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Woche 6
LAMBCHOP:
„Aw C'mon / No You C'mon“09. FEBRUAR 2004
Lamchop melden sich mit einem eindrucksvollen Werk zurück. Einem Doppelalbum, das eigentlich keines ist:
Kurt Wagner: „Ich war mit diesen 24 oder mehr Songs fertig – und dabei stellte sich mir die Frage: Wie bringe ich diese Berge von Material so raus, dass sie der Hörer noch verdauen kann. Normalerweise kann man sich 40 -45 Minuten auf Musik am Stück konzentrieren. Also haben wir versucht unser Material diesen Hörgewohnheiten anzupassen. Nach dem Motto: Okay, hier ist eine Platte, da ist die andere. Du hörst die eine an und hast deine Hörerfahrung gemacht. Du hörst die andere Platte an und machst eine neue, eine andere Hörerfahrung. Aber keinesfalls müssen diese beiden Platten zusammen gehört werden. Jede kann für sich stehen.“
Beim hören klingt „Aw C´mon“ wie der dunklere Bruder des hellen und ironischen „No You C´mon“…
Kurt Wagner: „Ich habe immer gedacht, diese Platten seien miteinander verwandt, möglicherweise wie Geschwister. Sie stammen aus der gleichen Familie und sie könnten sogar Zwillinge sein. Aber sogar eineiige Zwillinge haben in einem gewissen Maße zwei verschiedene Persönlichkeiten. Die Platten haben dennoch viele Sachen gemeinsam. Sie wurden zur selben Zeit aufgenommen und geschrieben. Aber zu der Zeit gab es auch diese Unterschiede, die ich im Konzept dieser zwei Platten verarbeiten wollte. Und dabei bin ich der Frage nachgegangen, was eine Platte überhaupt bedeutet. Und welche Plattentypen gibt es überhaupt und wie werden sie den Leuten präsentiert? Ich hatte gleich zwei Ideen: Das eine war die Idee einer Platte, die einen Flow hat, also einen Anfang, einen Mittelteil und einen Schluss hat. Die zweite Idee war eine Platte, die einfach eine Sammlung von Songs ist. Ein Album, wie ein Fotoalbum – eine Sammlung von Fotographien. Und das ist die zweite Platte, „No, You C´mon“ – Individuelle Songs, bei denen ich das Gefühl hatte, dass sie für sich stehen können, aber genauso für das stehen, was wir machen.“
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Werbunghab das album gerade das erste mal gehört. mein eindruck: schön, aber nicht brilliant, trotzdem geht es irgendwie gut rein. gegen ende etwas eintönig. drück mal das zweite mal auf play….
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Langweilig!Woche 7
FRANZ FERDINAND
16. Februar 2004
VON MARKUS KÖBNIK
Alle Mitglieder von Franz Ferdinand haben schottische Wurzeln!
Alle? Jein.
Der Gitarrist Nicholas Mc Carthy ist zwar Schotte, ist aber im Zündfunk-Land aufgewachsen. Genauer gesagt in Bad Aibling bei Rosenheim.Es folgt ein Kontrabass-Studium in München, begleitet von zahlreichen Sessions in diversen Jazz-Absteigen und durchfeierten Nächten im Münchner Atomic-Cafè.
Doch „Home is where the Heart is“. Und um herauszufinden, wo das Herz vielleicht noch leidenschaftlichler schlagen kann, geht es zurück zum Ursprung. Auf die Insel, genauer gesagt nach Glasgow, wo er bald die anderen Mitglieder von Franz Ferdinand kennen lernt und fleißig bei der Namensgebung der Band hilft.
Doch auch die vielleicht bekannteste und seltsamste Liedzeile der vergangenen Wochen geht auf Mc Carthy zurück:„Ich heiße superfantastisch – ich trinke Schampus mit Lachsfisch“
aus dem Song: Darts of PleasureDoch nicht nur sprachliche Einschläge bringt Nicholas Mc Carthy mit; nein auch die nötige Portion Musik mit seiner Gitarre. Zusammen mit den anderen Instrumenten und dem markanten Gesang klingt der Sound von Franz Ferdinand einfach so gut, dass er nicht nur durch hohe Charteinstiege auffällt.
