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AutorBeiträge
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latho
@sonic
Den Begriff „Kitsch“ würde ich nicht so stehen lassen, zumal Kitsch für mich immer etwas schlechtes ist (wir hatten die Diskussion vor kurzem in einem Film-Thread). Sagen wir doch lieber Pathos.Hmmm. Bei „Behind Closed Doors“ müsste man das, was jedenfalls den Text angeht, wohl schon so stehen lassen; und auch bei „He stopped loving her today“, meiner bescheidenen Meinung nach, wo erschwerend noch das ekstatische Geigengeschwurbel hinzukommt. (Ein Song übrigens, den Jones zunächst ablehnte, weil er ihn melodisch – mit einiger Berechtigung – zu sehr an Kristofferson´s „Help Me Make It Through The Night“ erinnerte.)
In der Tat wird bei Jones jedoch so ziemlich jedes Lied dadurch gerettet, dass es eben von Jones gesungen wird. Er verwandelt Verwässertes in Wein. In der Zuneigung zu Jones bin ich ganz bei tops, ohne freilich eine annähernd fundierte Werkskenntnis zu haben.Aber ich hege eben auch eine mindestens gleich intensive Zuneigung zu Rich´s Sherrill-Produktionen. Bei Rich sind Sherrill´s Arrangements und Rich´s Beitrag dazu nach meiner Wahrnehmung noch ausgefeilter und interessanter, eben nicht nur Klangtapete, weil sie sich nicht – wie bei Jones – hauptsächlich auf die Stimme verlassen. Da sitzt jeder Geigenstreich und jeder Pianoanschlag am perfekten Platz. Das, verbunden mit Rich´s ebenso grandioser Stimmkunst, der man alles abkauft, befreit den Song – jedenfalls aber das gleichnamige Album – nach meinem Empfinden dann auch wieder vom negativen Beigeschmack des Kitsch-Verdachts.
Ok, einigen wir uns auf Pathos.
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WerbungDanke, tops, damit kann ich leben.
Ich selbst neige dazu, die Stilbegriffe als notwendige, aber auch unzureichende Hilfsmittel der Annäherung zu betrachten. Betrachtet man zB die Einordnung einiger der einschlägigigen Musiker bei amg (meist mit einer ganzen Handvoll Begriffen gleichzeitig), dann erscheint dort im Einzelnen einiges als widersprüchlich, aufs Ganze gesehen aber trotzdem nicht als wirklich falsch. Man wird mit einer gewissen Unschärfe der Begriffe einfach leben müssen.
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There is a crack in everything; that's how the light gets in. (Leonard Cohen)Wer diese Diskussion zum Anlass nehmen will, sich nochmal mit Kristofferson´s Biographie und Musik zu beschäftigen, dem kann ich den ausführlichen No Depression-Artikel der March/April 2006-Ausgabe empfehlen. Latho hatte mich dankenswerterweise darauf aufmerksam gemacht. Anlässlich des neuen Albums und eines Interviews wird dort über 11 Seiten ein Rückblick auf sein Schaffen geworfen.
Dass er dort als „poet laureate of country music“ und Outlaw avant la lettre geführt wird, er sich auf seine musikalischen Idole und späteren Freunde Johnny, Waylon und Willie (wie auch Roger Miller, Harlan Howard und Mickey Newbury) beruft und ihm zugebilligt wird, bewiesen zu haben „that country music could be both hip and grounded while speaking to the most fundamental of human struggles and emotions“, sollte die Skeptiker von der Lektüre nicht abhalten.;-)
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Sonic JuiceWer diese Diskussion zum Anlass nehmen will, sich nochmal mit Kristofferon´s Biographie und Musik zu beschäftigen, dem kann ich den ausführlichen No Depression-Artikel der March/April 2006-Ausgabe empfehlen.
Hätte ich auf jeden Fall Interess dran!
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Wer Interesse hat schickt mir ein PN.
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Hab am Wochende festgestellt das ich „Countryman“ vom Nelson Willie eigentlich doch ganz gut finde und es sich hervorragend zum in der Sonne liegen eignet.
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockHuch! Also, ich brauche Empfehlungen. Ich suche Countrymusic, die nicht so „lahmarschig“ (ich hoffe ihr wisst die Anführungszeichen zu verstehen. Danke.) wie Kris Kristofferson oder Ray Price ist, quasi etwas mehr uptempo (das ist eigentlich das falsche Wort, vielleicht sollte sie von der Stimmung her einfach fröhlich sein), sollte aber deshalb kein Prärie-Pop a la Brooks & Dunn oder Tim McGraw sein. Mir schwebt sowas vor wie White Lightning von George Jones, diverse Songs von Buck Owens oder Sea of heartbreak von Don Gibson.
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockCleetusHuch! Also, ich brauche Empfehlungen. Ich suche Countrymusic, die nicht so „lahmarschig“ (ich hoffe ihr wisst die Anführungszeichen zu verstehen.
