Startseite › Foren › Über Bands, Solokünstler und Genres › Eine Frage des Stils › Blue Note – das Jazzforum › Who’s Gladys Thompson, anyway? (Auf der Suche nach Chuck Thompson, Jazz-Drummer)
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Ach so, Hawes und Red Mitchell sind doch wirklich klar, da ging’s höchstens um Thompson oder nicht? Das Foto mit Melba Liston etc. ist auch im Buch von Maxine Gordon und sie schreibt dazu ein paar Zeilen (die die ganze Problematik des Buches offenbaren … die Session dauerte „nur drei Stunden“, die Stücke sind kurz … schon mal von der Musikergewerkschaft gehört und von 7″-Schellackplatten und ihrem Fassungsvermögen? Es werden Dinge betont, die der Normalfall waren und anders kontextualisiert werden müssten, als M. Gordon es tut). Da ich den Text auf JSTOR nicht lesen kann, aber das Foto und die ersten Sätze identisch sind, nehme ich an, es handelt sich um das entsprechende Kapitel des Buches (das achte). Im Register wurden dann unglücklicherweise zwei Musiker fusioniert zu „Thompson, Sir Charles (Chuck)“. Die einzige weitere Nennung von Chuck betrifft Sonny Criss, 1950.
Maxine Gordons Buch:
Maxine Gordon, Sophisticated Giant: The Life and Legacy of Dexter Gordon, University of California Press, Oakland, 2018
(kommt im August als TB)—
Und der andere damals sehr präsente Drummer war auch weiss (Stan Levey). Ein möglicher Kandidat (nicht für das fragliche Foto sondern generell, wenn es damals um afro-amerikansiche Drummer in Kalifornien geht) wäre allenfalls noch Lenny McBrowne, ich weiss aber nicht, wann der auftaucht – der in der Mitte hier:
Max Roach erkennt man ja, und der war glaub ich ca. ein Jahr in Los Angeles, spielte mit Howard Rumsey und hatte also einen „steady gig“ (wegen dem er wohl hin ist, hab ich nicht mehr präsent, müsste im Booklet der Mosaic-Box oder ev. auch der „Brownie“-EmArcy-Box was stehen).
(Und wenn ich diese Posts ausgliedere hat wohl niemand was dagegen, es kam ja echt viel zusammen! Und je länger ich warte, desto aufwendiger wird es halt …)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deSo klingen die größten Schlagzeuger ohne ihre Band
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WerbungAusgliedern macht vielleicht Sinn.
Und ja, mittlerweile sind Hawes und Mitchell auf dem Foto klar. Das war mir eben nicht so bewusst. Dann ist das doch sehr wahrscheinlich hier Chuck Thompson zu sehen.
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Ja, Ausgliedern macht Sinn (danke!)… mit wem man ab ca 1957 auch rechnen muss, ist Frank Butler, aber der sieht mE auch anders aus
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.Erledigt … und übrigens, in die Box hatte ich heute morgen zur Sicherheit auch noch geguckt, Fehlanzeige (nur Fotos von Dichtern drin, und bei der einen CD eins von Al & Zoot):
https://img.discogs.com/aDmfjYoV4EnyNtUK_Kx3qUW2Glo=/fit-in/400×400/filters:strip_icc():format(jpeg):mode_rgb():quality(90)/discogs-images/R-386253-1177274596.jpeg.jpg
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Danke fuers Aufraeumen gypsy!
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.Genau, Bruz Freeman war Ende 1956 bei der „All Night Session“ dabei … mit Jim Hall. Kenny Burrell kehrte wohl wieder zurück bzw. kam auf der Tour gar nie bis Kalifornien? Den müsste man ja an sich noch fragen, wenn an der seltsamen Fundraiser-Story was dran ist, geht das wohl nicht mehr lange … oder es ist jetzt schon zu spät. Er hat wohl nie ein Buch geschrieben.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaJetzt habe ich was gefunden, aber es ist noch in Arbeit. Deswegen werde ich den Beitrag überarbeiten müssen. Das Album ist „Dexter Blows Hot And Cool“. Record Label: Dootone Records
Dootone Records hatte ein eigenes Archiv für Fotos u. Memorabilia. UPDATE: HOWARD MOREHEAD war wohl der Fotograf für die vordere Seite vom Cover, für die Rückseite kann ich ihn noch nicht bestätigen. Auf dem Cover von einer Vocal Group habe ich seinen Namen gefunden.
https://www.discogs.com/artist/2267698-Howard-Morehead
http://tomwaitslibrary.info/pictures/1991-1995-2/
http://jazzwestcoastresearch.blogspot.com/2019/12/the-haig-part-three.html
https://oac.cdlib.org/findaid/ark:/13030/kt5g5032wd/Ein Graphiker wurde hier nicht genannt. Jetzt zur Rückseite vom Cover (Reissue): Da steht erstmal gar nichts zum Fotografen, „Drummer“ sitzt hinter dem Schlagzeug (ohne Brille übrigens). Thompson war 1955 31 Jahre alt, das könnte ungefähr passen (ich verwende absichtlich nicht „das wäre gesichert“).
