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Anonym
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grandandt
Das Mahler so oft (und so hoch) erwähnt wird ist unglaublich. Bei ihm fehlen mir zu sehr die Emotionen. Seine Sinfonien sind so „technokratisch“. Kann mich nicht wirklich für ihn erwärmen.
coleporterWenn Mahler irgendwas ist, dann doch wohl emotional!
grandandtGut! Wie oft hat er seine Werke selbst überarbeitet, weil er mit dem Ergebnis nicht einverstanden war?
Was hat denn das eine mit dem andern zu tun, die Zahl der Überarbeitungen, die Unzufriedenheit o. ä. mit den „Emotionen“? Zielt das auf Spontaneität – als vermeintliche Bedingung für Emotionalität? (Ich kann mir auch sehr gut technokratische Emotionen vorstellen, aber das nennt man wohl landläufig einfach: Kitsch.)
grandandtEr war Wegbereiter, aber seine Sinfonien, vor allem auch die hochgelobte 5. haben sich mir bisher nicht erschlossen.
… es gibt ja unzählige Einspielungen dieser Sinfonien, im Falle der Fünften würde ich unbedingt einmal die Aufnahme mit Rudolf Barshai und einem jungen Orchester (Junge Deutsche Philharmonie) von 1997 probieren (gekoppelt mit der Zehnten in einer Rekonstruktrion von Barshai) – die haben Feuer, das ist luzide, klar, transparent und nach vorne treibend – mit einem Wort: Emotion, wie sie sein kann. Und das Adagietto wird auch nicht übertrieben sentimental gespielt. Ansonsten: „Kindertotenlieder“, etwa mit John Barbirolli und Janet Baker, wenn Dir dort auch die Emotionen fehlen – nicht wegen der Texte –, dann würde ich nicht mehr viel Zeit auf ein Erschließen von Mahler verwenden.
coleporterEr hat seine Sinfonien erst als abgeschlossen angesehen, wenn er sie mindestens einmal aufgeführt hat. Später überarbeitet hat er sie meines Wissens nicht mehr
Doch, Instrumentierungen oft nach der ersten Aufführung – nicht ganz unverständlich, aber teils auch, so bei der Fünften, einige Jahre nach der ersten Fassung. Ob oder ob nicht – interessant wäre zu wissen, was er da eigentlich jeweils geändert hat.
Ansonsten finde ich die Liste auch eher beliebig, trotz des „komplizierten“ Auswahlverfahrens, und mit 100 Nummern viel zu lang; ich überlege die ganze Zeit, ob Beethovens IX. auf Platz 1 eher „A Love Supreme“ oder „Kind of Blue“ drüben im Jazz entspricht … nicht, dass die Platzierung nur aus der Luft gegriffen wäre …
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