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terry gibbs: EL NUTTO
limelight 1964/ mercury 1965. rec. 15.4.1963, a&r studios nyc. produced by jack tracy.
terry gibbs (vib), alice mcleod (p), herman wright (b), john dentz (dm).
mit der schreibweise ihres namens hapert es noch; in den liner notes zu den JEWISH MELODIES wird sich als „alice mc cord“ geführt, hier heißt sie jetzt „alice mc cloud“. aber ihren platz in dieser band hat sie spätestens mit diesen aufnahmen gefunden. auf den zehn stücken nach kompositionen von gibbs, seiner frau gewidmet, bekommt sie viel raum für harmonische experimente, die sie aber grundsätzlich aus der verabredeten bop-anlage heraus entwickelt, die ihr relativ locker in den fingern liegt. die band ist tight, auf schlagzeugseite etwas maschinell, es ist das debüt von john dentz, der wahrscheinlich später etwas lockerer geworden ist (der drummer scheint auch immer das auswechselnbarste element dieser band gewesen zu sein). aber es ist dann doch vor allem das album von terry gibbs, der hier einiges aus seinem instrument herausholt, ohne dabei besonders angeberisch zu wirken – wechsel zwischen trocken geschlagenen und nachschwingenden tönen, z.t. bekommt er sogar die illusion eines glissandos (ohne fußpedal) hin, wie auch immer er das macht.
coltranes spiel ist zwar zwangsläufig eine originelle klangfarbe, allerdings verzichtet sie hier weitgehend auf ihr orgelhaftes arpeggio, das sich höchstens in den blues-stücken wie von selbst ereignet. mit einem etwas besseren drummer hätten das ziemlich passable aufnahmen werden können, trotzdem darf man sie für 1963 als altmodisch bezeichnen.
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