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Taktlos – Zürich, 15.–17. März 2018
Beim Taktlos-Festival begann dieses Jahr eine neue Ära. Nachdem mit Fredi Bosshard der langjährige verdiente Veranstalter des Festivals sowie der Fabrikjazz-Reihe in den Ruhestand trat, wurde eine neue Trägerschaft gefunden, die plant, für jedes Festival einen Musiker oder eine Musikerin das Programm (ausdrücklich auch mit eigenen Auftritten) gestalten zu lassen. Das erste neue Festival kuratierte der Schlagzeuger Lucas Niggli, der am Donnerstag mit Steamboat Switzerland und gestern im Trio mit Matana Roberts und Alexander Hawkins auftrat – von diesem Konzert stammen sämtliche Schnappschüsse.
DO 15. März
La Berge Dramm/Pace/FreyDiamanda La Berge Dramm, v; Ian Pace, p; Jürg Frey, cl, comp
Den Auftakt ins neue Taktlos-Zeitalter machte ein Konzert mit komponierter Musik – eine völlige Neuheit ist das zwar nicht, aber dass Kompositionen der russischen Komponistin Galina Ustvolskaja (1919–2006) zu hören sind, war doch eine ordentliche Überraschung (das stand wohl schon die längste Zeit auf der Website, mir wurde es erst ein paar Tage vor dem Festival klar). Die niederländische Geigerin Diamanda La Berge Dramm scheint auf zeitgenössische Musik spezialisiert zu sein, seit 2016 existiert die Partnerschaft mit dem britischen Pianisten Ian Pace und dem Schweizer Komponisten und Klarinettisten Jürg Frey. Dieser war in den ersten beiden Werken zu hören, im zweiten in seiner Doppelrolle; im dritten blätterte er dann für Pace die Noten. Das Programm:
Ustvolskaja: Trio für Klarinette, Violine und Klavier (1949)
Frey: Haut Jorat (2009)
Ustvolskaja: Sonate für Violine und Klavier (1952)Der Kanzlei-Club inmitten von Zürich, in dem ich davor noch gar nie war, eignet sich als Veranstaltungsort für das Festival sehr gut (mit dem Wehmutstropfen, dass er um 23 Uhr geräumt werden muss, damit die regelmässig veranstalteten Parties nicht ausfallen müssen), aber für dieses erste Konzert war die Akustik nicht ideal, zuviel wurde absorbiert, zuwenig schienen Frey und La Berge Dramm den Raum füllen zu können. Allerdings war es toll, die beiden sperrigen und kargen Werke von Ustvolskaja (ich hatte sie noch nie gehört, vom Trio habe ich immerhin irgendwo eine Aufnahme) hören zu können, in der ersten Reihe zu sitzen war gewiss kein Fehler. Freys Werk wurde für das New York Miniaturist Ensemble geschrieben, das nur Stücke mit maximal 100 Noten spielt. Er schrieb mit der Vorgabe nicht nur ein sondern sechs kleine Stücke, die sehr leise waren und einen schönen, ruhigen Gegenpol zu den bewegten Werken aus der Sowjetzeit darstellten. Im klassischen Konzertzirkus wäre das ein abendfüllendes Programm gewesen – und entsprechend anspruchsvoll war es als Auftakt eines Festivals. Aber chapeau, das war ein toller Einstieg!
Matana Roberts SoloMatana Roberts, elec, voc, as, projections
Offiziell wurde Matana Roberts‘ Solo-Set, das an zweiter Stelle folgte, einmal mehr als „Coin Coin Chapter Three“ angepriesen, doch war es sehr anders als die beiden früheren Konzerte, die ich 2012 hörte (im Bad Bonn in Düdigen sowie im Mullbau in Luzern). Die Visuals haben sich verändert, waren aber ziemlich repetitiv und dafür etwas zuwenig evokativ, Zugschienen und Industriebrachen – wie früher – sind halt schon besser geeignet als Zeichnungen, alte Familienphotos und Ähnliches. Zudem spielte Roberts ziemlich wenig Saxophon. Wenn sie es tat, war ihr Ton aber schon sehr eindrücklich, charismatisch – ein einziger Ton in den Raum gesetzt genügt. Dahinter steckt wohl die Chicagoer-Tradition mit der AACM, über die sie natürlich hinausgeht, aber die man doch nicht übersehen kann. Die Klangkulisse, die Roberts aufbaute, befand sich im Gegensatz zu den fliessenden Bildern im Hintergrund (mit der Zeit eher plätschernden, man kannte sie alle schon) in einem Zustand der fortwährenden Disruption – wobei mir nicht ganz klar wurde, ob das intendiert war, oder ob die Bedienung der ganzen Apparaturen manchmal einfach etwas zuviel wurde – Matana sass an einem Tisch voller Gerätschaften, ein Gesangsmikrophon vor sich und das Saxophon um den Hals. So wirklich berührt hat mich der Auftritt nicht, aber am Ende fand ich das Set schon irgendwie stimmig und gelungen. Aber bei Roberts ist so etwas – gerade wenn es Jahre her ist, dass man sie hören konnte – schon eine leise Enttäuschung. Die Hoffnungen lagen aber sowieso vor allem auf dem zweiten Auftritt am Samstag, und der sollte nicht enttäuschen.
