Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › bft#14 – gypsy tail wind
-
AutorBeiträge
-
gypsy tail windDeine Kommentare zu #14 und #22 freuen mich sehr!
Gerne! Auf das Bild von Posada zu #21 bin ich ja auch etwas stolz …
Versteh das bitte nicht als Angriff auch Dich, ich versuche bloss, meinen Standpunkt zu einigen Dingen nochmal etwas zu verdeutlichen. Stücke wie #8, #10, #11, #15, #17 oder #20 habe ich hier reingepackt, auch weil sie eben jenseits der kanonisierten Wahrnehmung des Jazz verlaufen – da muss man nicht mal so borniert eng schauen wie Wynton Marsalis, Stanley Crouch und Konsorten, um diese Leute zu übersehen, und das finde ich schade! In dem Sinne: eigene Stimmen, ja, immer! Aber „Neues“, „Innovatives“, gar „Bahnbrechendes“ … schön, wenn man es findet, aber ich glaube die Jazzgeschichte ist über weite Teile zu gut erschlossen, als dass man diesbezüglich noch oft die ganz grosse Entdeckung machen wird (aber #16, die kindische Petitesse, kommt wiederum von einem, dessen Rolle im grossen Ganzen mal korrigiert werden müsste).
Nöö, ich sehe da gar keinen Angriff. Mit der kanonisierten Wahrnehmung habe ich ja auch meine Probleme, d.h. eigentlich habe ich keine Probleme damit, sie langweilt mich bloß immer wieder mal. Insofern bin ich für etwas Abwechslung/Abweichung auch immer mal wieder dankbar.
Danke für den weiteren Betty Davis-Link. Wie ich schrieb, stammt das Stück gemäss meinem Wissenstand aus den Sessions zu einem nie veröffentlichten Columbia-Album – ein Demo ist es nicht, aber ein fertiger Master Take wohl ebensowenig … da passt ja auch Miles‘ Kommentar am Ende ganz gut ins Bild (und die Arbeitsweise, die er und Teo Macero – if there ever was a hip motherfucker! – zusammen entwickelt hatten und die sie hier wohl, erfolglos, auch mit Betty Davis anwendeten).
Und zu guter Letzt: John Mc – aber klar doch! Ich hätte nicht gedacht, dass es diese Art von „blindem“ Suchen brauchen würde, um ihn zu identifizieren!
Ich hatte zwei Gitarristen in Verdacht, mit den Miles in dieser Zeit gearbeitet hat: George Benson oder John McLaughlin. Aber mir schien das weder nach GB noch nach JMcL zu klingen. Da hat Google („filles kilimanjaro betty davis politician“) dann weitergeholfen und dann habe ich es mal gewagt – auch ohne 50/50 Joker. ;)
--
„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)Highlights von Rolling-Stone.deSo klingen die größten Schlagzeuger ohne ihre Band
Welches Equipment verwenden eigentlich…Pink Floyd?
Musikalische Orgasmen: 6 Songs voller Höhepunkte
Dies ist (laut Fans und Kritikern) die beste Folge von „Friends“
Studio-Magier: Die 8 besten Musikproduzenten
So arbeiteten die Beatles am „Weeping Sound“ für das White Album
WerbungFriedrichGerne! Auf das Bild von Posada zu #21 bin ich ja auch etwas stolz …
Das meinte ich auch, #14 und #21! Ich war viel zu müde gestern ….
FriedrichIch hatte zwei Gitarristen in Verdacht, mit den Miles in dieser Zeit gearbeitet hat: George Benson oder John McLaughlin. Aber mir schien das weder nach GB noch nach JMcL zu klingen. Da hat Google („filles kilimanjaro betty davis politician“) dann weitergeholfen und dann habe ich es mal gewagt – auch ohne 50/50 Joker. ;)
Und Du hast gewonnen … manchmal lohnt ein wenig Risiko eben doch
Benson kenne ich kaum, er interessiert mich eigentlich auch nur ganz zu Beginn, als Sideman mit Jack McDuff vor allem (da gibt’s dann auch ein einziges Leader-Album, das ich von ihm habe, die Columbia-Alben haben mich nie gepackt, die liess ich immer stehen, nachdem ich wieder mal im Laden probegehört hatte – zu wenig Fleisch am Knochen). Aber McLaughlin scheint mir hier schon ziemlich klar erkennbar!--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaUDWDavy Graham ist toll. Ein britischer Folkgitarrist, der in seinem Spiel auch viel Raga, Blues und Jazz hat einfließen lassen. Mit einem bestimmten, ziemlich angerauhten Klang.
Hier mal zwei Kostproben, die im Thema bleiben, obwohl ich seine Jazzadaptionen nicht wirklich für seine großen Stärken halte:
http://www.youtube.com/watch?v=jYbma7UkFWc
http://www.youtube.com/watch?v=fSOZxUDED9c„Blue Monk“ gefällt mir sehr, danke! Bei „Moanin'“ ist mir der Beat ein wenig zu oom-pa … aber auch das hat seinen Reiz.
