Startseite › Foren › Die Tonträger: Aktuell und Antiquariat › Aktuelle Platten › The Unthanks – Mount the Air (09.02.2015)
-
AutorBeiträge
-
Seitdem ich die Band durch einen mühsamen Engländer in einem feinen Jazzforum mit ihrem wundervollen Album „Here’s the Tender Coming“ kennengelernt habe, höre ich immer wieder, meist in Schüben, ihre Musik (ich kenne die drei „Diversions“ noch nicht, sie trudeln auch gerade ein, aber bisher erreicht für mich nichts ganz „Here’s the Tender Coming“). Vor einem knappen Monat erschien ihr jüngstes Album, „Mount the Air“.
Das Album ist grad zum ersten Mal im Player und hinterlässt soweit einen exzellenten Eindruck. Der Titeltrack ist klasse und „Magpie“ wohl noch besser, Drohne und Stimmen, dazu ein paar Gong-Effekte von Becken – ich weiss kein Wort, das alle Facetten von „haunting“ umfässt. „Seven’s for a secret never told.“
http://www.the-unthanks.com/products/Mount-The-Air-(Album)/p429676105/
Hier gibt es eine stark gekürzte Version des Titelstückes:
https://soundcloud.com/the-unthanks/mount-the-air-single-versionEin paar Zitate und Links:
Alexis Petridis recommends the Unthanks‘ new album, Mount the Air, which he says is ambitious and rooted in folk traditions, without being hard work for the listener. The 10-minute-long title track is based on a song found by found in Cecil Sharp House by Becky Unthank and is influenced by Miles Davis’s Sketches of Spain
Hier lang zur zugehörigen Video-Rezension:
http://www.theguardian.com/music/video/2015/feb/13/unthanks-mount-the-air-album-you-should-hear-videoThis is a return to the gentle melancholia of Last, and while there are fine vocals from the Unthank sisters, the dominant figure is Rachel’s husband, Adrian McNally, who plays keyboards and percussion, and produced and wrote much of the music. The album starts with the lengthy title track, in which a traditional melody is matched with an elaborate wash of piano, strings and drifting, jazz-influenced trumpet work from Tom Arthurs, before building to a gently epic finale. From there on in, the mood rarely alters. It’s a lush, often exquisite set; the best track, Magpie, features spooky harmony vocals from Rachel and Becky against a simple drone backing.
http://www.theguardian.com/music/2015/feb/05/the-unthanks-mount-the-air-review
In 1958, a traditional ballad about a woman’s fierce determination to scour the world for her lost lover was recorded in The Dorset Book of Folk Songs. The following year, Miles Davis began recording Sketches of Spain. More than 50 years later, the Unthanks pianist Adrian McNally has written a mesmerising, 10-minute version of the old song (renamed Mount the Air) in which Becky Unthank’s vocals rise and fall on strange, strong currents of lone trumpet inspired by the melancholy of Davis’s album.
The combination of jazz and folk has often leaned toward the muzzy, but like folk warrior June Tabor, the Geordie band take a keen and scholarly interest in the darker underbelly of the old tales while striding boldly out into wilder musical landscapes. Since 2011’s haunting Last, they’ve worked with the Brighouse and Rastrick Brass Band and covered tracks by Antony and the Johnsons.
All these influences feed into Mount the Air. They’ve taken the blunt, mournful sincerity of the Brighouse brass sound and sent it on a mystical, meandering Antony-style emotional adventure.[…]
Lyrically, things are murky: cast off women, abandoned children. “No mother, I have no mother” mourns the dramatic Foundling. Bleak lines by Cornish poet Charles Causley give cold comfort on Hawthorn: “A single heart in a single bed/ It’s not enough, the Hawthorn said.” For every pretty, darting fiddle part and mermaid harmony, there’s the lurking shadow of a minor chord. Things take an unexpected trip-hoppy turn on the original Flutter with it’s fatalistic take on pregnancy as “Life’s aflutter” flips into “Life’s a flutter”.
http://www.telegraph.co.uk/culture/music/cdreviews/11391983/Mount-the-Air-The-Unthanks-review-.html
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaHighlights von Rolling-Stone.deOh, du Hässliche! Die 25 schrecklichsten Weihnachtsalben-Cover
Legendäre Konzerte: The Concert For Bangladesh 1971
„Kevin allein zu Haus“: Ein Familienfilm ohne Familie
The Beatles: Wie die Aufnahmen zu „Let It Be“ zum Fiasko wurden
Taylor Swift: Alle 274 Songs im Ranking
Stephen King: Die besten Bücher – Plätze 10-01
Werbung
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Das neue Album ist wieder einmal sehr gelungen, obwohl mir bei den letzte Werken insgesamt etwas Schwung fehlt, wenn Du verstehst, was ich meine. Die Musik ist wunderbar arrangiert, die Stimmen von Becky und Rachel mag ich sehr. Es fehlt aber der ein oder andere etwas schnellere Song. Deswegen ist auch für mich „Here’s the tender coming“ bisher der Höhepunkt in der Diskographie der Unthanks.
