Startseite › Foren › Das Radio-Forum › Roots. Mit Wolfgang Doebeling › 02.08.2009
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AutorBeiträge
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Sonic JuiceDJ, gibt es eigentlich eine Studio-Version von Hags „White Line Fever“ (z.B. auf Single) oder war das nur auf „Okie From Muskogee“ enthalten? Und bei der Gelegenheit: Könnest Du etwas zu seinen Prä-Capitol-Singles sagen? Lohnt die Suche oder sind die selben Takes alle später identisch wieder auf den Capitol-Alben aufgetaucht?
„Fever“ sollte sogar als Single veröffentlicht werden, anläßlich einer 4th-of-July-Rallye der Teamsters, woraus dann aber nichts wurde, weil die Veranstaltung wegen gewerkschaftsinterner Querelen abgesagt wurde. Ich habe also auch nur die „Okie“-Version. Was die Tally-45s betrifft, fünf an der Zahl, so kenne ich davon nur drei, besitze gar nur eine, weiß aber, daß Capitol neue Aufnahmen an den Start brachte. „Strangers“, auf Tally bereits ein Hit und eigentlicher Anlaß für Capitols Interesse an The Hag, avancierte dann ja sogar zum Title-Track der ersten LP und zum Namensgeber seiner Band. Tally war ein winziges Label in Bakersfield mit nur regionalem Vertrieb, die Aufnahmen entsprechend basic, noch ohne die Aura der frühen Capitol-Sides. Ich habe ein paar Capitol-Acetates aus der Zeit zwischen „Fugitive“ und „Mama Tried“ mit etwas anderer Abmischung, keine alternate Takes also, aber doch nicht identisch mit den veröffentlichten Versionen. Habe sie auch in „Roots“ schon gespielt, in einem Merle-Special vor ca. 15 Jahren. Könnte ich wieder mal tun. We’ll see.
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WerbungHat and beardUnd eine Frage auch von mir: Wo findet man das Haggard/Jones-Duett und von wann ist es? Danke.
Die LP der beiden heißt „A Taste Of Yesterday’s Wine“ (Epic, 1982) und dürfte eine der letzten hörenswerten Sherrill-Produktionen sein.
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waSehr schöne Sendung. Danke.
Für ein paar Informationen zum „Isle-of-Wight-Incident“ wäre ich dankbar.Ich hatte das schon einmal ausführlich erzählt, deshalb nur kurz: KK trat nachmittags auf, die halbe Million Festivalgänger auf der Wiese zeigte sich zu so früher Stunde generell eher ungnädig, hier aber teilweise feindselig. Zum besseren Verständnis vorab: anders als im Vorjahr, wo die Menge zu 90% aus Briten bestand, setzte sie sich 1970 internationaler zusammen. Rund die Hälfte, so mein Eindruck, war vom Kontinent. Und die allermeisten waren gekommen, um Hendrix, The Who, The Doors, The Moody Blues und die Weltpremiere von Emerson, Lake & Palmer zu erleben. Dazu Miles, Cohen, Tull, etc.
Ich ja auch, damit da kein Mißverständnis aufkommt, aber mich interessierte auch das nachmittägliche Vorprogramm, insbesondere Joni Mitchell und John Sebastian. Anyway, KK kam auf die Bühne mit den Insignien des Texaners (Hut, Stiefel, Drawl) und befremdete einen kleinen, aber lautstarken Teil des Publikums wohl schon deshalb. Die meisten nahmen freilich überhaupt keine Notiz von ihm, weil sie schliefen oder ramdösig herumlagen (die Nächte waren lang). Als er „Blame It On The Stones“ sang, änderte sich das, weil kaum jemand die Strophen mitkriegte und der Refrain als nicht gerade Stones-freundlich ausgelegt wurde. Ich befand mich ca. 20m vor der Bühne, halbrechts, und tat mein bestes, die Umsitzenden und Umliegenden aufzuklären. Das sei doch purer Sarkasmus, sagte ich ohnmächtig. Und: man möge doch bitte genau hinhören. Ein Stimmchen der Vernunft, das im Pfeifkonzert unterging, wann immer dieser dreiste Cowboy „Blame it on those Rolling Stones“ sang. Blasphemie!