Könnte wirklich jemand sein, den ich mir mal genauer vornehmen muss!
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHier noch ein Nachtrag zum ersten Teil. Den ganzen ersten Teil mag ich nicht kommentieren. Zu viel.
#09
„I’ve been working on the chain gang in the Bummslokal“
Fette Sache! Ich habe einige Kommentare hier mal quergelesen und weiß daher, dass sich der eine oder andere über die Klischees in diesem Stück beklagt. Lässt sich ja auch nicht bestreiten, dass sie vorhanden sind: Das Blues-Riff, Das call-and-response Thema, die Hammond B3, das schmissige Bläser-Arrangement. Die 50er/60er-Jahre sex&crime story-Athmosphäre. Aber das klingt doch toll! Der Organist kocht, die Bläser schneiden messerscharf dazwischen und der drummer leistet ganze Arbeit. Ich finde das Arrangement hat nicht nur Schmackes, es ist sogar ziemlich raffiniert. Es gibt so ähnliche Sachen von Jimmy Smith mit Lalo Schifrin, die ich auch sehr gut finde. Das ist Genre, und wenn es auf diesem hohen Niveau ist, ist das klasse!
#10
Das fängt ja mit einem Hupton an! ;) Eigentlich eine ähnliche Sache wie #09, aber in kleinerer Besetzung. Wirkt dadurch viel entspannter und der Saxofonist kommt echt lässig daher. Auch der Organist ist nicht so hyperaktiv wie bei #09, ist also alles ein gutes Stück smoother. Finde das ganz flott mit der Percussion. Der Percussionist scheint zwar immer nur das gleiche zu spielen, aber es gibt der Sache doch noch etwas mehr Tiefe. Ich weiß, das ist es nicht, aber es könnte so aus der Ecke Stanley Turrentine mit Shirley Scott kommen. Die finde ich ja sehr gut. Fingersnippin‘ …
#11
Party Jazz? Rhythm & Blues? Les McCann oder Ramsey Lewis? Wahrscheinlich nicht … Etwas hyperaktiv das ganze, der Saxofonist spielt den wilden Mann, aber ich denke gerade um diesen euphorischen Rausch geht es hier doch, oder? Was soll also das Gemecker? Ich höre lieber auf zu denken, sondern schnippe lieber mit den Fingern und wackele ein wenig mit den Hüften.
#12
Ein kleiner Nachklang, alles nur getupft. Sehr einfaches Pianomotiv, ganz ruhig, dann aber dazu diese hektischen Triller, die Drums fast nur auf den Toms. Sehr understated, geheimnisvoll, exotisch. Irgendwie meine ich, sowas ähnliches schon mal gehört zu haben, weiß aber nicht wo. Erinnert mich von der Stimmung irgendwie an Yusef Lateef, hat mit ihm aber sicher gar nichts zu tun. Ist ja nicht mal ein Bläser dabei. Gefällt mir.
Wieso empfiehlst Du mir gezielt diese Stücke?
--
„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)FriedrichWieso empfiehlst Du mir gezielt diese Stücke?
Weil ich merkte, dass Du eine Affinität hast zu diesen souljazzigeren Dingen (was sich ja gerade aufs Schönste bestätigt!) – und es mich daher wunder nahm, was Du von diesen paar Stücken (die ja eigentlich auch zu Teil 2 gepasst hätten) hältst!
Vielen Dank für die interessanten Antworten schon mal, ich will versuchen, morgen näher auf sie einzugehen!
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDanke allen, die sich die Zeit genommen haben und sich mit der Musik auseinandersetzten mochten! Wie immer eine sehr spannende Erfahrung!
Ich will manches nicht weiter kommentieren, da ich schon alles gesagt habe … aber ich freue mich über weitere Rückmeldungen oder Fragen!
Also …
BERNARD PEIFFER
1. I WANT TO BE HAPPY (Irving Caesar/Vincent Youmans) 5:17Roger Guérin (euph), Bobby Jaspar, Bib Monville (ts), Bernard Peiffer (p), Jean-Marie Ingrand (b), Jean-Baptiste „Mac Kac“ Reilles (d); arr. Francy Boland
Studio Magellan, Paris, 14. Januar 1954
von: Bernard Peiffer and his Saint Germain des Près Orchestra (Blue Star 10″ LP 6842 / CD: Modern Jazz at Saint-Germain-des-Prés, Jazz in Paris-Reihe, 2000)VON FREEMAN
2. SMILE (Charlie Chaplin/John Turner/Geoffrey Parsons) 3:11Von Freeman (ts), Richard Wyands (p), John Webber (b), Jimmy Cobb (d)
Avatar Recording Studios, New York, Datum unbekannt
von: Good Forever (Premonition, 2006)BARBARA LEA
3. A STRAW HAT FULL OF LILACS (Willard Robison) 2:45Barbara Lea (voc), Adele Girard (harp)
Van Gelder Studio, Hackensack, NJ, 1. Mai 1957
von: Prestige 14-11 (CD-Bonustrack auf „Barbara Lea“)Hierzu rasch … ich stellte in einem früheren BFT Jack Teagardens „Think Well of Me“ vor, eine Scheibe, die ich enorm schätze. Da und später bei Mildred Bailey lernte ich die Songs von Willard Robison kennen – und lieben. Das hier ist eine Kleinigkeit, ein Stück von einem Album, wie es sie damals öfter gab, aber diese Art zu singen ist längst eine ausgestorbene Kunst.
