Bob Dylan – Tempest

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  • #8334441  | PERMALINK

    skydog

    Registriert seit: 22.08.2008

    Beiträge: 2,788

    Zappa1Unheimlich schönes und warmes Album.
    Es berührt mich zutiefst. Alleine wegen der Stimme sind die Augen ein paar mal feucht geworden. Aber nur deshalb, weil sie mich so unheimlich ins Herz trifft.
    Meine Güte, ist das schön. Mir fehlen momentan ein wenig die Worte.

    Da steht’s …

    --

    ***Is it me for a moment, the stars are falling The heat is rising, the past is calling***
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #8334443  | PERMALINK

    zappa1
    Yellow Shark

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 87,195

    SkydogDa steht’s …

    ;-)

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    „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102  
    #8334445  | PERMALINK

    stormy-monday
    White Freak Flag

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 21,495

    Das hat er fein gemacht, der Bob. Allein das kurze Intro am Anfang ist schon mal bezaubernd, „Duquesne Whistle“ könnte ein Klassiker werden. Bob beleiht sich selbst, „Narrow Way“ ist nicht so weit von „From a Buick 6“ weg, nur flotter. Bei „Pay in Blood“ sind die Stones und „Hand of Fate“ nicht weit, Muddy Waters und Spiessgesellen sehr nah in „Early Roman Kings“.
    Dengels Tom Waits-Anleihe höre ich ein wenig in „Tin Angel“. „Tempest“ ist passenderweise ein Shanty.
    Die Texte muss ich mir noch näher ansehen. Das Booklet ist mager, das Cover wider Erwarten eines der Besten seit den 70-ern.
    Wie Zappa und andere hier schon schrieben, warm und rund.
    Nach 3 Spins ****

    --

    Bis eine(r) heult..............                                           Contre la guerre    
    #8334447  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    Stormy MondayDas Booklet ist mager

    Wogegen das der Deluxe-Edition beigelegte viel Freude beim Durchblättern bereitet. Auch wenn es mit dem Album selbst nicht so viel zu tun hat.

    --

    #8334449  | PERMALINK

    b-b-grunt

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 782

    Ich empfinde Tempest (nach zwei Durchläufen) vor allem wieder als sehr stimmiges Album. Insofern hat es für mich schon einmal die Nase vor „Together Through Life“ (***) und „Modern Times“ (***1/2)vorne. Die beiden letzten Dylan-Alben (wenn man das Weihnachstalbum als Fall für sich beiseite lässt) haben zwar tolle Songs (z.B. Beyond Here Lies Nothin‘ bzw. Working Men Blues Nr. 2 und When The Deal Goes Down) aber klingen für mich als Album nicht unbedingt geschlossen. Den Bogen kriegt Tempest wieder hin – gerade weil die Stil bei den einzelnen Songs wieder stärker wechselt und sich die Pässe somit quer über das Spielfeld verteilen. Vielleicht kann es diesbezüglich sogar mit Love And Theft (****) mithalten – aber um das zu klären, muss sich noch manches setzen.

    --

    If you dance, you might understand the words better. David Byrne
    #8334451  | PERMALINK

    notdarkyet

    Registriert seit: 15.04.2011

    Beiträge: 701

    Eine natürlich ganz subjektive und sehr befangene erste Einschätzung ;-)

    Grundlagen: 7 komplette Spins plus Single-mäßiges wiederholen der Songs „Roll on, John“ und „Pay in Blood“ (so ca. 20 Durchgänge jeweils) ;-)

    Also, auch wenn`s nicht die Welt bewegt: Zappa1 hat wundervoll beschrieben was so passieren kann wenn Dylan was zu bieten hat. Verdächtigt mich des Plagiats, aber genauso ging`s mir.

    Und: Die Stimme ist es genau, die sich perfekt einpasst in den Sound und vor allem in die Lyrics.
    Nein, ich will keine langweilige Stimmendebatte beginnen (weil die Stimme Dylans ja eh seine momentane ist; daran kann, wem-auch-immer sei Dank!, niemand etwas ändern.) sondern ich will sagen: Habe ich die letzten Jahre der sog. Never Ending Tour zu Dylans momentaner Stimme gefunden (noch mehr seit dem Piano), so erscheinen mir seit diesem Album seine Auftritte und Live-Versionen der letzten Jahre noch viel plausibler.
    Ich mochte z.B. „Not dark yet“, „Mississippi“, „Make you feel my love“, “Sugar Baby” etc. etc. immer schon lieber live gespielt. Natürlich auch wegen der Harp, aber vor allem wegen Dylans herzzerreissender, dunklen und gleichzeitig gewitzten Prononcierung, die auf den letzten Alben zu kurz kam und mit Tempest jetzt endlich auf Vinyl zu haben ist. (Ja, das meine ich Ernst!)