Als dritte Formation spielte am Eröffnungsabend – auch noch im Kanzlei, da findet donnerstags wohl keine Party statt und man durfte länger drinbleiben – noch das Trio Steamboat Switzerland (Dominik Blum, hammond org; Marino Pliakas, elb; Lucas Niggli, d), eine der ältesten (und lautesten) Bands von/mit Kurator Niggli. Wir hörten noch von draussen den Anfang, aber nach den zwei Sets, die ordentlich zu denken gaben, war es dann auch gut.
FR 16. März
Den Freitagabend liess ich aus – Angst vor dem totalen Overkill … gespielt haben das Ensemble of Nomads mit einer anscheinend sehr präzise abgezirkelten Musik zwischen „elektroakustische[r] – also Neue[r] Musik, bei der Klänge elektronisch produziert oder moduliert werden –, Videoprojektionen, Lichtdesign und Musiktheater“ (Programmheft). Alexander Hawkins hat mir am Samstag beim Kaffee davon berichtet und war ordentlich fasziniert von den vier jungen Musiker_innen (Emilio Guim, g, elec, comp; Talvi Hunt, p, elec; Joào Carlos Pacheco, perc; Hannah Walter, v). Auf dem Programm stand neben Musik von Guim auch ein Stück von Michael Wertmüller, dem Drummer und Komponisten, der zusammen mit Marino Pliakas und Peter Brötzmann die Gruppe Full Blast bildet und der auch schon für Steamboat Switzerland komponiert hat.Die zweite Band des Abends war Radian (Martin Brandlmayr, d, vib, samples, editing; John Norman, b; Martin Siewert, g, lapsteel, elec), die ich schon gerne gehört hätte (am Samstag überhörte ich an der Bar, wie Dominik Blum vom „grossartigen“ Auftritt schwärmte). Aber eben: Overkillgefahr.
Danach ging es noch im Programmkino nebenan weiter, dem Xenix, in dem ich schon einige hundert Filme gesehen haben dürfte … da trat Diamanda La Berge Dramm mit ihrem Solo-Programm auf (Violine, Kickdrums und Pedalorgel), das Hawkins einmal mehr ordentlich faszinierend fand … sie bat gemäss dem Programmheft ihren Vater, den Komponisten und Musiker David Dramm (auf seiner Website gibt es ein altes Familienphoto mit der kleinen Diamanda … ich tippe mal auf Galás als Inspiration für den Namen?) und kombiniert das mit Barockmusik, zu der sie ebenfalls mit den Füssen die beiden Bass-Drums bedient hat und so eine Art Ein-Frau-Violine-und-Continuo-Programm darbot.
Den Ausklang im Xenix machte dann das Duo visual basics (Katrin Bethge, visuals; John Eckhardt, b, elec).
Ich schildere das alles, weil es einen Eindruck vermittelt von der Breite der Musikerinnen und Musiker, der Formationen, die Lucas Niggli aufbot und einlud. Ob das alles mit dem Taktlos, wie man es kennt, noch viel zu tun hat, oder ob man bloss den wertvollen Namen nutzt (der in den letzten Jahren teils allerdings nicht mehr so zugkräftig war), ist eine Frage, die sich das neue Team durchaus gefallen lassen muss.
