Antwort auf: Miles Davis

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vorgarten

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12. juli 1975. bottom line, new york

trotz der gesundheitlichen probleme des leaders ist die band weiterhin live unterwegs. dieses dokument stellvertretend für einige quer-gehörte, weil es halbwegs anhörbar ist. miles scheint durchgängig inspiriert; die raves über morrison, die das netz ausspuckt und die auch von cosey überliefert sind, kann ich nicht ganz nachvollziehen (er bewegt sich energetisch im material, sitzt aber nicht so drauf wie fortune – trotzdem sind einige seiner soli wirklich sehr schön). die „neue“ poppigkeit ist deutlich zu spüren und macht großen spaß – lucas, mtume und henderson hört man quasi schon an, was sie nach miles‘ rückzug machen werden – aber das alles kommt mit großem geschmack und glanz daher, wirkt kein bisschen billig (das „untitled original“ nach „mr foster“ im ersten set z.b.). gleichzeitig bleibt ja das verstörungspotential der elektronischen noise-sounds auch noch im klangbild erhalten. am ende gibt es noch einen schönen r&b-ride vor aufgeheiztem publikum und schließlich ein conga-solo von mtume, das einige damen im raum zu ekstatischen juchzern verführt. man mag hier, so kurz, bevor es um miles zappenduster wird, keine ermüdungserscheinungen feststellen.

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