Nochmal: die Buhrufer waren eine Minderheit und es gab von der schweigenden Mehrheit auch ein bißchen Applaus, am Ende trollte sich KK dann aber reichlich erzürnt. In einem Interview im „Melody Maker“ beschrieb er seinen Gemütszustand während des Auftritts sehr ausführlich, Tenor: er sei sich vorgekommen „like a stranger in a strange land“. Exakt der Eindruck, den wohl auch seine dumpfen Widersacher hatten.
PS: Joni Mitchell erging es ähnlich. Auch sie wurde von der Bühne gebuht, zeigte sich aber weniger robust als KK und weinte darob bitterlich. Von meinem Standort konnte ich sehen, wie backstage ein paar Leute auf sie einredeten, sie kam dann auch nochmal zurück und spielte ihr Set zu Ende. Bezeichnend: als sie die Zeile „By the time we got to Woodstock we were half a million strong“ sang, wurde vielfach gejohlt. Ein paar Wochen später führte der Song die UK-Charts an, wenn auch in der Version von Matthews Southern Comfort.
Fazit: so eine Festival-Meute ist eine träge Masse, doch braucht es oft nur ein paar Reizworte, um sie in Bewegung zu setzen. Nicht selten in die falsche Richtung.--
Travis BickleROOTS 26-09 (02.08.2009)
#10891. Stunde
1. THE NEW RIDERS OF THE PURPLE SAGE – Gypsy Cowboy
2. MARVIN, WELCH & FARRAR – Marmaduke
3. GRAHAM NASH – On The Line
4. BUTCH HANCOCK – Boxcars
5. KRIS KRISTOFFERSON – To Beat The Devil
6. MICKEY NEWBURY – San Francisco Mabel Joy
7. THE NEW RIDERS OF THE PURPLE SAGE – Sutter’s Mill
8. THE BEACH BOYS – The Trader
9. AMERICA – Cornwall Blank
10. THE FLYING BURRITO BROTHERS – White Line Fever
11. MERLE HAGGARD – Live In Prison
12. THE NEW RIDERS OF THE PURPLE SAGE – Death And Destruction2. Stunde
1. R.E.M. – Wendell Gee
2. GORDON LIGHTFOOT – The Wreck Of The Edmund Fitzgerald
3. THE BEACH BOYS – Steamboat
4. MERLE HAGGARD & GEORGE JONES – The Brothers
5. KRIS KRISTOFFERSON – Blame It On The Stones
6. THE ROLLING STONES – Coming Down Again
7. KATE AND ANNA McGARRIGLE – Southern Boys
8. BUTCH HANCOCK – To Each His Own
9. THE FLYING BURRITO BROTHERS – Colorado
10. THE NEW RIDERS OF THE PURPLE SAGE – Long Black Veil
11. LEON REDBONE – I Hate A Man Like You
12. RICHARD BETTS – Hand PickedBesten Dank für die Playlist, Travis. And thank y’all for listening.
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Bei den tollen McGarrigles wollten die müden Lider (ähm, ausdrücklich ohne „e“ bitte) leider nicht mehr, bis dahin waren meine Highlights Graham Nash, Marvin, Welch & Farrar, die Flying Burrito Brothers (brauche wohl doch noch mehr als das Debut) und natürlich – ganz neu und begeisternd – die New Riders, nach denen ich mich demnächst mal umsehen werde. Danke!
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Sir, I'm going to have to ask you to exit the donut!Danke für die wertvollen Infos zu Hag!
Wolfgang DoebelingIch habe ein paar Capitol-Acetates aus der Zeit zwischen „Fugitive“ und „Mama Tried“ mit etwas anderer Abmischung, keine alternate Takes also, aber doch nicht identisch mit den veröffentlichten Versionen. Habe sie auch in „Roots“ schon gespielt, in einem Merle-Special vor ca. 15 Jahren. Könnte ich wieder mal tun. We’ll see.
Zumindest alle 15 Jahre sollte so ein Special doch schon möglich sein. (Geburtstag habe ich am 2.10., da würde sich die Sendung am 4.10. natürlich geradezu aufdrängen!)
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I like to move it, move it Ya like to (move it)@WD
Danke für die ausführliche Darstellung der Ereignisse von damals.
Vielleicht hat sich Kristofferson daran erinnert, als Sinead O`Connor bei diesem Dylan-Anniversary-Konzert ausgebuht wurde, und hat sie deshalb tröstend in den Arm genommen.--
What's a sweetheart like me doing in a dump like this?Möglich. Vielleicht hat er sich aber auch nur für die bigotte Bobcrowd geschämt, die ihre Feier nicht durch antipapale Statements gestört sehen wollten.