SA 17. März
Am Samstagmittag traf ich Alexander Hawkins zum Kaffee. Wir sprachen über das Festival in St. Johann, über Maurizio Pollini (er hörte in London letzten Dienstag dasselbe Programm, das ich vor einem Monat in Zürich hörte) und über Arturo Benedetti Michelangeli und vieles mehr, derweil bauten nebenan (ich hatte das Café im Volkshaus bloss ausgewählt, weil es günstig lag) die Musiker auf, die spät noch dort spielen sollten, als Abschluss des Festivals: Skyjack heisst die Gruppe, die aus zwei Schweizer Bläsern und drei Südafrikanischen Rhythmikern besteht (Marc Stucki, ts; Andreas Tschopp, tb; Kyle Shepherd, fender rhodes; Shane Cooper, b; Kesivan Naidoo, d) – viel mehr als ein paar Riffs kriegte ich leider nicht mit und dieses letzte Set sollte ich später leider verpassen … aber der Rest des Samstagabends hatte es auch so in sich, daher jetzt von vorne:
Hyper FuzzJulien Mégroz, perc, voc; Gilles Grimaître, synth, voc; Cyrill Lim, sound, elec
Die erste Gruppe war eine Art Klanglaboratorium, bei dem Lim hinter dem Mischpult found footage (gibt es das auch bei Aufnahmen?) einspielte, Interludes zwischen den Stücken usw., und wohl auch in den Klang insgesamt eingriff. Mégroz sass hinter einem Schlagzeug mit ordentlicher Ausstattung, hinter sich einen Ständer mit mehreren Gongs, Grimaître hatte zwei Synthesizers/Keyboards übereinander und diverse verkabelte Dinge um sich herum … der Bandname bezieht sich natürlich auf den Fuzz-Sound, der in den Sixties populär war, das Duo hat bei grösster Präzision (man spielt ab Noten) offensichtlich grosse Freude an dem, was es mit den Klängen und den Stücken, die als Vorlage dienen, anstellt. Auf dem Programm standen u.a. Werke von Stockhausen und Zappa, zwischendurch erklang mal als Sample „La Bamba“, es gab zickige Beats und sphärisches, durfte aber auch mal grooven und der Spass kam nach einiger Zeit auch beim Publikum an.
Roberts/Hawkins/NiggliMatana Roberts, as; Alexander Hawkins, p; Lucas Niggli, d
Dass Roberts bei diesem erstmals zu hörenden Trio keine Elektronik mithaben würde, war die Hoffnung, die sich schon beim Kaffee mit Hawkins bestätigte, ebenso wie die Tatsache, dass frei improvisiert würde, Niggli kein Material vorbereitet hatte. Die drei kamen also auf die Bühne und los ging es. Anfangs vielleicht etwas tastend, suchend, Hawkins drehte jedoch bald auf, Niggli und Roberts gingen mit, wobei deutlich wurde, was für ein genauer Zuhörer Niggli ist. Er reagiert auf alles, was um ihn herum geschieht, entscheidet blitzschnell, ob er mitgeht, dagegen anspielt, einfach ignoriert – so öffnen sich andauernd Wege in alle Richtungen, die wiederum die anderen beiden beschreiten können, oder auch nicht. Roberts stand als ruhender Pol in der Mitte, war aber auch das Herz des Trios. Während Piano und Schlagzeug um sie herum wahre Feuer entfachten, liess sie sich nicht aus der Ruhe bringen, schien sich oft in einem langsameren Tempo zu bewegen als die beiden Mitmusiker, hymnisch, brennend intensiv, den Ton aufrauhend. Dazwischen schien sie mal ein technisches Problem zu haben, baute ihre Erkundungen am Instrument aber einfach ein, spielte mal nur mit Mundstück und S-Bogen, dann indem sie diesen am Instrument höher und tiefer schob. Daraus ergab sich dann aber auch eine Duo-Passage ohne Saxophon, ebenso wie sich an anderer Stelle eine Passage ohne Schlagzeug ergab – weil zu diesen Entscheidungen, die ich erwähnte, eben auch jene dazugehört, einfach mal nichts zu spielen.
Am Ende war das so gut wie erhofft – und verwies mit aller Kraft auf die gute alte Taktlos-Tradition, die – so meine Hoffnung – auch beim neuen Festival nicht gänzlich zum erlöschen kommen wird. Denn gerade für Musiker wie Hawkins oder Roberts ist in den etablierten Institutionen des hiesigen Jazz- bzw. Musiklebens wenig Raum, diverse der Leute, die ich gerade am Artacts gehört habe, waren überhaupt noch nie oder schon sehr lange nicht mehr in Zürich zu hören. Aber gut, die Kritik hier geht nicht ans neue Festivalteam, am ehesten geht sie an den wichtigsten Jazzclub der Stadt, das Moods, das zwar in den letzten Wochen einige feine Jazzkonzerte präsentiert hat, aber in dem Bereich auch etwas wagemutiger sein dürfte, auch einmal aktuellen Jazz jenseits der altgedienten Genres präsentieren dürfte, der nicht von arrivierten älteren Semestern oder aber von lokalen Talenten kommt.
