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Ihr lieben, wie besprochen nach 10 Jahren mal wieder ein Blindfoldtest von mir. 15 Tracks, ein spezielles Thema gibt es nicht. Was das ganze zusammenhaelt, ist, dass es fast alles Stuecke sind, die man recht guenstig auf Vinyl erwerben kann, wenn man weiss, wonach man sucht… So kamen sie zu mir. Entsprechend stammt alles aus den 60er, 70er und 80er Jahren von offiziellen Tontraegern. Der eine oder andere wird sicher das eine oder andere kennen, aber so richtig grosse Namen gibt es unter den Leadern eher vereinzelt. Entsprechend bin ich gespannt, wie Euch die Sachen gefallen – ich hoffe fuer jeden ist mehr als ein Track dabei!
Hier ist der link, hoffe er funktioniert. Das folgende kopiere ich schamlos von vorgarten letztem Test:
falls etwas herausgefunden wird, bitte diskret zur quelle verlinken. gerne kommentare in mehreren etappen abgeben. ich bemühe mich um überblick.
hier, wie üblich, ein einmaliger hinweis an potenziell interessierte, ich hoffe ich habe niemanden vergessen:
@brandstand3000
@clasjaz
@demon
@dietmar_
@friedrich
@gypsy-tail-wind
@h8g7f6
@imernst
@irrlicht
@kurganrs
@mr-badlands
@nicht_vom_forum
@pheebee
@sandman
@soulpope
@stefane
@udw
@thelonica
@gruenschnabel
@wahr
@beatgenroll, @lysol, @isotope, @gipetto, @nail75, @atom,
@napoleon-dynamite
@vorgarten--
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Werbunghui, die bfts fallen hier wie die fliegen, oder wie man da sagt. ich freue mich + über pfingsten hab ich sicher zeit, was zu schreiben. vielen dank!
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toll, dass das so schnell geklappt hat. bin gespannt – habe deine letzten bfts als detektivische exzesse in erinnerung.
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Vielen Dank, freue mich auch sehr – und der Link klappt bestens
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDas Herunterladen funktioniert perfekt. Danke sehr.
habe schon quergehört und bin ziemlich begeistert. geht für mich natürlich schon gut los mit der #1, aber dann kommen ja noch gitarren, einige standards, die ich sehr mag, und viele saxofone… große mitmach-empfehlung
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Freut mich! Ist einiges dabei, wo mich Deine Meinung echt interessiert… dachte ich tu ein paar Standards dazu, damit bei Interesse Detektiv gespielt werden kann ;) hoere auch gerade nochmal und bin ganz verliebt in einige Tracks… was ich bereits begriffen hab, ist, dass es cleverer gewesen waere, irgendwie zu taggen, damit er nicht ueberschreibt… bei mir wurde noch nichts erkannt, aber in einigen Tracks wurde echt seltsames Zeug eingetragen…
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.#1 – Das Stücke kenne ich natürlich, aber ich komme grad nicht drauf – Joe Henderson? … eine Live-Aufnahme, ziemlich gritty, gefällt mir gut, was das Tenor so alles macht. Der Groove ist gut, das Arrangement lässt mich an Blue Note, späte 60er, denken – Duke Pearson für Stanley Turrentine oder sowas. Ich dachte schon bei vorgartens BFT, dass sich bei mir allmählich das viele Klassikhören rächt, wenn es darum geht, Stücke zu erkennen und sie mit Alben, auf denen sie vorkommen, zu verknüpfen. Vor 15 Jahren hätte mir das bei der Nummer hier keine Mühe gemacht, und dann wäre natürlich auch gleich eine Spur da … zweiter Durchgang, vielleicht komm‘ ich ja noch drauf.
Ist der Anfang leicht beschnitten, oder geht das wirklich so in medias res los? Ist ja schon ein Intro, aber sehr abrupt. Im Hintergrund läuft recht viel, kommt aber im Live-Mix nicht so schön zur Geltung … ist da auch ein Horn dabei oder sind das nur Trompete und Posaunen (teils mit Dämpfer)? Die Themenparaphrase im Tutti ist auch ganz schön, der Drummer hat den Chart im Griff – alles sehr gut gespielt, aber nicht 100% mein Fall.
