Re: Jazz Domino

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friedrich

Registriert seit: 28.06.2008

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Ich hätte wohl was gefunden, das ich an Herb Albert Presents Pete Jolly angelegt hätte, zumal mir die Musik sehr gut gefällt. Popjazz? Kommerziell? Egal, das klingt doch sehr charmant und raffiniert und der smoothe Klang ist doch unwiderstehlich. Vielleicht hätte ich Antonio Carlos Jobims Wave angelegt, das 1967 ebenfalls auf Herb Alberts & Jerry Moss‘ A&M Records erschien. Das hat ähnliche Qualitäten.

Aber soulpope hat Tatsachen geschaffen und was am Ende zählt sind die Tore! ;-)

soulpope ….. ich lege an mit :

IMO neben „Small Change“ das 2te grosse Tom Waits Album – auf welchem auch der legendäre New Orleans Drummer Earl Palmer mitmischte …nebem ihm Jazzgrössen wie Jim Hughart am Bass und Charles Kynard an der Orgel ….. und das Album wird durch „Romeo Is Bleeding“ immer Teil meiner DNA bleiben ….

Ein sehr kleiner gemeinsamer Nenner, den Du da ausfindig gemacht hast. Aber so weit ich das erkennen kann ist das vollkommen regelkonform. ;-) Meine erste Begegnung mit TW fand erst später, 1983 mit Swordfishtrombones statt. Die klingt wie die Musik zu einer alkoholseligen tragikomischen Burleske, die wahlweise im Berlin der Weimarer Republik, im Kansas City der Prohibitionsära oder in Panama City zur Zeit des Kanalbaus spielt. Ich habe mich immer darüber gewundert, dass ein gewisser Victor Feldmann (of Seven Steps To Heaven-Fame) auf Swordfish … Marimba spielt.

vorgartenso sehr ich grundsätzlich allergisch auf tom waits reagiere, finde ich das eine wirklich ausgesprochen originelle wahl ;-)

Von dieser allergischen Reaktion weiß ich zwar, erklärt hat vorgarten sie mir jedoch nie. Aber egal, ich lege an mit

Rickie Lee Jones – Pop Pop (1991)

Rickie Lee Jones, Berufs-Bohémienne wie Tom Waits, mit dem sie wohl auch ein paar Jahre lang Tisch und Bett teilte. Pop Pop hat so so viel mit Jazz zu tun wie Tom Waits, sie flirtet damit, schmückt sich mit dem Image und beschäftigt auf diesem Album einige hochkarätige Jazz-Musiker wie Joe Henderson und Charlie Haden, ein paar etwas kleinere Kaliber wie Robben Ford oder Dino Saluzzi aus anderen Stilrichtungen und interpretiert hier ausschließlich Coverversionen völlig unterschiedlicher Herkunft von Bye Bye Blackbird über Bobby Timmons‘ Dat Dere, Hendrix‘ Up From The Skies, Peter Pans (!) I Won’t Grow Up bis zu Jefferson Airplanes Comin‘ Back To Me. Sparsam und liebevoll auf den Punkt instrumentiert, von der damaligen Enddreißigerin RLJ mit nasaler kindlicher Stimme gesungen. Sowas wie die Musik gewordenene Sehnsucht nach der verflossenen eigenen Kindheit und Jugend. Die 3 Sterne, die allmusic für dieses Album vergibt, müssen irgendein Missverständnis sein. Sehr schöne Platte.

Dat Dere in einer Live-Aufnahme

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„Für mich ist Rock’n’Roll nach wie vor das beste Mittel, um Freundschaften zu schließen.“ (Greil Marcus)