Weil das Kanzlei wie schon am Vortag um 23 Uhr geräumt werden musste, wurde das Klavier abtransportiert (es wurde von Bachmann gemietet, dem Klavierhaus, das András Schiff – auch auf seinen Tourneen um die Welt – begleitet, wie Hawkins natürlich sofort herauskriegte), alles aufgeräumt, und dann ging es schräg gegenüber im Café Volkshaus weiter. Das erste der zwei Sets hörte ich zum Teil (den Anfang verpasste ich), es spielte Kœnig, also Lukas König (d, synth, voc) aus Österreich. Mit den Füssen und der Linken spielt er ein kleines Schlagzeug (Bass-Drum, ein Hi-Hat mit sehr kleinem Durchmesser) und ein Pad mit E-Drums, mit der rechten bearbeitet er einen Synthesizer, singt und rappt dazu, spielt Samples ein, wechselt zwischen Hooks und Breaks … das führte zur grossen Party der Schagzeuger (Niggli und Naidoo) und kam auch beim Publikum ziemlich gut an. Die wohl halbe Stunde, die ich davon hörte, fand ich jedenfalls toll und einen guten Abschluss. Das letzte Set liess ich dann eben sausen, hatte heute Mittag eine Verpflichtung und das wäre alles zu teuer (Taxi) oder lang (eine Stunde zu Fuss im Schneeregen und wenn ich daheim ankomme, bin ich dann wieder hellwach) geworden … schade, aber auch so, mit etwas ungefähr der Hälfte der Auftritte (am Samstagmittag hätte es noch einen Talk mit Matana Roberts und Sinethemba Twalo – mit DJ-Set von letzterem, keine Ahnung, ob Matana auch das Saxophon dabei hatte – gegeben, auch das war zuviel und zu früh wegen anderer Verpflichtungen) war das erste neue Taktlos eine anregende und gute Sache.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deSo klingen die größten Schlagzeuger ohne ihre Band
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Werbung7.4.2018 | akademie der künste, berlin | brötzmann plus (zweiter abend)
peter brötzmann plus…
andrew cyrille (1. set)
full blast (pliakas / wertmüller), keiji haino, heather leigh (2. set)
alexander von schlippenbach, han bennink, andrew cyrille (3. set)rahmenprogramm zur nach berlin gewanderten fmp-ausstellung. ich war leider nur an diesem abend da, die gleichen leute (?) spielten am freitag bereits in anderen formationen ( @napoleon-dynamite war da, oder?).
sehr abwechslungsreich, das ganze, auch als körperliche erfahrung. das duo mit cyrille zunächst ein bisschen vorsichtig, brötzmann verfolgt motive, cyrille hinterher, drei schlagzeug-grundideen zu den drei brötzmann-instrumenten-parts, nichts eigenes setzend, autarkes dazu-spiel, bisschen unflexibel. wenn brötzmann aussetzt (und das instrument wechselt), spielt cyrille plötzlich sehr bewusst solo, und sofort wird’s interessant. aber auch zusammen passieren interessante verzahnungen, wie zufällig.
das noise-brett in der mitte dann der erwartete frontalangriff. fängt damit an, dass haino quasi über seine gitarre stolpert. dann wischt er mit din-a-4-papierseiten über saiten. full blast setzt ein, die wohlfrisierte heather leigh singt „huh huh“, haino nimmt platz und explodiert alle 2 minuten kurz, double-bass-terror, verzerrte flächen von leigh, die zu ihrem gesang passen, brötzmann schraubt und schraubt. schnappatmung neben mir, zwei senioren (also im brötzmann-alter). auch bei mir allmählich herzrhythmusfehler. mein shirt flattert an den eigentlich gut gepolsterten rippen. dabei bleibt alles äußerst fein, detailreich. haino steht auf, schreit ins mikro, macht turnübungen, fällt hin. wertmüllerpliakas mit ihrem wunderbaren stop&go-metal. einige zuhörer bringen sich an den zuschauerrand in sicherheit. brötzmann schont sich nicht. heather leigh öffnet die augen nicht mehr. haino krabbelt zu seinen verkabelungen, schießt noch ein paar kurzschlüsse zu cecil taylor in den himmel. das betäubte publikum explodiert. die senioren neben mir gehen nach hause. drei hipster im gang sagen: „narcissistic shit.“ wunderbare stimmung.
