Ich höre gerade … klassische Musik!

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  • #81295  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Also, ein neuer Thread (fand keinen der alten passend), in dem wir nach dem Vorbild der anderen allgemeinen Threads erwähnen, was wir gerade hören, welche CD, welches Werk, was immer … und gerne auch mit kurzen Kommentaren versehen, die sich aus der unmittelbaren Beschäftigung mit der Musik ergeben: Michael Rabin rules! etwa, gerne auch ein klein wenig elaborierter ;-)

    Die Idee zum Thread kam mir, weil ich die letzten Tage mehr oder weniger intensiv u.a. die EMI ICON-Boxen von Michael Rabin und Jascha Heifetz gehört habe, mir dabei der eine oder andere Gedanke durch den Kopf ging, der im „Ich höre gerade folgendes Album“-Thread rasch absinken würde und verloren ginge, daher der Klassik-Thread hier.

    Heute Nachmittag habe ich mir zum ersten Mal so richtig diese Box vorgenommen:

    MI0003337381.jpg

    Der grosse Heifetz und der Gigant Beethoven – das Violinkonzert in einer sehr, sehr schönen Einspielung mit dem Boston Symphony Orchestra unter Charles Munch, 1955, dann die Piano-Trios Nr. 6 (mit Leonard Pennario und Gregor Piatigorsky, 1963) und Nr. 1 (mit Jacob Lateiner und Piatigorsky, 1964), und zuletzt die Streich-Trios Nr. Op. 9/1-3 (G-dur, d-moll, c-moll), Op. 3 (Es-dur) (alle mit William Primrose und Piatigorsky, 1957, Op. 9/2 1960).

    Bin ziemlich begeistert von all diesen Aufnahmen, besonders auch von der „Kreutzer“, die in einer Einspielung mit Brooks Smith am Piano von 1960 zu hören ist. Eine frühere, wohl noch grossartigere Einspielung findet sich in der ICON-Box (mit Benno Moiseiwitsch, 1951 – auf der gleichen CD und ebenso grandios Francks Sonate in A mit Rubinstein, 1937).

    Den Sonaten von Heifetz muss ich mich noch ausgiebiger widmen, will sie auch im Vergleich mit den Einspielungen Sterns (mit Istomin, Nr. 1 schon 1969, die anderen dann 1982/83) vergleichen, die mir viel schlanker vorkamen, aber auch sehr gut gefielen (die Trios von Stern mit Istomin und Rose habe ich noch nicht zu hören begonnen, Sterns Aufnahme des Violinkonzertes mit der New York Philharmonic unter Barenboim von 1975 gefällt mir ebenfalls sehr gut – auch da steht ein Vergleich mit Heifetz noch aus.

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    "Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 - 19.12.2024 – 20:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
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    #8420131  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Schuberts Streichquintett C-dur D 956 (Melos Quartett und Rostropowitsch)

    Gefällt mir sehr, sehr gut! Kein Vergleich zur Forelle, die mich gestern oder vorgestern wieder einmal ziemlich kalt gelassen hat. Auf der Forellen-CD (dieser hier) gibt’s allerdings noch das Streichquartett d-moll D 810 „Der Tod und das Mädchen“ – das hör ich mir wohl gleich nochmal an, ohne Forelle davor könnte es ja besser sein ;-)

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    #8420133  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Franz Schubert – Streichquartett in D moll D 810 „Der Tod und das Mädchen“ (Amadeus Quartett, rec. 1959)

    Oi, in der Tat! Zeit, in den wenig weit gediehenen Schubert-Thread zu schauen!

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    #8420135  | PERMALINK

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    gypsy tail wind

    Schuberts Streichquintett C-dur D 956 (Melos Quartett und Rostropowitsch)

    Gefällt mir sehr, sehr gut! Kein Vergleich zur Forelle, die mich gestern oder vorgestern wieder einmal ziemlich kalt gelassen hat. Auf der Forellen-CD (dieser hier) gibt’s allerdings noch das Streichquartett d-moll D 810 „Der Tod und das Mädchen“ – das hör ich mir wohl gleich nochmal an, ohne Forelle davor könnte es ja besser sein ;-)

    Die Forelle brauche ich allenfalls als Lied mit Wunderlich … Ich habe mit diesem lustigen Stück auch nie wirklich etwas anfangen können, nicht einmal mit Schnabel und dem Pro Arte Quartet, obwohl ich mich da gerne mal wieder überprüfen würde.

    Diese erste Aufnahme des Quintetts von Melos ist mir auch sehr nah – seltsam auch. Weittragend – die Cello-Zupfungen im zweiten Satz! – die Strenge des Scherzos und dann der Wahn im Schlusssatz. Es gibt viele andere Einspielungen natürlich, die meist knapper sind, aber hier hat sich, wie man so daherplaudert, wohl etwas ereignet.

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    #8420137  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Bin im Geflecht von Emanuel Feuermann und Schubert jetzt weiter zu Pierre Fournier, in dessen ICON-Box die Arpeggione Sonata in A minor D 821 (mit Jean Hubeau, rec. 1937 in Paris) zu hören ist. Das klingt auf den ersten Blick gar süss, zumal das „Allegro moderato“. An Fourniers Vibrato muss ich mich wohl erstmal noch gewöhnen, aber im „Adagio“ kommt dann trotzdem eine so grosse Traurigkeit ins Spiel, dass der Eindruck vom „Allegro“ aufs Heftigste verdrängt wird. Sehr, sehr schön!

