Startseite › Foren › Kulturgut › Für Cineasten: die Filme-Diskussion › Der letzte Film, den ich gesehen habe (Vol. II)
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Vorgestern auf Prime:
Boston (Peter Berg, 2016)
2013 endete der berühmte Boston-Marathon dramatisch … mit Bombenexplosionen im Zieleinlauf. Zwei islamische Terrorristen zündeten zwei in Rucksäcken verstaute Bomben inmitten der Zuschauer.
Es gab drei Tote und 264 Verletzte. Der Film rekonstruiert das Geschehen sehr anschaulich.Gruselig wurde es bei der Verfolgung der Verdächtigen in Watertown. Die Polizei geht unprofessionell und total unkoordiniert gegen zwei!!! bewaffnete Straftäter vor. Sollten sich die Ereignisse tatsächlich so abgespielt haben … dann Hütchen ab vor solcher Inkompetenz.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Letzte Woche am Freitag nochmal im Kino:
Das schweigende Klassenzimmer (Lars Kraume, 2018)
Auch meine Tochter war begeistert.
Irgendwie kam ich während des zweiten Anschauens des Films ins Grübeln, wie gut es uns Wessies nach dem Nationalsozialismus und dem 2. Weltkrieg ergangen ist. Meine jüngere Kollegin musste noch 15 Jahre durchs DDR-System, da sie zufällig in Weststaaken (eigentlich ein Teil von Westberlin) geboren wurde.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Laurin
(Regie: Robert Sigl – Deutschland/Ungarn, 1988)Ein idyllischer Hafenort im Jahre 1901. Der Tod in der Gestalt eines schwarzen Mannes geht um. Kleine Jungen verschwinden und kehren nie wieder zurück. Das Dorf lebt in Angst. Als eines Tages eine junge Frau mysteriös ums Leben kommt, scheint alle Hoffnung verloren. Nur die Tochter der Getöteten, Laurin, scheint sich dem ganzen Spuk zu stellen. Mit Hilfe ihres „zweiten Gesichts“ versucht sie die Rätsel um den schwarzen Mann aufzuklären.
Die Idee und die ganze Geschichte zu „Laurin“ entwickelte Regisseur Robert Sigl aus einem Bild seiner kindlichen Vorstellungswelt, einem albtraumartigen Gedankenblitz, der ein kurzes Schlaglicht auf eine kapuzenbemantelte Frau wirft, die in einer sturmtosenden Gewitternacht über einen verfallenen Friedhof eilt. Mehr ein Stimmungseindruck als der Beginn einer Erzählung, folgt hieraus das düstere Märchen über ein seherisch begabtes Mädchen an der Schwelle zur Pubertät, deren Sinne für das Morbide durch den Tod der Mutter und die Abwesenheit des Vaters geschärft sind. Letztlich sorgt sie für die Entdeckung und Bestrafung eines Knabenmörders, der wie der „Fänger im Roggen“ heranwachsende Jungs vor dem Leid schützen will, das ihm sein eigener Vater, der Dorfpfarrer, in der Kindheit angetan hat.
Neben den tiefenpsychologischen und manchmal latent homo-erotischen Vater-Sohn-Konflikten, die sich unterschwellig durch den Film ziehen, glänzt an der Oberfläche eine Rotkäppchen-Variante, die sich ebenso von den Schauergeschichten eines E.T.A. Hoffmann inspirieren lässt, wie sie auch den „gothic horror“ der britischen Hammer-Studios für sich nutzt, um schließlich in den stark stilisierten Bildwelten Mario Bavas aufzugehen.
Ein Filmprojekt, welches einem suggestiven Einzelbild entspringt, darf nicht im Nacherzählen von gängigen Topoi versanden und Robert Sigl erweist sich als talentiert und einfallsreich genug, um „Laurin“ vom Sehen her auf die Füße zu stellen. Der Großteil der Einstellungen kann quasi als Gemälde für sich stehen und dient nicht als bloßes Abbild einer Handlungseinheit. Manchmal verstärkt Sigl den gemäldeartigen Effekt, indem er die Bewegungen innerhalb der Kadrierung sehr zurücknimmt oder sie zu Beginn der Szene pausieren lässt. Eine Abfolge von detailgenau inszenierten Tableaux ergießt sich über den Zeitraum, den „Laurin“ auf der Leinwand einnimmt, manchmal unterbrochen durch Nahaufnahmen, die einzelne Gegenstände mit eigensinnigem Leben aufzuladen scheinen.
