Bob Dylan

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  • #12491533  | PERMALINK

    icculus66

    Registriert seit: 09.01.2007

    Beiträge: 2,378

    Alle reden von „DER“ Band. Hier ist meine Band (die Larry/Charlie-Band):

    don’t think twice
    Herzlichen Glückwunsch.

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    Free Jazz doesn't seem to care about getting paid, it sounds like truth. (Henry Rollins, Jan. 2013)
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #12492453  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    Ich wollte noch was zu „A Complete Unknown“ schreiben: Ich habe den Film geliebt. Das New York der 1960er wird lebendig, die Charaktere sind eindrucksvoll gezeichnet (Pete Seeger, Alan Lomax, Joan Baez, Albert Grossman, Suze Rotolo, Johnny Cash), Timothée Chalamet macht natürlich einen großartigen Job irgendwo zwischen Genie und Arschloch. Aber wie großartig ist es, diese doch sehr verschrobene Geschichte in einem Feature Film mit den besten und bekanntesten US-Schauspielern zu erleben. Und doch – und das haben sehr viele Filmkritiker nicht verstanden – kommt man Dylan kein Stück näher, hier gibt es nicht die Dramaturgie von Aufstieg-Fall-Erlösung, sondern Dylan ist einfach, tut das, was er will, ohne selbst auch zu verstehen, was er da macht, wie er viele Jahrzehnte später in dem berühmten 60 Minutes-Interview bekannte. Der Film sagt: So könnte es gewesen sein, natürlich war es ganz anders, aber wenn man jemandem die Geschichte erzählen wollte, dann kann mann es so machen. Kann man!

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    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #12492619  | PERMALINK

    fictionmaster

    Registriert seit: 28.07.2006

    Beiträge: 1,561

    Sehe ich ganz genauso. Ich fand die Atmosphäre der Sechziger gut eingefallen. Mich hat der Film gut unterhalten. Bei ein, zwei (Musik-)Stellen bekam ich sogar Gänsehaut.

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    #12492685  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    Kann ich nur unterstreichen. Ich fand viele Szenen sehr bewegend und aussagekräftig. Die Szenen im Hospital mit Woody Guthrie beispielsweise. Die Darstellung von Pete Seeger insgesamt, über den ich eine längere Doku gesehen und einiges gelesen habe und der als Mensch offensichtlich so ausgleichend und anständig war wie im Film dargestellt.

    Dann das unablässige Songwriting, während im Hintergrund die Welt zur Hölle zu fahren droht. Die Liebesbeziehungen, zu denen meine Kollegin meinte, dass sie Dylan nicht unbedingt sympathisch fand – weil er es eben auch nicht war! Und dann die ganzen Orte: Pete Seegers selbstgebaute Blockhütte in Upstate New York, das Café Wha?, Gerde’s Folk City, das Gaslight Café, Bleecker Street, Washington Square Park – einfach fantastisch. Und wer liebt es nicht, wenn Dylan diese Signalpfeife bei einem Straßenhändler kauft – das kann doch niemanden kaltlassen, der Dylans Musik mag.

    Die größte Leistung des Films ist aber, dass er gerade keine Heldenverehrung betreibt: Dylan ist nicht das sympathische Genie, der Junge aus der kleinen Stadt, der der größte Songwriter der Popgeschichte wird (sorry Townes), sondern er ist unnahbar, abweisend, bösartig, untreu und ganz und gar eigenwillig. Wie leicht wäre es gewesen, das alles zu verkitschen, daraus ein Heldenepos zu machen, aber Mangold macht das, was er Achtung! auch im großartigen „Logan“-Film gemacht hat. Er zeigt einen Helden mitsamt Brüchen und Fehlern.

    Was ich auch großartig fand (und das war ein bisschen so wie bei Jans R.E.M.-Tribute-Konzert). Es gab wirklich viel Musik und manchmal habe ich tatsächlich vergessen, dass da nicht Dylan singt. Das ist einfach eine unfassbare Leistung, denn eigentlich kann man gar nicht singen wie Dylan, außer man ist ein Schauspieler und Sänger der Extraklasse.

    @gypsy: Ich lese gerade, du willst dir den Film irgendwann im Fernsehen ansehen. Eieieiei.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #12492703  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

    Registriert seit: 09.04.2005

    Beiträge: 5,621

    stormy-mondaySpät aber doch: Keep rolling! Happy Birthday, Godfather of all.

    ähem, wäre ich gläubig, käm als antwort: was für eine blasphemie! da es keinen gott gibt, kann es also auch keinen vater dessen geben.

    gratulieren kann man dem kauz aber sicher auch verspätet und für nen märchenerzähler hat er es ja verdammt weit gebracht! ob man den gebrüdern grimm für ihre leistung heutzutage auch den nobelpreis verliehen hätte? ma waas es net…. ;-) ob man diese art von filmen überhaupt braucht wage ich mal zu bezweifeln, künstlerischer wert gleich null….da hör ich mir lieber seine platten an…
    @nail ich werde mir den film womöglich niemals ansehen….
     

    --

    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12492743  | PERMALINK

    wa
    The Horst of all Horsts

    Registriert seit: 18.06.2003

    Beiträge: 24,683

    @nail75

    Sehr gut beschrieben.  ich fand den Film auch hervorragend. Werde ihn mir noch öfter ansehen.