RAHSAAN ROLAND KIRK
4. PETITE FLEUR (Sidney Bechet) 7:34Rahsaan Roland Kirk (cl, ts), Ron Burton (p), Vernon Martin (b), Jerome Cooper (d), Joe „Habao“ Texidor (perc)
live, Paris, 1970
von: Dog Years in the Fourth Ring (32 Jazz, 1997)Diese phantastische Tripel-CD-Box war mein Einstieg in die Welt des Roland Kirk … ein Set, das ich bis heute sehr mag. Die ersten zwei CDs enthalten Stücke mit unterschiedlichen Bands, live aufgenommen in Europa 1963-75 mit Musikern wie Tete Montoliu, NHOP, Daniel Humair, George Gruntz, Ron/Rahn Burton, Donald Smith, Hilton Ruiz. Eine sehr feine Auswahl von Raritäten (nur weniges davon ist vollständig[er] im Umlauf, soweit ich weiss). Auf der dritten CD gibt es das Album „Natural Black Inventions: Root Strata“ (Atlantic, rec. 1971), ein Solo-Album, auf dem Kirk neben den üblichen Saxophonen, Klarinetten, Flöten und Pfeifen auch einiges an Percussion und ein Harmonium bedient). Sidney Bechets „Petite Fleur“ kannte in Paris damals wohl noch jeder Jazzhörer – Bechet hatte sich in Frankreich niedergelassen und wurde dort wie ein König hofiert (siehe oben das Film-Material von seiner Hochzeit!) und „Petite Fleur“, das sentimentale Pseudo-Tango-Stück, war wohl sein allergrösster Hit. Ich stelle mir vor, dass Kirk es als Zugabe gespielt haben könnte, aber so genau weiss ich das nicht (John Stubblefield hat einen schönen Text verfasst für das Booklet, aber auf die einzelnen Titel geht er nicht ein).
ROY HAYNES
5. SOFTLY AS IN A MORNING SUNRISE (Oscar Hammerstein II/Sigmund Romberg) 3:29Frank Strozier (as), Sam Dockery (p), Larry Ridley (b), Roy Haynes (d)
Los Angeles, Mai 1964
von: People (Pacific Jazz PJ(S) 82 / EMI Japan Reissue, 2010)Roy Haynes … im Triumvirat mit Max Roach und Elvin Jones (dem Guten und dem Bösen) der Fiese … dieser Beat, der so durchdringend ist, der „snap-crackle“, den vorgarten auf Anhieb erkannt hat. Dessen Griff zu „Softly“ hatte die Wahl bestimmt, das Album lag schon länger da, um mal in einen BFT aufgenommen zu werden. Der Groove ist sehr tight, Strozier ist mittendrin, gefällt mir sehr gut. Nach einer Reihe feiner Alben für Prestige/New Jazz und dem grossartigen „Out of the Afternoon“ mit Kirk bei Impulse, nahm Haynes für Pacific ein Konzeptalbum mit eher leichterem Material auf. Larry Ridley war schon auf den beiden letzten Alben dabei („Cracklin'“ mit Booker Ervin und „Cymbalism“ mit Strozier), auf denen Ronnie Matthews Klavier spielte, der hier von Sam Dockery abgelöst wurde. Ihn kennt man am ehesten von Blakeys Jazz Messengers, in deren nicht oft erwähnten aber sehr produktiven „Übergansband“ von 1957 er gespielt hatte – mehr dazu hier, mein Anspieltipp wäre „A Night in Tunisia“, das Vik-Album, in der „Bluebird First Editions“ CD-Ausgabe).
