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Anonym
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Doc F.Ich habe das gestern schon im Bowie Thread geschrieben und wiederhole mich gerne: Ich finde es gut, dass die Kritiken in den Musikzeitschriften oder auch in den Tageszeitungen alle geschrieben wurden, bevor Bowies Tod bekannt wurde und auch ohne das Wissen um seine fatale Erkrankung. Mir liegen zwar gerade nur die Texte der FAZ und des Uncut vor, aber da ist nichts davon zu finden, dass die Autoren das Album als besonders düster wahrgenommen hätten. Natürlich fanden die Aufnahmen zu einem Zeitpunkt statt, als Bowie wusste, dass er nicht mehr lange zu leben hat. Davon ist auszugehe. Aber ich empfand auch bei den ersten Durchläufen am vergangenen Wochenende das Album nicht düsterer als beispielsweise „Low“, „‚Heroes'“, „hours…“ oder „Heathen“. Ich sehe „Blackstar“ da in keiner Ausnahmestellung in seinem Werk..
Ich empfinde das Album auch nicht als besonders düster, mal den Einstieg mit „Blackstar“ ausgenommen. Gerade gegen Ende der Platte finden sich wunderschöne Stücke wie z.B. „Dollar Days“ oder „I can’t give…“. Letzteres ist ein toller Abschluss, ebenso wie z.B. „Starngers when we meet“ (um jetzt mal die Alben seit den 90ern heranzuziehen).
Doc F.Völlig unabhängig davon ist es ein ganz wundervolles Stück Musik, das sich nicht mit ein oder zwei Durchgängen erschliesst und durchaus in Tradition der Berliner Alben oder auch „Outside“. Ob es in einigen Jahren in einem Atemzug mit „Low“ genannt werden wird, das kann man jetzt noch nicht sagen. Aber auch ich finde, dass es viele sehr schöne Passagen enthält. Man höre nur einmal das wundervolle Saxophonsolo von Donny McCaslin auf „Dollar Days“ an..
:bier:
Und ich höre auch gar nicht so viel extrem vertrackte Sachen, oder auch kaum Jazz. Es stimmt natürlich, dass einige moderene Rhythmen Verwendung finden oder auch Sperriges zu finden ist. Doch das kenne ich von Bowie, das hat er öfter in seiner Karriere gemacht.
Doc F.Für mich ist „Blackstar“ unabhängig von Bowies Tod schon jetzt ein Kandidat auf einen der Topplätze in meiner Jahresliste, aber man sollte und darf die Musik nicht nur danach bewerten, dass es der Schlußpunkt seiner Karriere ist. Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er das gewollt hätte. Wenn man das Album nicht mag, ist das deswegen kein Sakrileg..
Das kann man nicht trennen und ich denke, dass dies auch nichts negatives darstellt. Auf der emotionalen Ebene ist das Album schon auf einer eigenen Ebene angelegt. Der Song „Lazarus“ nimmt im Bowie Kosmos sicherlich eine Ausnahmestellung ein.
Doc F.Ich hoffe aber, dass Bowie die weltweiten Lobeshymnen für „Blackstar“ noch erlebt hat. Das würde ich ihm wünschen.
Das wäre schön.
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