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AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
‘What’s in the Darkness’ von Wang Yichun (China)
Toller Film, läuft im Generation 14plus Programm.
https://www.berlinale.de/de/programm/berlinale_programm/datenblatt.php?film_id=201606856#tab=video25
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Kate Plays Christine (Robert Green)
Dock-/ Mockumentary, in der die Schauspielerin Kate Lyn Sheil sich in die Rolle von Christine Chubuck hinein fühlt – einer Fernsehjournalistin, die sich in den frühen 70er Jahren während der Moderation einer Nachrichtensendung live vor laufender Kamera erschoss. Gezeigt werden die Vorbereitungen des Regisseurs und seiner Hauptdarstellerin für eine dramatische Aufbereitung dieses Geschehnisses, Kate method-acted mit ihrer schwarzer Perücke, die ihr wie eine Katze auf dem Kopf sitzt, wie zehn Robert de Niros und als Zuschauer fragt man sich zunehmend, wo das noch hinführen soll – in die schamlose Exploitation dieses tragischen Schicksals, in eine um drei Ecken denkende Reflexion über Bio-Pics und den investigativen Dokumentarfilm, in manipulativer Publikumsbeschämung? Irgendwie wohl alles ein bisschen. Abgesehen vom recht plakativ geratenen Ende ist Green und Sheil aber ein spannender, bewusst nicht voll durchkalkulierter und glatt aufgehender Gattungshybrid gelungen, der den Zuschauer durch seine Fragen und Zumutungen angenehm überfordert und gerade dadurch für voll nimmt. Zugegeben, ohne das anschließende Q&A mit Green und Sheil wäre ich deutlich ratloser aus dem Kino herausgegangen.--
I like to move it, move it Ya like to (move it)@sonic: Bin sehr gespannt auf „Kate Plays Christine“ und lese deinen kleinen Text lieber erst nachher, um ihn ganz unvoreingenommen sehen zu können.
Ein weiteres Highlight war für mich übrigens die Emily-Dickinson-Biographie „A Quiet Passion“ vom großen Terence Davies (überraschenderweise mit Cynthia Nixon aus „Sex and the City“ in der Hauptrolle). Hätte in den Wettbewerb gehört. Als einzigen Grund dafür, dass es nicht so ist, würde ich akzeptieren, dass Davies selbst keine Lust auf Wettbewerb hatte.
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Witek Dlugosz
Ein weiteres Highlight war für mich übrigens die Emily-Dickinson-Biographie „A Quiet Passion“ vom großen Terence Davies (überraschenderweise mit Cynthia Nixon aus „Sex and the City“ in der Hauptrolle). Hätte in den Wettbewerb gehört. Als einzigen Grund dafür, dass es nicht so ist, würde ich akzeptieren, dass Davies selbst keine Lust auf Wettbewerb hatte.Jenseits der Hachimiri-Madness-Retro und den beiden Filmen auf der Woche der Kritik war das bislang der bei weitem beste Film, den ich auf der diesjährigen Berlinale gesehen habe. Dass Terence Davies einer der fünf größten lebenden Regisseure ist, steht für mich ja sowieso außerhalb jeder Diskussion, aber wer sollte auch sonst für das Leben der hypersensiblen Emily Dickinson die entsprechenden Bilder finden? „A Quiet Passion“ ist kein prosaisches Biopic, sondern ein Film über Mini-Dramen, die ein ganzes Leben auslöschen können – ein solches überempfindliches Gespür für noch die beiläufigste emotionale Regung habe ich selten auf der Leinwand gesehen. Selbst für Davies‘ Verhältnisse ist das ein sehr zärtlicher Film.
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A Kiss in the DreamhouseErkenntnisse des gestrigen Berlinale-Tages: „Lotte“ ist beileibe keine „Victoria“ und „Jonathan“ kein „junger Marlon Brando“ mit „sexy-melancholischem James-Dean-Appeal“ (so das hiesige Feuilleton), sondern ein in jeder Hinsicht kreuzbiederer Stuss, der nicht länger als 30 Minuten auszuhalten war. Hoffnung heute: „Ranenyy Angel“.
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Frage: und „Allein in Berlin“? Soll sehr mainstreaming sein…
Ich schaue mir täglich die Berlinale-Sendungen auf 3sat und rbb an.
Ja, zu mehr reichts leider nicht…
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Napoleon Dynamite“Cosmos“ von the almighty Andrzej Żuławski.
