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Hatte ja schon an den direkten Vorgänger Another Side Of Bob Dylan gedacht, da mir auch die zweite Seite von Bringing… wirklich gut gefällt.
@lauster: Danke für Deine Tipps, aber der RS schreibt regelmäßig so viel Unfug, so dass ich dessen Ergüsse ungefiltert per se nicht als Entscheidungsgrundlage heranziehe.
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)Highlights von Rolling-Stone.deWerbung@ Harry Rag
Ein Klischee muss ja nicht falsch sein.
zuletzt geändert von lauster--
lausterJohn Wesley Harding ist sehr okay, mehr nicht. Schwieriger Sound. Zuviel sägende Mundharmonika, durchbrochen von Dylans näselnder Stimme, endet in Kopfschmerzen. Immerhin ein paar großartige Songs. Unverzichtbar, sagt der deutsche Version Rolling Stone. Also kaufen. Desire ist definitiv gesünder, erholsamer, sinnlicher, unterhaltsamer.
Bitte?
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Bis eine(r) heult.............. Contre la guerre
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Ein Klischee muss ja nicht falsch sein.
Es verhindert aber, „John Wesley Harding“ zu hören, wie sie klingt. Meine Ohren reagieren empfindlichst auf hohe Frequenzen. Ich hasse Gitarrensoli zwischen den höchsten Bünden und Kreischrocksänger. Wäre die Mundharmonika so störend, wie das Klischee es will, würde ich das mitkriegen. (Auch deshalb ist es eine gute Idee, seine E-Gitarre durch einen Bassverstärker zu spielen.)
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Ich finde das mit dem „Eindruck verwässern“ durch das Hören schlechterer Alben des gleichen Künstlers ehrlich gesagt ein bisschen albern. Kein Album wird durch die Existenz eines anderen schlechter.
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Wer vom Dylan-Virus einmal wirklich befallen ist, der hört/kauft am Ende sowieso alles (auch das Missratene) und richtet sich dabei niemals nach anderen Meinungen, Dylanologen und Zeitschriften eingeschlossen. Außerdem gehören als Ergänzung „The Bootleg Series“ zwingend zum Programm.
Ende der Durchsage.--
Ever tried. Ever failed. No matter. Try Again. Fail again. Fail better. Samuel Beckett - 'Cos music is for listening and not to stored away in a bloody cupboard.
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Kein Album wird durch die Existenz eines anderen schlechter.
Stimmt. „Nebraska“ ist super. Deshalb brauche ich aber trotzdem keine weitere Springsteen-LP.
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jan-lustigerIch finde das mit dem „Eindruck verwässern“ durch das Hören schlechterer Alben des gleichen Künstlers ehrlich gesagt ein bisschen albern. Kein Album wird durch die Existenz eines anderen schlechter.
Wollt‘ schon sagen.
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Hold on Magnolia to that great highway moonpheebeeWer vom Dylan-Virus einmal wirklich befallen ist, der hört/kauft am Ende sowieso alles (auch das Missratene) und richtet sich dabei niemals nach anderen Meinungen, Dylanologen und Zeitschriften eingeschlossen.
Wer glaubt, Qualität setze sich irgendwann von ganz allein durch, glaubt auch, dass der Storch die Kinder bringt. Im Rückblick wirkt an Bob Dylan alles genial und großartig. Und wenn dieses Genie auch noch zum Anlass eines Kultes wird, präsentiert sich das in fünfzig Jahren angehäufte Kritikerlob wohl auch als eine ganz organische, vorhersehbare Entwicklung. Unsinn.
zuletzt geändert von lauster--
harry-rag
Kein Album wird durch die Existenz eines anderen schlechter.
Stimmt. „Nebraska“ ist super. Deshalb brauche ich aber trotzdem keine weitere Springsteen-LP.
Aber ja wohl nicht weil du Angst davor hast, dass dir danach Nebraska nicht mehr gefällt, oder? Und darum geht es.
(Deine Einschätzung Springsteens teile ich übrigens, soweit man das von dem Statement her beurteilen kann.)
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irrlicht
jan-lustigerIch finde das mit dem „Eindruck verwässern“ durch das Hören schlechterer Alben des gleichen Künstlers ehrlich gesagt ein bisschen albern. Kein Album wird durch die Existenz eines anderen schlechter.
Wollt‘ schon sagen.
