Afrika

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  • #4630033  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Victor Démé – Deli (2010)

    Für das erste Album hat man sein ganzes Leben Zeit, beim zweiten Album kann es dafür nicht schnell genug gehen. Zumindest hat es 30 Jahre gedauert, bis Victor Démé sein ersten Album veröffentlichte und nur knapp 2 Jahre später erschien nun sein zweites Album. Und das, so viel sei schon verraten, schließt nahtlos an das großartige Debüt an. In der langen Karriere als Musiker scheint sich also genügend hochkarätiges Material angesammelt zu haben, das für ein paar weitere Alben noch reichen dürfte.
    Im Frühjahr 2008 kam Démé erstmals nach Europa, um bei Konzerten sein Debütalbum, dessen Produktion ca. 2000€ gekostet hat, vorzustellen. Ein bescheidener Erfolg ließ nicht lange auf sich warten und so wurde das Album vom britischen Songlines Magazin zu einem der Alben des Jahres nominiert und später von Radio France International (RFI) zum Album des Jahres gewählt. Vom Verdienst ließ sich Démé auf sein Anwesen in Burkina Faso fließend Wasser und Strom legen, von dem auch die Nachbarschaft profiert. Darüber hinaus holte er seine Töchter aus Côte D’Ivoire zurück nach Burkina Faso.
    Wie schon das Debüt überzeugt auch Deli durch seinen schier unglaublichen Melodienreichtum wobei die Songs zum Teil noch melancholischer geraten sind. Ansonsten hat sich nicht viel geändert, schon alleine deshalb, weil Victor Démé selbst nicht allzu viel ändern wollte. Er hatte zwar während seines Aufenthalts in Europa auch moderne Studios in Paris und London kennengelernt, was ihn aber jedoch wenig beeindruckte. Am liebsten schreibt er seine Songs auf seinem Anwesen um sie dann in Ouagadougou in den Ouagajungle Studios mit Musikern aus der dortigen Szene aufzunehmen. Neben seiner großartigen Stimme verfügt Démé, wie bereits erwähnt, über ein außerordentliches Gespür für gleichermaßen eindringliche wie eingängige Melodien, die sich stilistisch irgendwo zwischen Blues und Manding Folk bewegen. Einige neue Nuancen bietet das Album aber dennoch, so bewegt sich das Stück Maa Gâafora deutlich in Richtung Country, was auch seine Vorliebe für amerikanische Westernfilme unterstreicht. Bei Méka Déen sorgt der Einsatz eines Akkordeons für seltsam anmutende Walzerklänge und eine Violine macht Teban Siyala noch einen Tick trauriger. Die perfekte Synthese aus Manding Folk und Afrobeat bietet schließlich das Stück Wolo Baya Guéléma, dessen Saxophon Parts von keinem geringeren als Femi Kuti eingespielt wurden. Am Ende steht dann noch das traditionelle, auf Balafon und Ngoni basierende Tan Ni Kéléen.
    Deli ist ein äußerst kurzweiliges Vergnügen und als Album sogar noch ein kleines Bisschen besser als das Debüt, was man so kaum erwarten konnte.

    Diskographie

    2008 s/t
    2010 Deli

    Internet

    MySpace
    Chapa Blues Records

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    Highlights von Rolling-Stone.de
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    #4630035  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Am 30.04.2010 lief im ZDF Magazin aspekte ein ca. 5 minütiger Beitrag zu Simphiwe Dana.

    ZDF Mediathek

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4630037  | PERMALINK

    udw
    so little gets done

    Registriert seit: 22.06.2005

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    sparchHier kann man sich das Stück Wumbanzanga vom anstehenden Konono N°1 Album Assume Crash Position in voller Länge (knapp 12(!) Minuten) anhören.

    Ein klasse Einstieg in das Album! Gefällt mir sehr.

    Und für alle, die sich liebend gern selbst ein Geschenk machen: http://crammed.greedbag.com/buy/congotronics-box-set-1/

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    so little is fun
    #4630039  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Was bei dieser Box etwas verwundert, ist die Tatsache, dass bis auf Assume Crash Position alle Alben auf je einer LP untergebracht wurden. Wenn da nichts gekürzt wurde, sind das bei Congotronics 2 und 3 und Staff Benda Bilili jeweils über 60 Minuten/LP.

