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Anonym
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coleporterIch denke, hier und da ein wenig an der Instrumentierung zu feilen, kam einfach aus seinem Kapellmeisteralltag – das hat er ja auch bei anderen Komponisten, z.B. Beethoven getan. Bruckner war da ja in puncto spätere Fassungen ein ganz anderes Kaliber…
Das kann ich mir schwer vorstellen: Das Komponieren und der Alltag des Kapellmeisters in Wien sind, nach allem Überliefertem, zwei ganz verschiedene Ufer Mahlers. Die zwar einander berühren – denn man muss doch auch beim „bloßen“ Interpretieren sich ein paar Gedanken machen – aber das ist kein Alltag. Mahler ist sicher nicht der Typus Justus-Frantz (heißt der so?), der sich blindlings in die Komposition oder Interpretation begibt. Und Du meinst mit Instrumentierungen Beethovens aber nicht die Transkription eines Streichquartetts? (Wie auch bei Schubert?) Bruckner ist allerdings ein ganz anderer Fall.
Mir sei’s recht, wenn die Leute die Werke verändern, ausstaffieren, das haben die in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ja oft gemacht. Die Kadenzen Schnabels zu Mozarts Klavierkonzerten wären heute nicht mehr konform (um in der Sprache derer zu reden, die das nicht konform finden). So kann ich auch, Schwenk zu Schumann, die Aufpuschung der Soloviolin-Geschichten von Bach durch Schumann nachvollziehen, musikalisch überflüssig war das trotzdem. Kürzlich hat Holliger eine Symphonie von Schumann entschlackt gespielt (Dank nach Zürich!), da fehlte nichts.
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