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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Mr. BadlandsVerstehe ich nicht so ganz. Bowies Tod und Blackstar kann man nicht trennen. Er wusste, dass er sterben würde und „Blackstar“ sollte sein Vermächtnis werden. Und es ist meiner Meinung nach ein sehr ehrenvolles und würdiges Vermächtnis geworden. „The Next Day“ als letzte Bowie Platte? „Blackstar“ gefällt mir um einiges besser.
Ich habe das gestern schon im Bowie Thread geschrieben und wiederhole mich gerne: Ich finde es gut, dass die Kritiken in den Musikzeitschriften oder auch in den Tageszeitungen alle geschrieben wurden, bevor Bowies Tod bekannt wurde und auch ohne das Wissen um seine fatale Erkrankung. Mir liegen zwar gerade nur die Texte der FAZ und des Uncut vor, aber da ist nichts davon zu finden, dass die Autoren das Album als besonders düster wahrgenommen hätten. Natürlich fanden die Aufnahmen zu einem Zeitpunkt statt, als Bowie wusste, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Davon ist auszugehe. Aber ich empfand auch bei den ersten Durchläufen am vergangenen Wochenende das Album nicht düsterer als beispielsweise „Low“, „‚Heroes'“, „hours…“ oder „Heathen“. Ich sehe „Blackstar“ da in keiner Ausnahmestellung in seinem Werk.
Völlig unabhängig davon ist es ein ganz wundervolles Stück Musik, das sich nicht mit ein oder zwei Durchgängen erschliesst und durchaus in Tradition der Berliner Alben oder auch „Outside“. Ob es in einigen Jahren in einem Atemzug mit „Low“ genannt werden wird, das kann man jetzt noch nicht sagen. Aber auch ich finde, dass es viele sehr schöne Passagen enthält. Man höre nur einmal das wundervolle Saxophonsolo von Donny McCaslin auf „Dollar Days“ an.
Für mich ist „Blackstar“ unabhängig von Bowies Tod schon jetzt ein Kandidat auf einen der Topplätze in meiner Jahresliste, aber man sollte und darf die Musik nicht nur danach bewerten, dass es der Schlußpunkt seiner Karriere ist. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er das gewollt hätte. Wenn man das Album nicht mag, ist das deswegen kein Sakrileg.
Ich hoffe aber, dass Bowie die weltweiten Lobeshymnen für „Blackstar“ noch erlebt hat. Das würde ich ihm wünschen.
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WerbungDoc F.…aber man sollte und darf die Musik nicht nur danach bewerten, dass es der Schlußpunkt seiner Karriere ist.
Genau das lässt sich nun wohl kaum noch vermeiden, auch wenn man es möchte.
Doc F.Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er das gewollt hätte.
Sicherlich nicht, wobei es ihm natürlich schon bewusst gewesen sein muß, dass diese Eindrücke entstehen würden. Ich denke, die Worte von Tony Visconti sprechen dafür, dass das Album in diesem Bewusstsein entstanden ist und auch auf den Weg gebracht wurde.
Doc F.Wenn man das Album nicht mag, ist das deswegen kein Sakrileg.
Natürlich nicht.
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there's room at the top they are telling you still but first you must learn how to smile as you killRockingRollDu meintest wohl das hier, es ist vom 08.01.
Nun häng dich nicht zu weit aus dem Fenster, das war lediglich bildbeschreibend auf das Video bezogen, das ist nicht prophetisch ;) Wenn man die Zeichen in Blackstar (dem Song und dem Video) schon so gedeutet hätte, dann wär das eventuell prophetisch, denn dort waren die Zeichen undeutlich gehalten, aber ich denke, dass sie da auch schon drin sind, nicht nur der Totenkopf, der eventuell Major Tom gehören könnte…
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living is easy with eyes closed...songbirdIch hoffe eher auf eine Vinyl Box der Berlin Phase, da muss es doch noch einiges an Material geben.
Ich rechne mit der Aufarbeitung des gesamten Schaffens in Boxen und zwar chronologisch direkt im Anschluss an die 5 Years Box.
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How does it feel to be one of the beautiful people?