#2 – Und noch ein Tenor … sehr schönes Intro, Ellington bzw. Strayhorn dann. Das gleiche Problem mit dem Stück, aber diesmal klappt es dann doch:
Hier bin ich unsicher, das kann alt (Sechziger) sein oder auch viel jünger, ich tippe auf irgendwo in der Mitte. Alte Schule der Tenorsaxer, sehr schöner Ton, viele Nuancen, überhaupt fein gestaltetes Solo. Die Band ist mehr als sachdienlich, aber zum Zug kommt sie hier kaum, davon würde ich gerne mehr hören!
#3 – Und ähnlich fein geht es weiter … das Stück erahnte ich im Intro schon, und die Themenrekapitulation so ab Minute 5 bestätigt’s. Spuren von Johnny Griffin im Ton und in den Phrasen, überhaupt ein Chicago-Vibe hier? Bis hierhin wohl der Tenorsaxer, der mir am besten gefällt, moderner und zugleich altmodischer (Spuren von R & B und Jump) als der in #2, dünkt mich? Und hier darf dann auch die Rhythmusgruppe ran, schöne arrangierte Passage zum Einstieg. Kenn ich all die Leute bis hierhin oder sind das alles super obskure Sachen? Der Pianist hier kommt mir jedenfalls sehr vertraut vor, ohne dass ich gleich einen Tipp hätte. Ok, dann noch der Raushauer/Setcloser/Theme-Song … war sicher toll, an dem Abend in dem Club!
(Der Bass wummst weiterhin schön, das dachte ich schon bei den Stücken davor – denke Deine Ausrüstung für den Transfer ist bestens!)
#4 – Ok, das Stück erkenne ich jetzt sofort und ohne Zweifel (bei #3 hatte ich zunächst welche, obwohl ich schon im Intro richtig vermutet hatte) … Altsax, Gitarre, Piano, übel aufgenommener Bass (Siebziger?), Drums … Sax gefällt mir nur so halb, wird im Thema zwischendurch manchmal etwas fiepsig, im Solo wirkt es jetzt nicht wahnsinnig zielstrebig, kehrt am Ende zum Thema zurück, die Gitarre zitiert dann zum Einstieg einen anderen Standard – aber irgendwie gefällt mir hier der Sound nicht (von der Gitarre mein‘ ich). Hm, lässt mich etwas konsterniert zurück. Und was zum Teufel macht das Piano da, bevor der Gitarrist ganz durch ist, halt doch die Klappe Mann! – okay, und zum Ende kommt dann auch noch das Riff, ohne das irgendwie keine Jazz-Version hiervon auskommt? Das hinterlässt mich etwas konsterniert, aber ist wohl mein Problem. Die Gitarre für sich würde ich wohl besser mögen, aber in der ganzen Kombination mag ich das nicht so, plus ich mag auch das Stück nicht wirklich.
#5 – Das Riff ist von Wes Montgomery entliehen („Four on Six“) … Varitone geht in den Circus? Aber gut, der Drummer fügt das alles ganz gut zusammen, während das Klavier den Circus eher noch betont und mich nicht überzeugen will. Das ist niederländisch, vermute ich, Siebziger oder eher noch später? Klavier nervt mich leider auch nach zwei Minuten noch, hat keine Idee und weiss mit dem Groove/Riff auch nur wenig anzufangen, dann wiederholen sich klischierte funky Blue Notes, bevor das Karussel wieder dreht. Disse ich hier grad Leute, die ich schütze? Ich merke, dass meine Geduld für Jahrmarkt-Jazz etwas abgenommen hat, bin mal auf die Reaktion von vorgarten gespannt. Und ich hab ne Vermutung, ist nämlich kein Varitone sondern der kleine Bruder, der Mann, der auch Feuer rief? (Und dann natürlich überhaupt nicht niederländisch!) Finde nichts passendes, aber hab über die selbstproduzierten Sachen überhaupt keinen Überblick. Aber gut, die zweite Hälfte, die längere Solo-Passage vom Sax bzw. der Section ist schon sehr schön, Bass und Drums machen einen gute Job – aber das Klavier nervt mich hier aber leider wirklich, auch am Ende wieder.