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4630041  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Und da wir gerade dabei sind: Staff Benda Bilili sind im Sommer auf großer Tour. Hier die Termine im deutschsprachigen Raum:

    25/07/2010 CH Nyon Paleo Festival
    27/07/2010 DE Frankfurt Palmengarten
    28/07/2010 DE Loerrach Stimmen Festival
    29/07/2010 AT Krems Glatt und Verkehrt Festival
    30/07/2010 DE Nuernberg Bardentreffen
    13/08/2010 DE Wuerselen (Aachen) Burg Wilhelmstein
    14/08/2010 DE Jena Kulturarena
    15/08/2010 DE Berlin Haus der Kulturen der Welt
    18/08/2010 DE Hagen Konzertmuschel im Volkpark
    19/08/2010 DE Kassel Kulturzelt
    20/08/2010 DE Muelheim Ringlokschuppen
    21/08/2010 DE Bochum Freilichtbuehne Wattenscheid

    Alle Termine

    Für Konono N°1 gibt es derzeit leider keine Termine in Deutschland:

    Alle Termine

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4630043  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Eher zufällig habe ich heute bemerkt, dass das nigrische Tuareg Duo Toumast bereits letzten Herbst sein zweites Album mit dem Titel Amachal veröffentlicht hat. Bislang ist das Album wohl nur in Frankreich beim kleinen Indie Label Le Village Vert erschienen. Auf Deezer kann man sich das Album derzeit in voller Länge anhören. Im Gegensatz zum Debüt Ishumar geht es hier bisweilen deutlich rockiger, was durchaus gefällt.

    Links

    MySpace
    Deezer
    african spacecraft #56: Toumast – Ishumar (2007)

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4630045  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Am 01.06.2010 ist Lobi Traoré verstorben. R.I.P.


    Mit nur 49 Jahren ist der malische Musiker Lobi Traoré am 1. Juni in Bamako einem Herzinfarkt erlegen. Traoré stammte aus einer Musikerfamilie, die dem Geheimbund der Komo angehörte. Mit 16 begann er seine musikalische Laufbahn in Segou und stieg dort in ein lokales Folklore-Orchester ein. Wenig später siedelte er bereits nach Bamako über, wo er in den frühen Achtzigern Teil der international tourenden Djata Band von Zani Diabaté wurde. Er bekleidete dort die Rolle des Leadsängers für das Repertoire der Bamanan-Songs.

    Seine Solo-Karriere kam mit den beginnenden 1990ern in Schwung, zunächst sang er auf Hochzeiten und in Bars. Zum Gesang gruppierte er in seiner Band Kora, Djembé und Ngoni, die E-Gitarre jedoch fungierte als sein herausragendes Markenzeichen. Lobi Traoré wurde so zu einem der führenden Vertretern des „Bambara-Blues“, wie auch der Titel seines Debütalbums von 1991 verriet. Im Anschluss arbeitete er mit AlI Farka Touré, der sein Meilenstein-Album „Bamako“ produzierte, außerdem mit dem holländischen Blueser Joep Pelt, vor allem aber mit dem Harmonikaspieler Vincent Bucher, der zu unverzichtbaren Partner avancierte. Text: Stefan Franzen

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4630047  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Endlich gibt es einen Termin für das Album des Jahres (behaupte ich jetzt einfach mal). Das neue Album von Simphiwe Dana heißt Kulture Noir und wird hierzulande am 02.07.2010 veröffentlicht.

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4630049  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Voraussichtlich im Oktober wird ein neues Album von Souad Massi erscheinen. Die Vorabsingle Ô Houria kann man sich auf ihrer MySpace Seite anhören.

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4630051  | PERMALINK

    the-imposter
    na gut

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    sparchVoraussichtlich im Oktober wird ein neues Album von Souad Massi erscheinen. Die Vorabsingle Ô Houria kann man sich auf ihrer MySpace Seite anhören.

    sehr schön, das freut mich, zumindest ‚Deb‘ fand ich ja teilweise traumhaft

    (Simphiwe freut mich aber auch)

    --

    out of the blue
    #4630053  | PERMALINK

    sparch
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    The Imposterzumindest ‚Deb‘ fand ich ja teilweise traumhaft

    Mesk Elil nicht? Ich halte die beiden Alben für gleichwertig.

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    #4630055  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Noch eine gute Nachricht: die zweite World Circuit Veröffentlichung in diesem Jahr wird das neue Album von Cheikh Lô sein. Es heißt Jamm und wird voraussichtlich im September veröffentlicht. Bis es soweit ist, sei noch einmal an den ausgezeichneten Vorgänger [I]Lamp Fall aus dem Jahr 2005 erinnert.

    --

    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4630057  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Youssou N’Dour – Dakar-Kingston (2010)

    Nach dem Film I Bring What I Love und dem zugehörigen Soundtrack ist Dakar-Kingston die bereits dritte Veröffentlichung in diesem Jahr. Wie der Titel schon andeutet, handelt es sich dabei um ein Reggae Album, das einerseits Paralleln zwischen den beiden Städten Dakar und Kingston aufzeigen und anderseits auch als Hommage an Bob Marley verstanden werden soll. Aufgenommen wurde das Album in den legendären Tuff Gong Studios unter Beteiligung von Musikern wie Earl Smith, Dean Fraser und Tyrone Downie, die alle aus dem Umfeld Marleys stammen. Letzterer ist für die Produktion und die meisten Arrangements verantwortlich.