Die drei „Diversions“ Alben sind natürlich essentiell – wobei ich das zweite nicht ganz so gelungen halte wie Vol. 1 und 3.
„Mount the Air“ bekommt erst einmal ****
Edit:
Hier noch die Kritik aus dem GLITTERHOUSE Katalog:
Ein Album wie ein Gemälde von Turner, Weite atmend, mehr dem großen Gefühl als der Wirklichkeit gewidmet, von un- bis überirdischer Schönheit, und dennoch das Leben umso treffender widerspiegelnd. Ähnlich verfahren die Schwestern Rachel und Becky Unthank im kunstvollen Umgang mit dem britischen Folk – seit Jahren zelebrieren sie die ehrführchtige Näherung an die musikalischen Wurzeln ihrer Heimat, in unterschiedlichen Formationen, von verschiedenen Gesichtspunkten aus, in stilistischen Seitensprüngen mit zum Teil überraschendem Material, aber stets sanft-bestimmt die Traditionen respektvoll ins Hier und Jetzt hebend. Vier Jahre arbeitete das derzeit agierende Quintett um die beiden weichen, wunderbar harmonierenden Stimmen an der Realisierung der neuen, elegischen Elf-Song-Kollektion, dabei die Erfahrungen und Erlebnisse des bisher Geschaffenen sammelnd, vereinend, und schließlich zu diesem epischen Magnum Opus verdichtend. Gebettet auf ein ebenso gefühl- wie anspruchsvolles, berauschend orchestriertes Klang-Lager, bei dem Piano und Violinen das artistische Arrangement-Aquarell in gedeckt-düsteren Farben bestimmen, ziehen die beiden Schwestern mal allein, mal zu zweien, mal in wundersam-warmherzigen Chorsätzen ihre melodischen Bahnen, während Streicher und Solo-Instrumente immer wieder höchst herrliche Harmonie-Wechsel vollführen. Trauer und Tragik prägen das herbstlich getönte Bild, dennoch leuchten immer wieder optimistische Sterne auf, salben die Stimmen die alltagswunde Seele, verwandeln tradiertes Wurzelwerk in zart und artifiziell orchestrierte, mal durchschimmernd filigrane, mal machtvoll symphonische Kunstwerke ohnegleichen. Mit Mount The Air tragen die Unthanks den britischen Folk mit sanften, festen Händen respektvoll auf eine höhere Ebene, in eine wehmütig schimmernde Wunderwelt, der Wirklichkeit entrückt. Ein Meisterwerk. (cpa)
--
Schön, dass das überhaupt wen interessiert hier, selbst der Thread zu „Here’s the Tender Coming“ ist ja ultrakurz. Vom ersten Eindruck her steht für mich das neue direkt hinter „Here’s the Tender Coming“ – es gefällt mir sehr gut, Tendenz eher einen halben mehr als vier, aber das muss sich natürlich erst setzen. Und ich muss die anderen Alben auch mal wieder in Ruhe anhören.
Von den „Diversions“ hörte ich gestern zum ersten mal das dritte (Vol. 2 ist noch unterwegs, Vols. 1 und 3 lagen im Paket mit „Mount the Air“) und es gefiel mir ebenfalls sehr gut – natürlich eine andere Angelegenheit, aber ja, ich freue mich, dass ich die drei auch endlich da habe …
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
Ich habe mal einen Thread im „Sterne an“-Unterforum erstellt, den es ebenfalls bisher noch nicht gab. Interessanterweise ist beim aktuellen Durchhören „Here’s the Tender“ etwas gefallen.
--
AnonymInaktivRegistriert seit: 01.01.1970
Beiträge: 0
… und zur Ergänzung:
Why the Unthanks‘ Mount the Air is the one album you should hear this week – video !
