Antwort auf: Miles Davis

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gypsy-tail-wind
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Das Comeback-Kapitel könnte ich gelegentlich übernehmen (aber ohne Berücksichtigung der ca. 35’000 Live-Bootlegs, von denen fast keine vom Radio oder Soundboard stammen).

Ich hab die letzten Tage den Anschluss verloren, aber die Posts bleiben ja hier und man kann sie jederzeit finden (geht im Fall auch ohne Suchfunktion – man kann blättern und lesen, ganz einfach ;-) )

Mein eigenes „complete Miles“-Hörprojekt (in Etappen) ging nur von 1969 bis in den Frühling 1970 … aber irgendwann unternehme ich auch mal wieder sowas, die Musik bleibt ja, wie Du öfter geschrieben hast, einzigartig. Das sind schon Aufnahmen, zu denen ich immer wieder zurückkehren will und kann, und bei denen ich auch jedes Mal Neues entdecke!

Deine These zu „Jack Johnson“ als Karriere-Höhepunkt finde ich übrigens sehr interessant. Mich haute die Box damals weg, ich weiss noch, wie ich sie erstmal wirklich hörte, am Küchentisch im alten Haus meiner Eltern, abends, auf der Billigstanlage, die in der Küche stand (eigentlich eine Boom-Box aber gerade schon mit CD-Player und Boxen, die man abnehmen konnte, 1 Meter Stereo-Effekt). Ich kam davon nicht mehr los, so fasziniert war ich von diesen einfachen, und harten Funk-Grooves, dem dunklen Blues-Einschlag, der sich durch die Sessions hindurchzieht. Nichts hatte mich darauf vorbereitet, ich kannte „In a Silent Way“ zwar schon seit Jahren, hatte mich auch allmählich an „Bitches Brew“ herangekämpt, aber „Jack Johnson“, auch das Album selbst, noch nie gehört („Live-Evil“ kannte ich bereits wieder, aber als einziges der Reihe von Live-Doppel-Alben, „On the Corner“ kam auch erst später dazu, „Big Fun“ und „Get Up with It“ holte ich mir erst nachdem ich längst die ganzen Box-Sets hatte, einfach weil ich – auch durch dieses Forum mit seiner Album-Fixiertheit – doch mal noch hören wollte, wie das Zeug damals rauskam).

Egal, trompetentechnisch ist Miles damals wirklich auf der Höhe, spielt rasante Linien, hat eine gute Höhe mit tollem Ansatz, und Ideen bzw. eine Spiel-Lust wie selten … das wurde mir aber zuerst auf „Miles at Fillmore“ so wirklich klar, das ich ziemlich sicher auch schon kannte bevor ich an „Jack Johnson“ kam (ich habe aber keine Ahnung mehr, in welcher Form Fillmore mir in die Hände gekommen war … wenig später kaufte ich mir all die Digipack-Doppel-CDs, die ich bis heute habe: „Miles at Fillmore“, „Black Beauty“, „Live-Evil“ (davon hatte ich bereits die üble alte französische Sony-Ausgabe aus der Reihe, die Henri Renaud herausgab, aus der ich auch „Carnegie Hall 1961“ und „Bitches Brew“ hatte), „In Concert“, „Dark Magus“.

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