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Mr. BadlandsVerstehe ich nicht so ganz. Bowies Tod und Blackstar kann man nicht trennen. Er wusste, dass er sterben würde und „Blackstar“ sollte sein Vermächtnis werden. Und es ist meiner Meinung nach ein sehr ehrenvolles und würdiges Vermächtnis geworden. „The Next Day“ als letzte Bowie Platte? „Blackstar“ gefällt mir um einiges besser.
Ich habe Blackstar am Freitag erstmals gehört und daraufhin am Samstag gekauft. Mein Urteil hat mit dem Tod von Bowie nichts zu tun bzw. ändert daran nichts.
Warum auch? Motörhead finde ich ja auch immer noch unhörbar.
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songbirdMotörhead finde ich ja auch immer noch unhörbar.
Das kann man ja nun so nicht vergleichen.
Für mich hat Blackstar absolut das Potential zum „Grower“. Das merke ich mit jedem Durchlauf.
Und das hat wirklich nichts mit Bowies Tod zu tun, da stimme ich mit dir überein.--
Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Doc F.Ich habe das gestern schon im Bowie Thread geschrieben und wiederhole mich gerne: Ich finde es gut, dass die Kritiken in den Musikzeitschriften oder auch in den Tageszeitungen alle geschrieben wurden, bevor Bowies Tod bekannt wurde und auch ohne das Wissen um seine fatale Erkrankung. Mir liegen zwar gerade nur die Texte der FAZ und des Uncut vor, aber da ist nichts davon zu finden, dass die Autoren das Album als besonders düster wahrgenommen hätten. Natürlich fanden die Aufnahmen zu einem Zeitpunkt statt, als Bowie wusste, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Davon ist auszugehe. Aber ich empfand auch bei den ersten Durchläufen am vergangenen Wochenende das Album nicht düsterer als beispielsweise „Low“, „‚Heroes'“, „hours…“ oder „Heathen“. Ich sehe „Blackstar“ da in keiner Ausnahmestellung in seinem Werk..
Ich empfinde das Album auch nicht als besonders düster, mal den Einstieg mit „Blackstar“ ausgenommen. Gerade gegen Ende der Platte finden sich wunderschöne Stücke wie z.B. „Dollar Days“ oder „I can’t give…“. Letzteres ist ein toller Abschluss, ebenso wie z.B. „Starngers when we meet“ (um jetzt mal die Alben seit den 90ern heranzuziehen).
Doc F.Völlig unabhängig davon ist es ein ganz wundervolles Stück Musik, das sich nicht mit ein oder zwei Durchgängen erschliesst und durchaus in Tradition der Berliner Alben oder auch „Outside“. Ob es in einigen Jahren in einem Atemzug mit „Low“ genannt werden wird, das kann man jetzt noch nicht sagen. Aber auch ich finde, dass es viele sehr schöne Passagen enthält. Man höre nur einmal das wundervolle Saxophonsolo von Donny McCaslin auf „Dollar Days“ an..
:bier:
Und ich höre auch gar nicht so viel extrem vertrackte Sachen, oder auch kaum Jazz. Es stimmt natürlich, dass einige moderene Rhythmen Verwendung finden oder auch Sperriges zu finden ist. Doch das kenne ich von Bowie, das hat er öfter in seiner Karriere gemacht.
Doc F.Für mich ist „Blackstar“ unabhängig von Bowies Tod schon jetzt ein Kandidat auf einen der Topplätze in meiner Jahresliste, aber man sollte und darf die Musik nicht nur danach bewerten, dass es der Schlußpunkt seiner Karriere ist. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er das gewollt hätte. Wenn man das Album nicht mag, ist das deswegen kein Sakrileg..
Das kann man nicht trennen und ich denke, dass dies auch nichts negatives darstellt. Auf der emotionalen Ebene ist das Album schon auf einer eigenen Ebene angelegt. Der Song „Lazarus“ nimmt im Bowie Kosmos sicherlich eine Ausnahmestellung ein.
Doc F.Ich hoffe aber, dass Bowie die weltweiten Lobeshymnen für „Blackstar“ noch erlebt hat. Das würde ich ihm wünschen.
Das wäre schön.
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ShanksHört noch jemand in „I Can’t Give Everything Away“ verschiedene Elemente alter Bowie Tracks heraus? Im jetzigen Kontext erscheint der Track wie das perfekte Requiem.
