kuttner am Dienstag, Martin Petersdorf am Donnerstag. Dazu ein dutzend Fanzines im Abo, Fieberkurve Tape rauf und runter gespielt, Wir kommen um uns zu beschweren T-Shirts und Kordhose. Ok, ok. Ich halt schon die Klappe.
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Tja, so hat jede Generation sein Jahrzehnt mit Verklärungspotential.
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Mick67Tja, so hat jede Generation sein Jahrzehnt mit Verklärungspotential.
Und das ist auch gut so.
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http://www.radiostonefm.de/ Wenn es um Menschenleben geht, ist es zweitrangig, dass der Dax einbricht und das Bruttoinlandsprodukt schrumpft.angelasOk, ok. Ich halt schon die Klappe.
Keinesfalls! Beim beliebten Dekaden-Bashing wird schnell übersehen, dass es immer auch die Kids gab, die in ihren jeweiligen Szenen für ihre Musik brannten. Mit dem Mainstream/Underground-Antagonismus kommen wir bei den 90s allerdings auch nicht weiter. Es gab ja auch fantastische Musik, die es in die Charts schaffte (allerdings nur selten in den deutschen). In diesem Thread ging es bislang ja auch nur um den schlechten Rock der 90s.
Und zu einigen Posts weiter oben. Woher dieses zwanghafte „An XY kann sich in … Jahren niemand mehr erinnern“-Proklamieren kommt, habe ich auch nach 9 Jahren Forum nicht verstanden. Das ist so hohl wie „XY braucht kein Mensch“.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
sagt mal, ist der SPON Jan Wigger hier auch im Forum unterwegs? Seine Playlist der Woche:
1. Damon Albarn: Everyday Robots
2. Hole: Pretty On The Inside
3. Alice In Chains: Unplugged
4. Monster Magnet: Spine Of God
5. Tori Amos: Under The Pink
6. Soul Asylum: Grave Dancers Union
7. The Cranberries: Everybody Else Is Doing It, So Why Can’t We?
8. Forrest Gump: Original Motion Picture Score
9. Terence Trent D’Arby: Neither Fish Nor Flesh
10. The Connells: Ring
( wenn ja, dann: Hallo Jan!
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RASIER DICH!!!!!!! )--
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Was nutzt es denn, einem alten Ochsen, der nur ein einziges Sprüchlein draufhat, in's Horn zu kneifen?!Und ich hatte mir schon verkniffen zu schreiben, dass es sich wohl um ein Rockhörer-Leiden handelt …
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Schlagwörter: 1995, Alanis Morissette, ich mal mir die welt, wie sie mir gefällt
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