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waDanke für die ausführliche Darstellung der Ereignisse von damals.
Dem schließe ich mich an. Sehr eindrücklich, so etwas aus erster Hand geschildert zu bekommen.
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topsMöglich. Vielleicht hat er sich aber auch nur für die bigotte Bobcrowd geschämt, die ihre Feier nicht durch antipapale Statements gestört sehen wollten.
Habe mir gerade mal diesen Auftritt angesehen. Könnt ihr mir in drei Sätzen kurz den Hintergrund erläutern? Dort auf der Bühne sagt sie ja zunächst überhaupt nichts.
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BullittHabe mir gerade mal diesen Auftritt angesehen. Könnt ihr mir in drei Sätzen kurz den Hintergrund erläutern? Dort auf der Bühne sagt sie ja zunächst überhaupt nichts.
Sie hat ein paar Tage/ Wochen davor bei einem Auftritt in der Sendung „Saturday Night Live“ ein Foto des Papstes (Johannes Paul II) auf der Bühne zerrissen.
Kann mich auch noch daran erinnern, daß Wolfgang Niedecken die Reaktion des Publikums seinerzeit wortreich verteidigte oder zumindest Verständnis dafür zeigte.
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?waSie hat ein paar Tage/ Wochen davor bei einem Live-Auftritt ein Foto des Papstes (Johannes Paul II) auf der Bühne zerrissen.
Kann mich auch noch daran erinnern, daß Wolfgang Niedecken die Reaktion des Publikums seinerzeit wortreich verteidigte oder zumindest Verständnis dafür zeigte.
Danke! An den Skandal kann ich mich noch dunkel erinnern. Hatte in diesem Zusammenhang vermutet, dass sie ihren Auftritt bei dem Anniversary-Concert in irgend einer Form missbraucht haben könnte. Dann hätte ich das Verhalten des Publikums auch noch irgendwie nachvollziehen können, so natürlich nicht. Ekelhaft. (Und besonders enttäuschend bei einem Konzert mit solchen Künstlern).
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Sie hatte davor öffentlich ein Konterfei des Papstes zerrissen als Zeichen des Protests gegen dessen verheerende Stellungnahmen zur Bevölkerungspolitik (Verbot von Pille, Kondom und sonstigen Verhütungsmitteln). Vor allem irischstämmige Amerikaner nahmen der Irin das übel, es gab sogar ein paar kleinere, von der katholischen Kirche initiierte Demonstrationen gegen Sinead. Beim Bobfest wurde sie schon ausgebuht bevor sie überhaupt erklären konnte, worum es ihr ging. Beschämend. Für mich auch noch Tage danach. Ein paar (nicht so enge) Freunde waren nämlich dabeigewesen im Garden und erzählten nach ihrer Rückkehr stolz, daß sie mit dazu beigetragen hätten, „diese Schnepfe“ von der Bühne zu jagen. Sie empfanden es als „Unverschämtheit“, das Bobfest mit „Scheiß-Politik“ zu stören. Ich mußte unwillkürlich an Phil Ochs denken, der sich ja letztlich deshalb mit Dylan überworfen hatte. Ist aber eine andere Geschichte.
wa war fixer.
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tops
wa war fixer.Meine Drogenkarriere tut hier wirklich nichts zur Sache.
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What's a sweetheart like me doing in a dump like this?topsBeim Bobfest wurde sie schon ausgebuht bevor sie überhaupt erklären konnte, worum es ihr ging. Beschämend. Für mich auch noch Tage danach. Ein paar (nicht so enge) Freunde waren nämlich dabeigewesen im Garden und erzählten nach ihrer Rückkehr stolz, daß sie mit dazu beigetragen hätten, „diese Schnepfe“ von der Bühne zu jagen. Sie empfanden es als „Unverschämtheit“, das Bobfest mit „Scheiß-Politik“ zu stören.
Das ist ja aber der eigentlich Irrsinn. Nicht O’Connor missbrauchte die Plattform zum Protest, sondern der aufgebrachte Mob, der sich damit selbst ein dickes fettes Ei ins Nest legte. Schließlich war es ja auch Dylans Entscheidung für O’Connor, die mit Füßen getreten wurde. Umso schöner, dass Kristofferson Farbe bekannt hat.
Die Sache mit Ochs würde mich jetzt auch interessieren.
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Schlagwörter: 45s, LPs, Radio Eins, The New Riders Of The Purple Sage, vinyl only
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