Re: Konsensspiel 2013 – Runde 1: Reformer

#8991147  | PERMALINK

jan-lustiger

Registriert seit: 24.08.2008

Beiträge: 11,464

RosebloodWo sind Big Star bitte überbewertet? Wenn man sich nicht wirklich für Musik interessiert, stößt man auf die Band doch kaum.
Überbewertet halte ich z.B. die Ramones.

Big Star haben sich längst (zu Recht) einen Platz im Pop-Kanon quasi posthum erarbeitet. Alle drei Alben sind in der 500-Beste-Alben-Liste des US-Stone. Wenn man sich nicht wirklich für Musik interessiert, kennt man die Ramones übrigens auch nur von T-Shirts. Die sind noch mehr als Big Star die Kulmination des Verschmelzens von Rock’n’Roll und Pop, aber wer das nicht begreift, bezeichnet auch I Wanna Be Sedated als „Schönwetter-Punk“. Warum eigentlich? Weil es eine Pop-Hook hat? (Die hat September Gurls im übrigen auch.)

RosebloodMach mal jetzt keine Wissenschaft daraus. Dann sind The Smiths für dein Empfinden auch nicht „cool“, weil sie ebenso zu viele „Loserhymnen“ haben?

Nicht ausschließlich. Coolness gibt es natürlich auf mehreren Ebenen, positiven wie negativen. Lou Reed etwa ist durchaus „cool“ und das meine ich positiv. Das ist mehr dieses Künstler-cool. Mit seinen Oscar-Wilde-Lyrics haut Morrissey in eine zumindest nicht unähnliche Kerbe. Seine Texte gehen sehr selbstbewusst und somit überlegen mit der Außenseiterthematik um, daraus speist sich eine Art alternative Coolness. Das tun die Texte von Alex Chilton nicht. (Zumindest fällt mir gerade keiner ein, der es täte.)

Aber ganz unabhängig davon, ist es einfach ein fragwürdiges Qualitätsmerkmal, wenn es wie bei dir in jedem dritten Post zu lesen ist. Es hat nichts mit Wissenschaft zu tun, wenn man kurz überlegt, was die Wörter bedeuten, die man benutzt.

RosebloodNatürlich haben die auch gute Songs, trotzdem ist es Blümchen-Punk und die Musik sättigt unglaublich schnell.

Ach Gottchen.

--