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1976 nahm Terry auch am Summit Meeting teil, das Vanguard mit Elvin Jones und James Moody organisierte. Aus Herb Wongs Liner Notes:
Veteran stars Clark Terry, James Moody, and Elvin Jones were recording together for the first time. This maiden voyage was sufficiently motivating in itself. Add the re-emergence of altoist Bunky Green from a decade of of relative relative quiescence (he has been teaching in the jazz program at Chicago State University and jazz sax at Northwestern) to the potion. And young, giftedly endowed Roland Prince exerts another thrust on his azimuth to his destiny as a jazz guitarist of the first magnitude. Steeped in jazz tradition with long Christian-like flowing lines, Roland is a fertile swinger prompting shouts of admiration. Completing the mix of which totaled the unusual rapport is the eloquence of the other three musicians. Albert Dailey, whose superb musicianship cooked with exquisite taste and just the right temperatures, was an excellent choice for piano. His lucid, expressive blowing has been heard with bands of Sonny Rollins, Coleman Hawkins, Charles Mingus, Art Farmer, and Woody Herman…and as accompanist to Sarah, Damita Jo., and Betty Carter. Then there’s Trinidadian Dave Williams‘ manifest playing as Elvin Jones‘ regular bassist; her his abundant contribution speaks for itself. Prior to his association with Elvin, Dave had played with Kenny Barron, Ornette Coleman, Phil Woods, and Cedar Walton. Lastly, percussionist Angel Allende completes the balance of the scales.
Das erste Stück, „Tee Pee Music“ von Terry, ist nicht wirklich gelungen, Moody wirkt fahrig, aber Green steuert ein schönes Solo bei, ebenso Prince. Daileys elektrisches Piano ist in diesem Kontext etwas gewöhnungsbedürftig. Bunky Greens „Blues for Clark“ erinnert mit dem Bass-Ostinato stark an Miles‘ „All Blues“, Terry spielt ein schönes Solo mit Dämpfer, Moody wirkt viel konzentrierter. „Moody Magic“, ein Stück von Ed Bland, ist lyrischer, zurückhaltender. Jones begleitet Daileys E-Piano-Solo sehr aktiv, es folgt Prince, dann Moody, er übrigens ausschliesslich Tenorsax spielt.
Die zweite Hälfte des Albums besteht aus zwei längeren Nummern, „Summit Song“ von Green und „Jones“ von Duke Ellington/Pauline Reddon. Das erste Stück beginnt meinem kurzen Drum-Intro, dann steigen nacheinander Williams, Allende und Dailey ein. Das Thema ist lyrisch-melodiös, Green spielt das erste Solo, dann folgt Terry mit einem sehr tollen Solo, Moody ebenso, mit langem Atem baut er ein schönes Solo auf. Prince folgt, gefällt mir ziemlich gut, auch wenn er ab und zu etwas nach Plastik klingt (mein grosses Gitarrenproblem, wenn der Sound nicht rein und singend oder schneidend hart ist…). Jones spielt ein ziemlich relaxtes Solo. Und relaxt geht es auch auf dem abschliessenden „Jones“ zu und her, über einen fetten Shuffle Beat wird das Thema präsentiert, Terry growlt, Moody bläst das erste Solo, mit solidem Ton und voller Ideen.
1977 schnitt Norman Granz wieder diverse Konzerte am Montreux Jazz Festival mit und veröffentlichte sie auf seinem Pablo Label. Clark Terry spielte bei den Pablo All-Stars aber auch mit Oscar Peterson, Milt Jackson und anderen. Ich habe (neben dem Quartett-Album von Benny Carter, Joe Pass‘ Solo-Album und der DVD von Lockjaws Konzert) nur die CDs mit dem „Pablo All-Stars Jam“ sowie die „Montreux Jam Sessions“, auf denen verschiedene Besetzungen zu hören sind, darunter eben auch Clark Terry.
Zum Auftakt spielt er mit Petersons Trio (NHOP und Bobby Durham) sowie Dizzy und Lockjaw eine überraschende Balladen-Version von „Perdido“, dann folgt „Mack the Knife“ in derselben Gruppe. Mit Milt Jackson/Ray Brown (woeie Lockjaw und Jimmie Smith) spielt Terry dann „Red Top“, den eingängigen Blues-Klassiker. Es folgen je ein Stück vom Dizzy Gillespie Jam (mit Jon Faddis, Jackson, Brown, Smith und Monty Alexander) und vom Basie Jam (Eldridge, Grey, Dickenson, Benny Carter, Sims, Brown und Smith) sowie zum Abschluss „Donna Lee“ vom All-Stars Jam (aber nicht auf dem All-Stars Album zu finden). Die Musik wirkt besser geplant und die Band viel besser eingespielt als die chaotische Jam Session von 1975. Terry glänzt besonders in „Red Top“ mit einem expressiven Blues-Solo, allerdings stellt Lockjaw danach alles in den Schatten!
Auf dem All-Stars Album finden sich fünf Stücke (eins davon, „Sweethearts on Parade“, ein CD-Bonustrack), mit Terry, Ronnie Scott, Pass, Milt Jackson, NHOP und Durham hatte Peterson eine schöne Gruppe beisammen, die sehr eingespielt wirkt. Pass‘ Begleitung sticht wieder heraus, ebenso NHOPs äusserst solider und beweglicher Bass. Terry soliert wunderbar frisch und lyrisch, Scott sehr solide. Milt Jackson in der Band zu haben macht Spass, er und Peterson waren ein eingespieltes Team. Wunderschön auch Terrys Balladenfeature „God Bless the Child“.
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