Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Blindfold Tests – Planung
-
AutorBeiträge
-
ich überlege gerade (auch angesichts der „diskussion“ um abbey lincoln): man könnte nach ein paar bft-runden auch mal musikprogramme zur diskussion stellen, in denen es weniger ums erraten der einzelnen musiker und aufnahmen geht, sondern eher um lieblingsstücke. dann könnte man auch mal sachen von ella, coltrane, archie shepp, frank sinatra u.a. verwenden, die man natürlich sofort erkennen würde – wo es einem aber wichtig ist, genau diese vorzustellen, weil man den eindruck hat, dass die forumsmitglieder nicht die „richtigen“ sachen von ihnen kennen oder weil einem spannende kontexte einfallen. z.b. themenprogramme zu „vocal jazz“, „14 verschiedene versionen eines songs“, „lieblingssoli“, „third stream“, „20 stücke unter 3 minuten“ usw.
bft’s könnten das unter dem gesichtspunkt sein, dass man vorher keine informationen zu den stücken herausgibt, vielleicht noch nicht mal das thema…--
Highlights von Rolling-Stone.deOh, du Hässliche! Die 25 schrecklichsten Weihnachtsalben-Cover
Legendäre Konzerte: The Concert For Bangladesh 1971
„Kevin allein zu Haus“: Ein Familienfilm ohne Familie
The Beatles: Wie die Aufnahmen zu „Let It Be“ zum Fiasko wurden
Taylor Swift: Alle 274 Songs im Ranking
Stephen King: Die besten Bücher – Plätze 10-01
WerbungJa, in die Richtung denke ich auch schon… finde das auch eine gute Idee – und kein Problem, wenn mal Leute auftauchen, die man mühelos erkennen sollte.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavorgartenich überlege gerade (auch angesichts der „diskussion“ um abbey lincoln): man könnte nach ein paar bft-runden auch mal musikprogramme zur diskussion stellen, in denen es weniger ums erraten der einzelnen musiker und aufnahmen geht, sondern eher um lieblingsstücke. dann könnte man auch mal sachen von ella, coltrane, archie shepp, frank sinatra u.a. verwenden, die man natürlich sofort erkennen würde – wo es einem aber wichtig ist, genau diese vorzustellen, weil man den eindruck hat, dass die forumsmitglieder nicht die „richtigen“ sachen von ihnen kennen oder weil einem spannende kontexte einfallen. z.b. themenprogramme zu „vocal jazz“, „14 verschiedene versionen eines songs“, „lieblingssoli“, „third stream“, „20 stücke unter 3 minuten“ usw.
Gerne. Das Erraten von obskuren Musikern/Aufnahmen interessiert mich sowieso am wenigsten. Es gibt zwar Ausnahmen, aber 95% der obskuren Musiker sind zu Recht oder aus nachvollziehbaren Gründen obskur geblieben…
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Gerne. Das Erraten von obskuren Musikern/Aufnahmen interessiert mich sowieso am wenigsten. Es gibt zwar Ausnahmen, aber 95% der obskuren Musiker sind zu Recht oder aus nachvollziehbaren Gründen obskur geblieben…
Diesen Ansatz hast Du schon einmal zur Sprache gebracht und ich widerspreche nach wie vor.
Aber das ist ja alles Ansichtssache.Der anderen Idee stimme ich allerdings gerne zu, nur müsste man das im Vorfeld aber durchaus stärker reglementieren.
--
"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIInail75Es gibt zwar Ausnahmen, aber 95% der obskuren Musiker sind zu Recht oder aus nachvollziehbaren Gründen obskur geblieben…
der markt hat also immer bzw. in der regel recht? finde ich – mit verlaub – völlig absurd. zu recht müssten till brönner oder joshua redman obskur sein & bleiben.
--
vorgartender markt hat also immer bzw. in der regel recht? finde ich – mit verlaub – völlig absurd. zu recht müssten till brönner oder joshua redman obskur sein & bleiben.
Also Redman hat es absolut nicht verdient mit Till Brönner in einem Satz genannt zu werden. Redman ist ein exzellenter Musiker, der guten Jazz spielt.
Ich meine etwas ganz anderes: Was nach 50 Jahren noch gehört wird, wenn die Macher und die „Erstfans“ längst verstorben sind – das ist in der Regel die Musik mit einer gewissen Zeitlosigkeit, die etwas grundsätzliches beinhaltet, das Menschen über Generationen hinweg anspricht. Und in der Regel ist das die Musik, die mich interessiert. Mich interessiert beispielsweise kaum Musik, nur weil sie damals oder heute populär war – oder weil sie existiert. Die Übergänge sind natürlich fließend.