Ihr habt ja vollkommen recht. Bei mir ist es dennoch leider so, dass ein schlechtes Album den persönlichen Gesamteindruck eines Interpreten zu trüben vermag. Toll finde ich das natürlich nicht, kann es aber leider nicht ändern…
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"Really good music isn't just to be heard, you know. It's almost like a hallucination." (Iggy Pop)
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
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Aber ja wohl nicht weil du Angst davor hast, dass dir danach Nebraska nicht mehr gefällt, oder? Und darum geht es.
Ich sehe das ein bisschen so wie Gipetto: Je mehr durchschnittlichen Kram (oder gar Schrott) ein Künstler veröffentlicht, um so zwiegespaltener stehe ich ihm gegenüber. Monster Magnet treten seit fast 20 Jahren auf der Stelle, mit kleinen Ausbrüchen nach oben. Die Diskographie wäre beindruckender, wenn sie nach „Powertrip“ einen Schlusstrich gezogen hätten. Oder Ice Cube: Das letzte Album hörte ich aus alter Verbundenheit, auf das seit Jahren neu angekündigte habe ich gar keine rechte Lust mehr. Selbst bei den Stones habe ich in die letzten LPs nur reingehört. Das zerstört nicht „Beggars Banquet“, aber den Glanz der Band. Wie unantastbar da z.B. Kyuss strahlen.
EDIT: Und bei Dylan geht’s auch darum, dass den drei genannten Alben stilistisch nichts mehr gleichkommt. Es gäbe vielleicht die Entwicklung auf „Another Side Of…“, wo z.B. „Motorpsycho Nitemare“ schon auf „Bob Dylan’s 115th Dream“ hinweist, aber alles davor und nach „Blonde On Blonde“ klingt eben anders.
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Was not tut, ist musikalische Fairness. Man sollte jedem Künstler das Grundrecht zusprechen, nach seinen besten Werken beurteilt zu werden. Ob das „Nebraska ist super. Ich brauche trotzdem keine weitere Springsteen-LP“ uns dieser Forderung einen Schritt näher gebracht hat, bleibt die Frage.
zuletzt geändert von lauster--
Na ja, den Schrott hat Dylan oder sonst wer so oder so veröffentlicht, ob du ihn dir nun anhörst oder nicht. Diese Alben existieren. Und das weiß gipetto ja auch ohne sie gehört zu haben. Sich dann nichts außer den Klassikern anhören zu wollen – kann man natürlich machen, völlig persönliche Entscheidung. Aber bereits das kommt einem Eingeständnis gleich, dass die Weste des Künstlers nicht so weiß ist, wie man es gerne hätte. Denn andernfalls bräuchte man ja nicht davor Angst haben, mehr von ihm zu entdecken.
Ich finde einfach, das ist ein ziemlich schlechter Grund, um sich von der eigenen Meinungsbildung abzuhalten. In gewisser Weise ist es auch ein Einknicken vor dem Konsens – und eine Aufrechterhaltung desselben – zu sagen: Alle sagen, das ist schlecht, also hör ich’s mir gar nicht erst an. Oder ganz im Sinne eines anderen gerade populären Threads: Wenn ich mich hätte überzeugen lassen, dass man von den Ramones nicht mehr als die ersten vier Alben braucht, hätte ich nie gemerkt, dass Pleasant Dreams ein besseres Album als Road to Ruin ist. Mir persönlich macht die allmähliche Erschließung eines Gesamtwerks mitsamt seiner Macken und die persönliche Einsortierung der kleinen Teile ins Ganze aber auch einfach Spaß.
Aber @gipetto: Wenn dir die Akustik-Seite auf Bringing It All Back Home gefällt, hör dir The Freewheelin‘ Bob Dylan an. Meiner Meinung nach geht nichts von Folk-Dylan über dieses Album.
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jan-lustiger…Mir persönlich macht die allmähliche Erschließung eines Gesamtwerks mitsamt seiner Macken und die persönliche Einsortierung der kleinen Teile ins Ganze aber auch einfach Spaß. …
Geht mir genauso. Auch wenn ich z.B. „New Morning“ (Dylan) nicht so hoch schätze, wie das angesprochene Trio, war es doch eine Entdeckung wert, zumal sehr gute Einzeltracks drauf sind, die ich nicht missen möchte.
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“It's much harder to be a liberal than a conservative. Why? Because it is easier to give someone the finger than a helping hand.” — Mike Royko -
Schlagwörter: Bob Dylan
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