OSCAR PETERSON
6. DOWN HERE ON THE GROUND (Lalo Schifrin/Gale Garnett) 8:49Oscar Peterson (p), Sam Jones (b), Bobby Durham (d)
A & R Studio, New York, Januar/Februar 1970
von: Tristeza on Piano (MPS 15 275 / taken from 2006 CD reissue)Eine Frucht meiner Peterson-Wochen … ich finde den Groove hier unglaublich fett und mitreissend. Dass Peterson sich an Schifrins Stück aus dem Soundtrack des Films „Cool Hand Luke“ macht, ist eine eher neuere Erscheinung. Er begann wohl um 1964 damit, das Repertoire durch Pop-Nummern (die nicht von den paar noch aktiven Broadway und Tin Pan Alley-Leuten stammten, sondern z.B. von Henry Mancini und anderen jüngeren Komponisten) und Bossa-Nova-Stücke zu erweitern. Auf „Tristeza“ kommt das alles aus Schönste zusammen und Peterson agiert hier für meine Ohren auf einer Höhe, die nur wenige je erreichten. Das für Routine zu halten – was ja bei der Wahrnehmung Petersons öfter geschieht – ist möglicherweise eine direkte Folge davon, dass der Typ einfach so unglaublich sicher und gut war – es gibt keine Mängel, keine Fehler, keine Unsicherheiten. Nicht bei ihm. Routine mag sich gewiss manchmal einschleichen, aber grundsätzlich war er ein Musiker, der jeden Abend, in jedem Solo, alles in die Waagschale gab.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail wind
OSCAR PETERSON
6. DOWN HERE ON THE GROUND (Lalo Schifrin/Gale Garnett) 8:49Oscar Peterson (p), Sam Jones (b), Bobby Durham (d)
A & R Studio, New York, Januar/Februar 1970
von: Tristeza on Piano (MPS 15 275 / taken from 2006 CD reissue)
Eine Frucht meiner Peterson-Wochen … ich finde den Groove hier unglaublich fett und mitreissend. Dass Peterson sich an Schifrins Stück aus dem Soundtrack des Films „Cool Hand Luke“ macht, ist eine eher neuere Erscheinung. Er begann wohl um 1964 damit, das Repertoire durch Pop-Nummern (die nicht von den paar noch aktiven Broadway und Tin Pan Alley-Leuten stammten, sondern z.B. von Henry Mancini und anderen jüngeren Komponisten) und Bossa-Nova-Stücke zu erweitern. Auf „Tristeza“ kommt das alles aus Schönste zusammen und Peterson agiert hier für meine Ohren auf einer Höhe, die nur wenige je erreichten. Das für Routine zu halten – was ja bei der Wahrnehmung Petersons öfter geschieht – ist möglicherweise eine direkte Folge davon, dass der Typ einfach so unglaublich sicher und gut war – es gibt keine Mängel, keine Fehler, keine Unsicherheiten. Nicht bei ihm. Routine mag sich gewiss manchmal einschleichen, aber grundsätzlich war er ein Musiker, der jeden Abend, in jedem Solo, alles in die Waagschale gab.
Ich werde mir den Track mit Deinen Worten im Hinterkopf noch einmal anhören.
--
so little is fungypsy tail wind
VON FREEMAN
2. SMILE (Charlie Chaplin/John Turner/Geoffrey Parsons) 3:11Von Freeman (ts), Richard Wyands (p), John Webber (b), Jimmy Cobb (d)
Avatar Recording Studios, New York, Datum unbekannt
von: Good Forever (Premonition, 2006)
Upps, der erste Teil meiner replik war auf einmal weg, daher nochmal:
Sehr schön, meine erste Begegnung mit Von Freeman. Hat Lust auf mehr gemacht. Welche Alben würdest Du denn als Einstieg empfehlen?
--
so little is funUDWUpps, der erste Teil meiner replik war auf einmal weg, daher nochmal:
Sehr schön, meine erste Begegnung mit Von Freeman. Hat Lust auf mehr gemacht. Welche Alben würdest Du denn als Einstieg empfehlen?
Die beiden Nessas, „Serenade and Blues“ und „Have No Fear“, beide in derselben Session 1975 aufgenommen.
Zudem „Young and Foolish“, das Konzert aus Laren 1977. Die Band ist stets Von (ts), John Young (p), David Shipp (b) sowie Wilbur Campbell (Nessa) bzw. Charles Walton (Laren) (d). Man kennt die Leute nicht, aber sie sind spitze, besonders Young!Für späteren Von würd ich das Konzert aus Berlin, auch bei Nessa, empfehlen, „Vonski Speaks“, mit Gitarre statt Klavier im Quartett. Und die beiden letzten Alben für Premonition, also das hier geplünderte sowie das davor, „The Great Divide“, beide mit derselben Band. Pianist Richard Wyands hat übrigens 1960 auf einem schönen Trio-Album von Roy Hanyes mitgewirkt („Just Us“, New Jazz, mit Eddie de Haas am Bass).