#6 – Klarinette, Vibes, Piano und Bass … das Thema klingt auch wieder vertraut, aber ich komme wieder nicht drauf. Minimalistisch gehalten, sehr schöne Kombination der Instrumente, sehr klar klingende, fast glockenartige Vibes. (Und warum will einer seinen Bass wie in #4 klingen lassen, wenn auch das hier geht? Ist doch um ganze Universen schöner!) – ach, und da ist ja dann doch noch ein Drummer. Sehr schön, wie aus dem Kammermusikstück mit Klarinette ein Klaviertrio wird! Ist das alles nur einer an Vibes, Percussion, Drums und am Ende wieder Vibes? Sehr schön, aber ich hab keine Ahnung, wer die hier sein könnten und woher das kommt …
#7 – Und hier sind wir wieder irgendwo bei den Leuten, die auch Golson und Farmer heissen könnten … zurück im Postbop oder wie auch immer man das nennt, Achtziger oder so, sehr schöner Ton an der Trompete, mal flächig ausgespielt, dann wieder spitz – ist das ein Flügelhorn? Kommt mir vertraut vor, ohne dass ich grad eine Vermutung hätte (das Stück übrigens auch, aber das kann täuschen). Tenor hat einen wunderbaren Ton, starke delivery – aber gut, Farmer/Jordan hab ich verworfen und komme gerade nicht weiter. Gefällt mir.
#8 – Eine etwas feinere Trompete, auch der 3/4-Beat ziemlich fein, und doch sehr swingend, hat was Bossa-mässiges von der Stimmung her. Gefällt mir sehr gut! Die Trompete understated, das Piano passt sehr gut dazu, die Rhythmusgruppe erstklassig. Drummer hat ein wenig was von Joe Morello, dünkt mich, wie er mit den Besen die Snare bearbeitet und ohne jemals laut zu werden hart swingt und die ganze Nummer treibt. Und die Stotterrythmen des Klaviers haben auch was von Brubeck, irgendwie, wenngleich viel zurückhaltender gespielt.
#9 – And there we go again, was den Bass-Sound angeht … das Stück kennen wir alle in dieser unsterblichen Version – und ich bin allmählich beruhigt, dass mein Songs/Tunes-Erkenn-Sensorium doch wieder angeworfen werden kann! Die Gitarren gefallen mir vom Sound her viel besser als die in #4, soliert hier nur die eine? Jedenfalls ein wunderbarer singender Ton, die kleinen Schnörkel sind auch schön – und wie die zweite dahinter begleitet passt auch sehr gut- und wie daraus dann ein Duett wird – wunderbar! Und der Basser ist eigentlich auch super, das fängt mehrmals fast zu schweben an – was ohne den passenden Touch des Drummers auch nicht ginge. Toll, und auch gleich zweimal gespielt!
#10 – Tyner-Territorium, schon im Intro mit diesen hängenden Akkorden und dann die Schlangenlinie, Sopran oder Alt? Okay, das ist ein Piano-Feature, Sax nur im Thema … gefällt mir! Repeat … hab dazu eigentlich nichts zu schreiben … ausser, dass mich hier auch der oben monierte Bass-Sound nicht stört. Passt alles – wenn das nicht Tyner ist, dann hat hier jemand sehr gut zugehört bei ihm.
#11 – Guter Übergang, und noch ein Walzer, auch hier das Klavier ganz im Mittelpunkt, perlend – und wie imn #10 mit Charakter, mit bewusster Klanggestaltung (deren Fehlen mich wohl beim Klavier in #5 stört, dort wird geklimpert und verkörpert, nicht gelebt). Wieder serh schön!