in teil drei dann schlippenbachs monkismen, dazwischen viel unsinn, vor wohlwollenden geburtstagstagsgästen (80 geworden heute). brötzmann ist platt, versucht noch was, cyrille wieder irgendwas aus dem handgelenk dazu. bennink versucht angestrengt nicht zu swingen, also hängen die monkismen platt im raum, verzahnen sich nicht, gehen ins leere. nur, wenn die drummer den spot haben, passiert was schönes. doch bennink muss natürlich mätzchen machen. stirnband auf, ab, auf. zweimal nach vorne, hüftsteife grätsche, mit den stöcken auf den boden. brötzmann irgendwann in einer quasi-pause nach 30 minuten: ist ja gut, kinners. schlippenbach hat aber noch ne monkfigur. brötzmann noch kurz wieder dabei, dann rauscht er ab, laut nörgelnd und ward nicht mehr gesehen. cyrille ganz rechts völlig allein, ratlos. dann hören sie auf, die drummer umarmen sich, gehen brötzmann suchen. schlippenbach dann noch mit einer unnötigen kleinen vorlesung über das, was wir da angeblich gehört haben: antidepressivum! er freut sich, dass er es von der akademie nicht weit nach hause hat und zu fuß laufen kann. was er spielte, wirkte leider auch ein bisschen dahergeschlurft. schwerhörigkeit auf allen seiten. toller abend.
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Wenn er noch was geraucht hat, fand er den Weg trotzdem nicht ohne Hilfe, oder?
Danke, schöner Bericht!
Sah vorhin Napos Steene und hoffte auf ein paar Zeilen.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbavorgarten @napoleon-dynamite war da, oder?
Ja, ich war an beiden Abenden da. Das zweite Set gestern hat mich komplett weggeschwemmt, unglaublich! Ich glaube, irgendwann in der ersten Hälfte muss mich Haino mit Schrauben in seine Gitarre gedreht haben, und da stecke ich immer noch drin (love you, Keiji, xoxo!) Am Abend zuvor war noch nicht klar, wie die Besetzungen am Samstag aussehen würden, und da dachte ich noch: Eigentlich fehlte Heather Leigh beim Set von Full Blast + Haino als notwendige Noise-Involution. Das wurde im Quartet muskulös und muskulöser – Wertmüller überreagierte eine Stunde lang auf Haino aufs Irrste und Tollste, das war in der Lautstärke körperlich kaum noch verarbeitbar. Ich saß in der ersten Reihe mittig, und das Pliakas-Wertmüller-Low-End ging erst mal durch mich durch, bevor es alle anderen nur geringfügig abgedämpft erwischte. Nach 15 Minuten Brustschmerzen. Glückseligkeit im Schmerz, aber nicht darüber, das es andere können, sondern dass man selber nicht kann – der eigene Körper in seiner Fragilität mitgeht und doch außen vor bleibt. Das Trio Brötzmann/Leigh/Haino nach dem Intermezzo Schlippenbach-Bennink-Duo (Bennink packt 45 Minuten lang sein Täschen aus, Schlippenbach monkt schlippenbachig) funktionierte hingegen wunderbar ohne körperlichen Shutdown: Leigh und Brötz im Duo empfand ich live bislang als etwas zu zärtliches Ehepaar. Viel Schmeichelei, viel wohlmeinende Antizipation. Haino nun in der Mitte als störrisches Kind, das erst mal zehn Minuten lang darauf wartete, wie es nicht am besten einsteigen kann, sondern am besten und im richtigen Moment alles stören, zerstören, verwirren kann – das hätte ich stundenlang hören können. Noch besser: Jeden Abend monatelang, jahrelang ein Set (Es gibt ja dieses tolle Zitat von Brötzmann: Er wollte unbedingt Haino beim Chicago Tentet live dabei haben, weil dieser zehn Leute gleichzeitig rausbringen kann). Am Ende sangen Heather und Keiji kind of „Strange Fruit“ im Duett, es ließe sich disktutieren, welches Verhältnis eine Wahl-Glasgoweranerin aus West Virginia und ein Japaner von der Ostküste zu diesem Song haben.
Die Amalgamierung in Fünfer-Besetzung gestern, das war dann für mich so etwas wie die Erfüllung meiner Fan Fiction vom Vortag. Komplett weggeschwemmt, unglaublich. Ich glaube, irgendwann in der ersten Hälfte …
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A Kiss in the Dreamhousegypsy-tail-windWenn er noch was geraucht hat, fand er den Weg trotzdem nicht ohne Hilfe, oder?
