RosebloodWenn ich ein Lied „geil“ finde, dann sag ich auch, dass es „geil“ ist. Wie doof und bescheuert würde es denn klingen, ein Lied als „inkommensurabel“ zu bezeichnen. Da würde mir jeglicher emotionaler Bezug zur Musik verloren gehen. Ich höre Musik zuerst immer noch mit dem Herzen und nicht mit dem Kopf.
Was ist daran doof oder bescheuert? „Geil“ fand ich Musik vielleicht als 15-Jähriger, aber es gehört ja auch zur eigenen Entwicklung, sich ein bisschen gewählter auszudrücken. Mit emotionalem Bezug hat das nichts zu tun.
Den Eifer mancher in ihren Musikbesprechungen in allen Ehren, aber wenn ich dann am Ende des Beitrags lediglich weiss, welches Take es aufs Album schaffte und wo die Band 1977, kurz bevor ein neues Lied aufgenommen wurde, auftrat (da kann ich mir auch gleich ein Buch kaufen), aber nichts herauslese, welche Emotionen die Musik beim Schreiber auslöst, dann finde ich solche Besprechungen zu passiv und ich kann meistens nie nachvollziehen, was nun an der Musik gefällt. Das sind dann nur Aufreihungen des Wissens, aber nicht des Spürens.
Wenn ich am Ende des Beitrags nur weiß, welche Erinnerungen der Rezensent beim Hören von XY hat oder was er dabei empfindet, bringt mir das auch relativ wenig. Persönliche Dingen interessieren mich, wenn überhaupt, nur am Rande. Und eine Rezension, die nur irgendwelche Fakten auflistet, habe ich hier auch noch nicht gelesen.
Wenn ich mich mit einem Freund über Musik unterhalte, interessiert es mich, bei welchen Liedern die Person glücklich ist oder weinen muss. Welche Lieder einen an welche Geschehnisse erinnern, was diese Person mit einzelnen Liedern verbindet. Wozu die Person tanzen, lachen oder nachdenklich sein will. Das möchte ich erfahren. Und außerhalb des Forums klappt’s auch irgendwie, diese Dinge zu erfahren. Und keine Band der Welt nimmt Lieder für den Zweck auf, um andere wissen zu lassen, wie viel Gramm das neue Vinyl wiegt. Jede Band möchte Empfindungen transportieren.
Das Forum ist eben eher ein abstrakter Raum den man nicht unbedingt mit der realen Welt vergleichen kann. Wenn man das dennoch tut, wird man zwangsläufig scheitern. Mich befremdet es auch immer wieder, wenn manche hier allzu ausführlich und eben vor allem öffentlich ihr Seelenleben ausbreiten.
Musik nur als Wissenschaft und Statussymbol zu betrachten, wie es einige hier tun, ist nicht mein Ding. Gott sei Dank.
Wieder so eine schwammige Unterstellung in eine nicht näher benannte Richtung. Wer tut das denn hier? Ich habe hier so etwas auf jeden Fall noch nicht gesehen.
Ich muss nur die Threads von stone.fm und Roots vergleichen. Beim erstgenannten kann ich spüren, welche Lieder die User bewegen, bei Roots liest man immer nur Fakten, als würde man jedes Lied regungslos verfolgen, weil man zu sehr damit beschäftigt ist, ein gehobenes Wort zu finden (und ja keine Smilies dazu), das WD imponieren könnte. Puhh…
Man kann beides schon deshalb nicht so recht miteinander vergleichen, da bei Roots der Moderator während der Sendung nicht anwesend ist. Ansonsten verlaufen die Threads sogar recht ähnlich mit dem Unterschied, dass sich bei StoneFM gelegentlich Off-Topic-Diskussionen einschleichen, die mit der gerade laufenden Sendung nichts zu tun haben. Für den Moderator ist das dann eher ärgerlich, lässt sich aber wohl leider nicht immer vermeiden. Ansonsten beschränken sich die Kommentare hier auch zumeist auf ein schnell hingeschriebenes „Klasse“, „Großartig“, etc.. Und es bringt auch nichts, längere Texte zu schreiben, wenn beim Abschicken dann schon der nächste Track läuft. Hier schon wieder die Doebeling Karte zu ziehen, ist im Übrigen sehr albern. Und ich dachte, diese Phase hätten wir nun wirklich überwunden.
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Wann kommt Horst Lichter mit dem Händlerkärtchen und knallt mich ab?