#12 – Der Orgeljazz fehlt also doch nicht … zwei Tenorsaxophone, Gitarre tief im Mix versenkt, nervös-leichter Drummer. Alles total unprätentiös, alles lassen sich Zeit, entwickeln einfache Motive und Ideen, die Soli wirken fast nicht wie solche, eher so wie eine Reihund kurzer Statements. In den Fours schrammen sie an „It Don’t Mean a Thing“ vorbei (die Orgel, bei 2:46). Repeat. Das ist quasi „So What“ ohne die Question? Das Thema mit dem Schlagzeugsolo ist eine coole Idee! Hm, ok, das erste Sax ist ein Alt, schöner Ton, Tenor zitiert bei 1:13 etwas, wo ich aber auch nicht drauf komme (und bei 1:23 gleich noch was anderes, oder?) – alte Schule, wirklich nichts grosses, aber das muss man erst mal können! Orgel finde ich super, aber alle drei Soli sind toll, und die Drums auch … die Gitarre darf hoffentlich dann in einem längeren Stück auch mal noch ran? Ist das aus der Zeit (ca. Mitte 60er) oder später? (Keine Antwort nötig, wenn das zuviel verlangt ist!)
#13 – Da sind wir wieder im Tyner-Territorium … nervöse Groove, aber toller tiefer Bass und auch die Drums sind super! Klingt wie eine Woody Shaw-Rhythmusgruppe, die grad mächtig in Fahrt ist … der Drummer ist verdammt geil, mit den eingestreuten Backbeats. Das Tenorsax reitet den Groove mit einem Ton, der recht stark von Coltrane geprägt ist – und nicht unvertraut klingt.
#14 – Wtf? Das ist ja super! Ist das nur eine Gitarre im Intro oder eine, die diese Sphärenklänge legt und eine, die die Bossa-Akkorde schrammt? Oder ein Synthesizer (oder gar ein Sopransax mit viel Hall? Hinter dem Tenor klingt das dann wie ein Sopransax, das lange Töne hält?) und eine Gitarre. Ach, das Thema kenn ich doch, ist aus einem Film, französisch, diese Passage bei 1:00? Irre Nummer! Ok, was passiert da bei 1:28, Bassposaunen-Blech-Big-Band … Pastiche, irgendwie, aber das wirft mich grad völlig um, danke!
#15 – Der Kreis schliesst sich – Tenorsax klingt schwer nach Stan the Man, die Soli sind gut, der Groove nervt mich aber bzw. die Congas sind viel zu laut und langweilig, was der Drummer macht, geht dabei unter. Ist das Bacharach? Und ich nenne T. nur, weil ich davon ausgehe, dass er es eben nicht ist … falls doch, sorry!
Tausend Dank!
Und darf ich mal grundsätzlich fragen: ist das Lieblingsmusik von Dir oder einfach mal eine Playlist mit Zeug, was Du gerne hörst und was sich für den Anlass hier eignet? Ich tippe eher auf letzteres?
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHab leider gerade nur ein paar Minuten… „Und darf ich mal grundsätzlich fragen: ist das Lieblingsmusik von Dir oder einfach mal eine Playlist mit Zeug, was Du gerne hörst und was sich für den Anlass hier eignet? Ich tippe eher auf letzteres?“
Gute Frage, manches ist schon absolute Lieblingsmusik (#11 etwa), bei anderem wollt ich eher mal sehen, wie es so ankommt ;) bzw: ich find das einfach wahnsinnig interessant, was die Leute frueher fuer Musik gemacht haben… vieles klingt am Ende ganz anders, als man vom Papier her vielleicht denken wuerde… und ich glaub ich bin einfach nicht sehr waehlerisch ;) die wesentliche Beschraenkung ist halt, dass es alles Sachen sind, die ich in den letzten Jahren auf Platte gekauft hab… entsprechend ist das wenigste je auf CD erschienen (drei tracks zehl ich gerade fluechtig, kann mich aber irren) – und zB bei #9 haett ich auf CD wahrscheinlich noch bessere Tracks gehabt… dadurch ist es natuerlich alles in eine bestimmte Richtung verzerrt… aber doch: ich finde das schon alles sehr sehr gut…
Track bei Track folgt dann morgen, sorry!