Wenn’s noch mehr Von sein darf, dann die drei Steeplechase-Alben von 1992/93, da ist mit Jodie Christian der zweite verkannte Klaviergigant aus Chicago dabei, Wilbur Campbell spielt wieder Schlagzeug, und … Eddie de Haas Bass), das Debut (Atlantic, CD bei Koch Jazz, mit John Young, Sam Jones und Jimmy Cobb), „Walkin‘ Tuff“ (schwer zu kriegen, mein Exemplar scheint eine offizielle CDR zu sein) und schliesslich die beiden ersten Premonition-Alben, „Live at the Dakota“ (mit unbekanntem Trio aber phantastischem Vonski) und „The Improvisor“ (mit denselben Leuten wie in Berlin auf „Vonski Speaks“ sowie den Gästen Jason Moran, Mark Helias und Nasheet Waits auf ein paar Stücken .. aber Von braucht keine „Promis“ neben sich, die bringen wenig Mehrwert – ein ganzes Album mit Moran hätte ich allerdings gerne gehört).
Ach ja, wegen Steeplechase: ich meine die Alben „Never Let Me Go“, „Dedicated to You“ und „Lester Leaps In“, es gibt da ja auc noch die „Inside Chicago“-Serie von Brad Goode, vier Vols. von einem grossen Haufen von Tapes … die finde ich etwas durchwachsen, aber für den Von-Fan sind sie natürlich dennoch willkommen, so viel gibt es ja nicht.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaJO STAFFORD
7. THE FOLKS WHOL LIVE ON THE HILL (Jerome Kern/Oscar Hammerstein II) 3:32Ray Nance, Don Fagerquist, Conte Candoli (t), Lawrence Brown (tb), Johnny Hodges (as), Ben Webster (ts), Harry Carney (bari), Russ Freeman (celeste), Jimmy Rowles (p), Bob Gibbons (g), Joe Mondragon (b), Mel Lewis (d); arr. Johnny Mandel
Los Angeles, 15. Juli 1960
von: Jo + Jazz (Columbia CL 1561 / Corinthian CD, 2004)Jo Stafford (1917-2008) besass eine aussergewöhnliche Stimme. Sie war in der Tat schon eine Weile im Geschäft, als sie 1960 ihr vermutlich jazzigstes Album aufnahm, von dem dieses Stück stammt. Eine Jazz-Sängerin war sie nicht, aber wenn sie wollte, hatte sie so viel Swing, wie man sich nur wünschen konnte.
Pitch-perfect, perfekte Kontrolle der Stimme, tolle Phrasierung, dazu die Gabe, eine Melodielinie zu gestalten … all das aufs Mal findet man nicht oft. Es einiges tolles von ihr auf Youtube, noch eins:
Oder wie JSngry auf Org sagte: „quiet confidence in all this that comes from knowing you got a gift, knowing you’ve done your work, knowing that you got SKILLS and can’t nobody fuck with you because you do. At some point you just gotta say ‚wow, that Jo Stafford chick was BAD!!!!'“
Lester Young, im Gespräch mit Chris Albertson, 1958:
LY: You know, I can tell you this, really, my favorite singer is Kay Starr. No, that’s the wrong name. What’s that other lady’s name? Her husband has a band.
CA: It’s not Jo Stafford?
LY: There you are! Yeah, I’ll go there.
CA: Jo Stafford is your favorite singer?
LY: Yeah, and Lady Day. And I’m through.
CA: But Jo Stafford does not sing jazz, does she?
LY: No, but I hear he voice and the sound and the way she puts things on.Später gab es noch ein kleines Comeback:
:lol: :lol: :lol:
Stelle ich mir unglaublich schwierig vor, so penetrant daneben zu singen … und wenn man es denn – wie Jo Stafford – hinkriegt, noch viel schwieriger, nicht konstant in lautes Gelächter auszubrechen.
Aber danach noch etwas würdigeres zum Abschluss – Jo und Ella:
Und hier noch der Nachruf aus der NY Times:
http://www.nytimes.com/2008/07/18/arts/music/18stafford.html?ex=1217044800&en=500fe34d765f96c2&ei=5070&emc=eta1)&_r=0BILL BARRON
8. HOLD BACK TOMORROW (Bill Barron) 5:09Bill Barron (ts), Kenny Barron (p), Chris White (b), Al Hicks (d)
New York, 1972
von: Motivation (Savoy MG-12303 (1972) / LP-rip)Bill Barron (1927-1989) war der ältere Bruder von Kenny, der auf allen seinen Alben am Klavier zu hören ist. „Motivation“ ist von denen wohl das am schwierigsten zu kriegende und unbekannteste – auch noch nicht alt genug, als dass die Spanier es in die Finger kriegen könnten.
Gehört habe ich Bill Barron zuerst auf „Love for Sale“ von Cecil Taylor, zusammen mit Ted Curson, mit dem er später eine Reihe toller Aufnahmen machen sollte. „Tears for Dolphy“ ist da ein ganz heisser Tip. 1965 spielte er – neben Jimmy Lyons – mit Cecil Taylor in Newport (gibt’s in Wolfang’s Vault, aber da bin ich nicht dabei, kenne das Konzert daher bisher nicht).