Die gelungene Mischung aus Pop, Disco, Postpunk und Rock überzeugt. Und sieht sich in einer Linie mit den Vorbildern der Bands „Orange Juice“ oder „Josef K“. Die Linie wird bei Franz Ferdinand aber mit einem biegsamen Lineal weiter gezogen: Mitten in die Heimat der Gefühle. „Home is where the Heart is“. Das weiß Nicholas Mc Carthy schon seit längerer Zeit; und wir spätestens seit diesem Debut-Album.
http://www.franzferdinand.co.uk/
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Woche 8
LIARS
„They Were Wrong, So We Drowned“23. FEBRUAR 2004
Die Liars heißen nur Liars wohlgemerkt ohne ein „The“. Darauf legt man Wert. Die Liars wollen keine hippe The Band sein. Da sich in den letzten Jahren wie Unkraut vermehrt haben.
Die Liars sind auch weit davon entfernt, eine eingängige Popband zu sein. Den Weg den sie auf ihrem Debüt eingeschlagen haben (They Threw Us All In A Trench And Stuck A Monument On The Top), gehen sie auf ihrer zweiten Platte weiter:
Sperriges, ungefälliges, zum Teil unharmonisches und unrhythmisches Song-Material. Keine leichte Kost die uns das Trio aus New York serviert. Die bekennenden Neubauten-Fans hätten auch gut in die No-Wave Ära gepasst.
Teilweise erinnert „They Were Wrong, So We Drowned“ an Suicide und Sonic Youth. Allerdings an deren kakophone Seite. Die Platte Ist in erster Linie durch Melodie-Verweigerung geprägt.
Die Liars beweisen, dass Gitarrenmusik im Jahre 2004 kein poppiger-Retro-Rock für Lederjacken-Fetischisten sein muss, sondern auch ein paranoider Trip in die Welt des schaurigen Schalls sein kann. Vor diesem Trio muss man sich in Acht nehmen.
Und nicht vergessen: Niemals „The Liars“ sagen.
http://www.mute.de/artists/liars.shtml
http://www.liarsliarsliars.com/--
Oje, wenn ich lese, was hierzu schon 2 Foris im entsprechenden Album-Thema dazu geschrieben haben, dann ist diese Roh-Kost kaum goutierbar…Meine Nerven brauche ich anderswo.
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Jetzt schon 62 Jahre Rock 'n' RollWoche 9
PAUL KALKBRENNER
„Self“VON MARKUS KÖBNIK
01. MÄRZ 2004
Die Entdeckung der Langsamkeit.
Nach den Alben „Superimpose“ und „Zeit“ ließ der 26-jährige ca. 365 Kalenderblätter in den Mülleimer wandern, um sein drittes Album fertig zu stellen. Bei der Produktion hat er mit einem Ohr in die Musik- und dem anderen tief in sich hinein gehört. Dabei hat er wie von alleine sich und seine Gefühle mit der Musik verwoben. Spur um Spur. Takt um Takt.
Um sich selbst in diesem schimmernden Klangteppich hörbar zu machen, braucht Paul Kalkbrenner keine Stimme: Die bronzenen Beats sprechen für ihn, indem sie sich mal wie eine schnurrende Katze heran schleichen oder vom Kölner Schaffelfieber gequält um die Ohren tanzen. Umrandet wird das alles von Sphäre, die alles zum leuchten bringt und dabei das abrundet, was sonst vielleicht eckig erscheinen würde. Auch ein küstentaugliches Akkordeon trägt auf „Self“ seinen bescheidenen Teil dazu bei, dass die Grenzen zwischen Techno und Melancholie immer mehr verschmelzen.Ein ehrliches und ambient-orientiertes Album, das einen bewegt, auch wenn man nicht gerade dazu im Club tanzt. So wie der in Friedichshain lebende Musiker älter geworden ist, so ist auch seine Musik ein Stück weit gereift.
Zwar läßt die Musik noch keine grauen Haare erkennen, aber der Schritt wird einen Takt langsamer. Und das gilt es zu bewundern und zu entdecken.--
Woche 10
BUBBA SPARXXX
„Deliverance“VON RALF SUMMER
08. MÄRZ 2004
Er wuchs an einer staubigen Straße in der Nähe von La Grange auf, einem kleinen Ort in Atlanta/USA, der durch ein altes ZZ Top-Stück bekannt wurde. Er musste in Haus und Hof helfen, und der nächste Nachbarsjunge wohnte ein bis zwei Kilometer vom Haus seiner Eltern entfernt. Aber der weiße Warren Mathis hatte Glück – sein nächster Nachbarsjunge war schwarz – und er spielte ihm HipHop-Mix-Tapes vor, die er von seinem Cousin aus New York geschickt bekommen hatte.