Wahrscheinlich hat er den ganzen Abend nachgeraucht, weil Keiji Haino penibel darauf achtet, dass niemand in seiner Gegenwart qualmt (Ich glaube, Jim O’Rourke hat er dazu gebracht, mit dem Rauchen aufzuhören, bevor er mit ihm zu spielen anfing).
Als ich nach Schlippenbachs Ansage sofort raus bin, hing draußen aber nur der Brötzmann-Sohn rum.
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A Kiss in the DreamhouseDanke auch Dir @napoleon-dynamite – erinnert mich natürlich an die vier sagenhaften Abende in Warschau vor ein paar Jahren … was wäre ich gerne wieder dabei gewesen! Obwohl, mit den Lärm-Attacken komme ich wohl weniger gut klar, bzw. mit Full Blast kam ich beim einen Set, das ich vor ein paar Jahren hier in Zürich hörte (home turf für Pliakas, der aber technische Probleme hatte) nicht so richtig klar, ich habe mich bei aller Wucht nach 20 Minuten gelangweilt, weil nichts mehr kam, was man bis dahin nicht schon zur Genüge gehört bzw. gefühlt hatte. War vielleicht auch einfach nicht der beste Abend (eben: Pliakas flickte sowieso die halbe Zeit an seinen Geräten und Kabeln herum).
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbanapoleon-dynamitemuss mich Haino mit Schrauben in seine Gitarre gedreht haben, und da stecke ich immer noch drin (love you, Keiji, xoxo!)
ging/geht mir ähnlich. war mein erstkontakt mit haino (ich habe ja angst vor japanischen noise-gitarristen), funktionierte natürlich vor allem im kontext des gesamtgebildes, das wirklich in vielerlei hinsicht kunstvoll war. mit ü40 wird einem ja schon etwas bang, wenn sich in der herzregion alles zusammenzieht, aber das war er wirklich wert ;)
schade, dass wir uns gar nicht gesehen haben. und ich ärgere mich nach deiner schilderung sehr, dass ich den ersten abend ausgelassen habe (wollte vor allem cyrille live sehen).
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vorgarten
7.4.2018 | akademie der künste, berlin | brötzmann plus (zweiter abend)
peter brötzmann plus…
(…)
das noise-brett in der mitte dann der erwartete frontalangriff. fängt damit an, dass haino quasi über seine gitarre stolpert. dann wischt er mit din-a-4-papierseiten über saiten. full blast setzt ein, die wohlfrisierte heather leigh singt „huh huh“, haino nimmt platz und explodiert alle 2 minuten kurz, double-bass-terror, verzerrte flächen von leigh, die zu ihrem gesang passen, brötzmann schraubt und schraubt. schnappatmung neben mir, zwei senioren (also im brötzmann-alter). auch bei mir allmählich herzrhythmusfehler. mein shirt flattert an den eigentlich gut gepolsterten rippen. dabei bleibt alles äußerst fein, detailreich. haino steht auf, schreit ins mikro, macht turnübungen, fällt hin. wertmüllerpliakas mit ihrem wunderbaren stop&go-metal. einige zuhörer bringen sich an den zuschauerrand in sicherheit. brötzmann schont sich nicht. heather leigh öffnet die augen nicht mehr. haino krabbelt zu seinen verkabelungen, schießt noch ein paar kurzschlüsse zu cecil taylor in den himmel. das betäubte publikum explodiert. die senioren neben mir gehen nach hause. drei hipster im gang sagen: „narcissistic shit.“ wunderbare stimmung.
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schwerhörigkeit auf allen seiten. toller abend.Wow! Da frage ich mich, ob ich was verpasst habe oder ob es besser für meine Gesundheit war, das ausgelassen zu haben. Aber das ist eine Frage, die kann man sich eigentlich öfter mal stellen.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)friedrichWow! Da frage ich mich, ob ich was verpasst habe oder ob es besser für meine Gesundheit war, das ausgelassen zu haben. Aber das ist eine Frage, die kann man sich eigentlich öfter mal stellen.
Bei niemandem, den ich kenne, so deutlich wie bei Brötzmann … beim Full Blast-Konzert, das ich hörte, stand ein leeres Bierglas auf einem Brett – von den Vibrationen wurde es allmählich zur Kante geschoben und fiel irgendwann runter. Nach einer bestimmten Anzahl Stunden implodiert halt der Brustkorb (und das summiert sich über ein ganzes Leben)
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy-tail-wind
friedrichWow! Da frage ich mich, ob ich was verpasst habe oder ob es besser für meine Gesundheit war, das ausgelassen zu haben. Aber das ist eine Frage, die kann man sich eigentlich öfter mal stellen.