Sehr skeptisch bin ich bei dem Foto mit Melba Liston: Weil der Mann mit der Brille eine hohe Stirn hat, da ist der „Haaransatz“ sehr weit oben. (Er sieht daher nicht ganz nach Anfang Zwanzig aus finde ich) Und das Becken deckt noch was ab. Ausserdem fehlt Red Callender völlig (Bass kann man hinter dem Klavier etwas erkennen, der Rest vom Schlagzeug fehlt, vielleicht wurde es off-camera abgebaut) Bei dem Mann mit der Brille habe ich mal ungefähr die Größe geschätzt, weil Gordon (ca. 1,96 m) daneben steht. Die Kleidung habe ich mir auch angeschaut (Stift in Hemdtasche, merkwürdig). Da ist viel Arbeit wegen der Konzentration auf Details, dann noch das größer zoomen und die Zusammenhänge dürfen dabei nicht vergessen werden. Getty Images hat jedenfalls die ganzen Portraits, die Ray Whitten 1947 von Dexter Gordon gemacht hat.
zuletzt geändert von thelonica--
Super Fund! Das Album hab ich hier stehen, haett ich mal aus dem Regal nehmen sollen, um zu gucken – Dexter Gordon steht bei mir nicht bei Black California, was wahrscheinlich ein Fehler ist… mit der Skepsis bei dem Foto mit Melba Liston bin ich bei Dir, kam mir auch komisch vor, dass das der gleiche sein soll, wie auf dem Foto aus dem Uptown Booklet… was gesichert ist, ist, dass Thompson in der Session Schlagzeug gespielt hat, Maxine Gordon hat in ihrem Artikel zu der Session die „Gehaltsabrechnungen“ drin … Aber das heisst im Prinzip noch lange nicht, dass er deswegen auf dem Promofoto mit einem Becken auf dem Kopf posieren muss
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.redbeansandriceSuper Fund! Das Album hab ich hier stehen, haett ich mal aus dem Regal nehmen sollen, um zu gucken – Dexter Gordon steht bei mir nicht bei Black California, was wahrscheinlich ein Fehler ist… mit der Skepsis bei dem Foto mit Melba Liston bin ich bei Dir, kam mir auch komisch vor, dass das der gleiche sein soll, wie auf dem Foto aus dem Uptown Booklet… was gesichert ist, ist, dass Thompson in der Session Schlagzeug gespielt hat, Maxine Gordon hat in ihrem Artikel zu der Session die „Gehaltsabrechnungen“ drin … Aber das heisst im Prinzip noch lange nicht, dass er deswegen auf dem Promofoto mit einem Becken auf dem Kopf posieren muss
Maxine Gordon mutmasst auch nur herum (im Buch): Callender hätte sich vielleicht vor dem Foto-Termin, der vielleicht am Ende der Session stattgefunden hätte, schon aus dem Staub gemacht … vermutlich hat sie Thompson ja selbst auch nie gesehen (dafür ist sie gar nicht alt genug, vermute ich, kann auf die Schnelle aber nicht so viel über sie finden).
Das wären grobe Schnitzer, aber ein gutes Beispiel dafür, dass eben doch alles hinterfragt werden muss (und wenn das sogar bei Fotos, die Label, die an der Quelle sind und bei denen ja in den 90ern, als die ganzen Sachen auf CD erschienen, noch viele Leute dabei waren, die schon lange im Geschäft und mit vielen Musikern vertraut waren, so gehandhabt wird, muss man bei diskographischen Geschichten wohl noch viel, viel skeptischer sein).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaEigentlich ist es ja ganz einfach. Die Suche nach Originalmaterial (welches geprüft werden sollte) hat irgendwie Priorität, Fehler sollten nicht kopiert werden. Man kann Maxine Gordon keinen Vorwurf machen, weil sie biografisch mehr an Dexter dran ist…außerdem sehen 6-8 Augen manchmal mehr. Eine Biografie zu schreiben ist sehr zeitaufwändig, es braucht ein gewisses Budget, Helfer und Zeitzeugen (o. verlässliche Interviews), die geschäftliche Seite ist tricky…viel Zeit für Spurensuche bleibt da nicht.
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thelonicaEigentlich ist es ja ganz einfach. Die Suche nach Originalmaterial (welches geprüft werden sollte) hat irgendwie Priorität, Fehler sollten nicht kopiert werden. Man kann Maxine Gordon keinen Vorwurf machen, weil sie biografisch mehr an Dexter dran ist…außerdem sehen 6-8 Augen manchmal mehr. Eine Biografie zu schreiben ist sehr zeitaufwändig, es braucht ein gewisses Budget, Helfer und Zeitzeugen (o. verlässliche Interviews), die geschäftliche Seite ist tricky…viel Zeit für Spurensuche bleibt da nicht.