Eigentlich fand Warren Mathis Rap-Musik ziemlich gut, aber Sport war erstmal wichtiger für ihn. Schließlich war er ein riesiger Kerl – Mathis ist zwei Meter groß und wiegt 110 Kilo. Doch nach der High School war Schluß mit Fußball und auf dem College lernte Mathis einen Musikproduzenten kennen. Ihr erstes Rap-Projekt scheiterte nach ein paar Auftritten, aber beim zweiten Anlauf nannte er sich Bubba Sparxxx, ging ins Studio und veröffentlichte sein erstes Album selbst. Es wurde im Radio gespielt und landete bei einem der großen Musikmanager auf dem Tisch – zur Vertragsunterzeichnung beim Majorlabel in Hollywood flog Bubba Sparxxx dann zum ersten mal mit dem Flugzeug.
Inzwischen arbeitet Bubba Sparxx schon mit den renommiertesten HipHop-Produzenten der Staaten zusammen: Timbaland und das Outkast-Produktionsteam Organized Noise sollen Mathis den Durchbruch bescheren. Das zweite Bubba Sparxxx-Album heißt „Deliverance“ und hat noch mehr Südstaaten-Einflüße als das erste. Manchmal klingt auch eine irische Fiddel durch oder eine Slide-Guitar – und schon sitzt man selbst an der staubigen Landstraße, an der Bubba aufgewachsen ist.
Die offizielle Homepage:
http://www.BUBBASPARXXX.COM--
Das Album ist ja eigentlich seit einem halben Jahr auf dem Markt, auch in Deutschland. Aber das nur am Rande…
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Ich kenn mich da nicht so aus, atom.
Auf der Hompage des Labels
http://www.urban.de/index.php?artist=bubbasparxxxsteht es mit VÖ 08.03.2004
Remix, Bonus Tracks etc etc – was weiss ich
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Das sind die unverständlichen Vorgehensweisen von Plattenfirmen. Heute war der zweite Veröffentlichungstermin für das Album. Sollte man aber an dieser Stelle nicht weiter drauf eingehen.
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Hey man, why don't we make a tune... just playin' the melody, not play the solos...Woche 11
F.S.K.
„First Take Than Shake“15. MÄRZ 2004
F.S.K. ist eine der dienstältesten deutschen Bands. Seit über 20 Jahren sind sie ein fester Bestandteil der deutschen Musikszene. Keine andere nicht-englische Band sessionierte so oft bei John Peel wie F.S.K.
Mit „First Take Than Shake“ haben F.S.K. ihr elftes Album abgeliefert. Es ist der Versuch elektronische Musik mit klassischen Bandsound zusammen zubringen. New Wave, Country, Post-Rock, Elekronika und House gebe sich die Hand.
Damit „First Take Than Shake“ richtiges Soulfood mit Kraut wird, hat man sich aus Detroit die afroamerikanische Techno-House-Legende Anthony „Shake“ Shakir ins Studio geholt.
Aufgenommen wurde übrigens im Detroit des bundesdeutschen Südens, in Weilheim, in Mario Thalers Uphon-Studio. Und damit Anthony „Shake“ Shakir wenigstens noch etwas Motor-City-Luft abbekam, wurde am Ende der Produktion noch ein Gruppenbild auf dem Münchener BMW-Hochhaus geschossen.
Die elf Songs des elften Albums „First Take Than Shake“ sind auf jeden Fall ein Beweis dafür, dass man auch nach 20 Jahren immer noch für eine Überraschung gut sein kann.
http://www.diskob.com/c/fsk/db123.html
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@doc music
wo hast du den „liars“ thead denn gefunden? ich habe vergeblich gesucht. klingt aber spannend.--
Woche 12
N.E.R.D.
