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pumafreddy…
Aha, ein Selbstzitat. Da mach ich mit.
Hal CrovesEs ist ja völlig in Ordnung, Klartext zu reden und die Wahrheit, die man für sich (ganz wichtig! die Wahrheit an sich kennt keiner) erkannt hat, mit Verve zu vertreten. Ich verabscheue den Relativismus, der ästhetische Urteile von vornherein ablehnt, weil er „alles gleich hübsch“ findet. Wenn allerdings Individuen oder auch Gruppen von Individuen aufeinander stoßen, die gegensätzliche Wahrheiten vertreten, von denen sie jeweils überzeugt sind, verlangt es der menschliche Anstand, sich dazu in einer Weise zu verhalten, die erkennen lässt, dass man erstens sich selbst nicht für über alle Zweifel erhaben wähnt und zweitens in „dem Anderen“ ein Gegenüber auf Augenhöhe erkennt. Die Alternative besteht darin, „dem Anderen“ um der eigenen geistigen Bequemlichkeit und Widerspruchsfreiheit willen sein Wissen, sein Urteilsvermögen und seine Erfahrung abzusprechen bzw. herabzusetzen und die jeweils eigene höher zu veranschlagen. Der Name dafür ist Arroganz.
Und drittens hat man sich in einer Diskussion Widerspruch gefälligst zu stellen. Wer ist man denn, dass man meint, entweder kriege ich meine Zustimmung, oder ihr könnt mich mal?
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"Edle, freie Unbefangenheit bei Allem. ... Alle übrigen Vollkommenheiten sind der Schmuck unsrer Natur; sie aber ist der der Vollkommenheiten selbst. ... Sie ist mehr als Leichtigkeit, sie geht bis zur Kühnheit: sie setzt Ungezwungenheit voraus und fügt Vollkommenheit hinzu. Ohne sie ist alle Schönheit todt, alle Grazie ungeschickt: sie ist überschwenglich, geht über Tapferkeit, über Klugheit, über Vorsicht, ja über Majestät." (Baltasar Gracián) =>mehr<=