Das Album hier finde ich klasse – es ist im Sound puristischer als etwa die gleichzeitigen Mainstream-Alben (s.u.), aber man merkt ihm irgendwie doch eine gewisse Offenheit an, wie sie sein Kollege (mit dem er auch aufgenommen hat) Booker Ervin auf seinen Alben ab ca. 1964 auch pflegte.
Diskographie: http://jazzdiscography.com/Artists/BarronB/
JIMMY SMITH
9. THEME FROM „MAN WITH THE GOLDEN ARM“ (Elmer Bernstein) 4:30Budd Johnson (ss), Ray Beckenstein (ss, cl, fl), Phil Woods (as, cl), George Dorsey (as, cl, fl), Jerome Richardson (as, ts, cl, fl, ob), Robert Ashton (ts, cl, fl), Harry Estrin (bcl, fl, alto-fl), Danny Banks (bari, bcl, alto-fl), Jimmy Smith (org), Kenny Burrell (g), Richard Davis (b), Grady Tate (d), Warren Smith (perc)
Van Gelder Studio, Englewood Cliffs, NJ, 19. & 20. Januar 1965
von: Monster (Verve V-8618 (1965) / LP-rip)Zum Leidwesen von redbeansandrice wird mich wohl nichts mehr von der Ansicht abbringen können, dass Jimmy Smith der grösste Hammond-Organist aller Zeiten ist
Das Stück hier stammt von einem Album, das soweit ich wiess nie wiederaufgelegt wurde – was ich natürlich für unbegreiflich halte. Die Scheibe öffnet mit „Goldfinger“ und auch das Stück, das ich wählte, stammt aus einem Film, und zwar aus einem ziemlich guten und bekannten (daher bin ich auch etwas überrascht, dass niemand es erkannt hat). Über das Arrangement brauchen wir nicht länger zu streiten, ich finde es nicht übel und finde die ganze Scheibe gewiss in der Liga von „The Cat“, die passenderweise oben genannt wurde, ebenfalls eine prächtige Platte. Allerdings halte ich grundsätzlich mehr auf Nelson als auf Schifrin, auch wenn Nelson – warum auch immer – das Projekt mit Thelonious Monk in den Sand gesetzt und wohl einiges von der Stange produziert hat.COZY EGGLESTON
10. WHAM!! (Eggleston?) 3:40Cozy Eggleston (ts), Karl Johnson (org), Ken Sampson (d)
vermutlich: Chicago, ca. 1967 oder 1969
von: Grand Slam (Co-Egg CE-3548, Privatpressung / LP-rip)Wer Cozy Eggleston genau ist bzw. war, weiss ich nicht. Das Trio stammt aus Chicago, soviel ist dem – im Scan, den ich habe leider kaum lesbaren – Text auf der Rückseite der Plattenhülle zu entnehmen, enstand ca. 1967 (ich persönlich halte 1969 für das wahrscheinlichere Aufnahmedatum, aber das ist nur ein (un)educated guess, ich fand bei meinen Suchen beides, aber 1967 steht halt im Text, daher …)
Eggleston war allerdings zu der Zeit längst ein Veteran, es gibt auch frühere Aufnahmen – eine von ihnen schaffte es bis ins Saarland, immerhin:
http://bebopwinorip.blogspot.ch/2011/12/swingin-saxophones-volume-2.htmlEs finden sich auch auf Allmusic ein paar Credits, die frühe R&B-Aufnahmen sowie Sessions mit Bluesern suggerieren:
http://www.allmusic.com/artist/cozy-eggleston-mn0000104736/creditsDie Paar Infos auf der Seite von Robert Campbell et al. zu den United/States Labeln sind wohl die besten, die man finden kann:
Tenor sax player Cyril J. „Cozy“ Eggleston (born May 12, 1920) emerged during the flourishing Chicago postwar scene. An early gig (October 1946 through January 1947) was at the Macomba Lounge (39th and Cottage Grove) where for a time he worked alongside Tom Archia. His first advertised appearance as a leader was in the Cozy Cottage (4019 Indiana) in late 1946 under the name Cozy Eggleston and His Imps of Swing. In 1947 he recorded for Columbia with a group called the Memphis Seven. For a time he played in Lil Green’s band, and used a pianist named Sonny Blount (who had likewise been in the Green band) in his own combo. In 1949, he was appearing at the Manchester Grill (31st and Rhodes) with his wife, Marie Stone Eggleston (born March 3, 1918), who was described as a „blues singer, ace musician, and the bombshell of the alto sax.“ In August 1950 he was holding down a spot at the Victory Club, as his „indefinite“ contract (accepted and filed by Musicians Union Local 208) indicates.