„Fly or Die“22. MÄRZ 2004
VON LARS-ERIK AMEND
Die Neptunes sind ein Produzenten-Duo mit Hitgarantie: In britischen Jugendradios sind 20 Prozent aller Songs von den Neptunes. Sie haben Jay Z, Britney Spears oder Justin Timberlake produziert. Pharrell Williams ist die eine Hälfte der Neptunes. Außerdem ist er Chef von N.E.R.D. Gerade ist das zweite Album von N.E.R.D. erschienen, es heißt „Fly or Die“.
Wer jetzt ein fettes HipHop-Album erwartet wird enttäuscht. N.E.R.D. wollen noch mehr als bisher die grenzen zwischen schwarzer und weißer Musik, zwischen HipHop und Rock einreißen. Auf jeden Fall ist Grammy-Gewinner Pharrell auch aussichtsreicher Anwärter für den Titel „Hardest Working Man in Showbusiness. Trotzdem hat er Zeit für ein Interview gefunden.
ZF: Pharrell, Du bist gerade 30 geworden! Wie würdest Du dein Leben beschreiben?
Pharrell Williams: In den ersten 10 Jahren meines Lebens hat sich bei mir alles um Hod Dogs und Pommes gedreht. Jeden Freitag Abend und Samstag Morgen gab es Cartoons im Fernsehen. Obwohl ich mir die auch heute noch ansehe, 20 Jahre später. Spiele wie „Eval Knivel“ oder „The Dukes Of Hazzard“. Ich habe Dallas geguckt und mich genauso gefragt, wer J.R. erschossen hat. Danach drehte sich in meinen 20ern alles ums Skateboardfahren und die Musik. Und jetzt, wo ich 30 bin, dreht sich immer noch alles ums Skateboardfahren. Es dreht sich immer noch um Musik und ich liebe immer noch Pommes. Es hat sich nicht viel geändert, ausser das ich das Gefühl habe, dass ich bald das richtige Mädchen treffen werde. Ich bin dann das Schlagzeug und sie das Piano und gemeinsam schreiben wir dann Kinderlieder.ZF: Du produzierst so viele verschiedene Künstler und stellst ihnen Deine Beats zur Verfügung! Macht es für dich einen Unterschied, ob du für andere oder an eigenen Projekten arbeitest, zum Besipiel für N.E.R.D.?
Pharrell Williams: Die Herangehensweise ist die gleiche, aber natürlich gibt es einen Unterschied. Man kann das ganz gut mit einem Juwelier vergleichen, der seine besten Stücke verkauft, denn damit verdient er sein Geld. Gleichzeitig behält er aber seine besten Diamanten zurück und schenkt sie seiner Frau. So ist das bei mir auch. Ich veröffentliche keinen Schrott.
ZF: Der Titelsong des neuen N.E.R.D. Albums „Fly or die“ handelt von einem Jungen, der Selbstmord begehen möchte …
Pharrell Williams: Bei „Fly or die“ geht es um einen Jungen, der überlegt sich umzubringen. Warum auch immer! Das interessante daran ist, dass er auf einmal in einer Schule aufwacht und merkt, dass alles nur ein Traum war. Das ist eine ganz andere Herangehensweise an dieses Thema. Andere Bands singen immer nur darüber, wie scheiße das Leben ist, Drogen überall, dass sie nicht mehr leben möchten, nur noch sterben wollen und machen mit so etwas auch noch Geld. Die Kids hören das und wollen auf einmal auch sterben. Wir wollen ihnen einen anderen Weg zeigen. Bei uns ist alles nur ein Traum und wir wollen ihnen zeigen, dass sie noch ein ganzes Leben vor sich haben. Ich denke, dass ist cool!
ZF: Du hast vor ein paar Wochen zusammen mit Deinen Partner Chad Hugo einen Grammy in der Kategorie „Bester Produzent“ erhalten. Wie gehst Du damit um?
Pharrell Williams: Es war überraschend bis zum letzten Moment. Ich sehe mich auch heute noch nicht als jemanden, der einen Grammy gewonnen hat. Ich weiß auch gar nicht, wie sich das anfühlt. Ich habe es noch nicht einmal akzeptiert. Es dauert bestimmt noch ein paar Jahre bis ich das überhaupt begreife. Im Moment ist es so, dass ich weiß, dass ich den Grammy habe, aber immer noch denke, dass es nie passiert ist.