Definitiv. Ebenso kam mir, wie von Mr. Badlands erwähnt, „Strangers When We Meet“ in den Sinn. In meinen Ohren ist das auch so ein Track, wo Bowie seine Karriere wunderbar selbst reflektiert und damit einen perfekt gelungenen Abschluss des Albums schafft.
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ClauIch rechne mit der Aufarbeitung des gesamten Schaffens in Boxen und zwar chronologisch direkt im Anschluss an die 5 Years Box.
Da hätte ich auch nichts dagegen Habe mir schon Gedanken über die Boxenaufteilung gemacht.
btw: es ist ja sowas von irre welche Preise für die „Blackstar“ gerade aufgerufen werden – zumal doch, wie es hieß, das Album Ende Januar noch mal nachgepresst werden soll.
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Music is like a river, It's supposed to flow and wash away the dust of everyday life. - Art BlakeyIm Angesicht des Todes ein Album samt Videos fertigzustellen finde ich unglaublich bemerkenswert. Vielleicht war die Musik seine Rettung in den letzten Monaten, aber ich hätte da ehrlich gesagt keinen Ton mehr rausgebracht.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Mr. BadlandsGerade gegen Ende der Platte finden sich wunderschöne Stücke wie z.B. „Dollar Days“ oder „I can’t give…“.
Das nehme ich anders wahr. Gerade die ersten drei Stücke sind das Herz von „Blackstar“, während es zum Ende hin etwas weniger intensiv, nicht mehr so zwingend wird. Track 1-3 sind Meisterwerke, Track 4+5 unglaublich gute Stücke und Track 6+7 einfach nur noch gut. Was ja auch schon einiges über das Album aussagt.
Vielleicht verändert sich mein Eindruck im Laufe der Zeit noch, der Titeltrack hatte mich aber sofort gefangengenommen, als ich das Video zum ersten Mal im Internet sah. (Hat mich auch überrascht, weil ich dem Vorgängeralbum oberflächlich so gar nichts abgewinnen konnte.)--
Für mich ist „Sue“ der schwächste Track auf der Platte. Das haben sie jetzt verrockt und das fand ich in der jazzigen Version von der 10″ viel spannender.
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Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Harry RagDas nehme ich anders wahr. Gerade die ersten drei Stücke sind das Herz von „Blackstar“, während es zum Ende hin etwas weniger intensiv, nicht mehr so zwingend wird. Track 1-3 sind Meisterwerke, Track 4+5 unglaublich gute Stücke und Track 6+7 einfach nur noch gut. Was ja auch schon einiges über das Album aussagt.
Vielleicht verändert sich mein Eindruck im Laufe der Zeit noch, der Titeltrack hatte mich aber sofort gefangengenommen, als ich das Video zum ersten Mal im Internet sah. (Hat mich auch überrascht, weil ich dem Vorgängeralbum oberflächlich so gar nichts abgewinnen konnte.)Ich meinte eher, dass die letzten Stücke „schönere, eingängigere“ Melodien besitzen. Ich wollte die ersten drei nicht abwerten. Das „wunderschön“ kam daher, dass ich nicht verstehen kann, dass man in der Presse lesen konnte, das Album sei sehr düster und ein harter Brocken. Deshalb war ich überrascht, dass Sachen wie „Dollar days“ und „I can’t give…“ drauf sind. Für mich stehen diese beiden den ersten drei in kaum was nach.
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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Sehr düster ist vielleicht übertrieben, aber einen sinisteren Einfluss kann man nicht leugnen. Das trägt auch viel zur Faszination bei, wie etwa die mellotronigen Flöten auf „Blackstar“.
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NesBis auf Dollar Days und I Can ‚t give Everything,
ziemlich verzichtbar.
Me thinks.Echt?….und was ist mit Lazarus?
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Wenn ich meinen Hund beleidigen will nenne ich ihn Mensch. (AS) „Weißt du, was ich manchmal denke? Es müsste immer Musik da sein. Bei allem was du machst. Und wenn's so richtig Scheiße ist, dann ist wenigstens noch die Musik da. Und an der Stelle, wo es am allerschönsten ist, da müsste die Platte springen und du hörst immer nur diesen einen Moment.“ -
Schlagwörter: Blackstar, Bluebird, Charles Bukowski, David Bowie, Tony Visconti
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