    --

    What's a sweetheart like me doing in a dump like this?
    #12492755  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    @lotterlotta: Ist vermutlich besser so. Wusste auch gar nicht, dass Dylan dich interessiert.

    @wa: Danke :)

    zuletzt geändert von nail75

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #12492791  | PERMALINK

    pheebee
    den ganzen Tag unter Wasser und Spaß dabei

    Registriert seit: 20.09.2011

    Beiträge: 35,361

    wa@nail75
    Sehr gut beschrieben. ich fand den Film auch hervorragend. Werde ihn mir noch öfter ansehen.

    Da kann ich mich auch nur anschließen. Danke für die ausführlichen Beschreibungen!
    Und das Problem liegt mal wieder nicht beim Film selbst, sondern eher bei Leuten , die den Film sehen und dabei Fiktion und vergangene reale Ereignisse nicht voneinander trennen können.

    --

    Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.
    #12492799  | PERMALINK

    clau
    Coffee Bar Cat

    Registriert seit: 18.03.2005

    Beiträge: 92,237

    nail75
    Die größte Leistung des Films ist aber, dass er gerade keine Heldenverehrung betreibt: Dylan ist nicht das sympathische Genie, der Junge aus der kleinen Stadt, der der größte Songwriter der Popgeschichte wird

    --

    How does it feel to be one of the beautiful people?
    #12492825  | PERMALINK

    nail75

    Registriert seit: 16.10.2006

    Beiträge: 45,074

    clau

    nail75 Die größte Leistung des Films ist aber, dass er gerade keine Heldenverehrung betreibt: Dylan ist nicht das sympathische Genie, der Junge aus der kleinen Stadt, der der größte Songwriter der Popgeschichte wird

    Nach Liam Gallagher natürlich.

    --

    Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.
    #12492841  | PERMALINK

    stormy-monday
    Natural Sinner

    Registriert seit: 26.12.2007

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    lotterlotta

    stormy-mondaySpät aber doch: Keep rolling! Happy Birthday, Godfather of all.

    ähem, wäre ich gläubig, käm als antwort: was für eine blasphemie! da es keinen gott gibt, kann es also auch keinen vater dessen geben. gratulieren kann man dem kauz aber sicher auch verspätet und für nen märchenerzähler hat er es ja verdammt weit gebracht! ob man den gebrüdern grimm für ihre leistung heutzutage auch den nobelpreis verliehen hätte? ma waas es net…. ob man diese art von filmen überhaupt braucht wage ich mal zu bezweifeln, künstlerischer wert gleich null….da hör ich mir lieber seine platten an… @nail ich werde mir den film womöglich niemals ansehen….

    Wenn man Godfather natürlich nur als Gottvater übersetzt… Den „Paten“ vielleicht gesehen? Und der Duden meint das:
    https://www.duden.de/rechtschreibung/Godfather

    --

    The highway is for gamblers, better use yurr sense                                  Contre la guerre    
    #12493329  | PERMALINK

    claque

    Registriert seit: 09.01.2020

    Beiträge: 361

    Der Film ist so gut wie nail beschreibt. Analog zu Dylans Songs zeigt der Film fiktive Situationen, die für den Zuschauer auf meisterhafte Weise doch den dramaturgisch wahrhaftigen Kern von Dylans Entwicklung und Karriere, den jeder für sich nachvollziehen können sollte.
    Nur die selbsternannten Opinionleader weigern sich standhaft, den Film anzusehen und ernstzunehmen, wie man an anderer Stelle nachlesen kann. Verständlich, macht er ihnen doch ihre vermeintliche Deutungshoheit streitig.

    --

    #12493393  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

    Registriert seit: 09.04.2005

    Beiträge: 5,621

    ….also ich deute in dylan nichts rein, mir reicht sein werk, dass von überragend bis grottig alles bietet. für mich ein musiker der sein ding macht und nicht darum schert was andere meinen, wobei, wenn er nicht doch ein wenig die bauchpinselei genießen würde, hätte er den nobelpreis abgelehnt, davor hätte ich den hut gezogen. mir sind echte dokumentationen die auf fakten beruhen wesentlich lieber…

    --

    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
    #12493395  | PERMALINK

    jackofh

    Registriert seit: 27.06.2011

    Beiträge: 3,741

    Hab den Film gesehen und fand ihn mau. Und nun?

    --

    #12493401  | PERMALINK

    lotterlotta
    Schaffnerlos

    Registriert seit: 09.04.2005

    Beiträge: 5,621

    nail75@lotterlotta: Ist vermutlich besser so. Wusste auch gar nicht, dass Dylan dich interessiert. @wa: Danke :)

    …warum sollte er mich nicht interessieren, hab glaub ich so ziemlich alles, lediglich auf einige der bootleg-series habe ich verzichtet….du solltest dich aber daran erinnern, dass mir dylan nicht egal ist, er steht bei mir aber nicht auf einem sockel …wir waren sogar mal auf einem konzert bei ihm, wenn auch getrennt und nicht verabredet, festhalle frankfurt….

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    Hat Zappa und Bob Marley noch live erlebt!  
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