Allem Anschein nach sein Vermächtnis.
https://www.facebook.com/xawery.zulawski/posts/10153778352646075?fref=nf
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[h=3]“Maggie’s Plan“ von Rebecca Miller | Panorama Wenn in einem Film Greta Gerwig die Hauptrolle spielt und Julianne Moore und Bill Hader wichtige Nebenrollen, hat er schon viel richtig gemacht. „Maggie’s Plan“ hat dazu noch größtenteils witzige Dialoge und einen sanft gegen den Strich gebürsteten Wohlfühl-Plot. In dessen Mittelpunkt steht Maggies titelgebender Plan (Mutter werden ohne Vater), der aber bald einem neuen weicht (den neuen Mann zurück in die Arme seiner Ex bugsieren). Herzenswarme, kluge, leichte Kost – die hat man sich nach all der Filmkunststrenge des Festivalalltags redlich verdient.
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“Ranenyy Angel“ („The Wounded Angel“) von Emir Baigazin | Panorama Special
Drei Jahre nach seinem triumphalen Debüt „Harmony Lessons“ kehrt der Kasache Emir Baigazin zurück zur Berlinale, mit dem zweiten Teil einer geplanten Trilogie. „Harmony Lessons“ erzählte von der Brutalität einer trostlosen Dorfjugend und brannte sich vor allem durch seine prägnante Bildanordnung ins Gedächtnis. Das ist auch dieses Mal wieder so, obwohl nun ein anderer die Kamera bedient. Immer wieder sehen wir angeschnittene Fenster, die aus karg verputzten Räumen die Perspektive auf das beiläufige Geschehen in einem beige-grauen tristen Draußen öffnet. Drinnen derweil leiden dieses Mal gleich vier Jugendliche, deren traurige Geschichten erst in der letzten Szene so schlüssig wie eindrücklich zusammenlaufen.
JackofHHoffnung heute: „Ranenyy Angel“.
Hat er dir auch gefallen?
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pinchAllem Anschein nach sein Vermächtnis.
https://www.facebook.com/xawery.zulawski/posts/10153778352646075?fref=nf
Uff!
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If you talk bad about country music, it's like saying bad things about my momma. Them's fightin' words.Witek Dlugosz“Ranenyy Angel“ („The Wounded Angel“) von Emir Baigazin | Panorama Special
Drei Jahre nach seinem triumphalen Debüt „Harmony Lessons“ kehrt der Kasache Emir Baigazin zurück zur Berlinale, mit dem zweiten Teil einer geplanten Trilogie. „Harmony Lessons“ erzählte von der Brutalität einer trostlosen Dorfjugend und brannte sich vor allem durch seine prägnante Bildanordnung ins Gedächtnis. Das ist auch dieses Mal wieder so, obwohl nun ein anderer die Kamera bedient. Immer wieder sehen wir angeschnittene Fenster, die aus karg verputzten Räumen die Perspektive auf das beiläufige Geschehen in einem beige-grauen tristen Draußen öffnet. Drinnen derweil leiden dieses Mal gleich vier Jugendliche, deren traurige Geschichten erst in der letzten Szene so schlüssig wie eindrücklich zusammenlaufen.
Hat er dir auch gefallen?
Ja, ein toller Film! Sehr gut beschrieben. Und schön zu sehen, dass Baigazin das Niveau halten kann. Ich freu mich jetzt schon auf den dritten Teil.
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CHI-RAQ (Spike Lee)
Lee lässt alle möglichen Partikel aus Hoch- und Popkultur, Drama, Musical, Komödie, Lehrstück, Agitation und antikem Theater aufeinanderprallen, um mehr Hitze zu erzeugen und vor allem seine Message gegen black on black violence rüberzubringen. Man sollte sich schnell entscheiden, ob man sich dem Flow der Bilder, Sounds und gereimten street-slang-Sprechsalven hingibt, oder sklavisch an den Untertiteln klebt und dadurch den halben Film verpasst. Durch die stilistischen und atmosphärischen Sprünge zwischen den Akten, die in sich gut getaktet sind und einen abwechselnd in Wut, Verzweiflung, Trauer und Fingerschnippen versetzen, scheint der Film insgesamt etwas episodenhaft, dies unterstützt aber den gewünschten Verfremdungseffekt, damit man sich bloß nicht in eskapistischem Weltverbesserungskitsch wähnt. Lee gelingt damit ein Film „ that feels as raucous and mighty and capacious and vigorous and ornery and moral and immoral and wild as the country itself“ (Richard Brody). Irre: John Cusack rockt mit seiner Predigt die Kirche wie einst James Brown, selten habe ich mich so zusammennehmen müssen, um im Kino nicht laut „Yeah, right!“ zu rufen. Auch irre: Diese Verbeugung vor The Wire mit dem längsten „Shiiiiiiiiiiiiit“ westlich von Baltimore. Ein wunderbares Schlamassel, eine Wucht von einem Film.--
I like to move it, move it Ya like to (move it) -
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