Ja das ist wohl schon so – aber die Spurensuche ist letzlich das einzige, was Neues zutage bringen kann und daher eben doch unverzichtbar. Einfach ist nur in unserem seltsamen System (Warum sind Budget und geschäftliche Seite so wichtig? warum schaffen die beiden Faktoren es andauernd, Mittelmass und sogar Müll hochzujazzen?).
Bist Du denn mit dem Liston/Gordon-Foto? Von Ross Russell müssten ja Fotos schon irgenwdo zu finden sein, Charle Fox stelel ich mi unmöglich vor (kenne ihn glaub ich nur von dieser einen Session) und dem Mystery-Mann (Drummer oder nicht? Das Cymbal kann ja auch sonst herumgelegen haben …)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaMir geschäftlicher Seite meinte ich allgemein die Finanzierung des Buches, die Rechnungen, entstandene Kosten, Reisen etc. Buchvertrag oder eigene Produktion bzw. Buch im Eigenverlag….mehr wollte ich das jetzt nicht vertiefen, weil ich da keine Einsicht habe. Für die Autorin bedeutet das aber eventuell viel Arbeit und Organisation, ganz besonders bei wenig Hilfe von Aussen.
Nach Fotos von Ross Russell werde ich vorerst nicht suchen, außerdem war Thompson ja nur für wenige Stunden (s.O.) im Studio von Dial Records (Hollywood).
zuletzt geändert von thelonica--
@thelonica Mir ist nur nicht klar, ob von Dir noch was kommt, oder ob das, was Du gefunden hast, im obigen Post mit dem Rückcover von „Blows Hot and Cool“ schon alles drin ist – nicht, dass das wenig ist! Aber aufgrund der Eingangsformulierung frage ich doch lieber nochmal nach.
Wegen der „nur ein paar Stunden“: ja, schon – aber wann hätten er (oder der andere) und die weiteren Musiker*innen der Session sich denn sonst zu einem Fototermin treffen sollen? Gab es noch eine Session? Von Proben im Studio hatte damals gewiss noch niemand gehört (da ist ja Blue Note die grosse Ausnahme, aber auch dort fing das sicher deutlich später an, erst als man bei einer Session eine ganze LP einspielen wollte/musste, vermute ich, und als auch das Profil geschärft und seine Pflege den Produzenten etwas Wert war). Ich will nun wirklich nicht behaupten, der Mann mit dem Becken auf dem Kopf sei Thompson (dass ich darin schlecht bin, schrieb ich oben ja auch bereits), aber dass das Foto vor/bei/nach der Session stattfand, wäre halt schon die logischste Erklärung – dass nicht alle drauf sind, ist auch klar, dass ev. zwei schon gegangen sind und man für Russells „Witz“ irgendwen, der sonst grad da war, dazuholte, halte ich als Möglichkeit für wahrscheinlicher, als dass Russell sich später extra nochmal mit Liston, Gordon, Fox (?) und (?) getroffen hat, nur um das Bild machen zu lassen (die waren doch damals gewiss auch mit einem äuesserst sparsamen Budget unterwegs).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaDie Rückseite vom Cover ist eine weitere Spur, was nicht bedeutet, dass wir jetzt viel weiter sind. Da sitzt halt jemand hinter dem Schlagzeug. Der Drummer und Leroy Vinnegar sind vor der selben Wand zu sehen? Das Studio ist eine umgebaute Garage, was man nachlesen kann. Vennegar steht da noch, wenn ich richtig geschaut habe. Auf dem Album von Carl Perkins ist dieser Fehler jedoch nicht.
Zu den Dial Sessions: Dexter war öfters im Studio und ging mit dem Fotografen Ray Whitten wahrscheinlich in dessen Studio für die Portraits (Portraits: 12. Juni, 1947). Thompson hatte da nur einen Termin für die Aufnahmen von Gordon (12.Juni ist etwas unklar). Mehr geht jetzt nicht, hier ist vorerst Sackgasse.
zuletzt geändert von thelonica--
Oben ist ein kleines Update.
Die Bud Powell Biografie von Peter Pullman habe ich ja leider nicht gelesen. 1954 spielte Powell zusammen mit Chuck Thompson und Curtis Counce. Von hier. Hatten wir das schon?
(Howard Morehead war auch anwesend bei dem Gig und sein Bildmaterial befindet sich jetzt an diesem Ort: The California African American Museum. Interessant ist zumindestens, dass C. Thompson und Bud Powell später wieder einen Gig zusammen gespielt haben.)
zuletzt geändert von thelonica--
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Schlagwörter: Beatniks, Black California, Chuck Thompson, Dexter Gordon, Hampton Hawes, Jazz in San Francisco, Jazz-Drummer, Sonny Criss, West Coast Jazz
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