Antwort auf: Jazz-Glossen

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vorgarten

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was washington angeht, wird er hier noch deutlicher:

 

Vor gut 30 Jahren waren Sie mit Sting unterwegs. Heute arbeiten Jazzmusiker wie Robert Glasper oder Kamasi Washington mit Hip-Hop–Stars wie Kendrick Lamar zusammen. Freut es Sie, dass Sie mit ihrem Crossover immer noch Nachfolger finden?
Für mich ist Kamasi Washington nicht wirklich ein Jazzmusiker. Er hatte nie eine Jazzband. Und Robert Glasper ist auch nicht wirklich ein Jazzpianist, er wechselt ständig rüber zu Groove und Hip-Hop. Wenn man bei mir überhaupt von Crossover reden will, dann habe ich zuerst Pop gespielt und bin dann zum Jazz gewechselt. Stings Musik zu spielen, das war für mich eine Rückkehr zu den Anfängen.

Aber was spricht denn dagegen, wenn Leute wie Washington und Glasper versuchen, mit Jazz ein breites Publikum anzusprechen?
Sie spielen Jazz – aber sie sind keine Jazz-Spieler. Okay, Kamasi spielt instrumentale Musik und klingt, als habe er mal eine Pharoah-Sanders-Platte gehört. Aber seine Band ist eine Hip-Hop-Band. Er hat Streicher und Chorsänger, und das macht diesen riesigen Sound. Aber dann siehst du das Video und alle nicken beim Spielen mit den Köpfen. Genau was sie machen, wenn sie Hip-Hop spielen. Das Einzige, was sie mit Jazz verbindet, ist die Tatsache, dass jeder mal ein Solo bekommt. Wenn keiner singt, muss es wohl Jazz sein: Das glauben eine Menge Leute.

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