--
Den Video-Link hatte ich schon im ersten Post … danke aber für den Sterne-Thread, irgendwann tauche ich dort auch auf.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbaMir gefällt das Album sehr gut. Besonders „folkig“ ist es nicht, eher erinnert es mich an gute Filmmusik. Classy und sophisticated, mit einem kleinen Kammerorchester, das auf Verlangen auch Jazz spielen könnte und die ruhigen, getragenen Stücke gehörig unter Spannung setzt. Dass praktisch alle Stücke ruhig und getragen sind, empfinde ich als Stärke, nicht als Schwäche; es trägt zu Geschlossenheit und Stimmung bei. Gegen Ende lässt das Album aber nach; etwas gestrafft, wäre es noch besser geworden. Zumindest die beiden Instrumentals hätten sie weglassen sollen; das ist B-Seiten-Material.
--
To Hell with PovertyGo1Mir gefällt das Album sehr gut. Besonders „folkig“ ist es nicht, eher erinnert es mich an gute Filmmusik. Classy und sophisticated, mit einem kleinen Kammerorchester, das auf Verlangen auch Jazz spielen könnte und die ruhigen, getragenen Stücke gehörig unter Spannung setzt. Dass praktisch alle Stücke ruhig und getragen sind, empfinde ich als Stärke, nicht als Schwäche; es trägt zu Geschlossenheit und Stimmung bei. Gegen Ende lässt das Album aber nach; etwas gestrafft, wäre es noch besser geworden. Zumindest die beiden Instrumentals hätten sie weglassen sollen; das ist B-Seiten-Material.
Da kann ich mich nach dem ersten Hören fast in allen Punkten anschließen, außer dass mich das Album weniger an gute Filmmusik, denn an jazzige Popmusik erinnert, wobei der Unterschied vermutlich nur ein Detail ist. Jedenfalls sind die Instrumentierung und die Arrangements wunderbar. Und auch ich empfinde, dass das Album ganz zum Schluss etwas an Eindringlichkeit verliert.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.Wäre es nicht mal überlegenswert, dass die Moderatoren selbsttätig bei jedem „aktuelle Platten“-Strang eine Bewertungsumfrage anhängen, wenn der Eröffner es nicht tut?!
--
Was nutzt es denn, einem alten Ochsen, der nur ein einziges Sprüchlein draufhat, in's Horn zu kneifen?!Der fehlbare Moderator hat Abbitte geleistet. Und hofft, Du vergibst.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tbagypsy tail windDer fehlbare Moderator hat Abbitte geleistet. Und hofft, Du vergibst.
Ich verstehe den Unterton jetzt niicht ganz, aber wahrascheinlich ist mein Vorschlag einfach blöd?! Dann entferne die Umfrage einfach wieder und ich schlage das einfach nie mehr vor!
--
Was nutzt es denn, einem alten Ochsen, der nur ein einziges Sprüchlein draufhat, in's Horn zu kneifen?!gypsy tail windDer fehlbare Moderator hat Abbitte geleistet. Und hofft, Du vergibst.
Na gut.
Die Platte hätte übrigens davon profitiert, etwas gekürzt zu werden, die ersten beiden der drei Seiten sind fast makellos.
--
Ohne Musik ist alles Leben ein Irrtum.DE64625Ich verstehe den Unterton jetzt niicht ganz, aber wahrascheinlich ist mein Vorschlag einfach blöd?! Dann entferne die Umfrage einfach wieder und ich schlage das einfach nie mehr vor!
Es ist bloss etwas aufwändig – wenn man beim Eröffnen stets dran denken würde, ist das schon okay, aber nachträglich überall eine Umfrage zu ergänzen fände ich etwas viel verlangt, besonders wenn – leider! – viele Threads hier kaum Beachtung finden. Der Unterton war nur daher etwas schräg, weil ich mir nicht sicher war, ob Dir klar war, dass dieser Thread hier von einem Moderator gestartet wurde.
--
"Don't play what the public want. You play what you want and let the public pick up on what you doin' -- even if it take them fifteen, twenty years." (Thelonious Monk) | Meine Sendungen auf Radio StoneFM: gypsy goes jazz, #158 – Piano Jazz 2024 (Teil 1) - 19.12.2024 – 20:00; #159: Martial Solal (1927–2024) – 21.1., 22:00; #160: 11.2., 22:00 | Slow Drive to South Africa, #8: tba | No Problem Saloon, #30: tba -
Schlagwörter: The Unthanks
Du musst angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.