…By the time of his States session on August 23, 1952, Eggleston had one hot and popular band. Despite holding off the release for over a year, United got something of a hit with „Big Heavy,“ which Alan Freed used as his theme on WINS in New York. The group on this session featured Cozy and Marie Eggleston, Jimmy Boyd on piano, Ellis Hunter on guitar, Curtis Ferguson on bass, and Chuck Williams on drums. We would have to assume that the session was meant to cover the usual four tunes, but only three remain. The third is the end of a performance on the ballad standard, „Willow Weep for Me,“ performed by just Cozy Eggleston and Jimmy Boyd. It clocks in at 1 minute and 9 seconds—a wasted opportunity, in light of the quality of what was preserved..
The Cozy Eggleston session has given reissue programmers fits. When the two releaed sides were first reissued in 1982, on P-Vine Special PLP-9037, Sax Blowers & Honkers, „Cozy’s Boogie“ was retitled „Fish Tail.“ The Japanese LP was followed in 1988 by Delmark DL-438, Honkers & Bar Walkers Vol. 1, which added two tracks to the P-Vine linuep. One was „Willow Weep for Me,“ oddly abbreviated on its first issue to „Willow Weep.“ The liner notes referred to „Cozy’s Boogie“ as „Fish Tail,“ while the credits on the back cover called it „Cozy’s Beat,“ as did the label. Meanwhile, „Big Heavy“ was called „Blue Lites Boogie“ on the label.
While he was still holding forth at the Evergreen in 1954, the advertisement recognized Eggleston’s recording activities at States, calling him „Cozy ‚Boogie‘ Eggleston, and His Recording Band.“ We are mystified that Leonard Allen didn’t bring Cozy Eggleston back into the studio; it would be quite a few years before the saxophonist got another chance to record as a leader. Not, in fact, until the 1970s, when Cozy and Marie Eggleston cut an LP for his self-produced Co-Egg label.
Mich hat diese Scheibe fasziniert, seitdem ich sie auf einem Blog fand, und ich wollte sie hier vorstellen – ohne dass damit die Behauptung einherginge, es handle sich um einen verlorenen Gral oder sowas … einfach einer von vielen verdammt guten aber völlig vergessenen Musikern, von denen es in der Jazzgeschichte nur so wimmelt.
Auch bei Eggleston hilft Youtube weiter (dasselbe Stück wie im obigen Blog-Link):
Cozy’s Beat by Cozy Eggleston was recorded in Chicago on August 23rd, 1952.
Personnel: Marie Eggleston (as); Cozy Eggleston (ts); Jimmy Boyd (p); Ellis Hunter (g); Curtis Ferguson (b) Chuck Williams (d)
Originally released on States 133.DAVID YOUNG
11. DOWN YONDER (Harold Mabern) 5:21Virgil Jones (t), David Young (ts), Sonny Fortune (bari), Harold Mabern, Jr. (p), Richard Davis (b), Idris Muhammad (d)
New York, 1970
von: David Young (Mainstream MRL 323, ca. 1971)Zu David Young kann ich wenig sagen, ich lernte ihn auf George Russells grossartigen Aufnahmen aus den frühen Sechzigern kennen und fand irgendwann heraus, dass es ein einziges Album von ihm als Leader gibt. Auch da, die Musikblogs sind mein Freund … von Mabern bin ich kein zu grosser Fan, wie ich schon ausführte, aber ich finde das Stück insgesamt doch ziemlich gut.
Zu Young, anstatt dass ich etwas zusammenzitiere und umformuliere, hier zwei Links zur Seite von David Brent Johnson, der sich mit ihm ausführlicher beschäftigt hat – der erste Link führt auch zur Sendung, die David über Young gemacht hat:
http://indianapublicmedia.org/nightlights/david-young-quiet-strength/
http://indianapublicmedia.org/nightlights/tenor-saxophonist-david-young-rip/Das Zitat kann ich mir nun doch nicht verkneifen, aus den Kommentaren … da hat Larry Ridley, der auf dem Stück mit Roy Haynes zu hören ist, sich gemeldet:
Larry RidleyDavid and I go back a long way as teenagers growing up as friends and musicians hanging out and performing together in Indianapolis and beyond. He always impressed me with his somewhat shy and gentle nature. David was a practice fanatic all of his life and was constantly reaching for higher levels of skill and musicianship. He always was a highly skilled playin‘ ba-a-d M-F. I was playing with the Ellington band and will always cherish the fact that I was responsible for convincing Mercer to hire my „homeys“ Jim Spaulding and David. When I spoke with Mercer about David, I told him that David, in terms of his playing and looks, would remind him somewhat of Paul Gonsolves. Mercer took the bait and was extremely satisfied. David was and is a rare treasure never to be forgotten.