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.redbeansandriceHab leider gerade nur ein paar Minuten… „Und darf ich mal grundsätzlich fragen: ist das Lieblingsmusik von Dir oder einfach mal eine Playlist mit Zeug, was Du gerne hörst und was sich für den Anlass hier eignet? Ich tippe eher auf letzteres?“
Gute Frage, manches ist schon absolute Lieblingsmusik (#11 etwa), bei anderem wollt ich eher mal sehen, wie es so ankommt ;) bzw: ich find das einfach wahnsinnig interessant, was die Leute frueher fuer Musik gemacht haben… vieles klingt am Ende ganz anders, als man vom Papier her vielleicht denken wuerde… und ich glaub ich bin einfach nicht sehr waehlerisch ;) die wesentliche Beschraenkung ist halt, dass es alles Sachen sind, die ich in den letzten Jahren auf Platte gekauft hab… entsprechend ist das wenigste je auf CD erschienen (drei tracks zehl ich gerade fluechtig, kann mich aber irren) – und zB bei #9 haett ich auf CD wahrscheinlich noch bessere Tracks gehabt… dadurch ist es natuerlich alles in eine bestimmte Richtung verzerrt… aber doch: ich finde das schon alles sehr sehr gut…
Track bei Track folgt dann morgen, sorry!Okay, danke! Gerade bei #11 war ich ja etwas knapp, den fand ich aber wirklich gut! Und ich hab ausnahmensweise in ein Noteapad getippt und die Tippfehler nicht mehr korrigiert … das kann ich dann ja noch beheben bis morgen – bloss keine Eile!
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbalade es grad runter und höre es mir am WE an. danke schonmal für den bft, @redbeansandrice
soulpope "Ever Since The World Ended, I Don`t Get Out As Much"Registriert seit: 02.12.2013
Beiträge: 56,509
Danke für den scheenen Blindfoldtest !!
Hab nur kurz durchgezappt …. dachte bei Track 2 spontan an Archie Shepp ….
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"Kunst ist schön, macht aber viel Arbeit" (K. Valentin)danke, wahr, freue mich! Hier ist ein Schwung Antworten an gypsy:
#1: ja das ist schon sehr kompakt abgemischt irgendwie. Dadurch kommt rueber wie tight es ist, aber man kann nicht alle Details gut hoeren… das mit dem Einstieg muss ich nochmal nachpruefen, aber ziemlich „in the face“ ist der in jedem Fall
#2: „Hier bin ich unsicher, das kann alt (Sechziger) sein oder auch viel jünger, ich tippe auf irgendwo in der Mitte.“ das mit der Mitte wuerde ich sagen stimmt so… @soulpope: Natuerlich nicht Shepp persoenlich, aber das war auch der erste Name, der mir hierzu einfiel…
#3: „Kenn ich all die Leute bis hierhin oder sind das alles super obskure Sachen?“ Mein Obskuritaetsranking der ersten fuenf Tracks ist 45312, denk ich, 4 am wenigsten obskur, 2 am obskursten, zumindest wenn man nach Bekanntheit der beteiligten Musiker geht… Die Herren hier sind nicht aus Chicago… Ich denke, die meisten hier im Forum haben sie schonmal im einen oder anderen Kontext gehoert… aber wenn du den Pianisten jetzt mit.. „den Anschlag hat nur XYZ“ erkennen wuerdest, waer ich schon eher verbluefft
#4: vieles von dem, was dich hier stoert, find ich ja charmant… die 70er Sounds etwa, oder die missglueckte Uebergabe von Gitarre and Klavier… der Pianist darf uebrigens spaeter im Test nochmal zeigen, dass er auch anders kann…
