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Anonym
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nail75Ja, eine oberflächliche Betrachtungsweise könnte das suggerieren. Aber es geht um etwas anderes, subtileres. Das Album ist als Dialog aufgebaut, den Kendrick mit verschiedenen Personen und Gruppen führt, mit Tupac, mit Fans, mit der black community und auch mit sich selbst. Es geht ihm gar nicht um politische Transformation, im Sinne von „Musik revolutioniert die Gesellschaft“, sondern um Selbsttransformation, um die Freisetzung positiver Energie, um sich selbst zu verbessern und dann im nächsten Schritt auch die Gesellschaft. Im Grunde ist das klassischer amerikanischer Perfektionism. Er zweifelt aber immer wieder, ob er dazu wirklich in der Lage ist oder sich nicht selbst überschätzt.
Der zweite Aspekt besteht darin, letztlich der Gewalt eine Absage zu erteilen, anders als Tupac. Während Tupacs Gewaltphantasien Gegengewalt provozieren, setzt Kendrick eine Botschaft des Friedens dagegen. Das kann man leicht ins Lächerliche ziehen, aber das Leben armer Afro-Amerikaner wird in einem ganz anderen Maß von Gewalt bestimmt als unseres. Daher besitzen die Raps von Kendrick ein ganz anderes Gewicht….
Sehr schöne Beschreibung und gut zusammengefasst. Bisher habe ich mich nur am Rande mit den Texten beschäftigt. Die Kernaussagen Lamars bestätigen jedoch meinen bisherigen sehr guten (musikalischen) Eindruck des Albums.
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