Das Stück, das aus Youngs Indianapolis-Zeit zu hören ist „Walkin'“, mit David Baker, der später auch bei Russell dabei war, ist toll – es beginnt etwas nach sieben Minuten in der Sendung. Das Tenorsax-Solo macht Lust auf mehr, die Qualität ist leider dürftig, aber schön, das überhaupt hören zu können!
OSCAR PETERSON
12. HERE COME DE HONEY MAN (George Gershwin/Ira Gershwin/DuBose Heyward) 1:06Oscar Peterson (p), Ray Brown (b), Ed Thigpen (d)
Los Angeles, 12. Oktober 1959
von: Oscar Peterson Plays Porgy and Bess (Verve V6-8340 / „West Side Story/Plays Porgy & Bess“, Jazzplus Reissue, 2012)Der Closer zu Teil eins – nochmal Oscar Peterson, mit einer wundervollen Miniatur.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbawer hätte gedacht, dass Roland Kirk der Scott Walker der Bassklarinette ist… wenn man es ein paar mal dreht und wendet, macht es aber total sinn… der Verdacht, dass ich Bill Barron mal ernsthaft nachgehen muss, hat sich definitiv erhärtet… (dave young weniger, aber auch dafür danke!) … danke für die Kostprobe aus dem Eggleston Album, muss ich morgen nochmal hören, Peterson hat auch blind nicht wirklich überzeugen können, da bleib ich erstmal anti… von dem Peiffer Album hatte ich ja glaub ich auch was in meinem letzten bft (zumindest von der cd), find ich natürlich super, jo stafford ist notiert, muss ich mal mit etwas mehr ruhe gucken, ob das was für mich ist… und hinter dem barbara lea album steh ich voll und ganz (auch wenn der strawhat vermutlich der stärkste track ist)… danke!
--
.Hör mal in die Nightlights-Sendung zu Young rein! Das ist in meinen Augen oder Ohren das Mainstream-Syndrom … Bei den Russell-Alben ist der gesamte Sound natürlich völlig anders (und es werden keine tollen Bassisten verheizt wie hier … aber Muhammad gefällt mir in dem Stück, dabei bleibt es). Young aufgrund dieses einen Albums abzuschreiben, hielte ich für einen Fehler, zumal die Russell-Alben eh allesamt viel wichtiger sind!
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail wind
BILL BARRON
8. HOLD BACK TOMORROW (Bill Barron) 5:09Bill Barron (ts), Kenny Barron (p), Chris White (b), Al Hicks (d)
New York, 1972
von: Motivation (Savoy MG-12303 (1972) / LP-rip)Bill Barron (1927-1989) war der ältere Bruder von Kenny, der auf allen seinen Alben am Klavier zu hören ist. „Motivation“ ist von denen wohl das am schwierigsten zu kriegende und unbekannteste – auch noch nicht alt genug, als dass die Spanier es in die Finger kriegen könnten.
Gehört habe ich Bill Barron zuerst auf „Love for Sale“ von Cecil Taylor, zusammen mit Ted Curson, mit dem er später eine Reihe toller Aufnahmen machen sollte. „Tears for Dolphy“ ist da ein ganz heisser Tip. 1965 spielte er – neben Jimmy Lyons – mit Cecil Taylor in Newport (gibt’s in Wolfang’s Vault, aber da bin ich nicht dabei, kenne das Konzert daher bisher nicht).
Das Album hier finde ich klasse – es ist im Sound puristischer als etwa die gleichzeitigen Mainstream-Alben (s.u.), aber man merkt ihm irgendwie doch eine gewisse Offenheit an, wie sie sein Kollege (mit dem er auch aufgenommen hat) Booker Ervin auf seinen Alben ab ca. 1964 auch pflegte.
Hatte mir die Tage erst „Tears for Dolphy“ angehört, aber Barron hier nicht erkannt. Werde ich aber definitiv weiter verfolgen. Schöner Fund.
gypsy tail windHör mal in die Nightlights-Sendung zu Young rein! Das ist in meinen Augen oder Ohren das Mainstream-Syndrom … Bei den Russell-Alben ist der gesamte Sound natürlich völlig anders (und es werden keine tollen Bassisten verheizt wie hier … aber Muhammad gefällt mir in dem Stück, dabei bleibt es). Young aufgrund dieses einen Albums abzuschreiben, hielte ich für einen Fehler, zumal die Russell-Alben eh allesamt viel wichtiger sind!
Muhammad war auch für mich das Highlight in dem Track.
--
so little is funmit George Russell muss ich mich ohnehin mehr befassen, vielleicht ein guter Zeitpunkt… @udw: ich kenne nicht viel von Von Freeman (=nichts von steeplechase), aber auch von mir aus eine Empfehlung für das Atlantic Album neben den Nessas (letztere am besten direkt bei Nessa bestellen, er hat es verdient und es ist nicht teurer)
--
.Danke Euch beiden für die Von Freeman- Tipps.
--
so little is fun -
Schlagwörter: Blindfold Test
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.