#5: Sagen wir, es ist auch nicht ueberhaupt nicht niederlaendisch, aber zB der Saxophonist und der Pianist sind keine Niederlaender… und ich finde das Stueck eigentlich vor allem wegen dem Saxophonisten echt hoerenswert… kein Varitone sondern in der Tat ein kleiner Bruder, des Manns, der auch Feuer rief, allerdings nicht der Bruder, an den du denkst…
#6: das ist mE so ein Track, den man der Platte, von der er kommt, nicht wirklich zutrauen wuerde, wenn man es nicht hoert… Drums/Percussion/Vibes ist alles der gleiche Herr
#7: nicht ganz 80er, nicht Farmer/Golson, aber klar, das ist schon wie es klingt… ich mag vor allem den Tenoristen, wobei der Trompeter offensichtlich technisch auch sehr sehr gut ist
#8: Brubeck ist eine interessante Referenz, stimmt, davon hat es was (auch wenn jetzt kein sehr direkter Zusammenhang besteht)…
#9: das ist jetzt arguably der obskurste Track im Test, sicherlich der obskurste unter den beteiligten Gitarristen (neben vllt dem von #14), insofern freut mich, dass es gefaellt!
#10: bei dem Track muss ich ja zugeben, dass ich den schon recht gern hab, aber primaer auch historisch interessant finde… den Pianisten kennen und schaetzen wir hier eigentlich fast alle, aber von ihm zu Tyner ist es normalerweise gedanklich ein weiter Weg…
#11: wie gesagt, das ist ein absoluter Lieblingstrack von mir
#12: das ist alte Schule, und auch echt aus der Zeit, Mitte der 60er… nichts grosses, nein, sollt es auch nicht werden, aber die Soli find ich schon alle ziemlich stark, gerade den Organisten…
#13: ist eigentlich nicht ganz meine Baustelle, musikalisch, aber ich find einfach faszinierend, wie gut das ist… also, in welcher Qualitaet diese Art von Musik ueberall in der Welt gemacht wurde…
#14: „ein Synthesizer oder gar ein Sopransax mit viel Hall?“ ist jetzt nicht der Tipp, den ich von einem Klassikhoerer erwartet haette ;) Ansonsten bin ich ganz bei Dir, die ersten anderthalb Minuten sind unfassbar super, danach ruinieren sie es ein bisschen, aber es bleibt ja kompakt…das mit dem franzoesischen Film ist nicht unplausibel, werde das recherchieren…
#15: nein, nicht Stan the Man… das ist so ein bisschen der Bonustrack, auf mich schwappt die Partystimmung jedes Mal ueber, drei starke Solisten, find ich, und das Thema ist ja ganz froehlich (nicht Bacharach)… auf der Platte gibt es noch etwas staerkere Tracks, aber die sind zu lang…
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.nr 1 ist eine coverversion von antonio carlos jobims „wave“, soviel kann ich mit einiger bestimmtheit sagen.
bft #32 – redbeans
1 | sehr lieb von dir, damit anzufangen das ist natürlich „wave“ bzw. „vou te contar“, eine relativ späte jobim-komposition (1968?), die es aber noch in gioias „jazz standards“ geschafft hat. hier kommt das mit einem dramatischen einstieg. wenn’s ins thema geht, muss sich der drummer kurz sammeln, er ist auch im folgenden nicht ganz sicher, hat aber spaß. das tenorsax geht ziemlich ab, überhaupt schwebt die band toll bis zu diesem merkwürdig arrangierten tutti-teil, wo dann die trompete führt. gefällt mir gut, es hat etwas sehr beseeltes, und das tenor hat wirklich was zu sagen. zwischendurch hört man… was? gequatsche, zuschauerkommentare, musiker in extase? oder schleift da nur der plattenspieler? irgendwie brennt es, etwas flammt auf, kein nullachtfünfzehn. schön.