    Als Beispiel: Sein Einsatz bei Pay in Blood ist wahnsinnig grollend (nicht bellend!). Aber nach einigen Spins kann ich mir das, verbunden mit dem Text, auch gar nicht anders vorstellen. Dieser Song ist, ein anderes Wort fällt mir nicht ein, hart. Dylans Stimme auch. Genauso wie die (vergangenen) Zeiten die er da besingt und damit auch die Realität beschreibt.

    Oder: Sein Einsatz „doctor, doctor…“ bei „Roll on, John“ nimmt mich so gefangen, ja emotional, dass ich mittendrin bin in der Zeit als ich, als Spätgeborerner, Dylan kennenlernte und in der Songs wie „Song to Woody“, „One more Cup of…“, „Sara“, „Isis“, „My Back Pages“ etc. die Welt bedeuteten.

    Melancholisches, affektiertes Gelaber? Wohl! Aber wenn ich wie gestern, stolz wie Oskar, mit meinem Vinyl unterm Arm nach Hause gehe und mich freue wie zuletzt als Kind vor Weihnachten, dann passiert sowas halt…

    Wenn sich daheim die Platte dann dreht und meine Aufregung in Gelassenheit übergeht – dann ist Mr. Dylan zu besuch. Der Typ der es schafft, eine traurige, melancholische und swingende Platte zu machen. Der über furchtbar hässliche und furchtbar schöne Dinge singt ohne mit der Wimper zu zucken. Und dessen Stimme mich ins Herz trifft.

    Und das alles mit einer Gelassenheit, die Einzigartig ist. Die ich auf vielen Konzerten erlebt habe und welche jetzt endlich als Studioalbum vorliegt.

    (Und, ja: auch negative Kritik hätte ich anzubringen. Aber nicht jetzt. Ich höre jetzt Lennons „Instant Karma“, wie immer nach der Flut…)

    @zappa1
    „Oh, boy“. Stell dir das mal live vor! ;-)

    --

    #8334453  | PERMALINK

    themagneticfield

    Registriert seit: 25.04.2003

    Beiträge: 34,031

    Ich hätte gern den Eröffnungs und den Abschluss-Track als 7″. Das wären dann *****. Alles andere dazwischen brauche ich nicht, also nichts Neues in Bezug auf Dylan und mich. Einzelne Songs immer wieder mal gern, gesamte Alben in ihrer „Blueshaftigkeit“ für mich nur schwer erträglich (wobei dieses hier durchaus zu den angenehmeren gehört).

    OT: Da es damals zu „Tonight At The Arizona“ Zeiten einige Vergleiche zwischen The Felice Brothers und Dylan gab, die von macher Seite rigoros abgeschmettert wurden. Wenn man sich „Roll On John“ nicht spielend als Highlight auf einem Felice Brothers Album vorstellen kann, dann weiß ich auch nicht mehr weiter;-)

    --

    "Man kann nicht verhindern, dass man verletzt wird, aber man kann mitbestimmen von wem. Was berührt, das bleibt!
    #8334455  | PERMALINK

    yellowsubmarine

    Registriert seit: 03.08.2002

    Beiträge: 2,445

    Dylan begleitet mich nun schon mein ganzes Leben und nach 2 x anhören (momentaner Liebling „Pay in Blood“) ist ihm mal wieder ein wunderbares Album gelungen, alte Liebe rostet eben nicht…

    --

    "Don ́t sit down cause i ́ve moved your chair" (Artic Monkeys)
    #8334457  | PERMALINK

    zappa1
    Yellow Shark

    Registriert seit: 08.07.2002

    Beiträge: 87,195

    @notdarkyet:

    Ganz wunderbar beschrieben. Könnte fast von mir sein…;-)

    Vorhin der zweite Durchlauf. Und wieder dieses warme, wohlige Gefühl.
    Das hatte ich bei Dylan wirklich zuletzt bei „TOOM“. So sehr ich die darauffolgenden Alben auch mag.
    Aber so berührt wie hier war ich nicht. Danke, Bob!

