Coldplay – X & Y

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  • #3214497  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Dass sich hier so viele beteiligen, ohne die Platte zu kennen, ist ja irgendwo symptomatisch. Aber dass jemandem vorgeworfen wird, sich die Platte mit Bauchschmerzen anzuhören, ist denn doch recht kurios. :lol:

    Trotzdem noch ein paar Sätze in die Feuer:
    Ich höre gerade wieder die neue Oasis. Und nach dem, was oben zu lesen ist und wie ich Coldplay vom letzten Album kenne und wie ich sie beim Grammy-Award (?) vor 2 (?) Jahren im TV erlebt habe, müsste selbige der Coldplay meilenweit überlegen sein.
    Die neue scheint nämlich in genau die Richtung zu gehen, die ich bei der alten schon fürchterlichst fand. Die Attitüde ist es. Es ist dieser verdammte Betroffenheits-Gestus vs Wir packen es. Coldplay ist kein „Pop“, sondern ein wie auch immer degeneriertes, unmäßig übergarniertes Songwriter-tum ohne Belang.

    Aquarius auf deine Meinung, warte ich noch immer. Oder steht sie schon irgendwo?

    --

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    #3214499  | PERMALINK

    the-imposter
    na gut

    Registriert seit: 05.04.2005

    Beiträge: 38,732

    otisIch höre gerade wieder die neue Oasis. Und nach dem, was oben zu lesen ist und wie ich Coldplay vom letzten Album kenne und wie ich sie beim Grammy-Award (?) vor 2 (?) Jahren im TV erlebt habe, müsste selbige der Coldplay meilenweit überlegen sein.

    Ist doch auch wieder rein hypothetisch. Wie wär´s denn mal mit einem konkreten Hörvergleich? Man liest und wundert sich..

    --

    out of the blue
    #3214501  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,481

    otisColdplay ist kein „Pop“

    Ist denn „Pop“ zu sein eine Qualität an sich?
    Was, wenn Coldplay gar nicht „Pop“ sein wollen?
    Völlig unhabhängig von der Qualität des neuen Albums gefragt.

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #3214503  | PERMALINK

    aquarius

    Registriert seit: 29.10.2003

    Beiträge: 1,173

    otis
    Aquarius auf deine Meinung, warte ich noch immer. Oder steht sie schon irgendwo?

    Tja otis, was soll ich schreiben. Habe sie heute zum ersten mal gehört, beim Joggen.

    Ich fand ja die „Rush of Blood“ am Anfang phänomenal gut, sie hat sich dann allerdings auch erstaunlich schnell bei mir abgenutzt. Das, und die Tatsache daß Coldplay mich bei ihrer Tour vor 2 Jahren äußerst kalt ließen, haben meine Erwartungen an das neue Album nicht eben in große Höhen wachsen lassen. Jeder erwartete eigentlich von einer Band, deren nächste Tour wahrscheinlich in Stadien stattfindet ein Stadionrockalbum, und genauso ist es auch gekommen. Leider ist „X&Y“ insgesamt kein guter Stadionrock. So manche Derbstkritik („Dreck“ etc) hier kann ich trotzdem nicht verstehen.

    Wer hallige Gitarrenwände mit Keyboards unterlegt per se schon für Teufelswerk hält, kann sich das Probehören dieses Albums sowieso sparen. U2 klingen klar durch, allerdings muß man nicht immer nur diese Feindband alles wahrhaft Kargen und Authentischen zum Vergleich bemühen. An Früh80er Wave-Bands wie The Chameleons oder The Sound fühle ich mich mindestens genauso oft erinnert.

    Insgesamt krankt das Album nicht an der Produktion, oder an zuviel Keyboards oder Gitarrenwänden, sondern einfach daran daß zuwenig gute (wohlgemerkt nicht „keine“, das stimmt einfach nicht) Melodien darauf vorhanden sind. Bei den ersten 5 Tracks dachte ich noch, hey, wirklich nicht übel, aber ab „Speed of Sound“ ist Feierabend, haben sie ihr Pulver verschossen. Mit der Attitüde hatte ich schon bei „Rush of Blood“ kein Problem, das WAR Pop, teilweise großer Pop. Die Catchyness von „Rush of Blood“ hier in das neue Album rüberzuretten, mißlingt aber doch meistens.

    Gerade höre ich „White Shadows“, und es gefällt mir wirklich gut. Ist aber auch eins von den ersten fünf.