@katharsis: Ich bin der Meinung, dass die meisten Menschen zu wenig Miles Davis, Duke Ellington, Louis Armstrong, Charles Mingus, Monk, John Coltrane und Bill Evans hören – nicht zu viel. Wenn man sein ganzes (Jazz-)Leben nur damit verbringt, die genannten Musiker zu hören, dann hat man es ganz sicher nicht verschwendet.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.ich halte redman für eine schnarchnase, die hautpsächlich über sexappeal verkauft wurde – genauso wie blonde skandinavische sängerinnen kurze zeit später. aber sobald jemand so kompetentes wie du etwas schönes in ihm hört, mag ich nicht weiter gegen ihn stänkern.
zeitlosigkeit ist in einem genre, das improvisierend auf direkte, gegenwärtige impulse eingeht, eine schräge vorgabe. trotzdem weiß ich natürlich was du meinst. aber es muss ja erstmal aufgenommen und überliefert werden, damit die chance überhaupt besteht zu überdauern. und da hatten viele musiker einfach verloren, weil sie zur falschen zeit am falschen ort waren, weil sie schlechte entscheidungen getroffen haben, als sängerin nicht hübsch waren, in den falschen kontexten die falsche „hautfarbe“ hatten, nach 1970 keinen funk/fusion/mainstream gespielt haben, drogenabhängig waren oder einfach pech hatten. fruscella und shorter (der ältere) mal als beispiel. ich mag das nicht akzeptieren. habe aber auch nie aufgehört, miles, mingus, coltrane, monk (weniger), evans zu hören. wieso auch.
--
vorgartenich halte redman für eine schnarchnase, die hautpsächlich über sexappeal verkauft wurde – genauso wie blonde skandinavische sängerinnen kurze zeit später. aber sobald jemand so kompetentes wie du etwas schönes in ihm hört, mag ich nicht weiter gegen ihn stänkern.
Spaßvogel.
Ich besitze null Platten und CDs von Redman, habe ihn aber schon live erlebt und kann Dir versichern, dass Dein Eindruck täuscht. Vor allem aber störte mich der Vergleich mit Till Brönner.zeitlosigkeit ist in einem genre, das improvisierend auf direkte, gegenwärtige impulse eingeht, eine schräge vorgabe. trotzdem weiß ich natürlich was du meinst. aber es muss ja erstmal aufgenommen und überliefert werden, damit die chance überhaupt besteht zu überdauern. und da hatten viele musiker einfach verloren, weil sie zur falschen zeit am falschen ort haben, weil sie schlechte entscheidungen getroffen haben, als sängerin nicht hübsch waren, in den falschen kontexten die falsche „hautfarbe“ hatten, nach 1970 keinen funk/fusion/mainstream gespielt haben, drogenabhängig waren oder einfach pech hatten. fruscella und shorter (der ältere) mal als beispiel. ich mag das nicht akzeptieren. habe aber auch nie aufgehört, miles, mingus, coltrane, monk (weniger), evans zu hören. wieso auch.
Das ist vollkommen richtig und – denke ich – unstrittig. Zeitkontext ist natürlich häufig sehr interessant, nur im Grunde findet man den in allen oder vielen Aufnahmen aus einem gewissen Zeitraum, wenn man ein wenig tiefer einsteigt. Ich bin dann besonders an Musik interessiert, die abgesehen vom Zeitkontext noch mehr etwas bietet, was man anderswo nicht findet. Ich respektiere sehr, wenn man das anders sieht, aber gerade in den bfts scheint mir der Obskuritätscharakter etwas überbetont zu werden.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.nail75Vor allem aber störte mich der Vergleich mit Till Brönner.
das ist wirklich bodenlos, sehe ich ein.
nail75Das ist vollkommen richtig und – denke ich – unstrittig. Zeitkontext ist natürlich häufig sehr interessant, nur im Grunde findet man den in allen oder vielen Aufnahmen aus einem gewissen Zeitraum, wenn man ein wenig tiefer einsteigt. Ich bin dann besonders an Musik interessiert, die abgesehen vom Zeitkontext noch mehr etwas bietet, was man anderswo nicht findet. Ich respektiere sehr, wenn man das anders sieht, aber gerade in den bfts scheint mir der Obskuritätscharakter etwas überbetont zu werden.
völlig einverstanden. kann nur sagen, dass ich da ganz viele entdeckungen gemacht habe bisher und dass ich fand, dass es in allen bfts hier um mehr zu gehen schien als nur um ein oberflächliches verblüffen.
--
Natürlich. Das wollte ich auch niemandem unterstellen oder diesen Eindruck vermitteln.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.ja ich musste viele crooner unter dem tisch fallen lassen, weil man die sofort erkennen würde.
ja einen blindfoldtest sinatra wo ich euch Sinatra vorstelle wäre sehr gut.:-)
--
Ich schließe mich grundsätzlich den Bemerkungen von vorgarten an und bleibe weiterhin bei meinen Argumenten, die ich bei der etwas zurückliegenden Diskussion schon angeführt habe.