Bei niemandem, den ich kenne, so deutlich wie bei Brötzmann … beim Full Blast-Konzert, das ich hörte, stand ein leeres Bierglas auf einem Brett – von den Vibrationen wurde es allmählich zur Kante geschoben und fiel irgendwann runter. Nach einer bestimmten Anzahl Stunden implodiert halt der Brustkorb (und das summiert sich über ein ganzes Leben)
Wenn es ein leeres Bierglas war, ist das ja noch zu verschmerzen.
Im Ernst, die Schilderung der körperlichen Wucht dieser Musik ist beeindruckend. Kennt man so sonst fast nur von hartem Rock oder Techno.
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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)Am Sonntag geht es zum Trio von Sylvie Courvoisier (Drew Gress/Kenny Wollesen) – bin gespannt, die Intakt-CD gefällt mir sehr gut.
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Und ich freue mich jetzt schon wieder auf Météo in Mulhouse – vorhin kamm das vollständige Programm heraus:
mardi 21 août 2018
PÜK (France) 21.08.2018 – Office de Tourisme – 18:00 (entrée libre) + de détails
KEITH TIPPETT SOLO (Grande-Bretagne) 21.08.2018 – Théâtre de la Sinne – 20:00 + de détails
DAVID MURRAY 4TET feat. SAUL WILLIAMS (USA) 21.08.2018 – Théâtre de la Sinne – 21:30 + de détailsmercredi 22 août 2018
PETER EVANS SOLO (USA) 22.08.2018 – Chapelle Saint-Jean – 12:30 (entrée libre) + de détails
STREIFENJUNKO (Norvège) 22.08.2018 – Motoco (Friche DMC) – 17:30 + de détails
JEAN-PHILIPPE GROSS / AXEL DÖRNER (France, Allemagne) 22.08.2018 – Motoco (Friche DMC) – 18:30 + de détails
MICHIYO YAGI SOLO (Japon) 22.08.2018 – Noumatrouff – 21:00 + de détails
AHMED (France, Grande-Bretagne, Suède) 22.08.2018 – Noumatrouff – 22:30 + de détails
NIMMERSATT feat. JON ROSE (Grande-Bretagne, Belgique, Australie) 22.08.2018 – Noumatrouff – Minuit + de détailsjeudi 23 août 2018
PASCAL NIGGENKEMPER SOLO (France/Allemagne) 23.08.2018 – Chapelle Saint-Jean – 12:30 (entrée libre) + de détails
SOFIA JERNBERG / METTE RASMUSSEN (Suède, Danemark) 23.08.2018 – Motoco (Friche DMC) – 17:30 + de détails
NICOLE MITCHELL SOLO (USA) 23.08.2018 – Motoco (Friche DMC) – 18:30 + de détails
SYSTÈME FRICHE II (France, Autriche) 23.08.2018 – Noumatrouff – 21:00 + de détails
MICHIYO YAGI / TONY BUCK (Japon, Australie) 23.08.2018 – Noumatrouff – 22:30 + de détails
SENYAWA (Indonésie) 23.08.2018 – Noumatrouff – Minuit + de détailsvendredi 24 août 2018
JON ROSE SOLO (Australie) 24.08.2018 – Chapelle Saint-Jean – 12:30 (entrée libre) + de détails
WOLFGANG MITTERER „Grand Jeu 2“ (Autriche) 24.08.2018 – Eglise Sainte-Marie – 16:30 (entrée libre) + de détails
SPLITTER ORCHESTER / JEAN-LUC GUIONNET (France, Allemagne, Mexique, Australie, Norvège, Grande-Bretagne, Israël, Bulgarie, USA, Italie) 24.08.2018 – La Filature – 18:30 + de détails
CHARLES HAYWARD / TONY BUCK (Grande-Bretagne, Australie) 24.08.2018 – Noumatrouff – 21:00 + de détails
A PRIDE OF LIONS (France, USA) 24.08.2018 – Noumatrouff – 22:30 + de détails
SONS OF KEMET (Grande-Bretagne) 24.08.2018 – Noumatrouff – Minuit + de détailssamedi 25 août 2018
JEAN-LUC GUIONNET / ROBIN HAYWARD (France, Grande-Bretagne) 25.08.2018 – Chapelle Saint-Jean – 12:30 (entrée libre) + de détails
SPLITTER ORCHESTER (Allemagne, Grande-Bretagne, Australie, Israël, Mexique, USA, Italie, Norvège, Bulgarie)) 25.08.2018 – La Filature – 18:30 + de détails
PETER EVANS ENSEMBLE (USA) 25.08.2018 – Noumatrouff – 21:00 + de détails
THIS IS NOT THIS HEAT (Grande-Bretagne) 25.08.2018 – Noumatrouff – 22:30 + de détails--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaMan kann nur hoffen, dass Keith Tippett wieder gesund wird und irgendwann auf die Bühne zurückkehren wird.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...atomMan kann nur hoffen, dass Keith Tippett wieder gesund wird und irgendwann auf die Bühne zurückkehren wird.