    --

    „Toleranz sollte eigentlich nur eine vorübergehende Gesinnung sein: Sie muss zur Anerkennung führen. Dulden heißt beleidigen.“ (Goethe) "Allerhand Durcheinand #100, 04.06.2024, 22:00 Uhr https://www.radiostonefm.de/naechste-sendungen/8993-240606-allerhand-durcheinand-102  
    #8334459  | PERMALINK

    patrick

    Registriert seit: 28.03.2003

    Beiträge: 25

    @zappa1
    @notdarkyet

    Ich stimme euch voll und ganz zu. Faszinierend finde ich, neben der Klasse der Songs, wie es Dylan schafft, mit den ersten Tönen von „Duquesne Whistle“, das situative und personelle Setting für das Kommende zu generieren. Auf der Stelle ist man im „Old, weird America“, im Land der Spieler, Gesetzlosen, Herumtreiber; in Käffern, wo der Wind durch Bruchbuden pfeift und wo man besser immer hübsch auf der Hut ist. Literarische Vergleiche zu F.Scott Fitzgerald oder Cormac McCarthy drängten sich mir auf. Auch erweist sich Dylan mal wieder als begnadeter Storyteller, oder eingedeutscht als Bänkelsänger, Moritatenerzähler (Brecht?).
    Roll on, Bob.
    Übrigens: Wer sich für Dylans musikalische Quellen interessiert, sollte unbedingt mal die site „The old weird America“ (einfach mal googlen) besuchen. Sie basiert auf Henry Smiths legendärer Compilation „Anthology of American Folk Music“. Eine unglaubliche Fleißarbeit.

    --

    #8334461  | PERMALINK

    stormy-monday
    White Freak Flag

    Registriert seit: 26.12.2007

    Beiträge: 21,495

    Ist dieses süsse winzige swingende Intro wirklich „selbst gespielt“? Im Booklet ist da nix zu finden…..

    --

    Bis eine(r) heult..............                                           Contre la guerre    
    #8334463  | PERMALINK

    captain-kidd

    Registriert seit: 06.11.2002

    Beiträge: 4,140

    ein wirklich herzerweichendes Ding. Höre da irgendwie nen 80er-Einschlag raus und musste spontan Shot of Love anmachen… Lieblingstrack für mich derzeit Pay in Blood. Das ist ja fast sogar ein Popsong. Und der Gesang geht wirklich ans Herz. Bestes Album seit 2001. Irgendwie ne Mischung aus Shot of Love, Time out of Mind und Modern Times. Spontane ****

    --

    Do you believe in Rock n Roll?
    #8334465  | PERMALINK

    mick67

    Registriert seit: 15.10.2003

    Beiträge: 76,900

    WAS FÜR EIN GROßARTIGES ALBUM IST DAS DENN?

    Der Meister verblüfft mich immer wieder. Das Album kratzt bei mir an einem *****er wie schon lange kein Album mehr. Seine Stimme ist groß- und einzigartig; hier vereint sie sich zum Gesamtkunstwerk Bob Dylan wie nie zuvor.

    Allein Scarlet Town ist zum Niederknien.

    --

    #8334467  | PERMALINK

    Anonym
    Inaktiv

    Registriert seit: 01.01.1970

    Beiträge: 0

    captain kiddeHöre da irgendwie nen 80er-Einschlag raus und musste spontan Shot of Love anmachen… L

    Wobei sie mich stellenweise eher an Oh Mercy erinnert (Tempest – When Teardrops Fall / Roll on John – Shooting Star). Ist aber nicht schlimm, denn die genannte zählt zu meinen liebsten Dylan-Alben.

    --

    #8334469  | PERMALINK

    notdarkyet

    Registriert seit: 15.04.2011

    Beiträge: 701

    @captain kidd

    Ja, Shot of Love kam mir auch in den Sinn. „Lenny Bruce“ und „Summertime“ vor allem.

    Bei „Pay in Blood“ ist das dann wohl harter Pop, oder wie auch immer man das nennen soll. Ich stelle mir gerade Dylans „neue“ brechtsche-dadaeske Bühnendeko vor

    http://www.theneverendingpool.com/component/option,com_fireboard/Itemid,22/func,view/id,90621/catid,6/

    und zwar wenn ich 2013 hoffentlich vor einem dieser Spiegel stehe und er singt:

    „I been through hell what good did it do?
    You bastard I’m supposed to respect you
    I’ll give you justice – I’ll fatten your purse
    Show me your morals that you reversed
    Now hear me holler, hear me moan
    I’ll pay in blood but not my own.“

    :lol:

    --

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