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Anonym
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Das neue Album ist wieder einmal sehr gelungen, obwohl mir bei den letzte Werken insgesamt etwas Schwung fehlt, wenn Du verstehst, was ich meine. Die Musik ist wunderbar arrangiert, die Stimmen von Becky und Rachel mag ich sehr. Es fehlt aber der ein oder andere etwas schnellere Song. Deswegen ist auch für mich „Here’s the tender coming“ bisher der Höhepunkt in der Diskographie der Unthanks.
Die drei „Diversions“ Alben sind natürlich essentiell – wobei ich das zweite nicht ganz so gelungen halte wie Vol. 1 und 3.
„Mount the Air“ bekommt erst einmal ****
Edit:
Hier noch die Kritik aus dem GLITTERHOUSE Katalog:
Ein Album wie ein Gemälde von Turner, Weite atmend, mehr dem großen Gefühl als der Wirklichkeit gewidmet, von un- bis überirdischer Schönheit, und dennoch das Leben umso treffender widerspiegelnd. Ähnlich verfahren die Schwestern Rachel und Becky Unthank im kunstvollen Umgang mit dem britischen Folk – seit Jahren zelebrieren sie die ehrführchtige Näherung an die musikalischen Wurzeln ihrer Heimat, in unterschiedlichen Formationen, von verschiedenen Gesichtspunkten aus, in stilistischen Seitensprüngen mit zum Teil überraschendem Material, aber stets sanft-bestimmt die Traditionen respektvoll ins Hier und Jetzt hebend. Vier Jahre arbeitete das derzeit agierende Quintett um die beiden weichen, wunderbar harmonierenden Stimmen an der Realisierung der neuen, elegischen Elf-Song-Kollektion, dabei die Erfahrungen und Erlebnisse des bisher Geschaffenen sammelnd, vereinend, und schließlich zu diesem epischen Magnum Opus verdichtend. Gebettet auf ein ebenso gefühl- wie anspruchsvolles, berauschend orchestriertes Klang-Lager, bei dem Piano und Violinen das artistische Arrangement-Aquarell in gedeckt-düsteren Farben bestimmen, ziehen die beiden Schwestern mal allein, mal zu zweien, mal in wundersam-warmherzigen Chorsätzen ihre melodischen Bahnen, während Streicher und Solo-Instrumente immer wieder höchst herrliche Harmonie-Wechsel vollführen. Trauer und Tragik prägen das herbstlich getönte Bild, dennoch leuchten immer wieder optimistische Sterne auf, salben die Stimmen die alltagswunde Seele, verwandeln tradiertes Wurzelwerk in zart und artifiziell orchestrierte, mal durchschimmernd filigrane, mal machtvoll symphonische Kunstwerke ohnegleichen. Mit Mount The Air tragen die Unthanks den britischen Folk mit sanften, festen Händen respektvoll auf eine höhere Ebene, in eine wehmütig schimmernde Wunderwelt, der Wirklichkeit entrückt. Ein Meisterwerk. (cpa)
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