Mit Mitte 20 und gerade frisch von der Filmhochschule befindet sich Sigl in seinen besten Momenten auf Augenhöhe mit Vorbildern wie Dario Argento, ohne jedoch deren augenscheinliches Interesse an fetischisierter Gewalt zu teilen. Ironischerweise bezeichneten Arthaus-Kreise „Laurin“ zur Zeit seiner ersten Aufführungen als „blutrünstiges Machwerk für ein Nischenpublikum“, obwohl der Film, bis auf ein kurzes, moderat splatteriges Finale, der Gewalt keine besondere Rolle zugesteht. Vieles spricht also für einen Dünkel der deutschen Filmschaffenden, die die Qualitäten des Genrefilms, besonders des Horror- oder Fantasyfilms, nicht auszumachen wissen. Sigl beklagt diese heutzutage immer noch vorhandene Einstellung in Interviews, spricht ansonsten aber mit erstaunlicher Langmut über seine heftigst torpedierte künstlerische Karriere. Man enthielt ihm den „Deutschen Filmpreis“ mit der Begründung vor, sein Debüt sei nicht in Deutschland gedreht und „weise überhaupt zu viele byzantinische Gesichter auf“.
Aus Kostengründen verlegte man die Produktion von „Laurin“ nach Ungarn, wo man auf 35mm-Film und mit einheimischen Schauspielern drehte. Ursprünglich an der Nordsee angesiedelt, verstärkt die wie aus der Zeit gefallene Wirkung der ungarischen Dörfer, Gebäude und Naturansichten die Jahrhundertwendeatmosphäre und sorgt für den nötigen, verwunschenen Märchenton, kombiniert mit der robusten Ruralität, die man an der deutschen Küste nie gefunden hätte.
Die ungarischen Darsteller empfehlen sich durch die Bank mit ihrem Spiel (besonders Hauptdarstellerin Dóra Szinetár, deren Antlitz wunderbar das Vexierspiel zwischen Kind und junger Frau ausdrückt), obwohl einige die englischsprachigen Dialoge phonetisch lernen und imitieren mussten, was der außerweltlichen Wirkung von „Laurin“ jedoch eher nützt, denn schadet.
„Laurin“ gehört eindeutig zu den Großtaten des neueren deutschen Films, wie peinlich wirkt da die Information, dass man Robert Sigl bis heute kein Projekt nach eigener Vorlage mehr finanzierte, sondern ihm Auftragsarbeiten fürs internationale TV zuschusterte (wenn’s besser lief) oder er gleich an Krimiquatsch für ein Idiotenpublikum wie „Alarm für Cobra 11“, „Tatort“ oder „Der Ermittler“ verschwendet wurde – nicht ohne hin und wieder diesen Produktionen seinen Stempel aufzudrücken. Selbst im Umfeld dieser Tristesse wirkt Sigls Gespür für brillant bebildertes Genrekino noch so eigen und aufrührend, dass die BILD-Zeitung eine (leider erfolgreiche) Kampagne gegen einen seiner Saarbrücker Tatorte führte, die zu Schnittauflagen seitens des Senders führten, einen Tag vor der angesetzten Ausstrahlung.
Kein Grund sich den Abend von Provinzfernsehfürsten und der Journaille verderben zu lassen, denn die Jungs von BILDSTÖRUNG, einem fantastischen Kölner Filmlabel, haben „Laurin“ für die Blu-ray-Veröffentlichung in digital restaurierter 2K-Abtastung vom eigentlich verschollen geglaubten Originalnegativ aus der Versenkung geholt. So exquisit wie dort, sah Robert Sigls erster Film wahrscheinlich höchstens bei seiner Premiere aus: Das bava’eske Farbenspiel kommt in der kargen Umgebung der ungarischen Dörfer erst richtig zur Geltung. Hungarian Gothic, wenn man so will. Ein prächtiges Kleinod, das im Deutschen Film seinesgleichen sucht.--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Im Kino verpasst, daher jetzt auf Prime:
Unter dem Sand (Martin Zandvliet, 2015)
Erschreckend. Beeindruckend.
Mir war nicht bewusst, dass auch die gesamte dänische Küste für eine bevorstehende Invasion der Alliierten derartig vermint worden ist.
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Am Montag im Kino:
Black Panther (Ryan Coogler, USA/2018)
Mir gefallen generell Filme der Marvel Studios, mir gefallen Marvel Verfilmungen.
Black Panther hat mir auch gefallen. Er läuft über zwei Stunden, die Zeit war schnell
rum, ein gutes Zeichen für mich. Nur 3D hat mich etwas gestört.
Action toll, Animation/Grafik toll, Schauspieler gut, passen gut zu ihren Rollen,
Handlung ok (Comic halt).