    --

    down by the river i shot my baby
    #3214505  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Ja, „Pop“ ist, wie ich es verstehe, eine Qualität an sich. Keine ausschließende und beileibe nicht die einzige für Musik.
    Aber Coldplay sind in der Spur des „Pop“ und müssen da unweigerlich scheitern. Das ist womöglich auch das, was den armen Chris so fertig macht (was man so liest!).
    Edit: Zwischendurch hatte Aquarius noch geantwortet. Danke. Einleuchtend und ehrlich deine Ausführungen. Aber die Cold Rush war nicht wirklich Pop. Wofür gab sie ein wie auch immer geartetes Blueprint ab, wofür stand das Album, standen die einzelnen Songs? Emotional, medial, egal? Jedenfalls habe ich da nichts wahrgenommen. Dass sie in den Staaten soo sehr ankamen damit, mag auch an genau jener Verquickung gelegen haben, die die Ami-Bands oft nicht hinbekommen, was womöglich nur die C&W-Bands letzten Endes schaffen. Diese Authentizitäts-Schiene (sprich Singer-Songwriter) verquickt mit der großen musikalischen Geste (woran sich Coldplay aber überhoben haben. Was andererseits in USA offenbar aber noch anzukommen scheint. Wäre Springsteen sonst soo schlecht geworden, musikalisch?)

    --

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    #3214507  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,481

    otisJa, „Pop“ ist, wie ich es verstehe, eine Qualität an sich.

    Die man woran misst?
    Subjektives Empfinden: Das ist guter Pop, das nicht?
    Klar, Martins Sorge um die Welt, sein Engagement für Fair Trade und so ist natürlich mega-unpoppig. Dann schon lieber das „Was kümmert mich der Scheiß!“ der Gallaghers. Das ist dann schon irgendwie poppiger. Poppiger im Sinne von: „Nur der Augenblick des Genießens der Musik zählt!“
    Hedonismus.
    TV-Shows. Superstars. Pabst beklatschen. Super Pop das alles.

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #3214509  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Jan, ich habe Martin in keinem Augenblick seine Engagements vorgeworfen, das werfe ich auch Bono nicht vor. Niemals. Nicht mal die Verquickung. Das wäre albern.
    Aber sie haben, in meinen Ohren, solch naive musikalischen Werte. Sie meinen mit billigen musikalischen Mitteln überzeugen zu können, sie meinen gar, musikalisch überzeugen (im Sinne von: überrumpeln, vereinnahmen) zu müssen. Mit Haudrauf. Hast du zufällig das Grammy-Konzert gesehen? Da war alles in nuce!

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    #3214511  | PERMALINK

    anne-pohl

    Registriert seit: 12.07.2002

    Beiträge: 5,438

    otisDa war alles in nuce!

    Kannste kein Deutsch? Willste was auf die Nuss?

    --

    #3214513  | PERMALINK

    prodigal-son

    Registriert seit: 26.12.2002

    Beiträge: 10,771

    otis
    Aber sie haben, in meinen Ohren, solch naive musikalischen Werte. !

    Genau das ist es, darauf habe ich gewartet. Mehr kann man zu Coldplay kaum sagen. Danke!

    --

    If you try acting sad, you'll only make me glad.  
    #3214515  | PERMALINK

    j-w
    Moderator
    maximum rhythm & blues

    Registriert seit: 09.07.2002

    Beiträge: 40,481

    Nee ich habe das Grammy-Konzert nicht gesehen, die Band aber auf der 2002er (2003er?) Tour zu A cold rush. Und ich verstehe auch, was Du an ihnen nicht magst, fand aber dass das oben nicht gut rüberkam. Trotzdem halte ich Coldplay für die meilenweit bessere Liveband als Oasis! Warst Du mal auf einem Oasis-Konzert???
    Nichtsdestrotrotz vermute ich auch, (obwohl ich die neue Coldplay immer noch nicht kenne), dass Oasis das bessere Album abgeliefert haben, obwohl ich auch dieses nicht überragend finde.

    --

    Staring at a grey sky, try to paint it blue - Teenage Blue
    #3214517  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Ja, ich war in einem Oasis-Konzert (ca. 98?). Es war ziemlich schlecht. Zum dritten Album, und das Schlechte am selbigen, war halt im Konzert noch schlechter.