    Meine Schubert-Bibliothek gibt leider noch sehr wenig her, aber ich hör mir als nächstes wohl noch das Piano Trio Nr. 1 von Casals (mit Cortot und Thibaud, rec. 1926) an. Dann hätte ich noch die 8. Klaviersonate aus Lipattis letztem Konzert und einiges in der ICON-Box von Arrau.

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    #8420139  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Jetzt also Schuberts 1. Klaviertrio in b-moll D 898 mit Casals, Thibaud und Cortot (rec. London 1926). Ganz anders als Heifetz, Feuermann und Rubinstein, aber mindestens genauso toll!

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    #8420141  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Schnittke – Die Cello-Sonaten (Alexander Ivashkin, Irina Schnittke)

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    #8420143  | PERMALINK

    Anonym
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    gypsy tail windDas klingt auf den ersten Blick gar süss, zumal das „Allegro moderato“. An Fourniers Vibrato muss ich mich wohl erstmal noch gewöhnen, aber im „Adagio“ kommt dann trotzdem eine so grosse Traurigkeit ins Spiel, dass der Eindruck vom „Allegro“ aufs Heftigste verdrängt wird.

    Das Allegro würde ich nicht allzu sehr beiseite schieben, obwohl mir diese Sonate auch so eine Nebensache wie das Forellenquintett ist. Aber die gar süße Seite von Schubert, die er immer wieder einmal hervorkramt, das höre ich auch so. Was sollte er sonst auch machen … bis dann die Entscheidungen kamen im Spätwerk – das viel zerrüttender ist, weiter, als das von Mozart z. B., wenn da überhaupt mit Lebensaltern hantiert werden sollte.

    --

    #8420145  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Also wenn sich das Spätwerk aufs 32. Jahr bezieht, dann ist das schon etwas seltsam… aber ja, einen ersten Eindruck davon habe ich wohl. Gegen das Süsse ist auch gar nichts einzuwenden.

    Jetzt höre ich Arrau, CD9 der ICON-Box mit Schubert:
    – 3 Klavierstücke D 946
    – Fantasie in C D 760 „Wanderer“
    – Allegretto in c-moll D 915
    – Marsch in E D 606

    Auch da wird geschwelgt, das klingt durchaus so, wie ich’s mir vorstelle, wenn ich „Romantik“ denke – soweit eine solche Aussage jedenfalls Sinn macht (sie ist ja eigentlich nicht verständlich für andere). Egal, spannend, was Arrau hier macht, ganz anders, als was ich bisher von seinem Chopin (Nocturnes, Préludes, Impromptus) gehört habe.

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    #8420147  | PERMALINK

    katharsis

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    Schön, dass hier wieder etwas im Entstehen ist.
    Aus diesem Anlaß gestern mit großer Freude gehört:

    César Franck – Sonate für Cello und Klavier in A-Dur
    Jacqueline du Pre / Daniel Barenboim

    Obwohl es sehr viele sehr gute Cellist(inn)en gibt, bleibt du Pre doch das Maß aller Dinge. Zupackend, dabei sicher intonierend und doch immer mit diesem existenzialistischem Drive. Da ist nichts mit verklärter Romantik und die melancholisch, bedrohliche Ader Francks wird sehr gekonnt herausgearbeitet.

    --

    "There is a wealth of musical richness in the air if we will only pay attention." Grachan Moncur III
    #8420149  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    du Pré steht mir noch bevor (liegt aber bereit) – bin gespannt!

    Hänge bei Heifetz fest, die Beethoven-Sonaten von RCA mit Emanuel Bay, momentan grad wieder die „Kreutzer“ (mit Brooks Smith statt Bay). Sehr, sehr schön!

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    #8420151  | PERMALINK

    katharsis

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    Wenn Du mit Du Pré startest, dann solltest Du Dir das Elgar’sche Cellokonzert vornehmen. Da hat man keine Chance, ihr zu entweichen.

    --

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    #8420153  | PERMALINK

    tejazz

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    gypsy tail wind

    Jetzt also Schuberts 1. Klaviertrio in b-moll D 898 mit Casals, Thibaud und Cortot (rec. London 1926). Ganz anders als Heifetz, Feuermann und Rubinstein, aber mindestens genauso toll!

    Danke für den (indirekten) Tip!
    Ist bestellt und bald unterwegs.
    Klassik läuft ja nur „nebenbei“ bei mir, aber Cello steht da ganz oben – da nehme ich gern die Anregung auf!

    --

    #8420155  | PERMALINK

    gypsy-tail-wind
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    Gerne, teja! Ich bin selber überrascht, wie viele dieser Boxen mit tollen alten Aufnahmen für wie wenig Geld zu kriegen sind!

    Nachdem mich diesmal von Heifetz‘ Beethoven-Sonaten ganz besonders die zehnte absolut beeindruckt hat, hab ich’s mit Stern versucht, aber das ging nicht, unmittelbar danach. Jetzt Schnabel mit Schubert – grad jetzt die 17. Sonate, dann die „Momentes musicaux“ (die mich von Arrau gestern etwas irritierten), danach wohl noch Sonaten 20 & 21 und dann ein paar späte Streichquartette, wenn der Atem noch reicht.

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    #8420157  | PERMALINK

    katharsis

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    gypsy tail winddann die „Momentes musicaux“ (die mich von Arrau gestern etwas irritierten)

    Da würde ich zu Alfred Brendel raten, der hat den Schmäh.
    Ein Geheimtipp wäre Michel Dalberto auf Denon. Geradeheraus, schnörkellos und mit der nötigen Hemdsärmeligkeit, die es für Schubert braucht.

    --

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