Für Marvel Fans ein muss.Hiermit endet der Fim (aus dem Netz kopiert), Wakanda ist ein Staat aus Afrika,
um den es im Film geht:Wakanda will no longer watch from the shadows. We can not. We must not. We will work to be an example of how we,as brothers and sisters on this earth, should treat each other. Now, more than ever, the illusions of division threaten our very existence. We all know the truth: more connects us than separates us. But in times of crisis the wise build bridges, while the foolish build barriers. We must find a way to look after one another, as if we were one single tribe.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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„Wilde Maus“ von und mit Josef Hader hat viele großartige Szenen, insgesamt fehlt dem Film aber ein bisschen der Drive und die Motivation. Für Hader-Fans trotzdem unerlässlich.
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harry-ragWie kann man denn „Brügge…“ und „7 Psychos“ nicht gut finden? Es gibt so wenige lustige Filme, da muss man doch um jeden Lacher dankbar sein.
!
Three Billboards hat mir auch ganz ausgezeichnet gefallen. Locker **** 1/2
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La Passion de Jeanne d’Arc (Carl Theodor Dreyer, FR 1928)
Gestern im Kino … leider passte die eine Vorführung mit Live-Musik nicht, stattdessen gab es eine ziemlich grauenvolle Orgelmusik, die für die aus dänischen Beständen neu hergestellte Digitale Kopie extra komponiert und vom Komponisten eingespielt wurde … aber das machte nichts, denn die Bilder entwickeln einen unfassbaren Sog, am Ende ist das so spannend wie ein Thriller, obwohl man doch ganz genau weiss, worauf alles hinausläuft. Wie ein Karussell beginnt der Reigen der Gesichter in Close-Ups sich zu drehen, doch so einfach ist das natürlich nicht – wie kunstvoll und doch mit allergrösster Klarheit Dreyer die Bilder setzt ist wirklich kaum zu fassen. Einer der Männermacht, die diese unbequeme Frau zerquetschen, körperlich zerstören, aus dem Weg räumen muss, damit die Dinge denn weiterhin ihren gewohnten Lauf gehen können, ist Antonin Artaud, der den einzigen halbwegs empathischen im Kuttenträgerverein spielen durfte und mit seinem kantigen Gesicht sehr photogen rüberkommt. Die Nähe der Kirche zur (militärischen) Macht wird auch bedrückend klar, obwohl Dreyer das wiederum in ganz wenigen Bildern ziemlich behutsam macht.
Grossartig!
Schade, dass das der einzige Film aus der Reihe war, die heute endet … vor 8 Monaten habe ich mein Abo erneuert und mir fest vorgenommen, hinzugehen – das gestern war der erste Besuch seither, aber ab 1.4. gibt es sechs Wochen mit Claudia Cardinale, da werde ich hoffentlich tatsächlich regelmässig hingehen, gerade von den nicht in den Kanon eingegangenen Filme (also nicht „Otto e mezzo“ und „Il gattopardo“, obwohl man beide immer wieder gucken kann) möchte ich sehr gerne einige sehen (und der Konzertkalender lässt das auch zu, was im März einfach nicht gegeben war, Dreyer hin oder her).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #164: Neuheiten aus dem Archiv, 10.6., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 10,358
Toy Story (1996)
zuletzt geändert von ford-prefect--
Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!In der letzten Woche:
Unter falschem Namen (OT: Auggie Rose, 2000, Matthew Tabak) ***
Flesh and bone (1993, Steve Kloves) ****1/2
Die Verlegerin (OT: The Post, 2017, Steven Spielberg) ****1/2
Blood and wine (1996, Bob Rafelson) ****--
there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you killVorgestern im Kino:
Tomb Raider (Roar Uthaug, USA/2018)
Für eine Videospiel Verfilmung ein sehr gut gemachter Film. Die Geschichte
ist gut, tolle Effekte, es passt alles gut zusammen.
Es ist was für Indiana Jones Fans, mich hat der Film gut unterhalten.Die Chti’s in Paris ****
Im ersten Drittel noch arg klamaukig, entwickelt der Film wirklich Drive und geht hier und da (soweit es für eine Komödie dieser Art möglich ist) sogar in die Tiefe. Dazu ein netter Running-Gag mit Möbeln, insgesamt ein runder Kinobesuch.
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l'enfer c'est les autres...
ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 10,358
Mulholland Drive (David Lynch, 2001)
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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent!
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Rescued, I thought I was rescued, but you’re just a dead dude.
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ford-prefect Feeling all right in the noise and the lightRegistriert seit: 10.07.2002
Beiträge: 10,358
Comedian Harmonists (Joseph Vilsmaier, 1997)
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Wayne's World, Wayne's World, party time, excellent! -
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