Re: Bob Dylan – Tempest

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patrick

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Beiträge: 25

@zappa1
@notdarkyet

Ich stimme euch voll und ganz zu. Faszinierend finde ich, neben der Klasse der Songs, wie es Dylan schafft, mit den ersten Tönen von „Duquesne Whistle“, das situative und personelle Setting für das Kommende zu generieren. Auf der Stelle ist man im „Old, weird America“, im Land der Spieler, Gesetzlosen, Herumtreiber; in Käffern, wo der Wind durch Bruchbuden pfeift und wo man besser immer hübsch auf der Hut ist. Literarische Vergleiche zu F.Scott Fitzgerald oder Cormac McCarthy drängten sich mir auf. Auch erweist sich Dylan mal wieder als begnadeter Storyteller, oder eingedeutscht als Bänkelsänger, Moritatenerzähler (Brecht?).
Roll on, Bob.
Übrigens: Wer sich für Dylans musikalische Quellen interessiert, sollte unbedingt mal die site „The old weird America“ (einfach mal googlen) besuchen. Sie basiert auf Henry Smiths legendärer Compilation „Anthology of American Folk Music“. Eine unglaubliche Fleißarbeit.

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