ZF: Es gibt also ein Leben vor und nach dem Grammy! Wie geht's weiter mit Pharrell und den Neptunes?
Pharrell Williams: Jetzt nachdem ich einen Grammy bekommen habe, werde ich definitiv den Namen „Neptunes“ nicht mehr verwenden. Es geht mir nicht darum, etwas so Großes aufzubauen und dann von oben herunterzuschauen. So bin ich nicht. Ich baue gerne etwas auf und verschwinde wieder, bevor mich die Leute zu sehr damit identifizieren. Und mit dem Grammy hat man mir einen Stempel verpasst, nach dem Motto: „Jetzt hast du es geschafft!“. Nein, habe ich nicht. Vielen Dank für den Grammy. Ich werde ihn mir in die Wohnung stellen, aber nennt mich nicht mehr „Neptunes“. Gebt mir einen anderen Namen. Und wir haben auch schon unter anderen Namen produziert, nur dass es keiner gemerkt hat.
ZF: Die Marke „Neptunes“ steht für Qualität, ist ein absoluter Hitgarant, Plattenfirmen zahlen für einen Beat schon mal gerne 250.000 Dollar, weil sie wissen, dass es sich bezahlt macht. Warum wollt ihr das alles aufgeben?
Pharrell Williams: Der Name wurde einfach nur noch benutzt um mehr Platten zu verkaufen. Er wurde fast schon missbraucht. Auf der CD stand groß drauf : „Neue Single der Neptunes!“ Was für eine Scheiße ist das denn? Das haben sie bei Quincy Jones doch auch nicht gesagt. Deswegen ist er auch so groß geworden. Er war immer in Lage etwas Neues zu machen. Er war beweglich. Er konnte allen den Rücken zuwenden und nach Europa gehen, um ein Jazzalbum aufzunehmen. Wenn ein bestimmter Name zu sehr gefeiert wird, dann bekommt er automatisch eine Brandmarke! Zum Glück haben wir schon mit so vielen unterschiedlichen Musikern zusammengearbeitet wie No Doubt, Jay-Z, Mystikal und Ludacris, Limp Bizkit, Papa Roach und mit Gwen Stefani werden wir auch wieder ins Studio gehen. Wir wollen das alles nicht mehr, weil wir uns nicht mehr wohl damit fühlen. Es ist zu groß geworden!
ZF: Wie lautet das Geheimrezept, einen Hit zu produzieren?
Pharrell Williams: Hast du schon einmal darüber nachgedacht, warum du manche Lieder magst und andere nicht? Es liegt am Timing! Manchmal dauern die einzelnen Parts eines Songs einfach zu lange. Deswegen findest du diesen Song ganz okay, aber du bist nicht verrückt danach. Und es liegt immer am falschen Timing! Manche Musiker haben die Gabe das perfekte Timing hinzubekommen. Dann denkst du : „Wow, ich liebe diesen Part und dann kommt der nächste, der noch viel besser ist und dann eine neue Melodie, die noch bezaubernder ist usw.“ Das habe ich gespürt, als ich zum ersten mal Songs von A Tribe Called Quest“ gehört habe. Ich habe das erst gestern zu Q-Tip gesagt.
ZF: Die HipHop Band „A Tribe Called Quest“ hat dich also beeinflusst.
Pharrell Williams: A Tribe Called Quest waren die ersten, die diesen speziellen Sound erfunden haben. Damals basierten die Songs hauptsächlich auf alten James Brown Loops, wie der Beat von „Funky Drummer“, zum Beispiel. Die Songs wurden eher vom Beat dominiert. Tribe haben aber ihre Songs eher auf den Akkorden und Jazz-Samples aufgebaut. Das gab es damals noch nicht. Seitdem sind wir große Fans und haben alles was Q-Tip und Ali Shaheed Mohammed gemacht haben genau beobachtet und von ihnen gelernt.
ZF: Willst Du mit N.E.R.D. beweisen, dass man auch mit coolen Songs im Radio gespielt werden kann? Waren die Texte der Songs vom ersten Album vielleicht zu anspruchsvoll?