2 | das tenor steht etwas weiter weg. aber es hat auch was zu sagen. im intro gibt es tolle momente, die aus skalen, akkorden usw. hinausweisen. dann kommt der bass hinzu und ein thema: chelsea bridge. mag ich sehr. plötzlich rückt einem das nah, wird intim. rascheldrums. dann sparsame klavierakkorde. toll aufgenommen, weil das tenor wirklich eingefangen wird von der band. danach geht alles seinen vorhersehbaren gang, eine ziemlich muskulöse show des tenoristen, mit doubletime, kleinen ausbrüchen, aber er hat alles im griff. ermüdet mich auf dauer etwas, es hat nirgends etwas gebrochenes oder auch nur forschendes. kenne ich den? ist so die ecke chico freeman, der auch immer gut ist, mich aber selten überrascht.
3 | das hat auch einen tollen live-vibe. das charmant-einfältige musical-thema (kennt man das?) verfängt sofort, wird in tempo und mit stop-and-go-tricks gehörig unter dampf gesetzt. tolles tenorsolo natürlich, das fliegt einfach über die selbst aufgestellten hürden hinweg, die band ist toll, sie swingt unglaublich. klavier fängt wieder bei 0 an, baut dann ein ebenso konzises solo auf, was beim sax die souligen verschmierungen waren, sind hier so funky licks… am ende noch eine kleine show-einlage. macht spaß, transportiert aber vor allem die live-atmosphäre sehr gut.
4 | star eyes, mit dem klassischen rollins-dorham-roach-intro in latin. hier hört man altsax und gitarre, ein klavier ist auch noch dabei. klingt alles nicht so gut, der verstärkte bass, die dünnen becken, das helle klavier. der drummer fällt zu dem auf #3 jetzt deutlich ab, gitarre gefällt mir auch nicht sehr, das klavier fährt ihr etwas unsensibel in die parade. die band funktioniert für mich irgendwie nicht, auch wenn das sax durchaus was zu sagen hat. mir nicht sympathisch.
5 | marsch, moderner drummer, klingt recht aktuell. saxofonist spielt zwei instrumente gleichzeitig? klavier ist nicht uncool, bleibt nicht immer im takt, macht daraus aber eine lässige show. klingt eher nach älteren herren, die alles so aus dem handgelenk machen. aber so richtig mag ich’s nicht, mit diesen abgezirkelten a-, b- und c-teilen. braith läge jetzt sehr nahe, vielleicht irgendwas von den neueren excellence-alben, die ich nicht kenne – oder es ist aus dem, was ich wieder verschenkt habe. mark johnson an den drums würde passen – der wäre allerdings kein älterer herr.
6 | dearly beloved. klarinette, vibrafon, klavier, bass. alles schön in der schwebe gelassen. irgendwann wechselt der vibrafonist auf chimes, dann, zum klaviersolo, an die drums. sehr schön, wie sich da der charakter des stücks ändert. bassist ist auch sehr gut, trocken und luftig, erinnert ein bisschen an holland. kann natürlich auch sein, dass vibes und drums von verschiedenen leuten gespielt wird. ich habe den eindruck, das zu kennen.
7 | hardbop. etwas ausgebrannte lässigkeit. flügelhorn? schönes solo, auch durch die klavierbegleitung fällt immer ein kurzer schatten auf die flüssigen linien. tenor finde ich generischer, aber natürlich auch gut. weiß halt nicht, was ihn von dem auf #1 oder #2 so großartig unterscheidet. ordentlich gelernt, viel spielpraxis und die richtigen szenen. klavier mag ich sehr, vielleicht auch, weil es so komisch klingt. aber es überrascht auch im spiel immer wieder. das sind leute, die auch schon in den 60ern aktiv waren, oder? die aufnahme selbst würde ich eher in die 70er schieben.