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    #3214519  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    otisAber sie haben, in meinen Ohren, solch naive musikalischen Werte. Sie meinen mit billigen musikalischen Mitteln überzeugen zu können, sie meinen gar, musikalisch überzeugen (im Sinne von: überrumpeln, vereinnahmen) zu müssen. Mit Haudrauf.

    Der erste Satz ist in diesem Forum ein schlechter Scherz. Gestern roots gehört, mal wieder ein paar rootsige Country-Importe organisiert – und hier einer Band „naive musikalische Werte“ vorwerfen wollen, wie es den Herren beliebt…
    Ob sie meinen „zu können“ oder auch „zu müssen“ kann ich ohne persönliches Gespräch übrigens schlecht beurteilen, sie scheinen es aber eher „zu wollen“!

    --

    #3214521  | PERMALINK

    otis
    Moderator

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 22,557

    Die besagten Werte beziehen sich auf den Nachsatz. Sie „wollen“ mit musikalisch recht durchschaubaren Mitteln den Hörer „überzeugen“, „vereinnahmen“ (ähnlich Prog und gewisser Rock).

    Dass Folk oder Country oder manches andere auf andere Weise „naive“ Musik sein mag, darüber lässt sich sicher diskutieren. Aber diesen ließe sich obiges, (wenn es denn jetzt so rübergekommen ist, wie ich es meine) nicht vorwerfen.

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    #3214523  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

    Registriert seit: 10.07.2002

    Beiträge: 36,854

    Ich kenne ‚A rush of blood to the head‘ nicht, und das obwohl mir das Debüt ‚Parachutes‘ sehr gut gefällt und ich auch ‚Clocks‘ immer gerne gehört habe. Trotzdem hat mich das Album damals nicht interessiert und mit ‚X&Y‘ wäre es sicher genauso gegangen, wenn hier nicht weitgehend negativ darüber geschrieben werden würde. Sicher ist einiges davon richtig, manches aber auch falsch. Dass keine Songs, ja keine Melodien vorhanden sein soll ist ebenso blödsinnig wie die Behauptung, alles würde gleich klingen und wäre insgesamt nur ein langer Song. Von Synthie-Pop kann auch keine Rede, dafür sind noch genügend Gitarren vorhanden. Natürlich wirkt hier einiges arg vorhersehbar und es ist schon beeindruckend, mit welch billigen Tricks sie z.B. in ‚White shadows‘ versuchen, den Hörer zu vereinahmen. Und zumindest in meinem Falle gelingt das auch noch. Natürlich war es auch nicht gerade originell ausgerechnet ‚Speed of sound‘ als erste Single zu wählen, da man mit dem ‚Clocks‘ Vergleich einfach rechnen musste; ein bloßes Rip-Off ist es aber trotzdem nicht. Für einige großartige Songs hat es auf jeden Fall gereicht, wie z.B. ‚What if‘, ‚X&Y‘ oder ‚Twisted logic‘ und der Rest ist ebenfalls nicht zu verachten. Natürlich klingen die Gitarren auch manchmal nach U2 und bei ‚A message‘ sogar der ganze Song, solange die Band aber nicht zu bloßen Kopie verkommt kann ich das nicht negativ sehen.
    Ach ja, Sterne gibt es keine, aber das Album gefällt mir im Moment ausgesprochen gut.

    --

    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #3214525  | PERMALINK

    the-imposter
    na gut

    Registriert seit: 05.04.2005

    Beiträge: 38,732

    Hör sie Dir doch erstmal an Otis, aber wenn Du da schon mit einer vorgefertigten Meinung rangehst was die Motive der Musiker und die Wirkung der Musik betrifft, wahrscheinlich zwecklos. Für mich kann ich bisher sagen, dass sie mir inzwischen gut bis sehr gut gefällt. Das hätte ich nach den ersten Höreindrücken und den ersten Kommentaren hier auch nicht unbedingt erwartet. Kein Vergleich mit U2, die ich übrigens nicht ausstehen kann und deren Platten ich auch schon scheisse finde bevor ich sie gehört hab, dh ich hör sie mir auch garnicht erst an. Man muss sich ja auch keinen Zwang antun. Das trifft natürlich auch auf Coldplay zu. Man muss sie ja nicht mögen. Ich mag sie, und das hat sich zum Glück auch mit der neuen nicht geändert..

    --

    out of the blue
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