Pharrell Williams: Was die Texte betrifft auf jeden Fall. Jetzt ist die Musik eher metaphorisch. Manche sehen darin etwas Jazz, manche finden die Musik sehr bunt und andere eher lebhaft und leuchtend. Genau das wollten wir erreichen. Ihr habt mir all diese Komplimente über das Album gegeben, was ich sehr cool finde. Wann konntet ihr das letzte mal sagen über etwas, das auf MTV und den großen Radiostation läuft. Es war die richtige Entscheidung, denn sie spielen uns sogar auf den großen Rockstationen. Wann gab's das schon.
ZF: Hat das neue N.E.R.D.-Album noch etwas mit HipHop zu tun?
Pharrell Williams: Das Album ist schon aus einer HipHop Perspektive entstanden, hat aber nicht mehr dieses HipHop-Feeling. Das sollte es auch sein. Das neue Album soll verschiedene Menschen zusammen bringen. „In Search of“ war schon sehr direkt mit sehr deepen Texten. Die neuen Sachen sind sehr sehr metaphorisch. Es gibt einen Song auf dem Album, „Wonderful Place“, bei dem es offensichtlich um eine bestimmte Sache geht, in Wahrheit aber um etwas ganz anderes. Einmal geht es um eine Halluzination und einmal um die Nachwirkungen eines Krieges. Und du musst jetzt herausfinden, um was es sich wirklich dreht.
ZF: Vor allem HipHop Fans verstehen nicht, dass Du auf einmal Rockbands produzierst und mit Deinem Projekt „N.E.R.D.“ auch in diese Richtung gehst! Was sagst Du zu denen?
Pharrell Williams: Für mich ist Musik wirklich Musik. Es ist genauso unsinnig zu fragen, wer zuerst Gospel gesungen hat! Alles hat irgendwo seinen Ursprung, aber Dinge verändern sich ständig und bleiben nie an einem Ort. Sind werden erst wichtig, wenn sie sich ausbreiten. Ich betrachte Rock&Roll nicht als „mein Ding“, nur weil ich schwarz bin. Es wäre vollkommen ignorant, weil am Ende geht es letztlich nur darum gehört zu werden. Wird etwas nicht gehört, wird es vergessen werden. Musik muss von anderen Menschen gefühlt werden, sonst ist es egoistisch und zählt nicht. Der wahre Grund Musik zu machen ist das andere Menschen sie fühlen können. Darum geht es uns auch bei N.E.R.D.. Wir wollen den Leuten auch mal etwas anderes geben. Wir wollen, dass die Leute wirklich zuhören und sich besser fühlen.
http://www.virginmusic.de/3250891/info.html
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Hat die schon jemand gehört?
Die Single She wants to move klingt nicht sehr vielversprechend.
Mir haben die Singles vom ersten Album besser gefallen(Provider, Rock Star).--
Du würdest die Realität nicht mal erkennen, wenn man sie dir in den Arsch schieben würde.Woche 13
THE VON BONDIES
„Pawn Shoppe Heart“29. MÄRZ 2004
Bekannt wurden die Von Bondies als Vorband von den White Stripes. Noch bekannter wurden sie, als Mr. White Stripe Mr. Von Bondie eins auf die Nase gab. Und auch wenn die Von Bondies ähnlich rau wie die White Stripes klingen, beweisen sie spätestens mit ihrem Zweitling „Pawn Shoppe Heart“, dass sie musikalisch eigenständig sind.
The Von Bondies gründeten sich um das Jahr 2000 herum. Vorher hatte es ein paar erste Band-Versuche gegeben: Jason hatte mit Marcie zusammen eine Band namens Baby Killers und Carrie tobte sich als 16-Jährige in der Mädchenband The Fags aus. Mit 18 zogen sie von zu Hause aus – in die große Stadt nach Detroit. Dort begann nach klassischen Nachtschichtjobs die Karriere der Von Bondies. „Für mich ist es am wichtigsten in der Musik, eine Geschichte zu erzählen,“ so Jason Stollsteimer. „Wenn Du keine Geschichte zu erzählen hast, solltest Du nicht auf die Bühne gehen. Entweder Du willst die Welt verändern oder Dein Leben erklären. Die Songs auf dem Album drehen sich um mein Leben. Ich habe damit angefangen, weil ich es besser fand als mich jeden Abend zu betrinken.“
http://www.vonbondies.de/
http://www.wea.de/artist/index.html?dest=h…1390/artist_bio--
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