8 | das ist auf jeden fall mehr mein ding. walzer, sophisticated in der begleitung, dazu eine rührende anti-angeber-trompete (bzw. auch flügelhorn, oder?). erinnert mich wieder an harry beckett. aber auch das klaviersolo ist toll. sehr geschmackssicher, beseelt und leicht, mit einem leichten drift ins melancholische, genau wie das thema. ganz toll.
9 | zwei gitarren spielen „i could write a book“. das müsste doch rauszufinden sein. klingt eher europäisch, man hat christian, reinhardt und mclaughlin gehört. merkwürdig, wie die linien des zweiten gitarristen die des ersten wie auskomponiert treffen. fieser 70er schmier-bass. ist mir alles zu brav und gescheitelt.
10 | das thema könnte auch für eine gitarre geschrieben worden sein. hart swingender postbop mit fusion-erfahrungen (unisolo-spiel, effektschlagzeug). klavier macht den tyner, gibt aber etwas mehr an. so haben wirklich sehr viele gespielt. ist mir zu angeberisch, aber passt schon für das, was es will.
11 | melancholisches walzerthema, klingt ein bisschen nach europäischer filmmusik. schön arrangierter spannungsaufbau schon während des themas. klaviersolo ist toll, weil es die schönen akkorde im spiel lässt, ansonsten aber eine schöne kommunikation mit bass & schlagzeug eingeht (bzw. das geht eher von denen aus). viel komplexer als das in #10. komplexe akkorde nochmal am ende. dann kommt ein fieser schnitt ins thema. rausgekürzte bläsersoli wahrscheinlich. sehr hübsch im ganzen.
12 | „so what“? uptempo-swing auf orgelbass-basis. alt- und tenorsax dabei, außerdem gitarre. rauher tenorsaxsound, sehr effektiv. was ist das für ein motiv, das er da zitiert zwischendurch? super orgelsound, leicht verzerrt. der große höhepunkt bleibt aus. ist eher so selbstverständliche feinarbeit (wie der gitarrist in die lücken spielt z.b.).
13 | das ist jetzt ziemlich guter mainstream aus den 80ern (?), tynerpiano und fusionriffs, auch ein paar latin-elemente, aber dazu eine sehr bewegliche ryhthm section, die alles noch mehr anheizt. tenor erscheint mir danach zu schwer, es kann dem feuerwerk nicht mehr viel hinzufügen. die anderen drei sind total überzeugend.
14 | toller kontrast. sonnenuntergang, blick ins tall, ein sopran (oder klarinette, könnte sogar oboe sein, durch den hall erkennt man es schwer) am gegenüberliegenden hang. tolle kombination dann mit webster-tenor und akustischer gitarre. der eher europäische vibe (das aber was lateinamerikaisches filtert, oder so) wird kokett dann durch eine blues spielende big band mit dunklen akkorden abgelöst. sowas nervt mich normalerweise, hier ist das aber gut gemacht. szenische kunstmusik, wobei der tenorist jetzt auch alte afroamerikanische schule sein könnte.
15 | danke! amerikanische tanzmusik mit tollem bläsersatz, funkgitarre, latin percussion und gurgelnder orgel dazwischen. in den soli wird es dann durchaus emotional, im flug geäußerte statements, wohl wissend, dass alle an bord sind. gitarrensolo hätte ich so nicht gebraucht, ein bisschen im kann-ich-auch-modus, gefällt mir in der begleitung viel besser. könnten jetzt natürlich auch gebrüder brecker sein, aber dafür ist es vielleicht nicht poliert genug. sowas hat man in den 70ern natürlich überall gespielt. zurecht!
schöner rausschmeißer, schöner mix. kann fast allen sachen etwas abgewinnen, vieles fliegt und schwebt sehr schön. #8 wäre wohl mein favorit, wobei das so ein stück ist, das nicht unbedingt repräsentativ für ein ganzes album sein müsste. bin sehr gespannt. ansätze zum weiterforschen sind genug da, auf anhieb erkenne ich erstmal nichts.
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Schlagwörter: Blindfold Test, Jazz, Jazz BFT
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