Ok Cleetus, probier mal das hier im Forum.
Hmm. Das liest sich durchaus sehr gut, aber es dürfen ruhig alte Sachen sein.
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Don't be fooled by the rocks that I got - I'm still, I'm still Jenny from the blockBist Du denn mit Don Gibson schon durch? Das wäre der erste, der mir dazu einfallen würde. Die frühen Endfünfziger/Anfangsechziger-Sachen, insbesondere das Debüt „Oh Lonesome Me“. Oder für den CD-Konsumenten der Bear Family-Sampler „Legend In My Time“. All Killers.
Der zweite Einfall, von wegen „einfach fröhlich“: Jerry Reed. Da brauch man jetzt nicht unbedingt dutzende Platten, zumal die sich alle ziemlich ähneln, aber die Werke von Anfang der 70er sind schon sehr sonnig und machen mir immer wieder große Freude. Ziemlich lässig und groovebetont. Empfehle da zB „GEORGIA SUNSHINE“ (1970), „LORD MR. FORD“ (1973) und „A GOOD WOMAN`s LOVE“ (1974). Auch mal nach seiner lässigen Einspielung von „500 Miles From Home“ schauen (auf selbstbetiteltem Album von 1972 zu finden), und nach seinem späten Hit „East Bound And Down“ (1977), vom Soundtrack zu „“Smokey and the Bandit“ .
Ach ja, ansonsten Western Swing sowieso, und natürlich die „early country rockers“ von Patsy Cline – aber diesbezüglich muss ich wohl meine Begeisterung nicht mehr weiter ausführen.
Viele Duette von Loretta Lynn & Conway Twitty finde ich übrigens auch sehr schmissig. Sowas wie „You`re The Reason Our Kids Are Ugly“.:-) Und bei Loretta müsste einem doch ohnehin das Herz aufgehen…
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I like to move it, move it Ya like to (move it)Baruche auch mal einen Tipp. Ich habe folgende George Jones LPs zum Angebot. Lohnt sich davon eine, wenn ja welche?
JONES, GEORGE GREATEST HITS
JONES, GEORGE ALONE AGAIN
JONES, GEORGE ALL TIME GREATEST HITS VOL. 1
JONES, GEORGE I WANTA SING
JONES, GEORGE BARTENDER´S BLUES
JONES, GEORGE STILL THE SAME OLE ME
JONES, GEORGE ONCE YOU´RE HEARD THE BEST
JONES, GEORGE JONES COUNTRY
JONES, GEORGE SHINE ON
JONES, GEORGE YOU´VE STILL GOT A PLACE IN MY HEART
JONES, GEORGE LADIE´S CHOICE
JONES, GEORGE WHO´S GONNA FILL THEIR SHOES
JONES, GEORGE ONE WOMAN MAN--
@sonic: Jerry Reed ist der mit „Guitar Man“ und „US Male“ (beide von Elvis gecovert), oder? Der interessiert mich auch schon länger.
@cleetus: Jim Reeves könnte auch was für Dich sein. Ich hab von dem eine „Country Legend“-Kompilation (es gibt bestimmt besseres) mit Aufnahmen aus den 50ern, die sind sehr unterhaltsam.
Beispiel: Mexican Joe--
@bullitt
Alone again lohnt sich schon wegen des Titelsongs.--
If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.@bullitt: Kenne keine davon, würde aber auch auf jeden Fall „Alone Again“ nehmen.
Herr Rossi@Sonic: Jerry Reed ist der mit „Guitar Man“ und „US Male“ (beide von Elvis gecovert), oder?
Genau der.
Herr Rossi
@cleetus: Jim Reeves könnte auch was für Dich sein. Ich hab von dem eine „Country Legend“-Kompilation (es gibt bestimmt besseres) mit Aufnahmen aus den 50ern, die sind sehr unterhaltsam.Puh, naja, hmm, also …
Außer dem sehr schönen, aber nicht gerade fröhlichen „He`ll Have To Go“ habe ich da noch nichts begeisterndes gehört. Er hat wohl auch eine Honky Tonk-Vergangenheit, aber die (mir) bekannten und populären Sachen sind schon größtenteils recht flau und luschig. Habe mich aber zugegebenermaßen auch nicht vertieft mit seinem Werk beschäftigt.
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I like to move it, move it Ya like to (move it)@sonic: Hm, naja, vielleicht ist mir die Gabe der Differenzierung beim Country noch nicht so gegeben.;-) Songs wie „Mexican Joe“, „The Wilder Your Heart Beats The Sweeter You Love“, „Yonder Comes A Sucker“, „Red Eyed And Rowdy“ und vor allem „Penny Candy“ sind sicher nicht cutting edge, aber ich find’s sehr charmant.
PS: Ich hab aber auch was von ihm aus den 60ern gehört, das war tatsächlich eine wenig interessante Schnulze.
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Schlagwörter: Country
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