Oh, das hatte ich nicht mitgekriegt. Fragt man sich ja direkt, ob die vom Météo das schon wissen?
Die CD bestelle ich dann wohl direkt mal. Hörte ihn 2016 in Ravenna im Duo mit Julie Tippets, das Publikum – das davor die explosiven Four Blokes von Louis Moholo gehört hatte – lief in Scharen raus (die Tippet(t)s hätten zuerst spielen müssen, aber Moholo ist nur dabei, wenn er der Boss ist, und der Boss entschied halt an dem Abend, dass er zuerst spielen wolle), dabei war das ziemlich gut, stellenweise fast schon gespenstisch, aber natürlich auch sehr ätherisch.
Wäre natürlich super, wenn er im Sommer tatsächlich wieder spielen würde, aber damit rechne ich dann mal eher nicht.
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"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #157: Benny Golson & Curtis Fuller – 12.11.2024 – 22:00 / #158 – 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaSylvie Courvoisier Trio – Zürich, Moods – 06.05.2018
Sylvie Courvoisier, p
Drew Gress, b
Kenny Wollesen, dRollende Bässe, präparierte Saiten, kleine Riffs und endlose Linien, wilde Arpeggi und Passagen, die an Cecil Taylor erinnern … aber auch viel Funk und überhaupt viel Leben gab es zu hören in der Musik, die das Trio der Lausanner Pianisten Sylvie Courvoisier gestern im Moods spielte. Man kannte die meisten Stücke von der Intakt-CD, die schon vor einigen Wochen erschienen ist, doch live kam das Material in ausgedehnten Versionen daher. Das Zusammenspiel war präzise und beweglich, die drei waren mit Konzentration aber auch mit Freude bei der Sache, die manchmal recht vetrackten Rhythmen, die Wechsel zwischen verschiedenen Teilen der Stücke, die da und dort abrupten Enden – alles klappte, wie es sollte. Das erste Set erreichte einen unglaublichen Flow, und es schien kaum enden zu wollen. Schon der Beginn überraschte, denn bereits ein paar Minuten zu früh ging es los, und das Set dauerte um die 90 Minuten. Nach einer kurzen Pause kam das Trio zurück und spielte noch einmal eine Stunde, den Flow des ersten Set erreichte die Band nicht mehr ganz, dafür kam der Funk jetzt richtig zum Vorschein – dabei war das alles äusserst differenziert, die drei arbeiten geschickt mit Dynamik, auch Wollesen spielte manchmal sehr leise, mit den Fingern, mit verschiedenen Besen, Sticks und einmal auch mit Mallets.
Ich sollte wohl mehr von Courvoisier anhören, erst mal die paar älteren CDs, die schon da sind wiederhören, denn bisher, ich erwähnte es anderswo, als ich die neue CD entdeckte, wurde ich mit ihr nur selten richtig warm. Das hat sich mit diesem Trio grundlegend geändert, sowohl CD wie auch das gestrige Konzert sind hervorragend. Im Ansatz folgt die Musik wohl verschiedenen Tendenzen des Jazz der letzten zwanzig Jahre, die ich oft etwas abschreckend finde: komplexe Strukturen, zickige Beats, Montagen … doch bei diesem Trio klappt das für mein Empfinden bestens, nichts wirkt verkopft, nichts aufgesetzt, nichts beliebig aneinandergeklebt, sondern das ist einfach genau die Musik, die dieses Trio machen will und kann, um nicht zu sagen: muss.
Toll!
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Am Donnerstag bis Sonntag findet in Dudelange, Luxemburg, auch wieder das Like A Jazzmachine Festival statt. Ich fahre da immer gerne hin, schon alleine weil ich die Lokalisation mag.
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Schlagwörter: 2018, Jazzfestivals, Jazzgigs, Jazzkonzerte, Konzertberichte
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