Für mich hat das, was auch heute noch bekannt ist, rein gar nichts mit Qualität zu tun, respektive ist die Qualität nicht das alleinig ausschlaggebende. Wer weiß, was aus Miles Davis geworden wäre, wenn er selbst nicht genialisch an seiner eigenen Zukunft gearbeitet hätte. Vielleicht würden wir heute auch Monk oder Bud Powell nicht mehr kennen, wenn sie nicht in den richtigen Situationen von den richtigen Personen entdeckt und gefördert worden wären.
Ich möchte diese ganzen Dizzy Reeces, Paul Serranos und Betty Blakes nicht missen, denn sie sind vor allem eines: musikalisch nicht zweitranging. Vielmehr haben sie vielleicht bestimmte Entscheidungen in ihrem Leben getroffen, die sie von der medialen Bildfläche haben verschwinden lassen. Dadurch ist meist auch das kommerzielle Interesse verschwunden und die Musiker geraten in Vergessenheit und in der Obskurität. Da spielen einfach zu viele Faktoren eine Rolle, die ich bei Dir zu wenig beachtet finde.
Persönlich begrüße ich auch jedes limitierte und gut gemachte Reissue eines unbekannten Künstlers mehr, als die fünfte Auflage eines – mit Sicherheit tollen – Schlachtrosses. Persönlich finde ich es auch schade (und zuweilen engstirnig), sich nur in einem begrenztem Kernrepertoire einzuigeln und sich mehr oder weniger darauf zu rekurrieren. Das hat auch nichts mit Expertentum zu tun, denn ich kann profund sein, was eine handvoll Musiker angeht, aber der Blick über den Tellerran ist nicht verkehrt. Mir kommt das oft so vor (nicht speziell bei Dir, nail), dass alles, was keinen bestimmten Absatz erzielt, dadurch per definitionem schlecht und nicht hörenswert ist – ob Jazz, HipHop oder Klassik. Und das sehe ich einfach anders.
Noch ein Wort zum Konstrukt ‚bft‘: Natürlich finden sich hier mehr obskure als bekannte Stücke, das liegt einfach daran, dass hier echte Kenner sind, die alles andere sofort erkennen würden. Dadurch würde für diejenigen der Spaß recht gering sein. Und zumindest haben mir die Reaktionen auf meinen bft gezeigt, dass vielleicht keine unentdeckten Meisterwerke zu entdecken waren, aber ein paar Perlen konnten durchaus neue Freunde finden.
Edit: Daher finde ich auch gypsy’s Idee sehr gut, das Ganze auch mal derart persönlich zu gestalten, durchaus bekannte Stücke mit aufzunehmen und so einen bft mal anders aufzuziehen, um subjektiv wichtige Stücke mit dramaturgischem Faden zu präsentieren. Da würde ich Dich dann auch herzliche gerne zur Teilnahme einladen!
--
"There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur IIIIch versteh die ganze Diskussion nicht so ganz… das beste Konzert, das ich von Till Brönner kenne, stellt wohl alles in den Schatten, was ich von Joshua Redman gehört habe. Dewey, da läge der Fall dann anders… aber die Diskussion führt hier etwas weit und wäre besser irgendwo in einem anderen Thread aufgehoben (allerdings hüte ich mich, mich über off-topic-Exkurse zu beschweren, pflege ich diese doch selber auch öfter anzuzetteln).
Hab mir nicht alles durchgelesen, aber ich find’s überhaupt kein Problem, wenn z.B. in einem Hardbop-lastigen BFT auch mal Miles, Horace Silver, Art Blakey und Clifford Brown/Max Roach auftauchen würden – die haben schliesslich das Genre massgeblich gepägt. redbeans hat uns ja Miles untergejubelt und ich hatte Mühe ihn zu erkennen… gerade weil man sowas ja nicht erwartet. Klar nutzt sich der Überraschungseffekt ab, doch muss man ja nicht an die grosse Glocke hängen, dass manche ganz berühmten Leute vorkommen… kann ja durchaus interessant sein, zu schauen, ob sie erkannt werden und wie die Hörer drauf reagieren! In diesem Sinne halte ich auch zusätzliche Reglementierung für unnötig und möchte das ganz den Leuten überlassen, die einen BFT zusammenstellen.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaganz ohne Regeln gehts aber auch nicht, wir sind ja nicht im Free Jazz.
--
Warum denn nicht? Einen Free Jazz BFT fänd ich jedenfalls auch mal toll!
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: Blindfold Test, Jazz, Jazz BFT
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.