    Leider ist Dakar-Kingston nur eine zwiespältige Angelegenheit geworden. So fehlt es dem Album bisweilen an der nötigen Schärfe bzw. Ecken und Kanten. Schon allein der Titel Dakar-Kingstin ließ auf eine enzigartige Mischung aus Reggae und Mbalax hoffen, eine Hoffnung, die auf diesem Album leider nur selten und auch nur in Ansätzen erfüllt wird. Der größte Schwachpunkt des Album kommt gleich zu Beginn, das Stück Marley, an dem überflüssigerweise auch noch Yusuf Islam mitgeschrieben hat, ist eine sülzige Ode an die verstorbene Reggae Legende. Wenn man das überstanden hat, bietet das Album durchaus ein paar bessere Momente, aber der ganz große Wurf gelingt nicht. So ist die reggaeinfizierte Version von Medina, dessen Originalversion auf dem Album Set zu finden ist, recht gut gelungen und das mit Patrice vorgetragene Joker sogar ein echtes Highlight, aber zwischendurch wird es immer wieder allzu gefällig und auch zahnlos, wenngleich man dem Album zu gute halten muss, dass es glücklicherweise zu keinem Zeitpunkt in A La La La La Long Gefilde abdriftet. Ebenfalls auf der Habenseite befindet sich das Stück Bamba, urspünglich auf dem Album The Guide (Wommat) veröffentlicht. Es gibt auch ein paar neue Songs, von denen sich noch am besten Diarr Diarr und Bagn Len behaupten können. Am ehesten die Erwartungen erfüllt das Immigès Stück Pitche me ganz am Ende das Albums. Die Produktion wirkt hier etwas pointierter und man bekommt eine Ahnung davon, was aus diesem Album hätte werden können.

    Dakar-Kingston zählt sicher nicht zu Youssou N’Dours besten Alben und wenn man sich die in etwa zeitgleich veröffentlichte Étoile De Dakar Retrospektive anhört, wünscht man sich, er wäre genauso mutig und unbedarft vorgegangen, wie einst in den späten 70ern und frühen 80ern.

    Internet

    Homepage
    MySpace (Youssou N’Dour)
    MySpace (Youssou N’Dour)
    MySpace (Youssou N’Dour et le Super Étoile De Dakar)

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4630059  | PERMALINK

    sparch
    MaggotBrain

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    Die Albumveröffentlichung des Jahres rückt näher…


    Zu den führenden Vokalistinnen Südafrikas zählt zweifellos die Xhosa-Frau Simphiwe Dana. Die Erfolgsgeschichte der südafrikanischen Musikszene nahm 2006 ihren Ausgangspunkt mit dem Debutalbum „Zandisile“, das nicht nur mit zwei South African Music Awards ausgezeichnet wurde, sondern auch den Weg für einen beispiellosen Triumphzug und bejubelte Konzerte ebnete.
    Hohe Platzierungen in den European World Music Charts und Jazz Charts z.B. in Deutschland waren die erfreulichen Ergebnisse.
    Mit ihrem zweiten Album „The One Love Movement On Bantu Biko Street“ setzte Simphiwe Dana diesen eingeschlagenen Weg fort. Bei den South African Music Awards war es dann auch nicht verwunderlich, dass insgesamt vier Awards , u.a. für die ganz wichtigen Kategorien „Album Of The Year“ und „Artist Of The Year“ an das zweite Werk der charismatischen Sängerin vergeben wurden . Ihr Erbe bezieht sie aus dem Gospelgesang der Transkei, ihre Inspirationen aus Soul und Jazz. Eindringlich, fast Mantra-haft, deklamiert sie Texte in ihrer Muttersprache, die eine spirituelle Dimension haben. Ihr neues, drittes Album „Kulture Noir“ ist ein panafrikanisches Statement mit Einsprengseln aus Afrobeat und den Nachbarländern Es wird allerdings erst zum WM-Finale fertig werden – die Frau stellt künstlerischen Anspruch über das schnelle Geld. Sportliche Querverweise gibt es jedoch auch bei ihr: Nach der WM gibt Dana im Kinofilm „Themba“ ihr Schauspieldebüt. In der Story über einen fußballverrückten HIV-positiven Jungen spielt sie die Hauptrolle – an der Seite von keinem anderem als dem deutschen Ex-Nationalkeeper Jens Lehmann. Der neue Film von der Regisseurin Stefanie Sycholt, (Produktion Zeitsprung Entertainment und Dor Film), startet bundesweit am 5. August 2010 im Verleih von alpha medienkontor und hat bereits vorab zwei renommierte deutsche Filmpreise erhalten.

    Von ihren Schauspielambitionen wusste ich bislang noch gar nichts (Von Lehmanns auch nicht). Informationen zum Film gibt es hier.

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    Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?
    #4630061  | PERMALINK

    the-imposter
    na gut

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    sparchMesk Elil nicht? Ich halte die beiden Alben für gleichwertig.

    doch doch, das gefällt mir auch, in der Summe hat mich ‚Deb‘ aber stärker berührt, vielleicht auch weil’s mein erstes Album und mein erster Eindruck von ihr war, sehr emotionaler und sehnsuchtsvoller Gesang, der einen manchmal fast zu Tränen rühren kann, so schön ist das

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    out of the blue
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