22.01.2008: "HoerBar" von dEUS & "Frisch gerockt…"

Dominick BirdseyDann solltest du dich eindeutig ausdrücken. Ganz einfach. Von mir aus kann jeder Hera Lind mögen (um beim Beispiel zu bleiben). Das ist mir, um es mit deinen Worten zu sagen, ladde. Aber qualitative Kriterien in Frage zu stellen, ist etwas ganz anderes. Wenn du das nicht auseinander halten kannst, Nes, und wenn du glaubst, dass die Qualität in der Literatur, in der Musik oder in der Kunst, beispielweise an der Anzahl der übersetzten Bücher, den am meisten verkauften Alben oder dem am teuersten versteigerten Bild gemessen wird, dann brauchst du wirklich nicht mit mir zu diskutieren. Dann verzichte ich sogar gerne darauf.

Nun sei nicht angepisst (um es in meinen Worten zu sagen).;-)

Es geht mir darum, dass man nicht immer aburteilen sollte.
Und sicher nicht um die Zahlen verkaufter Werke.
Und was ich eben hasse, und das bist Du sicherlich
nicht, ist diese Sparte der *Verurteilung*.

Na, hier:

Nes
Aber hier kommt sehr sehr oft hoch, dass Leute, die sowas mögen (und ich meine nur musikalisches jetzt) Volldeppen sind, und ÜBERHAUPT keine Ahnung haben.

Und bei Derartigem geht mir die Galle über.

Dieses von oben herab: ich höre aber dies und das, und was hörst Du?
Das ist doch in der Art zum Kotzen.

Aber wahrscheinlich ist das nur eine „direkte Sprache“, so wie man im Pott halt spricht. Alles okay. No offence.

Wenn ich einen Fernseher hätte, würde ich BBC und Arte umlegen und auf alle Stationen Ich-leb-im-Container- und Ruf!!!mich!!!!!an!!!!!!!!-Sender programmieren. Wohlwissend, daß ich auf Kirstens Verständnis hoffen könnte. Sie würde meine intellektuelle Potenz nicht in Frage stellen und mich gegen alle Vorwürfe verteidigen, oberflächlich zu sein.
Ein schönes Gefühl

Kritikers LieblingDann hast Du das vielleicht verkehrt verstanden oder ich habe mich nicht präzise genug ausgedrückt. Vermutlich wieder eins dieser blöden Missverständnisse. Bob Dylan trifft auf jeden Fall nicht den Massengeschmack, der ihn nach 40 Jahren zum Superstar werden ließe. Mit anderen Worten: Ihm sterben die Hörer weg und neue kommen nicht nach. Und das finde ich einfach nur bedauerlich.

Natürlich kann man das bedauern, aber es ist ein normaler Vorgang. Das hängt aber sicher nicht mit der Dominanz von Chartsmusik zusammen (die ja notwendigerweise herrscht, denn die Charts bilden mehr oder weniger zuverlässig ab, was vorzugsweise gehört wird), sondern dass an Dylans heutiger(!) Musik wohl kaum etwas ist, was jüngere Hörer begeistern könnte.
Und so ganz stirbt die Anhängerschaft auch nicht aus, da werden immer noch wieder neue Hörer nachkommen, aber die bestimmt nicht durch „Modern Times“, sondern durch die klassischen Alben. Oder jetzt vielleicht durch den Film. Aber auf der Basis entsteht keine Dringlichkeit, kein „Hype“ oder wie immer man es nennen will, wodurch Dylan noch mal zum Massenphänomen werden könnte.

Ich höre Musik mit den Ohren und lasse den Bauch entscheiden, ob mir das gefällt. So komme ich zu einer bunten Mischung aus durchaus ernsthaften Musikern und solchen, die es mal werden wollen. Und mit Sicherheit sind da auch Künstler zwischen, die andere Hörer überhaupt nicht vertragen können, weil die Hörer die Künstler zu einem anderen Zeitpunkt entdeckt haben als ich. Und umgekehrt.

Ist bei mir doch genauso.